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Schweinitz ist der Name eines schlesischen Adelsgeschlechts Die zum niederschlesischen Uradel gehorenden Herren von Schweinitz gelangten spater auch in Bohmen Mahren und der Oberlausitz zu Besitz und Ansehen Grafliche wie auch untitulierte Zweige der Familie bestehen bis heute Wappen derer von Schweinitz Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Herkunft 1 2 Ausbreitung und Besitzungen 1 3 Standeserhebungen 2 Wappen 2 1 Stammwappen 2 2 Historische Wappenbilder 3 Bekannte Familienmitglieder 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenHerkunft Bearbeiten Einer alten Uberlieferung nach kam das Geschlecht aus dem Herzogtum Meranien Zusammen mit anderen Adelsfamilien sollen Ende des 12 Jahrhunderts Angehorige der Familie mit Hedwig von Andechs Tochter von Herzog Berthold von Meranien nach Schlesien gelangt sein Die spater heiliggesprochene Hedwig heiratete 1186 Herzog Heinrich von Schlesien In alterer Literatur wird auch eine slawisch polnische Abstammung vermutet 1 Erstmals urkundlich erwahnt wird das Geschlecht am 12 Marz 1290 mit Johannes de Suentcza 2 Er erscheint als Ritter des Herzogs Konrad von Sagan in Winzig Die Stammreihe beginnt mit Hans von Swencz auf Klein Schweinitz der zwischen 1387 und 1393 in Urkunden genannt wird 3 Namen gebendes Stammhaus war das Gut Klein Schweinitz im Herzogtum Liegnitz das auch zu den altesten Besitzungen seit 1304 der Familie gehorte 4 Die Schreibweise des Namens variiert von Schwenze Schwenz Swentz Schwentz und Schwynig Erst Anfang des 16 Jahrhunderts mit Chrispoh II 1538 zunachst Vormundschafts und Regierungsrat von Herzog Friedrich II von Liegnitz spater Statthalter zu Glogau Landesaltester und Rat von Konig Ferdinand I wurde Schweinitz gebrauchlich 1 Ausbreitung und Besitzungen Bearbeiten Jacob von Schwenz war um 1320 Rat der Herzogin Anna von Liegnitz und Brieg und Platzka von Schwenz wurde 1368 herzoglicher Rat am Hof zu Liegnitz und Brieg Hans von Schwenz Herr zu Seifersdorf und Sohn des gleichnamigen Stammvaters war 1436 Vormundschaftsrat des Prinzen Friedrich von Liegnitz Franz Herr auf Holle war 1483 herzoglich Brieger Rat und Landrichter 1 Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges war Georg Hermann von Schweinitz 1602 1667 Oberst und Kriegsrat Nach seiner Ernennung zum Stadtkommandanten von Freiberg durch den sachsischen Kurfursten Johann Georg verteidigte er die wichtige Stadt gegen die Schweden Er war Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft unter dem Namen Der Bringende und starb 1668 als Kommandant von Breslau Im Laufe der Zeit bildeten sich zahlreiche Hauser und Zweige unter anderem die Hauser zu Seifersdorf und Petersdorf der Stammlinie die wiederum die Zweige zu Tschepplau Krzepielow Slawa Gross Kriechen Pohlschildern Durschwitz und Andersdorf Muhlradlitz Kutscheborwitz Klieschau Wiltsch Jaenowitz und Pilgramsdorf begrundeten Neben diesen Stammgutern waren auch die Guter Holle Wurtsch Dohnau Tinz Johnsdorf Langenwaldau Liebenau Stelzenberg Kroitsch Krayn Crayn Hanchen Kauder Royn Schmochwitz und Raischmannsdorf im Liegnitzschen zeitweise im Besitz bzw Teilbesitz der Familie Spater konnten auch die Herrschaften Niebusch Dieban Stephansdorf Berghof Alt Raudten Nieder Adelsdorf und Braunau erworben werden 5 Noch Mitte des 18 Jahrhunderts waren die Schweinitzer zu Seifersdorf Gross und Klein Kriechen Durschwitz Liebenau und Krayn Crayn im Liegnitzschen zu Kutscheborwitz im Wohlauschen zu Kauder im Schweidnitzschen und zu Niederleuba und Friedrichsdorf in der Oberlausitz besitzlich 1 Aus der graflichen Linie kam Friedrich von Schweinitz 1771 1848 genannt von Schlichting und Bukowiec preussischer Oberstleutnant a D Er heiratete in erster Ehe 1797 Helene von Schlichting Buckowick geschieden 1807 und in zweiter Ehe 1820 Antonie von Lichnowskiy und Woschutz Das Paar hatte drei Sohne Sein Bruder Julius I Graf von Schweinitz 1833 heiratete Friederieke vom