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Sunychl deutsch Schonichel polnisch Szonychel ist ein Ortsteil der Stadt Bohumin Oderberg in Tschechien Das Dorf liegt zweieinhalb Kilometer nordlich von Novy Bohumin Neu Oderberg nahe der polnischen Grenze und gehort zum Okres Karvina SunychlSunychl Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Moravskoslezsky krajBezirk KarvinaGemeinde BohuminFlache 528 haGeographische Lage 49 55 N 18 22 O 49 9222481 18 3596497 198 Koordinaten 49 55 20 N 18 21 35 OHohe 198 m n m Einwohner 574 2021 Postleitzahl 735 81Kfz Kennzeichen TVerkehrStrasse D 1 Ostrava KatowiceKapelle Maria NamenDorfstrasseFlurkreuz Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Ortsgliederung 4 Sehenswurdigkeiten 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenSunychl erstreckt sich rechtsseitig der Oder am Bach Bohuminska struzka Struschka im Ostrauer Becken Sudlich des Dorfes verlauft die Autobahn D 1 zwischen Ostrava und Katowice mit der Abfahrt 372 Bohumin Gegen Westen liegt der Baggersee Velke Kalisovo jezero dahinter die Odermaander In der Umgebung des Ortes befinden sich mehrere Bunkerlinien des Tschechoslowakischen Walls Nachbarorte sind Kopytov Kopitau und Uchylsko Uhilsko im Norden Cervin Czerwin und Gorzyczki Klein Gorschutz im Nordosten Vernovice Willmersdorf und Nerad im Osten Nova Ves Nickeltaff Martinov Martinhof und Skrecon Skretschon im Sudosten Novy Bohumin Neu Oderberg im Suden Stary Bohumin Alt Oderberg im Sudwesten Stary Dwor Althof und Chalupki Annaberg im Westen sowie Zabelkow Zabelkau im Nordwesten Geschichte BearbeitenSunychl wurde 1482 gegrundet Der Ortsname ist deutschsprachiger Herkunft Schon Eichel Schon die ersten Erwahnungen z B 1492 als Ssonychel waren sprachliche Adaptationen in die slawische Sprache durch Anderungen oe o ei y und den Zusatz von mobilen e in der letzten Silbe 1 Wahrend des Zerfalls des Herzogtums Teschen erfolgte im letzten Viertel des 16 Jahrhunderts die Abtrennung vom Herzogtum und Herausbildung der Minder Standesherrschaft Oderberg 1629 hatten die Bauer nur slawische Personennamen 2 Diese wurde 1742 nach dem Ersten Schlesischen Krieg entlang der Oder zwischen Preussen und Osterreich geteilt wobei der rechtsodrische Teil mit Sunychl bei Osterreich verblieb Um 1800 bestand Schoenischel aus 52 Hausern mit 267 schlesisch polnisch sprachigen Bewohnern Pfarrort war Oderberg 3 Am sudlichen Ortsrand bestanden zwei herrschaftliche Meierhofe der Neuhof und der Althof Am 1 Mai 1847 wurde im Oderberger Wald auf den Fluren von Schonichel der vorlaufige Endbahnhof Oderberg der Kaiser Ferdinands Nordbahn eroffnet Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts blieb das Dorf der Minder Standesherrschaft Oderberg untertanig Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Schonichel ab 1850 mit dem Ortsteil Kopitau eine Gemeinde im Gerichtsbezirk Oderberg und Bezirk Friedek In dieser Zeit ging mit dem Ausbau des Bahnhofs Oderberg zum Eisenbahnknoten auch die Errichtung einer Siedlung am Bahnhof einher 1868 wurde die Gemeinde dem Bezirk Freistadt zugeordnet Seit den 1870er Jahren wurde der tschechische Name Sunichl verwendet Nachdem die Siedlung Oderberg Bahnhof stadtische Strukturen angenommen hatte und fuhrte die Gemeinde den Namen Schonichel Oderberg Bahnhof Im Jahre 1900 hatte Schonichel Sunichel 587 Einwohner 1910 waren es 765 nbsp Ehemaliges GemeindewappenNach dem Ersten Weltkrieg zerfiel der Vielvolkerstaat Osterreich Ungarn das Gebiet des Bezirks wurde strittig Nach dem Polnisch Tschechoslowakischen Grenzkrieg sowie der Entscheidung des Botschafterrats der Siegermachte vom 28 Juli 1920 fiel Sunichel der Tschechoslowakischen Republik zu Im selben Jahre erfolgte die Fusion der Ortsteile Sunichel und Bohumin nadrazi Beim Zensus von 1921 wurde Sunichel nur noch als eine aus 83 Hausern bestehende Siedlung von Sunichel Bohumin nadrazi betrachtet 4 Im September 1922 nahm im Gebaude der polnischen Schule auch eine einklassige tschechische Dorfschule den Unterricht auf 1924 wurde die Gemeinde Sunichel Bohumin nadrazi Schonichel Oderberg Bahnhof in Novy Bohumin Neu Oderberg umbenannt und zur Stadt erhoben Die tschechische Schule wurde im selben Jahre eigenstandig