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Doly Pluralform von Dul Bergwerk deutsch Karwin polnisch Doly Kopalnie ursprunglich Karwina fruher tschechisch auch Karvinna ist ein entvolkerter Ortsteil der Stadt Karvina im Okres Karvina in Tschechien an der Stelle des ehemaligen Orts und einer Bergbaustadt die der heutigen Stadt Karvina den Namen gab das moderne Zentrum liegt heute an der Stelle der mittelalterlichen Stadt Frystat Freistadt Frysztat DolyDoly Karvina Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Moravskoslezsky krajBezirk KarvinaGemeinde KarvinaGeographische Lage 49 50 N 18 29 O 49 834722222222 18 485277777778 Koordinaten 49 50 5 N 18 29 7 OEinwohner 325 2011 Postleitzahl 735 06 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Einwohnerentwicklung 3 Personlichkeiten 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDoly liegt im Ostrauer Becken einige Kilometer sudwestlich des Stadtzentrums von Frystat am Bach Karvinsky einem linken Zufluss der Olsa entlang der Silnice I 59 Die Katastralgemeinde hat eine Flache von 1634 93 Hektar und umfasst auch den ehemaligen Ort Solca Solza im Sudosten Geschichte Bearbeiten nbsp Karvin und Solcza im Jahr 1763Zunachst wurde der Ort Solca am 25 Mai 1223 in einer Urkunde des Breslauer Bischofs Lorenz erstmals urkundlich als ecclesia de Sale eine Kirche im Besitz der Pramonstratenserinnen in Rybnik erwahnt 1 Danach folgte die Erwahnung von Sal ohne Zweifel in der Kastellanei von Teschen am 26 Mai 1229 in der papstlichen Bulle von Gregor IX fur die Abtei Tyniec bei Krakau 2 Im Jahr 1268 wurde das Benediktinerkloster in Orlova dt Orlau poln Orlowa von Wladislaus I gegrundet dem auch das Wirtshaus in Sal gehorte Erst danach anderte sich der von Salze abgeleitete Ortsname auf die Form Solec maskulines Suffix ec bzw Solca feminines Suffix eines Weilers von Karwin 3 In der Zeit des polnischen Partikularismus folgte die Zersplitterung des Herzogtums Oppeln Ratibor und die Teschener Kastellanei wurde um 1290 zum neuen Herzogtum Teschen Zu dieser Zeit kam es zu einer umfangreichen deutschrechtlichen Kolonisation in der um 70 neue Orte darunter das Waldhufendorf Carwina gegrundet wurden Nach dem Liber fundationis episcopatus Vratislaviensis Zehntregister des Bistums Breslau umfasste es zwolf Hufen item in Carwina XII mansi 4 5 6 Der Ortsname ist kultureller Herkunft oder vom Personennamen Karw a abgeleitet altpolnisch karw Ochse auch im Sinne Faulenzer in Faulpelz 7 Die lechische bzw polnische und nicht tschechoslowakische Herkunft des Ortsnamens wurde ausserordentlich von Rudolf Sramek dem grossten ortlichen Namenforscher bestatigt 8 1331 wurde erstmals der deutschstammige Nebenname Arnolssdorff erwahnt und wiederum im Peterspfennigregister des Jahres 1447 als die erstmals erwahnte Pfarrei Arnoldisdorff 9 Nach dem Mittelalter wurde dieser Name zugunsten von Karwin aufgegeben Seit 1327 bestand das Herzogtum als Lehensherrschaft des Konigreichs Bohmen seit 1526 gehorte es zur Habsburgermonarchie 1419 wurde das Dorf vom Herzog Boleslaus I von Teschen an Nikolaus Stopak Kiczko verkauft dessen Nachkommen sich Karwinski bzw Karvinsky riefen Ab 1551 war es im Besitz der protestantischen Adelsfamilie Larisch von Lhota Die Habsburger leiteten die Rekatholisierung der Untertanen nach dem Tod der letzten Teschener Piasten 1653 ein Im Jahr 1654 gab eine habsburgische Sonderkommission 49 Kirchen und eine Kapelle an die Katholiken zuruck darunter in Karwin 10 Im selben Jahr wurde Johann Friedrich Larisch von Lhota und Karwin zu einem Katholiken der eine Dienstlaufbahn im Herzogtum mit dem neuen Titel eines Barons einschlug 11 1730 wurde Karwin zum Sitz eines Familienfideikommiss 1736 wurde die