Berge und Herrendorf Ihr gemeinsamer Sohn Julius II Graf von Schweinitz und Crayn Freiherr von Kauder wurde Majoratsherr der Guter Schloss Dieban Grossendorf Kreischau Neudort und Porschwitz im ehemaligen Landkreis Steinau sowie des Gutes Gugelwitz im Landkreis Luben in Niederschlesien Seine Bruder waren i Graf Friedrich von Schweinitz 1795 1866 preussischer Major a D besass die Majorate zu Hausdorf Kauder Nieder Wolmsdorf und Preisdorf im Landkreis Bolkenhain Crayn im Landkreis Liegnitz und Hanchen Haenichen im Landkreis Jauer Er wurde zum Mitglied im Preussischen Herrenhaus auf Lebenszeit ernannt und heiratete 1837 Melanie von Troschke Miteigentumerin der freien Minderstandesherrschaft Sulau in Schlesien ii Graf Rudolph von Schweinitz 1797 1838 der sich 1826 mit Julie von Troschke einer Miteigentumerin der freien Minderstandesherrschaft Sulau vermahlte und iii und Graf Hermann von Schweinitz 1799 Chef Prasident des Appellationsgerichts zu Posen Ein weiterer Bruder Graf Heinrich von Schweinitz 1800 wurde hannoverischer Oberbergrat bei der Berghauptmannschaft Clausthal aus seiner 1834 geschlossenen Ehe mit Emilie Struve gingen vier Sohne hervor Mitte des 19 Jahrhunderts kamen aus der adeligen Linie Julius von Schweinitz Herr auf Ober Bogendorf im Landkreis Schweidnitz und Louis von Schweinitz Herr auf Alt Raudten und Wandritsch im Landkreis Steinau Leutnant a D Landesaltester und Stiftspropst zu Barschau Ein Familienverband der Grafen und Herren von Schweinitz wurde am 5 Marz 1904 zu Berlin gegrundet Standeserhebungen Bearbeiten Aus der Linie Krayn kam Julius von Schweinitz und Krayn auf Ober und Nieder Kauder und Crayn preussischer Kammerherr der am 6 November 1741 zu Breslau durch Friedrich II Friedrich der Grosse in den preussischen Freiherrenstand mit dem Titel Freiherr von Kauder erhoben wurde Am 13 September 1748 zu Berlin wurde er von Friedrich II in den preussischen Grafenstand erhoben Sein Enkel Friedrich Graf von Schweinitz und Krayn heiratete am 4 April 1797 Caroline Freiin von Schlichting und Bukowiec die Erbin des Fideikommiss Gurschen und erhielt am 2 Juni 1797 zu Berlin eine preussische Namen und Wappenvereinigung mit denen der Freiherren von Schlichting als Graf von Schweinitz Freiherr von Schlichting Aus der Linie Leuba wurde Hermann von Schweinitz sachsischer General der Infanterie zusammen mit seinen Vettern den Brudern Paul sachsischer Oberstleutnant und Ludwig von Schweinitz sachsischer Major am 16 September 1913 in das koniglich sachsische Adelsbuch unter der Nummer 464 eingetragen Aus der Linie Rudelsdorf erhielt Hans Friedrich von Schweinitz auf Rudelsdorf und Jagerndorf am 28 November 1726 zu Wien den Alten Bohmischen Herrenstand Aus der Linie Seifersdorf kam Georg Rudolph von Schweinitz auf Seifersdorf und Sorge der am 29 April 1683 zu Wien in den bohmischen Freiherrenstand erhoben wurde Eine brandenburgische Bestatigung erhielt er als kurfurstlich brandenburgischer Hof und Kammerrat am 12 Mai 1685 Aus der Linie Tscheplau stammten Melchior von Schweinitz auf Tscheplau und sein Neffe Hans Christoph von Schweinitz Sohn seines 1698 verstorbenen Bruders Hans Christoph die am 20 Dezember 1698 zu Wien in den bohmischen Freiherrenstand erhoben wurden Hans Christophs Bruder Hans Sigismund von Schweinitz auf Hausdorf und Melschkau erhielt den bohmischen Freiherrenstand am 3 Mai 1724 zu Laxenburg Der ebenfalls aus dieser Linie stammende Carl Friedrich von Schweinitz auf Tscheplau preussischer Kammerherr wurde am 6 November 1741 zu Breslau in den preussischen Grafenstand erhoben Wappen BearbeitenStammwappen Bearbeiten Das Stammwappen ist von Rot Schwarz und Silber geteilt Auf dem Helm mit rot schwarz silbernen Helmdecken zwei wie der Schild bezeichnete Buffelhorner Historische Wappenbilder Bearbeiten nbsp Stammwappen im Schlesischen Wappenbuch 1901 nbsp Wappen der Schweinitz und Krain im Schlesischen Wappenbuch 1901Bekannte Familienmitglieder BearbeitenDavid von Schweinitz 1600 1667 