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Ziebice ʑɛm bʲiʦɛ deutsch Munsterberg in Schlesien ist eine Stadt im Powiat Zabkowicki in der polnischen Woiwodschaft Niederschlesien Sie war von 1321 bis 1569 Residenzort der Herzoge von Munsterberg Ziebice MunsterbergZiebice Munsterberg Polen Ziebice MunsterbergBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft NiederschlesienPowiat Zabkowice SlaskieFlache 15 07 km Geographische Lage 50 37 N 17 3 O 50 616666666667 17 05 Koordinaten 50 37 0 N 17 3 0 OHohe 208 m n p m Einwohner 8531 31 Dez 2020 1 Postleitzahl 57 220Telefonvorwahl 48 74Kfz Kennzeichen DZAWirtschaft und VerkehrStrasse Strzelin PaczkowEisenbahn Breslau Kamieniec ZabkowickiNachster int Flughafen BreslauGminaGminatyp Stadt und LandgemeindeGminagliederung 30 OrtschaftenFlache 222 24 km Einwohner 16 768 31 Dez 2020 1 Bevolkerungsdichte 75 Einw km Gemeindenummer GUS 0224063Verwaltung Stand 2018 Burgermeister Mariusz SzpilarewiczAdresse ul Przemyslowa 10 57 220 ZiebiceWebprasenz www ziebice pl Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Geographische Lage 1 2 Nachbarorte 2 Geschichte 2 1 Bevolkerungsentwicklung 3 Sehenswurdigkeiten 4 Gemeinde 5 Partnerstadte 6 Sport 7 Personlichkeiten 7 1 Sohne und Tochter der Stadt 7 2 Personlichkeiten die vor Ort gewirkt haben 8 Verkehr 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenGeographische Lage Bearbeiten Die Stadt Ziebice liegt im Sudosten von Niederschlesien am rechten Ufer der Ohle etwa 50 Kilometer sudlich von Breslau Die Stadt befindet sich im Przedgorze Sudeckie Sudetenvorgebirge innerhalb der Wzgorza Niemczansko Strzelinskie Nimptsch Strehlen Hohen Nordlich von Ziebice erstrecken sich die Wzgorza Strzelinskie Strehlener Hohen Nachbarorte Bearbeiten Nachbarorte sind Nowy Dwor Neuhof im Norden Kalinowice Kunzendorf und Wigancice Weigelsdorf im Nordosten Debowiec Eichau im Osten Osina Wielka Gross Nossen im Sudwesten Starczowek Neu Altmannsdorf und Biernacice Bernsdorf im Suden Sluzejow im Sudwesten Rososznica Olbersdorf im Sudwesten und Krzelkow Krelkau sowie Henrykow Heinrichau im Nordwesten Geschichte Bearbeiten nbsp Patschkauer Tor als letztes Relikt der mittelalterlichen Stadtbefestigung nbsp Ansicht Munsterbergs im 18 Jahrhundert nbsp Stadtpfarrkirche St Georg nbsp RathausMunsterberg wurde erstmals 1234 unter der slawischen Bezeichnung Sambice erwahnt das vermutlich 1241 wie das nahe Kloster Heinrichau von den Mongolen zerstort wurde Die erste Urkunde unter der Bezeichnung Munsterberck datiert vom 1 Februar 1253 und weist den Ort nach deutschem Recht aus 1268 besass die Stadt eine Munzstatte Fur 1276 ist ein Hospiz der Kreuzherren mit dem Roten Stern belegt fur 1307 ein Kloster der Minderbruder Minoriten mit einer Klosterkirche zum Heiligen Kreuz das zur Sachsischen Franziskanerprovinz Saxonia gehorte Bolko I von Schweidnitz erbaute im Norden der Stadt eine Burg auf der dessen Sohn Bolko II ab 1321 residierte und die Linie der Herzoge von Munsterberg begrundete Ab diesem Zeitpunkt bis Ende des 18 Jahrhunderts sind die Herrschaftsverhaltnisse der Stadt Munsterberg identisch mit der Geschichte des Herzogtums 1322 erhielt Munsterberg von Bolko II das Recht der freien Ratswahl und 1335 die niedere Gerichtsbarkeit Die Stadt deren Flache 1336 35 Hektar betrug war von Stadtmauern umgeben durch die funf Tore nach aussen fuhrten In diesem Jahr fuhrte die Belagerung durch den Markgrafen von