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Hochberg ist der Name eines alten schlesischen Adelsgeschlechts das bis zum Zweiten Weltkrieg seinen Schwerpunkt in Schlesien hatte Bis ins 17 Jahrhundert nannte sich die Familie Hohberg auch Hoberg Mit dem Erwerb des Furstentums Pless im 19 Jahrhundert wurde ihnen der preussische Titel Fursten von Pless verliehen Wappen derer von HochbergDas Geschlecht ist nicht zu verwechseln mit den Markgrafen Baden Hachberg die in alten Urkunden und Schriften oftmals als Hochberg bezeichnet wurden Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Anfange 1 2 Linie Furstenstein 1 3 Hochberg Pless 2 Wappen 3 Adelserhebungen 4 Personen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAnfange Bearbeiten Das Geschlecht der Herren von Hohberg erscheint im Jahr 1185 erstmals urkundlich 1 Der erste namentlich bekannte Vertreter war der Ritter Melchior von Hohberg der mit Konig Heinrich VII nach Schlesien gekommen sein soll Die ununterbrochene Stammreihe beginnt mit dem Ritter Kitzold von Hoberg der von 1312 bis 1349 urkundlich wurde In den nachfolgenden Jahrhunderten entstanden in Schlesien die Familienzweige Furstenstein Buchwald Guttmannsdorf Rohnstock und Neuschloss Ein weiterer Familienzweig bildete sich in Niederosterreich dem der Schriftsteller Wolf Helmhard Freiherr von Hohberg entstammte mit dem diese Linie erlosch Schloss Guttmannsdorf ein ehemaliges Klostergut erwarb 1484 Friedrich von Hochberg Grunder der Guttmannsdorfer Linie Im 18 Jahrhundert wurde es barockisiert und blieb bis Ende des 18 Jahrhunderts im Besitz der Familie Conrad I von Hoberg der mit Catharina von Reibnitz verheiratet war kaufte 1497 Rohnstock von den Brudern seiner Frau es blieb bis 1945 im Besitz der Familie 1720 wurde das Schloss Rohnstock unter Hans Heinrich III Reichsgraf von Hochberg im Barockstil umgebaut Friedrich der Grosse ubernachtete hier 1745 am Abend der Schlacht bei Hohenfriedberg sowie im Marz 1759 im Vorfeld der Schlacht bei Kunersdorf Kaiser Wilhelm I nahm 1875 hier Quartier fur ein Kaisermanover und Wilhelm II 1890 Eine minderfreie Standesherrschaft war Neuschloss heute Nowy Zamek bei Militsch das die Hochbergs von den Grafen von Reichenbach erbten die es 1717 von den Grafen Maltzan auf Militsch erworben hatten Linie Furstenstein Bearbeiten Die bedeutendste Linie war die nach dem Schloss Furstenstein benannte die zu einem der fuhrenden Adelsgeschlechter im Furstentum Schweidnitz Jauer gehorte Der Besitz kam durch Konrad von Hohberg 1509 zunachst als Pfandbesitz an die Familie Im Jahre 1605 wurde er erblicher Besitz Seit der Reformation waren die meisten Angehorigen der Familie protestantisch Nach dem Tod von Hans Heinrich II 1639 1698 teilte sich die Linie Der jungere Sohn von Hans Heinrich II Konrad Ernst Maximilian 1682 1742 huldigte anders als andere Familienmitglieder im Zuge des Ersten schlesischen Krieges Friedrich II Zur Zeit von Graf Hans Heinrich V 1741 1782 kam es 1764 zu einer teilweisen Vereinigung des Familienbesitzes Der Graf betrieb auch zur Sicherung des Besitzes die Umwandlung der Herrschaft Furstenstein 1772 in einen Fideikommiss Diese umfasste auch das Waldenburger Land mit seinen im 19 Jahrhundert bedeutenden Kohlegruben Dazu gehorten auch die Stadte Freiburg Gottesberg Friedberg und Waldenburg sowie zahlreiche Dorfer Unter Hans Heinrich VI waren 1791 alle Besitzungen