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Skrecon deutsch Skrzeczon 1939 45 Skretschon polnisch Skrzeczon ist ein Ortsteil der Stadt Bohumin Oderberg in Tschechien Das Dorf liegt zwei Kilometer ostlich von Novy Bohumin Neu Oderberg nahe der polnischen Grenze und gehort zum Okres Karvina SkreconSkrecon Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Moravskoslezsky krajBezirk KarvinaGemeinde BohuminFlache 458 haGeographische Lage 49 54 N 18 23 O 49 9013864 18 3820686 202 Koordinaten 49 54 5 N 18 22 55 OHohe 202 m n m Einwohner 2 502 2021 Postleitzahl 735 31Kfz Kennzeichen TVerkehrStrasse Novy Bohumin KarvinaBahnanschluss Zilina BohuminKirche Maria Siebenschmerzen Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Ortsgliederung 4 Sehenswurdigkeiten 5 Sohne und Tochter des Ortes 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenSkrecon befindet sich am Bach Skreconsky potok im Ostrauer Becken An der westlichen Ortsgrenze fliesst die Bohuminska struzka Struschka dahinter liegt der Bahnhof Bohumin Durch Skrecon fuhrt die Staatsstrasse I 67 zwischen Novy Bohumin und Karvina Karwin von der im Ort die Strasse II 471 nach Rychvald Reichwaldau abzweigt Nordlich zwischen der Siedlung U hriste und dem Dorf Nova Ves Nickeltaff verlauft die Bahnstrecke Zilina Bohumin Gegen Nordosten erstreckt sich der Wald Borek ostlich der Glinoc Nachbarorte sind Martinov Martinhof Uchylsko Uhilsko und Gorzyczki Klein Gorschutz im Norden Vernovice Willmersdorf und Nerad im Nordosten Dolni Lutyne Deutschleuten im Osten Zbytky und Lutyne Polnischleuten im Sudosten Jarosovice Rychvald und Zablati Zablacz im Suden Vrbice Wirbitz und Pudlov Pudlau im Sudwesten Novy Bohumin im Westen sowie Sunychl Schonichel im Nordwesten Geschichte BearbeitenDie erste schriftliche Erwahnung des damals aus einigen holzernen Chaluppen bestehenden Dorfes erfolgte am Ubergang vom 13 zum 14 Jahrhundert im Liber fundationis episcopatus Vratislaviensis als Crezhim Der Name ist entweder vom slawischen Personennamen Krzesim oder Krzeczon abgeleitet die Buchstabe S ist protetisch 1447 Krzeczon 1573 Skrzeczon wo s entspricht dem deutschen Praposition von 1 Ab 1327 gehorte Skrecon zum Herzogtum Teschen einer Lehensherrschaft des Konigreichs Bohmen Im 16 Jahrhundert wurde das Dorf Teil der Freien Standesherrschaft Freistadt spater wurde es mit der Freien Minderherrschaft Deutschleuten ausgegliedert und gelangte an die Grafen Schlik Elisabeth Maximiliane Helene von Drahotusch die zunachst mit Wilhelm Henrich Graf Schlik dann mit Franz Ernst Graf Schlik 1675 verheiratet war hinterliess die Herrschaft Deutschleuten im Jahre 1700 ihrem dritten Ehemann Francis Taaffe 3 Earl of Carlingford Seit 1723 fuhrt Skrzeczon ein Wappen und Ortssiegel Rudolph Taaffe 1762 1830 verausserte 1792 seine schlesischen Guter an Johann Graf Larisch von Moennich auf Karwin Um 1800 bestand Skrzeczon aus 40 Hausern mit 205 schlesisch mahrisch sprachigen Bewohnern Pfarrort war Deutschleuten 2 Am 1 Mai 1847 wurde westlich von Skrzeczon im Oderberger Wald auf den Fluren von Schonichel der vorlaufige Endbahnhof Oderberg der Kaiser Ferdinands Nordbahn eroffnet Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts blieb das Dorf der Minderherrschaft Deutschleuten untertanig Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Skrzeczon ab 1850 einen Ortsteil der Gemeinde Deutschleuten Nemecka Lutyne im Gerichtsbezirk Oderberg und Bezirk Friedek Im