Mahren den spateren Kaiser Karl IV zur Anerkennung der bohmischen Lehnshoheit 1344 erhielt Munsterberg ein Obergericht vier Jahre spater auch die Gerichtsbarkeit uber die Juden Wahrend der Hussitenkriege wurden in der Schlacht bei Altwilmsdorf am 27 Dezember 1428 der letzte Munsterberger Herzog Johann aus dem Geschlecht der schlesischen Piasten und 400 seiner Mitkampfer getotet Als erledigtes Lehen fiel Munsterberg durch Heimfall 1428 an die Krone Bohmen zuruck 1429 verpfandete der bohmische Konig Sigismund das Herzogtum Munsterberg aus Dankbarkeit an Puta d J von Castolowitz der sich beim Kampf gegen die Hussiten grosse Verdienste erworben hatte Wohl deshalb zerstorten die Hussiten noch im selben Jahr Stadt und Burg Munsterberg Nach Putas Tod 1434 verwaltete dessen Witwe Anna von Colditz die ererbten Besitzungen und verkaufte sie 1440 an Hynek Kruschina von Lichtenburg den sie kurze Zeit spater ehelichte Da sich Hynek bei den Munsterberger Standen nicht durchsetzen konnte wahlten diese 1443 den Troppauer Herzog Wilhelm zu ihrem neuen Landesherrn Er war ein Sohn von Johanns Schwester Katharina und zudem seit kurzer Zeit mit Putas Tochter Salome verheiratet Nach Wilhelms Tod 1452 ging das Herzogtum Munsterberg an dessen Bruder Ernst uber der es 1456 an den bohmischen Konig Georg von Podiebrad verkaufte der seine Sohne Viktorin Heinrich d A und Heinrich d J zu Herzogen von Munsterberg erhob 2 Georgs Enkel Karl I von Munsterberg verlegte die Residenz 1530 nach Frankenstein Seine vier Sohne unterstutzten die Ziele der Reformation Wegen der grossen Schuldenlast die sie von Karl ubernehmen mussten verpfandeten sie 1542 das Herzogtum Auch wahrend des Dreissigjahrigen Krieges erlitt Munsterberg grosse Schaden Nach dem Ersten Schlesischen Krieg fiel Munsterberg wie fast ganz Schlesien 1742 an Preussen Danach wurde Munsterberg zur Heimstatt fur viele evangelische Bohmen die ihre Heimat aus religiosen Grunden verlassen mussten Von 1742 bis 1885 war Munsterberg Garnisonstadt Seit 1816 war es Sitz des Kreises Munsterberg der 1932 in den Landkreis Frankenstein eingegliedert wurde Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Munsterberg 1945 zusammen mit fast ganz Schlesien an Polen das es in Ziebice umbenannte Die deutsche Bevolkerung wurde von den polnischen Verwaltungsbehorden vertrieben Die neuen polnischen Siedler kamen zum Teil aus den im Rahmen der Westverschiebung Polens an die Sowjetunion gefallenen Gebieten ostlich der Curzon Linie Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten Jahr Einwohner Anmerkungen1875 5 591 3 1880 5 980 3 1890 6 162 davon 1 126 Evangelische 4 936 Katholiken und 100 Juden 3 1925 8 392 3 1933 8 887 3 1939 8 908 3 Sehenswurdigkeiten BearbeitenDie Stadtpfarrkirche St Georg Munster auf dem Berge stammt aus der Zeit um 1265 1275 Im 15 Jahrhundert wurde sie um den Chor und um zwei Kapellen erweitert Anfang des 18 Jahrhunderts umgebaut und 1898 1900 regotisiert Die steinerne Kanzel stiftete Herzog Joachim von Munsterberg Oels Das Epitaph fur dessen Vater Karl I von Munsterberg mit Darstellung Christus am Olberg ist von 1542 Die Glasfenster schuf um 1900 Alexander Linnemann aus Frankfurt am Main Die Kirche Peter und Paul wurde im 13 Jahrhundert von den Kreuzherren mit dem Roten Stern errichtet Die ehemalige evangelische Kirche entstand zwischen 1796 und 1797 2020 fand man im Kirchturm die alteste Zeitkapsel Europas Sie ist im ortlichen Museum