der alten Linie Furstenstein wieder vereinigt Hochberg Pless Bearbeiten Graf Hans Heinrich X 1806 1855 erreichte die Umwandlung der Herrschaft Furstenstein in eine Freie Standesherrschaft mit erblichen Sitz im schlesischen Provinziallandtag in Form einer Kuriatstimme seit 1827 2 In seine Zeit fallt auch die Erschliessung der Kohlegruben durch die Eisenbahn Durch die Mutter von Hans Heinrich X Prinzessin Anna Emilie von Anhalt Kothen Pless fiel als Erbe das oberschlesische Furstentum Pless an die Familie Hochberg seit 1850 mit der Titulatur furstliche Gnaden 3 Dieses Furstentum umfasste 110 km und war damit viermal grosser als die Herrschaft Furstenstein Hans Heinrich X war auch Prasident des Preussischen Herrenhauses Sein Sohn Hans Heinrich XI 2 Furst von Pless 1833 1907 verstarkte vor allem die bergbaulichen und industriellen Aktivitaten der Familie Zu seiner Zeit wurden weitere Kohlegruben erschlossen und die Forderung modernisiert sowie Schloss Pless neu errichtet Seit 1870 begann der unvollendete Ausbau von Schloss Furstenstein zum grossten Schloss in Schlesien Der Bruder des Fursten Bolko Graf von Hochberg 1843 1926 war Diplomat spater Theaterintendant und Komponist Der Sohn von Hans Heinrich XI Hans Heinrich XV 1861 1938 war mit Maria Theresa Cornwallis West 1873 1943 bekannt geworden als Daisy von Pless verheiratet In dieser Zeit wurde Schloss Pless zum Treffpunkt der fuhrenden europaischen Gesellschaft Das Ende des Ersten Weltkrieges und die Teilung Oberschlesiens 1922 fuhrte zum okonomischen Niedergang der Familie Der Furst blieb in Pless der alteste Sohn Hans Heinrich XVIII 1900 1984 lebte in England Der Bruder Alexander 1905 1984 lebte zunachst in Polen floh aber mit dem Uberfall auf Polen ebenfalls nach England Beide Bruder kampften als Freiwillige in der britischen Armee Den im Deutschen Reich gelegenen Besitz um Furstenstein wo noch Daisy von Pless lebte beschlagnahmten die Nationalsozialisten 1943 Ziel war es dort ein Fuhrerhauptquartier zu errichten nbsp Schloss Furstenstein nbsp Schloss Pless nbsp Schloss Guttmannsdorf nbsp Schloss RohnstockWappen Bearbeiten nbsp Wappen im Siebmachers Wappenbuch nbsp Wappen des Fursten von Pless Grafen von Hochberg Freiherren zu FurstensteinSiebmachers Wappenbuch von 1605 zeigt das Wappen in der Abteilung Ritterschaft und Adel in Sachsen Blasonierung Geteilt oben in Silber ein blauer Dreiberg an der Teilungslinie unten von Rot und silber in funf Reihen zu acht Platzen geschacht Auf dem Bugel helm mit rot silbernen Decken eine mit sechs grunen Blattern grun bestielte silberne Lilie zwischen zwei gesturzten silbernen Forellen aussen mit je drei Straussenfedern silbern rot silbern besteckt Nach dem GHdA wird das Stammwappen gelehnter Schild wie folgt beschrieben Geteilt oben in Silber ein blauer Dreiberg an der Teilungslinie unten von Silber und Rot in drei Reihen zu vier Platzen geschacht Auf dem Topfhelm mit rot silbernen Decken eine golden bebutzte wachsende rote Rose zwischen zwei gesturzten naturlichen Forellen deren Aussenseiten mit je drei Straussenfedern Rot und Weiss in verwechselten Farben besteckt In dem gevierten reichsgraflichen Wappen der Linie Furstenstein zeigen die Felder 2 und 3 das Stammwappen das Schach mit den drei Bergen auf rotem Grund wahrend in den schwarzen Feldern 1 und 4 je ein goldener aufspringender Lowe ist Die Mitte des Wappens tragt