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Der Landkreis Waldenburg Schles war ein preussischer Landkreis in Schlesien Er bestand in der Zeit von 1818 bis 1945 Seine Kreisstadt war die Stadt Waldenburg die seit 1924 einen eigenen Stadtkreis bildete Das fruhere Kreisgebiet liegt heute in der polnischen Woiwodschaft Niederschlesien Stadt und Landkreis Waldenburg Inhaltsverzeichnis 1 Verwaltungsgeschichte 2 Kommunalverfassung 3 Einwohnerentwicklung 4 Landrate 5 Gemeinden 6 Sehenswurdigkeiten 7 Personlichkeiten 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseVerwaltungsgeschichte BearbeitenIm Regierungsbezirk Reichenbach der preussischen Provinz Schlesien wurde zum 1 Januar 1818 aus dem sudwestlichen Teil des Kreises Schweidnitz der neue Kreis Waldenburg gebildet 1 Nach der Auflosung des Regierungsbezirks Reichenbach wurden die Kreise Schweidnitz und Waldenburg am 1 Mai 1820 dem Regierungsbezirk Breslau zugeteilt Seit dem 1 Juli 1867 gehorte der Kreis als Teil Preussens zum Norddeutschen Bund und ab dem 1 Januar 1871 zum Deutschen Reich Zum 8 November 1919 wurde die Provinz Schlesien aufgelost und aus den Regierungsbezirken Breslau und Liegnitz die neue Provinz Niederschlesien gebildet Zum 1 April 1924 wurde die Stadt Waldenburg zu einem eigenen Stadtkreis erhoben Damit erhielt der Kreis Waldenburg die Bezeichnung Landkreis Zum 30 September 1929 wurden im Landkreis Waldenburg entsprechend der Entwicklung im ubrigen Preussen alle Gutsbezirke aufgelost und benachbarten Landgemeinden zugeteilt Zum 1 April 1934 wurden die Landgemeinden Alt Reichenau und Quolsdorf aus dem Kreis Jauer sowie die Landgemeinden Gaablau Liebersdorf und Rothenbach aus dem Kreis Landeshut in den Landkreis Waldenburg umgegliedert Gleichzeitig wurde der Stadtkreis Waldenburg um die Landgemeinde Ober Waldenburg sowie Flurstucke der Landgemeinden Dittersbach Hermsdorf und Weissstein aus dem Landkreis Waldenburg vergrossert Am 13 September 1937 erhielten Stadt und Kreis die amtliche Bezeichnung Waldenburg Schles Am 7 Oktober 1937 wurde im amtlichen Namen der Punkt im Zusatz Waldenburg Schles gestrichen Am 1 April 1938 wurden die preussischen Provinzen Niederschlesien und Oberschlesien zur neuen Provinz Schlesien zusammengeschlossen Zum 18 Januar 1941 wurde die Provinz Schlesien erneut aufgelost Aus den Regierungsbezirken Breslau und Liegnitz wurde die neue Provinz Niederschlesien gebildet Im Fruhjahr 1945 wurde das Kreisgebiet von der Roten Armee besetzt Im Sommer 1945 wurde das Kreisgebiet von der sowjetischen Besatzungsmacht gemass dem Potsdamer Abkommen unter polnische Verwaltung gestellt Im Kreisgebiet begann darauf der Zuzug polnischer Zivilisten die zum Teil aus den an die Sowjetunion gefallenen Gebieten ostlich der Curzon Linie kamen In der Folgezeit wurde die deutsche Bevolkerung grosstenteils aus dem Kreisgebiet vertrieben Kommunalverfassung BearbeitenDer Kreis Waldenburg gliederte sich zunachst in Stadte Landgemeinden und Gutsbezirke Aufgrund der Kreisordnung fur die Provinzen Preussen Brandenburg Pommern Posen Schlesien und Sachsen vom 13 Dezember 1872 wurden ab 1 Januar 1874 im Kreis Waldenburg ab 9 Mai 1874 zunachst 33 Amtsbezirke eingefuhrt um die uberwiegend sehr kleinen Gemeinden von den wachsenden Verwaltungsaufgaben zu entlasten Die Anzahl dieser Amtsbezirke verminderte sich auf 26 bis 1945 