ausgestellt 4 Das heutige Rathaus wurde 1888 bis 1891 am Ring errichtet Der Rathausturm stammt aus dem 16 Jahrhundert Die zahlreichen Burgerhauser am Ring stammen zum Teil aus der Mitte des 19 Jahrhunderts bzw dem Anfang des 20 Jahrhunderts Von der Stadtbefestigung aus dem 14 Jahrhundert sind Mauerteile und der Patschkauer Torturm erhalten Das erhaltene Synagoge wurde 1844 45 erbaut Der 1814 angelegte judische Friedhof liegt sudlich der Altstadt 5 Die historische Zuckerfabrik wurde 1883 an der heutigen ul Przemyslow fertiggestellt und zwischen 1920 und 1930 erweitert Die grosste Keramikstatue Europas steht in Ziebice Sie stellt das polnische Wappentier den Adler dar und wird im Volksmund Orle genannt nbsp Kirche St Peter und Paul nbsp Evangelische Kirche nbsp Der Munsterberger Ring nbsp Die alte Synagoge nbsp Die alte Zuckerfabrik nbsp KeramikstatueGemeinde BearbeitenZur Stadt und Landgemeinde Ziebice gehoren die Ortschaften Biernacice Bernsdorf Boznowice Berzdorf Brukalice Taschenberg Czernczyce Fromsdorf Debowiec Eichau Gleboka Glambach Henrykow Heinrichau Jasienica Heinzendorf Kalinowice Dolne Niederkunzendorf Kalinowice Gorne Oberkunzendorf Krzelkow Krelkau Lipa Leipe Lubnow Liebenau Niedzwiednik Barwalde Niedzwiedz Bardorf Nowina Deutsch Neudorf Nowy Dwor Neuhof Osina Mala Wenig Nossen Osina Wielka Gross Nossen Pomianow Dolny Niederpomsdorf Raczyce Ratsch Rososznica Olbersdorf Skalice Reumen Sluzejow Schlause Starczowek Neu Altmannsdorf Wadachowice Wiesenthal Wigancice Weigelsdorf Witostowice Schonjohnsdorf sowie die Stadt Ziebice Munsterberg Partnerstadte BearbeitenVereinigte Staaten nbsp Brighton Colorado USA Osterreich nbsp Ebreichsdorf Osterreich Tschechien nbsp Jaromer TschechienSport BearbeitenDie Stadt Ziebice verfugt uber ein Schwimmbad 6 sowie den Sportverein Sparta Ziebice mit einer Fussball und einer Boxabteilung zu der Marian Kasprzyk gehorte Das Stadion Miejski enthalt uber 180 Sitzplatze und eine Laufbahn 7 Personlichkeiten BearbeitenSohne und Tochter der Stadt Bearbeiten Johannes Otto von Munsterberg um 1360 1416 1398 Rektor der Karlsuniversitat Prag und erster Rektor der Universitat Leipzig Johannes Grossnickel Nicolai um 1440 unbekannt Astronom 1486 Rektor der Universitat Wien Melchior Schramm 1553 1619 Organist und Komponist Martin Nossler 1554 1608 evangelischer Theologe Hofprediger und Stiftsdekan Zacharias Hildebrandt 1688 1757 deutscher Orgelbauer Karl Friedrich von Hirschfeld 1747 1818 preussischer General der Infanterie Karl Adolf Suckow 1802 1847 Schriftsteller und evangelischer Theologe Heinrich Schuster Woldan 1829 1899 Jurist Julius Schottlander 1835 1911 Gutsbesitzer der einzige judische Majoratsherr in Deutschland Erdmann von Schweinichen 1839 1924 preussischer Generalleutnant Oskar Berger 1844 1885 Neurologe und Hochschullehrer Karl Weigert 1845 1904 deutscher Pathologe Berthold von Kern 1848 1940 Sanitatsoffizier Jaroslaw von Jarotzky 1851 1928 preussischer Verwaltungsjurist Landrat Regierungsprasident Arnold Schottlander 1854 1909 Schachmeister Rudolph Buchwald 1858 1933 deutscher katholischer Theologe Joseph Langer 1865 1918 schlesischer Maler Eugen Reich Munsterberg 1866 1943 Landschaftsmaler und Grafiker Gunther Merk 1888 1947 Jurist und SS Fuhrer Ernst Philipp 1893 1961 Gynakologe und Geburtshelfer Paul Wagner 1900 1983 Kommunalpolitiker und Vertriebenenfunktionar Gerhard Haselbach 1901 1983 Schauspieler Alfred Bohl 1909 1989 