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Julius Baron 1 Januar 1834 in Festenberg 9 Juni 1898 in Bonn war ein deutscher Rechtswissenschaftler Rechtshistoriker und Pandekt Baron war Professor der Rechte an den Universitaten in Berlin Greifswald Bern und Bonn Julius Baron Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Veroffentlichungen Auswahl 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenJulius Baron kam aus einem judischen Elternhaus Er besuchte von 1845 bis 1851 das Oelser Gymnasium und das Maria Magdalenen Gymnasium in Breslau Nach einem Studium der Rechtswissenschaften an den Universitaten in Breslau und Berlin promovierte Baron im Juni 1855 an der Berliner Universitat mit der Dissertation De iudiciorum constitutione in veteris Saxoniae urbibus zum Doktor beider Rechte 1859 wurde er als Assessor in den preussischen Justizdienst ubernommen Als solcher war er am Stadtgericht Berlin und beim preussischen Justizministerium beschaftigt Als Mitarbeiter im Justizministerium war er an der Ausarbeitung des Entwurfs der neuen Zivilprozessordnung beteiligt Bereits im April 1860 habilitierte er sich an der juristischen Fakultat der Universitat Berlin als Privatdozent fur Romisches Recht und Preussisches Landrecht Im gleichen Jahr veroffentlichte er sein Werk Abhandlungen aus dem Preussischen Recht und 1864 Die Gesammtrechtsverhaltnisse im Romischen Recht 1866 bat er um seine Entlassung aus dem Justizdienst um sich ganz der akademischen Laufbahn widmen zu konnen 1869 erhielt er eine ausserordentliche Professur an der Berliner Universitat Trotz seiner Lehrtatigkeit fand er Zeit fur weitere rechtswissenschaftliche Veroffentlichungen 1872 erschien sein viel beachtetes Lehrbuch Pandekten das er immer wieder neu bearbeitete und erweiterte und das neun Auflagen erlebte sowie 1874 Das Heirathen in alten und neuen Gesetzen 1873 war er Mitautor der Festschrift fur den Rechtswissenschaftler August Wilhelm Heffter Ostern 1880 folgte Baron dem Ruf als ordentlicher Professor der Rechte an die Universitat Greifswald In seine Greifswalder Zeit fiel die Veroffentlichung des ersten Teils Die Kondiktionen 1881 und des zweiten Teils Die adjektivischen Klagen 1882 seines mehrbandigen Werkes Abhandlungen aus dem Romischen Zivilprozess Der dritte und letzte Teil Der Denuntiationsprozess wurde 1887 veroffentlicht Auf Grund des Erfolges seiner Pandekten erhielt er 1883 eine ordentliche Professur der Rechte an der Universitat Bern Dort fuhrte er eine neue Lehrmethode ein das Seminar An Stelle der klassischen Vorlesungen setzte er auf die aktive Mitarbeit der Studenten 1885 erschien sein juristisches Gutachten in Streitsachen der Tunnelbauunternehmung Favre uber die Probleme von Louis Favre beim Bau des Gotthardtunnels und 1892 das Gutachten betreffend die Anspruche aus dem Monchensteiner Eisenbahnungluck vom 14 Juni 1891 Bei dem Ungluck der bis heute grossten Eisenbahnkatastrophe der Schweiz sturzte die von Gustave Eiffel erbaute Eisenbahnbrucke uber die Birs mit einem fahrenden Zug ein 78 Personen kamen dabei ums Leben 131 wurden verletzt Zur Jubilaumsfeier 800 Jahre Grundung der Universitat Bologna 1888 uberreichte er seine Arbeit Franz Hotmans Antitribonian als Festschrift der Berner Universitat 1888 ging er als ordentlicher Professor an die Universitat Bonn und wirkte dort bis zu seinem Tod Sein Lehrstuhl umfasste Romisches Recht Preussisches Recht Zivilprozessrecht und Enzyklopadie Baron wurde zu den Kathedersozialisten gezahlt die um eine Losung der sozialen Probleme im Zivilrecht bemuht waren Er veroffentlichte weiterhin juristische Werke kleinere Aufsatze publizierte er oftmals in der Deutschen Juristenzeitung in Westermanns Monatsheften und in der Zeitschrift Nord und Sud 1892 gab er noch die Festschrift Peregrinenrecht und ius gentium zum 50 jahrigen Doktorjubilaum von Rudolph von Jhering heraus Julius Baron starb am 9 Juni 1898 im Alter von 64 Jahren in Bonn Testamentarisch bestimmte Baron der selbst Vegetarier war eine bedeutende Summe seines Vermogens zur Grundung eines vegetarischen Kinderhauses in Berlin Breslau oder Festenberg Von der Berliner Stadtverordnetenversammlung wurde diese Vergabe jedoch abgelehnt vom Magistrat der Stadt Breslau aber angenommen Seine umfangreiche juristische Bibliothek vererbte er der Universitat Bern Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenDe iudiciorum constitutione in veteris Saxoniae urbibus Dissertationsschrift Berlin 1855 Abhandlungen aus dem Preussischen Recht Berlin 1860 Digitalisat Die Gesammtrechtsverhaltnisse im Romischen Recht Marburg 1864 Digitalisat Das Budgetrecht des Reichstages Berlin 1867 Pandekten Leipzig 1872 Digitalisat Das Heirathen in alten und neuen Gesetzen Berlin 1874 Digitalisat Angriffe auf das Erbrecht Mit einer Nachschrift uber die social democratischen Wahlen Berlin 1877 Abhandlungen aus dem Romischen Zivilprozess 3 Bande Berlin 1881 bis 1887 Geschichte des romischen Rechts Berlin 1884 Peregrinenrecht und ius gentium Festschrift zum 50jahrigen Doctorjubilaum von Rudolph von Jhering Leipzig 1892 Literatur BearbeitenTilman Repgen Die soziale Aufgabe des Privatrechts Eine Grundfrage in Wissenschaft und Kodifikation am Ende des 19 Jahrhunderts Seite 84ff Mohr Tubingen 2001 ISBN 978 3 16 147516 0 Albert Teichmann Baron Julius In Anton Bettelheim Hrsg Biographisches Jahrbuch und deutscher Nekrolog Band 3 Seite 102 104 Georg Reimer Berlin 1900 Digitalisat Beilgage zur Allgemeinen Zeitung Nachruf Jahrgang 1898 Nummer 198 Seite 8 Digitalisat Julius Baron In Illustrirte Zeitung Nachruf 111 Band Nummer 2871 7 Juli 1898 Seite 25 Digitalisat Baron Julius In Brockhaus Konversations Lexikon 1894 1896 2 Band S 429 Weblinks BearbeitenWerke von und uber Julius Baron in der Deutschen Digitalen Bibliothek Eintrag zu Julius Baron in Kalliope Julius Baron in der Deutschen BiographieNormdaten Person GND 116059419 lobid OGND AKS LCCN n86040221 VIAF 27812054 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Baron JuliusKURZBESCHREIBUNG deutscher Rechtswissenschaftler Rechtshistoriker und PandektGEBURTSDATUM 1 Januar 1834GEBURTSORT FestenbergSTERBEDATUM 9 Juni 1898STERBEORT Bonn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Julius Baron amp oldid 221014340