heutige gemauerte Ortskirche gebaut Ab 1748 waren die Larisch Grafen 1791 heiratete Johann Joseph Antoni Larisch die Marie Thekla die Erbin der reichen Familie von Monnich Die Familie erwarb schrittweise uber ein Dutzend Dorfer in der Umgebung Im Jahr 1776 wurde Steinkohle auf dem Hugel Cechovice Czechowice entdeckt 12 was den Aufstieg des Orts sowie der Familie zu einer der reichsten Osterreichs initiierte In der Beschreibung Teschener Schlesiens von Reginald Kneifl im Jahr 1804 war Karwin ein Dorf und eine Herrschaft des Grafen Johann Larisch von Monnich im Teschner Kreis Das Dorf hatte 106 Hauser mit 630 polnisch schlesischen Einwohnern 13 wahrend Solza 34 Hauser mit 160 Einwohnern schlesisch polnischer Mundart hatte 14 nbsp Lachische Bauern in Karwin Gemalde aus dem Jahr 1847Im fruhen 19 Jahrhundert wurden etwa 2000 bis 2300 Tonnen Steinkohle in drei Tagebauen pro Jahr gefordert 15 Die Eroffnung der Kaiser Ferdinands Nordbahn im Jahr 1847 als es in Karwin 1412 Dorfbewohner 1312 Romisch Katholiken 92 Lutheraner 8 Juden nach dem bischoflichen Schematismus polnischer Sprache gab 16 leitete die Phase lukrativer Steinkohleforderung ein Dampfmechanisierung Ersetzung oberflachlicher Tagebaue durch die tiefen Zechen modernes Management Fremdkapital z B Zdenko von Zierotin Zeche Gabrielle aus dem Jahr 1852 usw Entschadigungen fur die Bauernbefreiung vermehrten das Kapital der Familie Larisch Monnich fur neue Investitionen wie z B der Zeche Franz im Norden des Dorfs ab dem Jahr 1856 Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Karwin ab 1850 eine Gemeinde in Osterreichisch Schlesien Bezirk Teschen und ab 1868 im Bezirk Freistadt 1869 lebten schon 3384 Leute im Dorf mehr als in Freistadt 2661 Derweil nahm die ethnographische Gruppe der schlesischen Lachen Untergruppe der Schlesier die auch die mahrisch schlesischen Lachen der lachischen Sprache im Westen umfasste deutliche Gestalt an wohnhaft noch in der Mehrheit in Karwin traditionell Teschener Mundarten sprechend nbsp Lokation von Schachten Kirchen Schlossern und Rathaus in KarwinDie Montan Bahn 1870 und die Kaschau Oderberger Bahn 1871 die durch das Dorf liefen verstarkten Exportmoglichkeiten Der Grunderkrach aus den 1870er Jahren anderte wieder mal die Besitzverhaltnisse zugunsten des grossen Kapitals Wiener Banken Zeche Austria im Jahr 1907 Die Familie Larisch musste teilweise vor anderen Anlegern zuruckweichen wie z B die Teschener Kammer Zeche und Kokerei Hohenneger im Jahr 1883 Die immer grosseren schon elektrifizierten Zechen bauten auch Bergbaukolonien und zogen Tausende Arbeiter aus Westgalizien an in geringerem Masse aus Mahren und Tirol Zwischen 1890 und 1900 verdoppelte sich fast die Einwohnerzahl vom zirka 7700 auf 14 300 Im Gegensatz zu den Galiziern um Ostrau wurden sie von der ansassigen polnischen Nationalbewegung des Pawel Stalmachs adoptiert obwohl sie schrittweise der internationalen sozialistischen Bewegung Tadeusz Regers zuneigten die oft die Kandidatur des tschechischen Sozialdemokraten Petr Cingr im Wahlbezirk Schlesien 6 unterstutzte nbsp Schloss Solza nbsp Rathaus und Kirche in den 1920er Jahren1873 baute Heinrich Larisch von Moennich den grossten aristokratischen Palast der Region in Solza 1894 1897 folgte die gemauerte Kirche mit Kapazitat von 4000 Personen 1908 wurde Karwin zu einem Marktgemeinde mit neuem Rathaus einem grosseren als in Freistadt Im nachsten Jahr wurde die Lokalbahn Strassenbahn zwischen Ostrau und Karwin eroffnet 1918 nach dem Zusammenbruch der k u k Monarchie wurde das Gebiet von Teschen strittig Am 5 November laut dem Vergleich zwischen polnischen und tschechischen Nationalraten wurde Karwina ein Teil Polens Die tschechoslowakische Regierung