deutscher Schauspieler und Synchronsprecher Wolfgang Gunther 1927 2012 deutscher Historiker Hans Pohl 1935 2019 deutscher Wirtschaftshistoriker Lothar Spillmann 1938 Neurowissenschaftler Siegfried Franz Franke 1942 Okonom und Hochschullehrer Christoph Hein 1944 deutscher Schriftsteller Antoni Rozalski 1952 polnischer Biologe Rektor der Universitat Lodz Janusz Kaminski 1959 polnisch amerikanischer Kameramann Edyta Gorniak 1972 polnische Popsangerin Malgorzata Kowalczyk 1974 HistorikerinPersonlichkeiten die vor Ort gewirkt haben Bearbeiten Johann Ferdinand von Auersperg 1655 1705 Herzog von Schlesien Munsterberg verstarb in Munsterberg Johann Gottlieb Blumner 1763 1837 preussischer Beamter besuchte die Stadtschule in Munsterberg Ludwig von Ronne 1804 1891 Jurist und Publizist Land und Stadtrichter in Munsterberg Heinrich August Ferdinand Thilo 1807 1882 Jurist und Politiker Burgermeister von Munsterberg Marie Spieler 1845 1913 Malerin besuchte das Seminar fur Lehrerinnen in Munsterberg Albert Neisser 1855 1916 deutscher Dermatologe und Kunstmazen besuchte die Volksschule in Munsterberg Karl Denke 1860 1924 deutscher Serienmorder lebte und verstarb in Munsterberg Carl Thiel 1862 1939 Organist Kirchenmusiker und Professor fur Musik Hauptlehrer und Chorrektore in Munsterberg Hans Hartwig 1917 2012 Komponist besuchte die Musik und Orchesterschule in Munsterberg Tadeusz Walasek 1936 2011 Boxer trainierte beim Sportclub Sparta Ziebice Marian Kasprzyk 1939 Boxer trainierte beim Sportclub Sparta ZiebiceVerkehr BearbeitenDurch Ziebice fuhren zwei Woiwodschaftsstrassen darunter die Droga wojewodzka 385 Jaczowice Scinawka Gorna sowie die Droga wojewodzka 395 Paczkow Breslau Der Ort liegt an Bahnstrecke Wroclaw Miedzylesie Der Bahnhof liegt nordwestlich des alten Ortskerns auf dem linken Ufer der Ohle Literatur BearbeitenHugo Weczerka Hrsg Handbuch der historischen Statten Band Schlesien Kroners Taschenausgabe Band 316 Kroner Stuttgart 1977 ISBN 3 520 31601 3 S 320 324 Dehio Handbuch der Kunstdenkmaler in Polen Schlesien Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2005 ISBN 3 422 03109 X S 1183 1187 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ziebice Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Monsterberg in der Topographia Bohemiae Moraviae et Silesiae Quellen und Volltexte Website der Stadt polnisch englisch deutsch Historische und Aktuelle Aufnahmen sowie geographische LageEinzelnachweise Bearbeiten a b Population Size and Structure by Territorial Division As of December 31 2020 Glowny Urzad Statystyczny GUS PDF Dateien 0 72 MB abgerufen am 12 Juni 2021 Jan Urban Lichtenburkove Praha 2003 ISBN 80 7106 579 X S 290 320 a b c d e f Michael Rademacher Frankenstein Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Oldest time capsule in Europe found hidden in church spire Abgerufen am 17 Mai 2020 englisch http www sztetl org pl pl article ziebice 12 cmentarze 6305 cmentarz https przeglad powiatowy pl dza 2019 08 09 zamkniecie basenu w ziebicach http sparta ziebice pl Gemeinden im Powiat Zabkowicki Stadt und Land Gemeinden Bardo Wartha Kamieniec Zabkowicki Kamenz Zabkowice Slaskie Frankenstein Ziebice Munsterberg in Schlesien Zloty Stok Reichenstein Landgemeinden Cieplowody Tepliwoda Stoszowice Peterwitz Normdaten Geografikum GND 1080552 7 lobid OGND AKS LCCN n82105871 VIAF 154794020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ziebice amp oldid 237645034