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Kopytov deutsch Kopitau polnisch Kopytow ist eine Grundsiedlungseinheit der Stadt Bohumin Oderberg in Tschechien Das Dorf liegt vier Kilometer nordlich von Novy Bohumin Neu Oderberg an der polnischen Grenze und gehort zum Okres Karvina Zwischen 1922 und 1938 befand sich am damals nordwestlichsten Punkt der Gemarkung das Dreilandereck zwischen dem Deutschen Reich der Republik Polen und der Tschechoslowakei 49 9464992 18 3343878 KopytovKopytov Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Moravskoslezsky krajBezirk KarvinaGemeinde BohuminFlache 218 haGeographische Lage 49 56 N 18 21 O 49 9408517 18 3544092 195 Koordinaten 49 56 27 N 18 21 16 OHohe 195 m n m Einwohner 73 2011 Postleitzahl 735 81Kfz Kennzeichen TVerkehrStrasse Sunychl KopytovKapelle des hl Johannes von NepomukGrenzstein von 1742SpritzenhausDie Spica am Zusammenfluss von Oder l und Olsa re Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Ortsgliederung 4 Sehenswurdigkeiten 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenKopytov befindet sich auf einer Binnenhalbinsel zwischen den Flussen Oder und Olsa im Ostrauer Becken Ein reichlichen Kilometer ostlich mundet die Lutynka in die Olsa anderthalb Kilometer nordwestlich fliessen an der Spica Szpica der Belk und die Olsa in die Oder Nachbarorte sind Dworek Teichhof im Norden Gorzyce Gross Gorschutz und Uchylsko Uhilsko im Nordosten Gorzyczki Klein Gorschutz und Cervin Czerwin im Osten Vernovice Willmersdorf Nerad Martinov und Nova Ves Nickeltaff im Sudosten Sunychl Schonichel und Stary Bohumin Alt Oderberg im Suden Stary Dwor Althof und Chalupki Annaberg im Sudwesten Zabelkow Zabelkau im Westen sowie Poddebina Neuhof Roszkow Roschkau und Olza Olsau im Nordwesten Geschichte BearbeitenDie aus neun holzernen Chaluppen bestehende Holzfallersiedlung Kopytov wurde 1480 im Auwaldgebiet zwischen der Olsa und der Oder gegrundet Der Grundherr Stephan von Wurben bestatigte im selben Jahre die Privilegien des Dorfschulzen Wahrend des Zerfalls des Herzogtums Teschen erfolgte im letzten Viertel des 16 Jahrhunderts die Abtrennung vom Herzogtum und Herausbildung der Minder Standesherrschaft Oderberg Diese wurde 1742 nach dem Ersten Schlesischen Krieg entlang der Oder zwischen Preussen und Osterreich geteilt wobei der rechtsodrische Teil mit Kopytov bei Osterreich verblieb Auch die Gebiete rechts der Olsa wurden preussisch Um 1800 bestand Kopittau aus 23 Hausern mit 129 uberwiegend slonsakischsprachigen schlesisch polnisch in der Nahe der Sprachgrenze zu schlesisch mahrisch Bewohnern Wegen der flachen Ufer beider Flusse wurden die Felder des Dorfes ofters durch Hochwasser uberflutet Pfarrort war Oderberg 1 Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Kopitau ab 1850 einen Ortsteil der Gemeinde Schonichel im Gerichtsbezirk Oderberg und Bezirk Friedek 1868 wurde das Dorf dem Bezirk Freistadt zugeordnet Im Jahre 1869 bestand Kopitau aus 19 Hausern und hatte 179 Einwohner Seit den 1870er Jahren wurde der tschechische Name Kopytov verwendet Nach der Entstehung der neuen Siedlung Oderberg Bahnhof fuhrte die Gemeinde den Namen Schonichel Oderberg Bahnhof Im Jahre 1900 hatte Kopitov Kopitau 184 Einwohner 1910 waren es 203 Nach dem Ersten Weltkrieg zerfiel der Vielvolkerstaat Osterreich Ungarn das Gebiet des Bezirks wurde strittig Nach dem Polnisch Tschechoslowakischen Grenzkrieg sowie der Entscheidung des Botschafterrats der Siegermachte vom 28 Juli 1920 fiel Kopitov der Tschechoslowakischen Republik zu Beim Zensus von 1921 lebten in den 33 Hausern des Dorfes 239 Personen darunter 100 Polen 63 Tschechen und 13 Deutsche 2 In Folge der am 20 Juni 1922 erfolgten Abtretung Ostoberschlesiens an Polen entstand bei der Olsaspitze das neue Dreilandereck zwischen dem Deutschen Reich der Republik Polen und der Tschechoslowakei 1924 wurde die Gemeinde Sunychl Bohumin nadrazi Schonichel Oderberg Bahnhof in Novy Bohumin Neu Oderberg umbenannt und zur Stadt erhoben Im selben Jahre wurde in Kopytov eine tschechische Feuerwehr gegrundet 1930 lebten in den 37 Hausern von