erkannte den Vergleich nicht an Nach dem Polnisch Tschechoslowakischen Grenzkrieg einer nicht verwirklichten Volksabstimmung sowie der Entscheidung des Botschafterrats der Siegermachte am 28 Juli 1920 wurde der Ort unter dem Namen Karvinna ein Teil der Tschechoslowakei und des Bezirks Karvina In der Zwischenkriegszeit bluhte besonders das tschechische Kulturleben auf Polonia Karwina wurde zum beliebtesten polnischen Fussballklub des Olsagebiets die Deutschen bauten eine eigene Turnhalle 1931 1923 erhielt Karvinna das Stadtrecht aber der erste Burgermeister der verdiente polnische Arzt aus Senov Waclaw Olszak trat in Amt erst im Jahr 1929 an nach langjahriger Obstruktion des spateren Stellvertreters von Olszak Antonin Kruta ab 1936 17 Die Einwohnerzahl erreichte die Hohepunkt von uber 22 000 um 1930 1938 wurde Karvina an Polen angeschlossen und kam im Jahre darauf nach der Besetzung Polens zum Deutschen Reich Wahrend der deutschen Besatzung wurden Karwin Bad Darkau Freistadt Roy und Altstadt im Landkreis Teschen 1944 zur Stadt Karwin Freistadt vereinigt Nach dem Zweiten Weltkrieg war Frystat zunachst wieder eigenstandig bis es 1948 erneut nach Karvina eingemeindet wurde nbsp Die schiefe Kirche nbsp Einode an der Stelle einer Bergbaukolonie MexikoDie Bergschaden besonders durch den Raubbau im Zweiten Weltkrieg und den ersten Jahren des Kommunismus fuhrten u a zu Gelandesenkungen von uber 30 Metern Bei Frystat am rechten Ufer der Olsa entstanden neue Plattenbausiedlungen als Karvina Stalingrad wohin die Bewohner des alten Karwins umgesiedelt worden Die alten Bergarbeiterkolonien die neue Kirche Rathaus Schloss Solza insgesamt um die 400 Gebaude wurden abgerissen Bis heute blieb inmitten entvolkerter uberwucherter Wildnis die alte Kirche aus dem 18 Jahrhundert die tschechische Pisa erhalten 18 Die Steinkohleforderung wird bis heute fortgesetzt Die Zechen des alten Karwins wurden in Polen in Werken Gustaw Morcineks der in der ortlichen Bergbaukolonie Zabkov Zabkow geboren und aufgewachsen war im Bewusstsein gespeichert Auch die moderne 2020 Trilogie Sikmy kostel Die schiefe Kirche der tschechischen ortlichen Autorin Karin Lednicka handelt im Ort in den Jahren 1894 1921 1921 1945 und 1945 1960 Einwohnerentwicklung Bearbeiten Jahr 1869 19 1880 20 1890 20 1900 20 1910 20 21 1921 19 1930 19 1950 19 1961 19 1970 19 1980 19 1991 19 2001 19 Einwohnern 3384 5488 p 1 7746 p 2 14 326 p 3 16 808 p 4 19 229 22 317 20 769 12 798 7176 2748 1302 810 Darunter 3770 72 7 polnischsprachig 858 16 5 tschechischsprachig 551 10 6 deutschsprachig Darunter 6235 84 7 polnischsprachig 718 9 7 deutschsprachig 394 5 3 tschechischsprachig Darunter 12 052 87 2 polnischsprachig 1113 8 1 deutschsprachig 509 3 6 tschechischsprachig 12 905 90 romisch katholisch 1315 9 2 evangelisch 104 0 7 israelitisch Darunter 13 546 82 5 polnischsprachig 1980 12 1 deutschsprachig 860 5 2 tschechischsprachig 14 684 87 4 romisch katholisch 1799 10 7 evangelisch 174 1 israelitisch 151 0 9 anderer Religion Personlichkeiten BearbeitenGustaw Morcinek 1891 1963 polnischer Schriftsteller Waclaw Olszak 1902 1980 polnischer Bauingenieur Klemens Galocz 1904 1942 polnischer romisch katholischer Geistlicher und Martyrer Louis Kentner 1905 1987 britischer Pianist Erwin Plockinger 1914 1994 osterreichischer Montaningenieur Bruno Belcik 1924 1990 Geiger Eva Zlonitzky 1931 deutsche Schauspielerin Peter Zlonicky 1935 deutscher Architekt und Stadtplaner Udo Witzens 1941 Politologe und OrientalistWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Doly Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Das alte Karwinna und seine schiefe Kirche eine deutschsprachige Horfunksendung des Tschechischen Rundfunks