einen goldenen Herzschild darin der kaiserliche schwarze Doppeladler unter einer Furstenkrone Uber dem Hauptschild stehen drei gekronte Helme Der vordere Helm tragt zwischen drei Straussenfedern rot silbern rot zwei mit den Kopfen gesturzte Forellen zwischen denen eine rote Rose mit vier grunen Blattern steht der mittlere Helm tragt den im Herzschild beschriebenen gekronten doppelkopfigen Reichsadler der hintere Helm tragt den im Hauptschild erwahnten Lowen 4 Das Wappen der in der freiherrlichen Linie erloschenen Linie Hennersdorf ist geteilt oben in Silber drei grune spitze Berge nebeneinander unten von Silber und Rot funf zu drei geschacht Auf dem Helm mit rot silbernen Decken zwischen zwei auf die Helmkrone gesturzten Fischen eine rote Rose grun bestielt mit sechs grunen Blattern Die Straussenfedern fehlen hier 5 Das Wappen der Linie Buchwald ist geviert und zeigt in den Feldern 1 und 4 in Silber einen halben schwarzen Adler am Spalt der je auswarts hervorwachst die Felder 2 und 3 sind geteilt oben in Rot drei blaue Berge der mittlere hoher als die beiden anderen unten von Rot und Silber drei zu vier geschacht Uber dem Schild zwei gekronte Helme mit rot silbernen Decken Der vordere Helm tragt einen schwarzen Adler der hintere eine rote Rose grun bestielt mit vier grunen Blattern zwischen zwei gesturzten Forellen deren Aussenseite mit drei silbern rot silbern Straussenfedern bestuckt ist 5 Adelserhebungen BearbeitenUnter dem Landeshauptmann Hans Heinrich I von Hohberg 1598 1671 wurde die Linie Furstenstein 1650 in den Freiherrenstand des Konigreichs Bohmen erhoben Im Jahr 1666 erfolgte die Erhebung in den Grafenstand Bohmens Ebenfalls in den Freiherrenstand wurde aus einer niederosterreichischen Linie 1659 Wolf Helmhard von Hohberg erhoben Der Landesalteste Otto Konrad von Hochberg wurde 1740 und die Bruder Johann Anton und Franz Wenzel von Hochberg wurden 1746 in den Freiherrenstand erhoben Unter dem Sohn und Nachfolger des Hans Heinrich I Hans Heinrich II 1639 1698 folgte die Erhebung in den Reichsgrafenstand Im Jahr 1850 wurde Hans Heinrich X in den preussischen Furstenstand erhoben Hans Heinrich XI wurde 1905 in den nichterblichen Herzogsstand erhoben Personen Bearbeiten nbsp Hans Heinrich XV von Hochberg 3 Furst von Pless 1861 1938 im Jahr 1916Hans Heinrich X von Hochberg Furstenstein 1806 1855 Reichsgraf 1 Furst von Pless Montan Industrieller Hermann von Hochberg 1813 1884 preussischer Landrat im Kreis Habelschwerdt 1850 1853 1884 Hans Heinrich XI 2 von Hochberg Furstenstein 1833 1907 Reichsgraf Furst von Pless Montan Industrieller preussischer General Hans Heinrich XV von Hochberg 1861 1938 3 Furst von Pless deutscher Standesherr und Montanindustrieller Hans Heinrich XVII Graf von Hochberg 1900 1984 4 Furst von Pless deutsch englischer Gutsbesitzer und Offizier Alexander I Graf von Hochberg 1905 1984 5 Furst von Pless deutsch polnischer Geschaftsmann und Offizier Bolko Graf von Hochberg 1910 1936 Kaufmann Bolko Graf von Hochberg 1936 2022 6 Furst von Pless Geschaftsmann Hans Heinrich XIV Bolko von Hochberg 1843 1926 Gutsbesitzer deutscher Diplomat Intendant und Komponist Hans Heinrich XVI von Hochberg Rohnstock 1874 1933 Fideikommissherr auf Rohnstock minderfreier Standesherr auf Neuschloss und Landwirtschaftsfunktionar Hans Heinrich XVIII Graf von Hochberg 1905 1989 Hr d Standesherrschaft Neuschloss und des