www.wikidata.de-de.nina.az
Gryfow Slaski deutsch Greiffenberg ist eine Stadt im Powiat Lwowecki in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen Sie ist Sitz der gleichnamigen Stadt und Land Gemeinde mit 9561 Einwohnern Stand 31 Dezember 2020 Gryfow SlaskiGryfow Slaski Polen Gryfow SlaskiBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft NiederschlesienPowiat LwoweckiGmina Gryfow SlaskiFlache 6 63 km Geographische Lage 51 2 N 15 25 O 51 033333333333 15 416666666667 Koordinaten 51 2 0 N 15 25 0 OHohe 325 m n p m Einwohner 6509 31 Dezember 2020 Postleitzahl 59 620Telefonvorwahl 48 75Kfz Kennzeichen DLWWirtschaft und VerkehrStrasse Jelenia Gora ZgorzelecNachster int Flughafen Breslau Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Mittelalter 2 2 Fruhe Neuzeit 2 3 Industrialisierung unter preussischer Herrschaft 2 4 Gryfow Slaski als Teil Polens 2 5 Bevolkerungsentwicklung 3 Gemeinde 4 Sehenswurdigkeiten 4 1 St Hedwig 4 2 Rathaus 4 3 Weitere Anlagen und Bauten 5 Personlichkeiten 5 1 Sohne und Tochter der Stadt 5 2 Weitere Personlichkeiten die mit der Stadt in Verbindung stehen 6 Literatur 7 Weblinks 8 FussnotenGeographische Lage BearbeitenGryfow Slaski liegt im Sudwesten der Woiwodschaft Niederschlesien in der historischen Region Niederschlesien an der Grenze zur Oberlausitz Die Woiwodschaftshauptstadt Breslau liegt ca 170 km ostlich von Gryfow Slaski Die Kreisstadt Lwowek Slaski liegt ca 18 km in nordwestlicher Richtung Durch Gryfow Slaski verlaufen die Staatsstrasse Droga krajowa 30 sowie die Woiwodschaftsstrasse Droga wojewodzka 360 Gryfow Slaski liegt am rechten Ufer des Queis oberhalb der Talsperre Goldentraum nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp StadtpanoramaGeschichte BearbeitenMittelalter Bearbeiten nbsp Erwahnung des Ortes als Greyfembg in einem Dokument des bohmischen Konigs Wenzel des IV von 1384 nbsp Pfarrkirche St HedwigDie Stadt Greiffenberg im Herzogtum Jauer entstand wahrscheinlich wahrend der Herrschaft des Herzogs Bolko I von Schweidnitz Jauer im Waldgebiet zwischen Bohmen dem schlesischen Bobergau und dem lausitzischen Gau Zagost 1 Ein Stadtprivileg zu Lowenberger Recht wurde 1354 erteilt 1405 bekam die Stadt das Recht Mauern zu errichten Die Entstehungsgeschichte einer an der Stadtmauer gelegenen Stadtburg ist nicht bekannt 1 Zuerst herzoglich kam sie 1418 gemeinsam mit der zwei Kilometer sudlich gelegenen Burg Greiffenstein und der Stadt Friedeberg durch Schenkung des bohmischen Konigs Wenzel an dessen Rat Jan von Chotemice Dieser verkaufte die Herrschaft noch im selben Jahr an den Ritter Gotsche II Schoff Herrn auf Kynast dessen Nachfahren die sich fortan ihm zu Ehren Schoff Gotsch genannt schrieben sie bis 1945 innehatten Die Namen der an der Grenze zur Lausitz liegenden Burg Greiffenstein oder der Grenzstadt Greiffenberg konnten von einem Angriff eines Feindes stammen Der Chronikschreiber Knie berichtet in einer geographischen Beschreibung Schlesiens aus dem Jahr 1832 aufgrund einer alten Sage dass wahrend der Errichtung der Burg ein Nest mit jungen Greifen gefunden worden sei und deshalb die Burg Greiffenstein genannt wurde Diese Sage spiegelt sich im Wappen wider welches einen marchenhaften Vogel halb Adler halb Lowe der in seinen Krallen einen Ritter im Harnisch halt zeigt Dasjenige von Greiffenstein stellt denselben legendaren Vogel mit einem Stein in den Klauen dar und ist in das Wappen der Freiherren und spater der Grafen Schaffgotsch eingegangen Fruhe Neuzeit Bearbeiten nbsp Geschaftshauser am Ring aus dem 17 18 und 19 JahrhundertDas 15 Jahrhundert brachte eine ganze Reihe Katastrophen gewaltige Sturme mit Uberschwemmungen Seuchen die die Einwohner bis auf zwolf Menschen hinwegrafften und die umliegenden Dorfer verwusteten Durren und