selben Jahr wurde in Skrzeczon eine tschechischsprachige Pfarrschule eroffnet 1864 losten sich Skrzeczon Skrecon und Nikeltaff Nova Ves von Deutschleuten los und bildeten die Gemeinde Skrzeczon Ab 1867 erfolgte der Schulunterricht in Skrzeczon in polnischer Sprache 1868 wurde das Dorf dem Bezirk Freistadt zugeordnet Im Jahre 1869 bestand Skrzeczon aus 75 Hausern und hatte 453 Einwohner Mit dem Ausbau des Bahnhofs Oderberg zum Eisenbahnknoten ging auch die Errichtung einer neuen Siedlung nordwestlich des Bahnhofs einher an der auf Skrzeczon zu gelegenen Seite der Bahnstrecke siedelten sich Industriebetriebe an Infolgedessen setzte im letzten Viertel des 19 Jahrhunderts auch in Skrzeczon eine grossflachige Ortserweiterung ein die 1902 nach der Errichtung eines gemeinsamen Wasserwerkes fur die Gemeinde Skrzeczon und die chemischen Fabriken in Schonichel Oderberg Bahnhof ihren grossten Aufschwung erhielt Wegen der Zunahme deutschsprachiger Einwohner wurde zum Ende des 19 Jahrhunderts auch Schulunterricht in deutscher Sprache angeboten Das Schulgebaude war unzureichend fur die stark angestiegene Schulerzahl In den Jahren 1898 1899 wurde durch den Oderberger Baumeister Josef Berger ein neues Schulhaus errichtet Auf halbem Wege zwischen Skrzeczon und Nickeltaff entstand 1904 ein Friedhof Im Jahre 1900 hatte Skrzeczon 1995 Einwohner 1910 waren es bereits 3131 Durch den Bevolkerungsanstieg waren auch die Kapazitaten der Schule erschopft 1910 entstand ein weiteres Schulhaus das von der deutschen Schule genutzt wurde die das alte Schulgebaude nun der polnischen Schule uberliess Im Jahre 1913 nahm die von den Schlesischen Landeseisenbahnen betriebene elektrische Uberlandstrassenbahn von Oderberg Bahnhof uber Skrzeczon nach Deutschleuten ihren Betrieb auf am Bahnhof wurde eine Ubergangsmoglichkeit zur Stadtischen Strassenbahn Oderberg nach Oderberg und im Jahr darauf auch zur neuen Uberlandstrassenbahn nach Hruschau eingerichtet Am 4 Mai 1912 erfolgte die feierliche Grundsteinlegung fur eine eigene Kirche in Skrzeczon Nach dem Ersten Weltkrieg zerfiel der Vielvolkerstaat Osterreich Ungarn das Gebiet des Bezirks wurde strittig Nach dem Polnisch Tschechoslowakischen Grenzkrieg sowie der Entscheidung des Botschafterrats der Siegermachte vom 28 Juli 1920 fiel Skrecon der Tschechoslowakischen Republik zu Beim Zensus von 1921 lebten in den 314 Hausern der Gemeinde Skrecon Skrzeczon 3416 Personen darunter 1517 Tschechen 857 Polen 401 Deutsche und 62 Juden 3 Das Dorf Skrecon 284 Hauser hatte 3190 Einwohner die ubrigen 226 entfielen auf Nova Ves 30 Hauser Die veranderte Staatszugehorigkeit fuhrte zur Schliessung der deutschen Schule in deren Raumlichkeiten am 20 September 1920 eine vierklassige tschechische Schule und ein tschechischer Kindergarten eroffnet wurden Die Kriege hatten auch zu Unterbrechungen des Kirchenbaus gefuhrt der letztlich erst am 9 November 1924 geweiht werden konnte 1930 lebten in den 455 Hausern von Skrecon 3600 Personen Im Jahre 1932 wurde die Freiwillige Feuerwehr gegrundet In den 1930er Jahren verlor Nova Ves den Status eines Ortsteils von Skrecon Nach dem Munchner Abkommen wurde Skrzeczon im Oktober 1938 von Polen besetzt und der Woiwodschaft Schlesien zugeschlagen Ein Jahr spater erfolgte die Besetzung durch das Deutsche Reich bis 1945 gehorte Skretschon zum Landkreis Teschen Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam die Gemeinde zur wiedererrichteten