Waldgutes Rohnstock Ehrenritter des Johanniterordens Friedrich Franz Graf von Hochberg 1875 1954 Architekt Friedrich Hartmann Graf von Hochberg Rohnstock 1910 1945 Major Karl Graf von Hochberg Rohnstock 1912 1979 Major Ehrenritter des Johanniterordens Peter Graf von Hochberg Rohnstock 1956 7 Furst von Pless Geschaftsfuhrer Gutsbesitzer aktuelles FamilienoberhauptLiteratur BearbeitenLeopold von Zedlitz Neukirch Neues preussisches Adels Lexicon Bd 2 Gebruder Reichenbach Leipzig 1836 S 400 403 Digitalisat Gotha Justus Perthes Gotha Auszug Gothaischer Hofkalender 1855 Gotha 1854 Almanach de Gotha 1861 Gotha 1860 Digitalisat Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Graflichen Hauser 1881 Gotha 1880 Digitalisat Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Furstlichen Hauser Hofkalender 1942 Jg 179 III Abt A Uradel Gotha 1941 S 417 420 Ernst Heinrich Kneschke Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Bd 4 Leipzig 1861 S 388 f Volltext in der Google Buchsuche Hermann Knothe Die v Hohberg in der Oberlausitz In E E Struve Hrsg Neues Lausitzisches Magazin 45 Gorlitz 1869 S 350 359 Digitalisat Herrmann Knothe Geschichte des Oberlausitzer Adels und seiner Guter Band 1 Leipzig 1879 S 273 276 Digitalisat GHdA C A Starke Verlag Glucksburg Ostsee Limburg an der Lahn Auszug ISSN 0435 2408 Hans Friedrich von Ehrenkrook Jurgen von Flotow Genealogisches Handbuch der Furstlichen Hauser 1951 Band I Band 1 der Gesamtreihe GHdA Abt III A Glucksburg Ostsee 1951 S 492 497 Hans Friedrich von Ehrenkrook Friedrich Wilhelm Euler Genealogisches Handbuch der Furstlichen Hauser 1955 Band III Band 8 der Gesamtreihe GHdA Abt III A Glucksburg Ostsee 1955 S 456 461 Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band V Band 84 der Gesamtreihe GHdA Limburg an der Lahn 1984 S 240 242 Genealogisches Handbuch der Furstlichen Hauser 2004 Band XVII Band 133 der Gesamtreihe GHdA Abt III A Limburg an der Lahn 2004 S 499 511 ISBN 978 3 7980 0833 5 Norbert Conrads Pless In Neue Deutsche Biographie NDB Band 20 Duncker amp Humblot Berlin 2001 ISBN 3 428 00201 6 S 532 f Digitalisat Arkadiusz Kuzio Podrucki Hoberg Hohberg Hochberg Trzy nazwiska jeden rod Walbrzych 2018 ISBN 978 83 941763 3 4Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hochberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Auszug aktueller Stammbaum www schlossarchiv de Bibliographie und Wappenbeschreibung zum Geschlecht derer von Hohberg HochbergEinzelnachweise Bearbeiten Codex diplomaticus Saxoniae regiae II 1 Nr 59 CDS Hand Matrikel der in sammtlichen Kreisen des Preussischen Staats auf Kreis und Landtagen vertretenen Ritterguter In Karl Friedrich Rauer Hrsg GAB Vorganger auf Matrikelbasis 1 Auflage Provinz Schlesien XXIV Waldenburg Selbstverlag Berlin 1857 S 233 uni duesseldorf de abgerufen am 12 September 2022 Ernst Heinrich Kneschke Hrsg Deutsche Grafen Haeuser der Gegenwart In heraldischer historischer und genealogischer Beziehung 1 A K Grafen v Hochberg Evangelisch Preussen T O Weigel Leipzig 1852 S 358 360 uni duesseldorf de abgerufen am 12 September 2022 Leopold von Zedlitz Neukirch Neues preussisches Adels Lexicon Bd 2 Gebruder Reichenbach Leipzig 1836 S 402 a b Rudolf Johann Graf von Meraviglia Crivelli Der bohmische Adel PDF 51 4 MB 1886 S 66 PDF 1 5 MB Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hochberg Adelsgeschlecht amp oldid 236943173