Lange 12 03 Einzelnachweise Bearbeiten Idzi Panic Slask Cieszynski w sredniowieczu do 1528 Starostwo Powiatowe w Cieszynie Cieszyn 2010 ISBN 978 83 926929 3 5 S 285 294 387 polnisch Kodeks dyplomatyczny klasztoru tynieckiego In Hrg Wojciech Ketrzynski Stanislaw Smolka Lwow 1875 XIa XIb Online I Panic 2010 S 388 Idzi Panic Slask Cieszynski w sredniowieczu do 1528 Starostwo Powiatowe w Cieszynie Cieszyn 2010 ISBN 978 83 926929 3 5 S 297 299 polnisch Wilhelm Schulte Codex Diplomaticus Silesiae T 14 Liber Fundationis Episcopatus Vratislaviensis Breslau 1889 ISBN 83 926929 3 4 S 110 112 online Liber fundationis episcopatus Vratislaviensis Abgerufen am 24 August 2014 Latein Robert Mrozek Nazwy miejscowe dawnego Slaska Cieszynskiego Uniwersytet Slaski w Katowicach 1984 ISSN 0208 6336 S 86 polnisch R Mrozek 1984 S 315 Registrum denarii sancti Petri in archidiaconatu Opoliensi sub anno domini MCCCCXLVII per dominum Nicolaum Wolff decretorum doctorem archidiaconum Opoliensem ex commissione reverendi in Christo patris ac domini Conradi episcopi Wratislaviensis sedis apostolice collectoris collecti In Zeitschrift des Vereins fur Geschichte und Alterthum Schlesiens 27 Jahrgang H Markgraf Breslau 1893 S 361 372 org pl abgerufen am 21 Juli 2014 Jan Broda Z historii Kosciola ewangelickiego na Slasku Cieszynskim Dom Wydawniczy i Ksiegarski Didache Katowice 1992 ISBN 83 8557200 7 Materialy do dziejow Kosciola ewangelickiego w Ksiestwie Cieszynskim i Panstwie Pszczynskim w XVI i XVII wieku S 259 260 polnisch Janusz Spyra Slask Cieszynski w okresie 1653 1848 Starostwo Powiatowe w Cieszynie Cieszyn 2012 ISBN 978 83 935147 1 7 S 206 polnisch Mariusz Makowski Szlacheckie siedziby na Slasku Cieszynskim Cieszyn Regio Muzeum Slaska Cieszynskiego 2005 S 161 165 ISBN 80 239 6051 2 Reginald Kneifl Topographie des kaiserl konigl Antheils von Schlesien 2 Teil 1 Band Beschaffenheit und Verfassung insbesondere des Herzogtums Teschen Furstentums Bielitz und der freien Minder Standesherrschaften Friedeck Freystadt Deutschleuten Roy Reichenwaldau und Oderberg Joseph Georg Trassler Brunn 1804 S 225 Digitalisat Reginald Kneifl Topographie des kaiserl konigl Antheils von Schlesien 2 Teil 1 Band Beschaffenheit und Verfassung insbesondere des Herzogtums Teschen Furstentums Bielitz und der freien Minder Standesherrschaften Friedeck Freystadt Deutschleuten Roy Reichenwaldau und Oderberg Joseph Georg Trassler Brunn 1804 S 322 Digitalisat Milan Myska Slask Cieszynski od Wiosny Ludow do I wojny swiatowej w latach 1848 1918 Teschener Schlesien Vom Volkerfruhling bis zum Ende des Ersten Weltkriegs Starostwo Powiatowe w Cieszynie Cieszyn 2013 ISBN 978 83 935147 3 1 Industrializacja Slaska Cieszynskiego Sytuacja gospodarcza w dlugim XIX wieku S 173 polnisch Jezyk mieszkancow Slaska Cieszynskiego od sredniowiecza do polowy XIX wieku Die Sprache der Einwohner vom Teschener Schlesien vom Mittelalter bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts Jazyk obyvatel Tesinseho Slezska od stredoveku do poloviny XIX stoleti Seite 103 2016 Idzi Panic u a Slask Cieszynski w latach 1918 1945 Starostwo Powiatowe w Cieszynie Cieszyn 2015 ISBN 978 83 935147 5 5 S 310 polnisch Das alte Karwinna und seine schiefe Kirche de a b c d e f g h i Historicky lexikon obci Ceske republiky 1869 2015 Cesky statisticky urad 18 Dezember 2015 abgerufen am 5 Februar 2016 tschechisch a b c d Kazimierz Piatkowski Stosunki narodowosciowe w Ksiestwie Cieszynskiem Macierz Szkolna Ksiestwa Cieszynskiego Cieszyn 1918 S 265 283 polnisch opole pl Ludwig Patryn ed Die Ergebnisse der Volkszahlung vom 31 Dezember 1910 in Schlesien Troppau 1912 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Doly Karvina amp oldid 234375547