Tschechoslowakei zuruck 1949 wurde Skrecon Teil des neu gebildeten Okres Ostrava okoli Im Jahre 1950 bestand Skrecon einschliesslich Nova Ves aus 535 Hausern und hatte 2917 Einwohner Der Abbau von Ton und Sand im Waldchen Glinoc wurde 1956 eingestellt Im Zuge der Gebietsreform von 1960 wurde Skrecon dem Okres Karvina zugeordnet Die tschechische Schule wurde 1965 zu einer vollwertigen neunklassigen Grundschule erweitert Der Unterricht in der einklassigen polnischen Schule wurde im Juni 1969 eingestellt 1970 lebten in den 515 Hausern von Skrecon 2297 Personen Die Strassenbahn von Novy Bohumin nach Dolni Lutyne wurde 1973 stillgelegt Zum 1 Oktober 1974 wurden Skrecon und Nova Ves nach Bohumin eingemeindet 1975 wurde die Grundschule um einen neuen Schulpavillon erweitert 1991 lebten in den 600 Hausern von Skrecon 2094 Personen Im Jahre 2004 wurde die lange geforderte Schulturnhalle realisiert Beim Zensus von 2011 hatte der Ortsteil 2527 Einwohner und bestand aus 788 Wohnhausern davon lebten 2189 Personen in Skrecon 679 Hauser und 338 in Nova Ves 109 Hauser Zu den ansassigen Unternehmen gehoren u a Rockwool Emco und Drevotrust Ortsgliederung BearbeitenZu Skrecon gehoren die Wohnplatze Cervin Czerwin Na kopci Nova Ves Nickeltaff und U hriste Grundsiedlungseinheiten sind Skrecon 674 Hauser 2177 Einwohner Nova Ves 109 Hauser 338 Einwohner und U hriste 5 Hauser 12 Einwohner Der Ortsteil Skrecon bildet einen Katastralbezirk Sehenswurdigkeiten BearbeitenKirche Maria Siebenschmerzen errichtet 1912 1924 Der spathistoristische Bau mit niedrigem Querschiff und polygonalem Abschluss wurde nach langer Bauzeit durch kriegsbedingte Unterbrechungen am 4 November 1924 geweiht Das aus den drei grossen Glocken Petr Josef und Hedvika bestehende Gelaute wurde erst 1926 in den Kirchturm gehoben Besonderheiten sind die unikate Orgel mit elektromagnetischer Luftplumpe sowie die Glasfenster mit neutestamentarischen Motiven 4 Friedhofskapelle errichtet 1905 Sie wurde anlasslich ihre 100 jahrigen Bestehens saniert und am 6 November 2005 wiedereroffnet Gedenkstein fur die gefallenen Rotarmisten auf dem Friedhof geschaffen von Antonin Kalvoda enthullt 1957 Monumentaldenkmal fur die 104 Opfer des Polenlagers am Stadtrand von Oderberg Oberschlesien Baggerseen Glinoc zwei ehemalige Ton und Sandgruben zwischen den Restlochern befindet sich heute eine Sportschiessanlage Sohne und Tochter des Ortes BearbeitenSiegfried Trotnow 1941 2004 deutscher Gynakologe und ReproduktionsmedizinerLiteratur BearbeitenHistoricky lexikon obci Ceske republiky 1869 2011 Teil 3 Pocet obyvatel a domu podle kraju okresu obci casti obci a historickych osad lokalit Okres Karvina Weblinks BearbeitenSkrecon und Nova Ves auf der Homepage der Stadt BohuminEinzelnachweise Bearbeiten Robert Mrozek Nazwy miejscowe dawnego Slaska Cieszynskiego Uniwersytet Slaski w Katowicach 1984 ISSN 0208 6336 S 161 polnisch Reginald Kneifl Topographie des kaiserl konigl Antheils von Schlesien 2 Teil 1 Band Beschaffenheit und Verfassung insbesondere des Herzogtums Teschen Furstentums Bielitz und der Freien Minder Standesherrschaften Friedeck Freystadt Deutschleuten Roy Reichenwaldau und Oderberg Joseph Georg Trassler Brunn 1804 S 321 Chytiluv mistopis CSR 2 aktualisierte Ausgabe 1929 S 1135 Skrhutov Skrinerov Kostel Panny Marie Sedmibolestne ve Skreconi Stadt Bohumin 27 November 2011 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Skrecon amp oldid 235295871