Letzte Anderungen erfuhr die Kreisverfassung in Schlesien durch die Kreisordnung fur die Provinzen Ost und Westpreussen Brandenburg Pommern Schlesien und Sachsen vom 19 Marz 1881 Mit Einfuhrung des preussischen Gemeindeverfassungsgesetzes vom 15 Dezember 1933 gab es ab dem 1 Januar 1934 eine einheitliche Kommunalverfassung fur alle preussischen Gemeinden Mit Einfuhrung der Deutschen Gemeindeordnung vom 30 Januar 1935 trat zum 1 April 1935 im Deutschen Reich eine einheitliche Kommunalverfassung in Kraft wonach die bisherigen Landgemeinden nun als Gemeinden bezeichnet wurden Diese waren in Amtsbezirken zusammengefasst Einwohnerentwicklung BearbeitenJahr Einwohner Quelle1819 35 011 2 1846 56 263 3 1871 99 452 4 1885 117 684 5 1900 143 361 6 1910 168 714 6 1925 133 504 7 1939 117 918 7 Landrate Bearbeiten1818 183400 Leopold von Reichenbach 1773 1834 1834 184700 von Ziethen 1847 185300 August von Ende 1815 1889 Ehrenburger von Waldenburg 1854 186600 Arnold von Rosenberg 1824 1883 1867 187400 Conrad von Zedlitz und Neukirch 1875 188200 Rudolf von Bitter der Jungere 1846 1914 1882 188500 Karl von Dornberg 1854 1891 1885 189700 Kurt von Lieres und Wilkau 1897 190700 Jakob Scharmer 1907 191600 Robert von Zedlitz und Neukirch 1872 1937 1916 191900 Gotz von Gotz 1881 1954 19190000000 Mucke kommissarisch 1920 192500 Oskar Schutz 1925 193200 Karl Franz 1881 1967 1932 193300 Wilhelm Brandes auftragsweise 19330000000 Walther von Boeckmann 1888 1970 vertretungsweise 8 1933 193400 Walther Kuhn 1892 1962 1934 194300 Karl Williger 1943 194500 Gunther BierGemeinden BearbeitenDer Landkreis Waldenburg umfasste zuletzt zwei Stadte und 45 Landgemeinden 9 Adelsbach Alt Reichenau Altlassig Bad Charlottenbrunn Bad Salzbrunn Barsdorf Dittmannsdorf Donnerau Dorfbach Dornhau Erlenbusch Fellhammer Friedland Stadt Frohlichsdorf Gaablau Gohlenau Gorbersdorf Gottesberg Stadt Grosshain Hausdorf Heinrichsau Hermsdorf Kynau Langwaltersdorf Lehmwasser Liebersdorf Liebichau Lomnitz Michelsdorf Neudorf Nieder Salzbrunn Ober Wustegiersdorf Polsnitz Quolsdorf Raspenau Reimsbach Reimswaldau Reussendorf Rothenbach in Schlesien Rudolfswaldau Schmidtsdorf Seitendorf Sophienau Steingrund Weissstein Wustegiersdorf WustewaltersdorfWustegiersdorf hiess bis 1917 Nieder Wustegiersdorf Hermsdorf hiess bis 1933 Nieder Hermsdorf und Bad Salzbrunn hiess bis 1933 Ober Salzbrunn Bis 1937 fanden im Kreis die folgenden Eingemeindungen statt Alt Liebichau am 4 Marz 1909 zu Liebichau Althain am 24 April 1923 zu Dittersbach Altwasser am 1 April 1919 zu Waldenburg Barengrund am 4 Mai 1920 zu Dittersbach Blumenau am 1 Januar 1929 zu Wustegiersdorf Dittersbach in Schlesien am 1 Mai 1935 zu Grosshain Freudenburg am 1 Januar 1929 zu Lomnitz Friedersdorf am 1 April 1938 zu Heinrichau Grund am 1 Oktober 1937 zu Wustewaltersdorf Hartau am 31 Marz 1920 zu Neu Salzbrunn Jauernig am 1 April 1938 zu Hausdorf Kaltwasser am 1 Januar 1929 zu Wustegiersdorf Konradsthal am 1 Juni 1929 zu Weissstein Neu Lassig am 30 September 1928 zu Fellhammer Neu Liebichau am 4 Marz 1909 zu Liebichau Neu Salzbrunn am 1 April 1927 zu Weissstein Neu Wustegiersdorf am 1 Januar 1929 zu Ober Wustegiersdorf Neugericht am 1 April 1938 zu Hausdorf Neuhain am 1 Mai 1934 zu Steinau Neuhohendorf am 30 September 1928 zu Fellhammer Nieder Adelsbach nach 1910 zu Adelsbach Nieder Waltersdorf am 28 