schlesischer Landeshauptmann und Erbauungsschriftsteller Dietrich von Schweinitz 1954 Professor fur Kinderchirurgie und Chirurgie Direktor der Kinderchirurgischen Klinik der LMU Munchen Kommendator der Bayerischen Genossenschaft des Johanniterordens Edmund Alexander de Schweinitz 1825 1887 US amerikanischer Theologe und Bischof der Herrnhuter Brudergemeine Ernst von Schweinitz 1785 1857 preussischer Generalmajor Georg Hermann von Schweinitz 1602 1667 Befehlshaber im Dreissigjahrigen Krieg Georg Hermann von Schweinitz 1851 1929 General der Infanterie 6 Hans Bernhard Graf von Schweinitz 1926 2008 deutscher Ministerialbeamter Politiker und Schriftsteller Hans Hermann Graf von Schweinitz und Krayn 1883 1959 deutscher Konteradmiral Hans Julius von Schweinitz und Krain 1729 1754 Kammerherr der verwitweten Herzogin Elisabeth Sophie Marie von Braunschweig Luneburg am Braunschweigischen Hof Hans Lothar von Schweinitz 1822 1901 preussischer General Hans Ulrich von Schweinitz 1908 1972 deutscher Diplomat Heinrich von Schweinitz 1805 1879 preussischer Generalleutnant Hellmut von Schweinitz 1901 1960 deutscher Journalist Schriftsteller und evangelischer Pfarrer Lewis David von Schweinitz 1780 1834 deutsch amerikanischer Mykologe Maria Grafin von Schweinitz und Krayn 1880 1942 Tochter des preussischen Obersten Guido Graf von Schweinitz und Krayn Freiherr von Kauder und der Marianne von Studnitz Freiin von Kauder und spatere Ehefrau von Erich von Schwartzkoppen Maria von Heider Schweinitz 1894 1974 deutsche Malerin Mark Ulrich von Schweinitz 1940 2009 deutscher Diplomat Victor von Schweinitz 1908 1985 Wehrmachtoffizier unterzeichnete im April 1945 damals Oberstleutnant und Generalstabsoffizier der Heeresgruppe C die Teilkapitulation der Wehrmacht 7 Wolfgang von Schweinitz 1876 1945 deutscher Generalmajor Wolfgang von Schweinitz 1953 deutscher Komponist Yvonne von Schweinitz geborene Grafin von Kanitz 1921 2015 Fotografin 8 nbsp David von Schweinitz 1600 1667 Landeshauptmann nbsp Lewis David von Schweinitz 1780 1834 Mykologe nbsp Hans Lothar von Schweinitz 1822 1901 GeneralLiteratur BearbeitenFranz Menges Schweinitz In Neue Deutsche Biographie NDB Band 24 Duncker amp Humblot Berlin 2010 ISBN 978 3 428 11205 0 S 52 f Digitalisat Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band XIII Band 128 der Gesamtreihe GHdA C A Starke Verlag Limburg a d Lahn 2002 ISSN 0435 2408 ISBN 9783798008281 Walter v Hueck Genealogisches Handbuch der Graflichen Hauser Band A VII Band 56 der Gesamtreihe GHdA C A Starke Limburg a d Lahn 1973 ISSN 0435 2408 Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Hauser 1904 Funfter Jahrgang Justus Perthes Gotha 1903 11 S 780ff 1916 S 767f Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der deutschen graflichen Hauser auf das Jahr 1878 Band 13 Justus Perthes Gotha 1877 11 S 444f Ernst Heinrich Kneschke Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Band 8 Friedrich Voigt s Buchhandlung Leipzig 1868 S 401 404 Digitalisat Leopold von Zedlitz Neukirch Neues preussisches Adelslexicon Band 4 Gebruder Reichenbach Leipzig 1837 S 202 203 Digitalisat David von Schweinitz Genealogia Derer von Schweinitz vor der Zeit vom Swentze genennet Druck Zachar Schneider Liegnitz 1662 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schweinitz Adelsgeschlecht Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Familie von Schweinitz bundesarchiv deEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Band 8 S 401 404 Colmar Grunhagen Schlesische Regesten Nr 2131 Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band XIII Band 128 der Gesamtreihe S 216 218 Liegnitzer Stadtarchiv Nr 242 IV S 18 Neues preussisches Adelslexicon Band 4 S 202 203 Biographie Georg Hermann von Schweinitz Erinnerung In Die Zeit 1986 zeit de Nachruf PDF 308 kB Normdaten Person GND 1020765720 lobid OGND AKS VIAF 233308951 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schweinitz Adelsgeschlecht amp oldid 227839872