Brande der ganzen Stadt Die von 1427 bis 1431 mit Unterbrechungen andauernden Hussitenkriege hatten viele Schaden verursacht Trotz dieser Widrigkeiten schaffte es das Burgertum der Stadt im Jahr 1512 die gemauerte Kirche und das Pfarrhaus wiederaufzubauen 1524 wurde ein prachtvolles Rathaus errichtet Im Jahr 1542 wurde der Glockenturm der Kirche erhoht 1544 liess Hans Schaffgotsch am Queis eine Muhle mit sechs Muhlradern bauen und hinter dem Hirschberger Tor errichtete er mit seinem Bruder Christoph ein Krankenhaus Aus dieser Zeit stammt ein einzigartiges Epitaph der Familie Schaffgotsch Es erinnert an das Ungluck der Familie in den Jahren 1584 1589 als Hans Schaffgotsch und seine Frau Magdalena v Zedlitz verstarben wenig spater ihr Sohn Hans Ulrich die Tochter Magdalena und 1601 schliesslich deren Mann Christoph Das in Sandstein gehauene Werk mit Portrats der Verstorbenen in naturlicher Grosse ist eines der wenigen solcher Werke die im Renaissancestil entstanden sind Ausserdem befinden sich in der Schaffgotsch Kapelle die Graber von Christophs zweiter Frau Eleonore v Promnitz in zweiter Ehe verheiratet mit dem Grafen Johann Georg von Hohenzollern und seiner 1631 verstorbenen Schwiegertochter Barbara Agnes Schaffgotsch der Tochter des Herzogs Joachim Friedrich von Liegnitz und Brieg und Gemahlin des unglucklichen Generals Hans Ulrich Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges sturmten 1645 die Schweden den Greiffenstein den sie schon funf Jahre zuvor vergeblich belagert hatten Industrialisierung unter preussischer Herrschaft Bearbeiten nbsp Bahnhof Gryfow Slaski nbsp Rathaus am RingMitte des 17 Jahrhunderts gab es in Greiffenberg schon 26 Warenhauser die Geschafte im Inland und im Ausland betrieben Das Entstehen der Manufakturen hatte die kleinen Heimproduktionen in organisiertere Formen umgewandelt Die Betriebe hatten die Produktion von Leinen Damast und anderer Stoffe begonnen Die okonomische Lage begann sich zu stabilisieren als im Jahr 1783 ein gefahrlicher Brand ausbrach Der Brand zerstorte die Brauerei Malzerei das Pfarrgebaude und 120 Burgerhauser Verschont blieben nur die Hauser in der Rzeczna Strasse und an der sudlichen und westlichen Marktplatzseite Diese Katastrophe uberstand die Stadt Die napoleonischen Kriege verursachten keine grosseren Schaden Wichtiges Industriezentrum und bedeutendstes Unternehmen wurden die Greiff Werke in deren Textilfabriken insgesamt 7 000 Menschen arbeiteten Im Jahr 1865 erhielt Greiffenberg einen Bahnhof an der Schlesischen Gebirgsbahn von Gorlitz nach Hirschberg Nebenstrecken fuhrten spater nach Lowenberg Bad Flinsberg und uber die nahe Landesgrenze ins bohmische Friedland Die damals modernste Fabrik des Unternehmens Siemens wurde 1927 eroffnet und im Jahr 1996 durch ITT Industries ubernommen Wahrend der Inflationszeit gab die Stadtsparkasse eigene stadtische Geldscheine und Munzen aus Bis 1945 gehorte Greiffenberg zum Landkreis Lowenberg in Schlesien im Regierungsbezirk Liegnitz der preussischen Provinz Niederschlesien des Deutschen Reichs Gryfow Slaski als Teil Polens Bearbeiten Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Greiffenberg im Sommer 1945 zusammen mit fast ganz Schlesien von der sowjetischen Besatzungsmacht unter polnische Verwaltung gestellt Fur Greiffenberg fuhrten die Polen den Ortsnamen Gryfow Slaski Schlesisch Greiffenberg ein Die einheimische deutsche Bevolkerung wurde in der Folgezeit von der ortlichen polnischen Verwaltungsbehorde nahezu vollstandig aus Greiffenberg vertrieben und dafur Polen aus anderen Landesteilen angesiedelt 1996 wurden fur das Gemeindewappen und die Flagge die historischen Farben blau und gelb der Oberlausitz festgelegt deren Ostgrenze der Queis bildet Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten Jahr Einwohner Anmerkungen1890 3 460 davon 2 740 Evangelische und 716 Katholiken 2 1933 4 113 2 1939 4 344 2 Gemeinde BearbeitenZur Stadt und Land Gemeinde gmina miejsko wiejska Gryfow Slaski gehoren die Stadt selbst und sieben Dorfer mit Schulzenamtern Hauptartikel Gmina Gryfow SlaskiSehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Brunnen im Stadtzentrum nbsp Queis Brucke nbsp Denkmal fur die Gefallenen Soldaten von 1813St Hedwig Bearbeiten Die St Hedwigs Kirche poln Kosciol sw Jadwigi ist eine romisch katholische Kirche Sie liegt nordlich des Rings am Koscielny Platz poln plac Kocielny Die Kirche entstand zu Beginn des 15 Jahrhunderts Der Hauptaltar stammt von 1606 Im Inneren der Kirche befindet sich das Grab der Familie von Schaffgotsch Rathaus Bearbeiten Ein erstes Rathaus entstand um 1276 1524 wurde ein erstes steineres Rathaus in der Mitte des Rings gebaut Nach mehreren Branden wurden es immer wiederaufgebaut Der heutige Bau entstand im Stil des Klassizismus in rechteckiger Form und besitzt ein Mansarddach 1929 brannte der Turm ab Beim Wiederaufbau erhielt er einen schlichten Aufbau aus Stahlbeton der sowohl wegen seiner abstrahierten Form als auch wegen des Materials fur den Umgang mit einem historischen Gebaude neuartig war 3 Weitere Anlagen und Bauten Bearbeiten Siehe auch Liste der denkmalgeschutzten Objekte in Gryfow Slaski Ring mit Burgerhausern aus dem 17 18 und 19 Jahrhundert Ringbrunnen von 1908 Reste der mittelalterlichen Stadtbefestigung historische Brucke uber den Queis Denkmal fur die Gefallenen Soldaten von 1813Personlichkeiten BearbeitenSohne und Tochter der Stadt Bearbeiten Hans Ulrich von Schaffgotsch 1595 1635 General Joachim Nerger um 1626 1682 deutscher Rechtswissenschaftler Johann Hoffmann 17 Jahrhundert Padagoge und lutherischer Kirchenlieddichter Johann Christoph Tschanter 1683 1738 lutherischer Pfarrer und Schriftsteller Hermann Steudner 1832 1863 Botaniker und Afrikaforscher Rolf Puschmann 1846 1914 Porzellanmaler Grafiker Illustrator und Kunstpadagoge Georg Richard Kruse 1856 1944 Dirigent Musikforscher und Autor Curt Joel 1865 1945 Jurist Verwaltungsbeamter und Politiker Johannes Maximilian Avenarius 1887 1954 Maler Walter Volland 1898 1980 Bildhauer und Kunstpadagoge Alice Schmidt 1916 1983 Frau des deutschen Schriftstellers Arno Schmidt Andrzej Chyra 1964 polnischer SchauspielerWeitere Personlichkeiten die mit der Stadt in Verbindung stehen Bearbeiten Heinrich Bruno Schindler 1797 1859 Chirurg Geburtshelfer und Augenarzt in Greiffenberg Arno Schmidt 1914 1979 Schriftsteller seit 1934 tatig bei den Greiff Werken in Greiffenberg seit 1938 dort bis zur Einberufung in den Zweiten Weltkrieg wohnend Literatur BearbeitenJohannes Gotthelf Luge Chronik der Stadt Greiffenberg in Schlesien Greiffenberg 1861 Volltext Hermann Teichgraber Elisabeth Zimmermann Greiffenberger Leinenkaufleute in vier Jahrhunderten Gorlitz 1938 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gryfow Slaski Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Greiffenberg in der Topographia Bohemiae Moraviae et Silesiae Quellen und Volltexte Offizielle Website der Stadt Gryfow Slaski Website uber die StadtFussnoten Bearbeiten a b Hugo Weczerka Hrsg Handbuch der historischen Statten Band Schlesien Kroners Taschenausgabe Band 316 2 verbesserte und erweiterte Auflage Kroner Stuttgart 2003 ISBN 3 520 31602 1 S 148 a b c Michael Rademacher Loewenberg Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Geschichte Rathaus Memento des Originals vom 24 Januar 2018 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www gryfow plNormdaten Geografikum GND 5194436 4 lobid OGND AKS LCCN n86132598 VIAF 144334159 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gryfow Slaski amp oldid 238054571