Januar 1926 zu Schmidtsdorf Ober Adelsbach nach 1910 zu Adelsbach Ober Hermsdorf am 31 Marz 1929 zu Gottesberg Ober Waldenburg am 1 Mai 1934 zu Waldenburg Rosenau am 1 April 1938 zu Raspenau Schenkendorf am 1 April 1937 zu Kynau Schlesisch Falkenberg am 1 Januar 1929 zu Dorfbach Sorgau am 10 April 1920 zu Nieder Salzbrunn Steinau am 1 April 1938 zu Grosshain Tannhausen am 1 Januar 1929 zu Wustegiersdorf Toschendorf am 1 Oktober 1937 zu Wustewaltersdorf Waldchen am 1 April 1938 zu Erlenbusch Zedlitzheide am 1 Oktober 1937 zu WustewaltersdorfSehenswurdigkeiten BearbeitenIm Norden des ehemaligen Kreisgebietes liegt das Schloss Furstenstein Personlichkeiten BearbeitenSchriftsteller und Literaturnobelpreistrager Gerhart Hauptmann geboren am 15 November 1862 in Obersalzbrunn seit 1935 Bad Salzbrunn gestorben am 6 Juni 1946 in Agnetendorf Komponist und Gitarrist Peter Weirauch geboren am 30 August 1933 in Polsnitz gestorben am 30 Januar 2019 in Berlin Literatur BearbeitenGustav Neumann Geographie des Preussischen Staats 2 Auflage Band 2 Berlin 1874 S 207 208 Ziffer 21 Konigliches Statistisches Bureau Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Schlesien und ihre Bevolkerung Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszahlung vom 1 Dezember 1871 Berlin 1874 S 142 147 Faksimile in der Google Buchsuche Michael Rademacher Deutsche Verwaltungsgeschichte von der Reichseinigung 1871 bis zur Wiedervereinigung 1990 Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 10 Mai 2023 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Landkreis Waldenburg Schles Sammlung von Bildern genealogienetz de Der Landkreis WaldenburgEinzelnachweise Bearbeiten Roman Kamionka Die Reorganisation der Kreiseinteilung Schlesiens in der Stein Hardenbergschen Reformperiode Breslau 1934 Statistisches Bureau zu Berlin Hrsg Beitrage zur Statistik des preussischen Staats Duncker amp Humblot Berlin 1821 Schlesien S 88 Digitalisat Konigliches Statistisches Bureau Hrsg Mittheilungen des Statistischen Bureau s in Berlin Band 2 Einwohnerzahlen der Kreise Digitalisat Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevolkerung 1871 Gemeindelexikon fur die Provinz Schlesien 1885 a b www gemeindeverzeichnis de a b Michael Rademacher Waldenburg Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 http preussenprotokolle bbaw de bilder Band 2012 2 pdf Landkreis Waldenburg Verwaltungsgeschichte und Landratsliste auf der Website territorial de Rolf Jehke Stand 26 Juli 2013 Landkreise und Verwaltungseinheiten in der Provinz Schlesien 1815 1945 Teilprovinzen Niederschlesien OberschlesienRegierungsbezirke Breslau Kattowitz Liegnitz Oppeln ReichenbachKreisfreie Stadte Beuthen O S Breslau Brieg Gleiwitz Glogau Gorlitz Grunberg i Schles Hindenburg O S Hirschberg i Rsgb Kattowitz Konigshutte Liegnitz Neisse Oppeln Ratibor Schweidnitz Waldenburg Schles Landkreise Bendsburg Beuthen Beuthen Tarnowitz Bielitz Blachstadt Bolkenhain Breslau Brieg Bunzlau Cosel Falkenberg Frankenstein Fraustadt Freystadt Glatz Glogau Goldberg Goldberg Haynau Gorlitz Gross Strehlitz Gross Wartenberg Grottkau Grunberg Guhrau Guttentag Habelschwerdt Hindenburg Hirschberg Hoyerswerda Ilkenau Jauer Kattowitz Krenau Kreuzburg Landeshut Lauban Leobschutz Liegnitz Lowenberg Luben Lublinitz Militsch Munsterberg 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