und zudem ein tschechischer Kindergarten eroffnet 1930 lebten in den 110 Hausern von Sunychl 841 Personen 1936 begann Karl Kalisch aus Kopitau mit dem Kiesabbau in den Odermaandern Nach dem Munchner Abkommen wurde Szonychel im Oktober 1938 von Polen besetzt und der Woiwodschaft Schlesien zugeschlagen Die tschechische Schule wurde daraufhin geschlossen Ein Jahr spater erfolgte die Besetzung durch das Deutsche Reich bis 1945 gehorte Schonichel zum Landkreis Teschen Im Fruhjahr 1945 lag das Dorf eine Zeitlang im Frontbereich der Mahrisch Ostrauer Operation und erlitt schwere Schaden Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam Sunychl zur wiedererrichteten Tschechoslowakei zuruck zudem wurden die Verwaltungsstrukturen von 1938 wieder hergestellt Obwohl auch die Schule Kriegsschaden aufwies erfolgte 1945 die Wiederaufnahme des Unterrichts 1949 wurde das Dorf Teil des neu gebildeten Okres Ostrava okoli Im Zuge der Gebietsreform von 1960 wurde Sunychl dem Okres Karvina zugeordnet Wegen des Wegzugs vieler junger Leute nach Novy Bohumin sank die Zahl der Kinder in Sunychl 1964 wurde der Kindergarten und drei Jahre spater auch die Schule geschlossen 1970 lebten in den 126 Hausern von Sunychl 498 Personen Zum 1 Juli 1973 erfolgte die erneute Zusammenlegung von Novy Bohumin und Stary Bohumin zu einer Stadt Bohumin seit dem 1 Oktober 1974 wird Sunychl als Ortsteil von Bohumin gefuhrt In den Jahren 1975 und 1976 bestand am Oderknie nordlich von Sunychl der einzige Oderhafen der Tschechoslowakei von dem kleinen Flusshafen mit einer 40 m langen Ladekante legten jeweils im Fruhjahr einige Frachtkahne ab Nachdem ein mit zwei LKW beladener Frachtkahn im Marz 1976 nur mit Zuspeisung von Talsperrenwasser ablegen konnte wurde der unrentable Flusshafen aufgegeben 5 Das Oderhochwasser von 1997 verursachte in Sunychl schwere Schaden 1997 nahm am Oderknie das neue Klarwerk fur samtliche Stadtteile von Bohumin den Probebetrieb auf 2001 lebten in den 149 Hausern von Sunychl 474 Personen Beim Zensus von 2011 hatte der Ortsteil Sunychl 554 Einwohner und bestand aus 193 Wohnhausern davon lebten 481 Personen in Sunychl 161 Hauser und 73 in Kopytov 32 Hauser Ortsgliederung BearbeitenZu Sunychl gehoren das Dorf Kopytov Kopitau sowie die Siedlungen Chaloupky und Kozi Rynek Grundsiedlungseinheiten sind Kopytov und Sunychl Der Ortsteil ist auf zwei Katastralbezirke geteilt Sunychl 310 ha ist Teil des Katastralbezirks Novy Bohumin Kopytov 218 ha bildet einen eigenen Katastralbezirk Sehenswurdigkeiten BearbeitenKapelle Maria Namen der einschiffige spathistoristische Bau entstand 1906 Eine Besonderheit stellt die metallene Wendeltreppe im Innern dar 6 zwei Flurkreuze Bunker des Tschechoslowakischen Walls Naturdenkmal Hranicni meandry Odry Grenzmaander der Oder durch den nordlichen Teil von Sunychl fuhrt der gleichnamige Lehrpfad nach Kopytov Literatur BearbeitenFranz Dostal Leitfaden und Beitrage zur Geschichte der Herrschaft und der Stadt Oderberg samt Umgebung Geschopft aus verschiedenen Quellen Wilhelm Meyer Oderberg 1913 Digitalisat Historicky lexikon obci Ceske republiky 1869 2011 Teil 3 Pocet obyvatel a domu podle kraju okresu obci casti obci a historickych osad lokalit Okres Karvina Weblinks BearbeitenSunychl und Kopytov auf der Homepage der Stadt BohuminEinzelnachweise Bearbeiten Robert Mrozek Nazwy miejscowe dawnego Slaska Cieszynskiego Uniwersytet Slaski w Katowicach 1984 ISSN 0208 6336 S 110 polnisch Grzegorz Chromik Geschichte des deutsch slawischen Sprachkontaktes im Teschener Schlesien Universitatsbibliothek Regensburg Regensburg 2018 ISBN 978 3 88246 398 9 S 307 uni regensburg de Reginald Kneifl Topographie des kaiserl konigl Antheils von Schlesien 2 Teil 1 Band Beschaffenheit und Verfassung insbesondere des Herzogtums Teschen Furstentums Bielitz und der freien Minder Standesherrschaften Friedeck Freystadt Deutschleuten Roy Reichenwaldau und Oderberg Joseph Georg Trassler Brunn 1804 S 232 233 Chytiluv mistopis CSR 2 aktualisierte Ausgabe 1929 S 1235 Sumice Sutovo Ehemaliger Flusshafen am Oderknie Stadt Bohumin Kaple Jmena Panny Marie v Sunychlu Stadt Bohumin 27 November 2011 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sunychl amp oldid 235296091