Kopytov 231 Personen Nach dem Munchner Abkommen wurde Kopytow im Oktober 1938 von Polen besetzt und der Woiwodschaft Schlesien zugeschlagen Ein Jahr spater erfolgte die Besetzung durch das Deutsche Reich bis 1945 gehorte Kopitau zum Landkreis Teschen Im Fruhjahr 1945 lag das Dorf eine Zeitlang im Frontbereich der Mahrisch Ostrauer Operation und erlitt schwere Schaden Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam Kopytov zur wiedererrichteten Tschechoslowakei zuruck zudem wurden die Verwaltungsstrukturen von 1938 wieder hergestellt Im Rahmen der Initiative Budujeme Slezsko Wiederaufbau Schlesiens ubernahm im April 1946 die Stadt Caslav die Patenschaft uber Kopytov und stellte dafur 110 000 Kcs 1949 wurde das Dorf Teil des neu gebildeten Okres Ostrava okoli 1950 bestand Kopytov aus 40 Hausern und hatte 161 Einwohner Die Staatsgrenze zu Polen an der Olsaspitze wurde in den 1950er Jahren an die regulierten Flusslaufe angepasst Im Zuge der Gebietsreform von 1960 wurde Kopytov dem Okres Karvina zugeordnet 1970 lebten in den 32 Hausern von Kopytov 102 Personen Zum 1 Juli 1973 erfolgte die erneute Zusammenlegung von Novy Bohumin und Stary Bohumin zu einer Stadt Bohumin Kopytov verlor dabei den Status eines Ortsteils und wurde Sunychl zugerechnet In den Jahren 1975 und 1976 bestand am Oderknie sudwestlich von Kopytov der einzige Oderhafen der Tschechoslowakei von dem kleinen Flusshafen mit einer 40 m langen Ladekante legten jeweils im Fruhjahr einige Frachtkahne ab Nachdem ein mit zwei LKW beladener Frachtkahn im Marz 1976 nur mit Zuspeisung von Talperrenwasser ablegen konnte wurde der unrentable Flusshafen aufgegeben 3 Das Oderhochwasser von 1997 verursachte in Kopytov schwere Schaden 2001 lebten in den 30 Hausern von Kopytov 61 Personen Beim Zensus von 2011 hatte Kopytov 73 Einwohner und bestand aus 32 Wohnhausern Ortsgliederung BearbeitenDie Grundsiedlungseinheit Kopytov gehort zum Ortsteil Sunychl Schonichel Kopytov bildet einen Katastralbezirk Sehenswurdigkeiten BearbeitenKapelle des hl Johannes von Nepomuk errichtet 1950 in Eigenleistung anstelle eines alten im Krieg stark beschadigten kleineren Vorgangerbaus Sie wurde im Jahre 2010 saniert Grenzstein aus dem Jahre 1742 mit Kaiserkrone und der weiteren Jahreszahl 1883 Er wurde 2004 unweit des Zusammenflusses von Olsa und Oder aufgefunden und auf dem nam Sv Floriana aufgestellt nam Sv Floriana St Florians Platz er wurde 2010 anlasslich der Kapellensanierung angelegt und auf Initiative der Feuerwehr nach deren Schutzheiligen benannt Seit 2011 ist der 8 7 m grosse Platz im tschechischen Buch der Rekorde als kleinster Platz des Landes eingetragen An dem Platz befinden sich die Kapelle die Feuerwache der Grenzstein eine Laterne und eine Sitzbank 4 Gedenklinde am westlichen Ende des Dorfes Sie wurde 2007 gepflanzt und erinnert an die Wiederaufbauhilfe durch die Stadt Caslav im Jahre 1946 5 Naturdenkmal Hranicni meandry Odry Grenzmaander der Oder durch Kopytov fuhrt der gleichnamige Lehrpfad Literatur BearbeitenFranz Dostal Leitfaden und Beitrage zur Geschichte der Herrschaft und der Stadt Oderberg samt Umgebung Geschopft aus verschiedenen Quellen Wilhelm Meyer Oderberg 1913 Digitalisat Historicky lexikon obci Ceske republiky 1869 2011 Teil 3 Pocet obyvatel a domu podle kraju okresu obci casti obci a historickych osad lokalit Okres Karvina Weblinks BearbeitenSunychl und Kopytov auf der Homepage der Stadt BohuminEinzelnachweise Bearbeiten Reginald Kneifl Topographie des kaiserl konigl Antheils von Schlesien 2 Teil 1 Band Beschaffenheit und Verfassung insbesondere des Herzogtums Teschen Furstentums Bielitz und der freien Minder Standesherrschaften Friedeck Freystadt Deutschleuten Roy Reichenwaldau und Oderberg Joseph Georg Trassler Brunn 1804 S 232 233 Chytiluv mistopis CSR 2 aktualisierte Ausgabe 1929 S 546 Koplalo Korce Ehemaliger Flusshafen am Oderknie Stadt Bohumin Namesti Sv Floriana Stadt Bohumin 6 Oktober 2011 Kopytov a Caslav spolecne vysadi pametni lipu Stadt Bohumin 25 April 2007 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kopytov amp oldid 229307279