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Aloysia Anna Viktoria Freifrau von Eichendorff Geburtsname Freiin von Larisch auch Loiska poetisch Luise Liebchen 18 Juli 1792 in Niewiadom Herzogtum Ratibor 3 Dezember 1855 in Neisse Landkreis Neisse war eine preussische Adelige sowie Ehefrau des Dichterjuristen Joseph von Eichendorff Stammwappen derer von Larisch Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft und Jugend 1 2 Familienleben 1 3 Gedichte fur und uber Luise Auswahl 2 Weblinks 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft und Jugend Bearbeiten Das katholische Adelsgeschlecht der Freiherren von Larisch war in Bohmen Mahren und Schlesien ansassig Aloysias Grossvater Johann Joseph von Larisch stammte aus Militsch Kreis Cosel und liess sich in Niewiadom nieder Der Vater Johann Nepomuk von Larisch wurde am 9 Juni 1771 in Niewiadom geboren und heiratete 1789 Helene von Czentner und Czententhal auch Centner von Cententhal Aloysia Anna Viktoria von Larisch wurde am 18 Juli 1792 in Niewiadom als dessen zweites Kind geboren und einige Tage danach in der Pfarrkirche in Rybnik getauft Im Jahr 1795 verkaufte der Vater das Gut in Niewiadom und kaufte das Rittergut samt Schloss Pogrzebin Zuerst erhielt sie Hausunterricht von dem Haushofmeister Anton Czogalla dann brachten sie die Eltern zur Ausbildung in ein Madchenpensionat der Magdalenerinnen in Neisse In den Sommerferien 1809 erfolgte die Verlobung der siebzehnjahrigen Aloysia mit Joseph von Eichendorff Wahrend seiner Ausbildungsphase schrieb Joseph aus Berlin und Wien an Luise mein Liebchen mehrere Briefe und widmete ihr einige Gedichte Bekannt sind zwei Gedichte die Luise fur Joseph dichtete Auf sein Gedicht Das Flugelross 1 antwortete sie mit Volksliedstrophen wie folgt Wohl wird es oft so ode Im Walde wie im Haus Doch bin ich noch zu blode Ich kann nicht mit hinaus Dank fur des Sitzes Teilen Auf buntbeschwingtem Ross Ach ich muss hier nicht weilen Im Keller und im Schloss Denn will ich von den Stufen Mich schwingen auf dein Pferd Da treibt der Mutter Rufen Mich mahnend an den Herd Rasch muss ich da erbeben Dein Ross bei diesem Ton Und all das susse Leben Flieht schuchtern mir davon So muss ich denn noch zagen Doch bin ich dir vereint Da mag das Ross mich tragen So weit der Himmel scheint Augustin Bogislaus Weltzel Geschichte des edlen und freiherrlichen Geschlechts von Eichendorff Selbstverlag Ratibor 1876 S 29 30 Im April 1813 verliess Joseph Wien als Dichterjurist Nachfolgend trat er dem Lutzowschen Freikorps bei und nahm bis 1815 an den Befreiungskriegen gegen Napoleon teil Ihre Furcht um das Leben Josephs brachte Luise wie folgt zum Ausdruck Nicht umsonst schlugst du o Herz Unfern war der bitt re Schmerz Fort mit seinem letzten Blick War mein ganzes irdisch Gluck Krieg so schallt s von Weitem her Durch das Land und uber s Meer Und fur s Vaterland zum Streit Eilt mein Liebster schon bereit Gott der Liebe der mich schuf Hore einer Armen Ruf Die im heissesten Gebet Auf zu dir um Rettung fleht Augustin Bogislaus Weltzel Geschichte des edlen und freiherrlichen Geschlechts von Eichendorff Selbstverlag Ratibor 1876 S 30 31 Die Verlobten heirateten am 7 April 1815 in der St Vinzenz Kirche in Breslau Im Anschluss zog das Ehepaar nach Berlin wo sie bei Friedrich Karl von Savigny und dessen Ehefrau Gunda der Schwester von Clemens Brentano wohnten Beim erneuten Ausbruch des Krieges nahm Joseph an der Verfolgung der bei Waterloo geschlagenen franzosischen Armee teil und kehrte erst 1816 zu Luise nach Berlin zuruck Familienleben Bearbeiten Am 30 August 1815 gebar Luise in Berlin in Abwesenheit des Ehemanns ihren ersten Sohn Hermann Bis 1830 folgten vier weitere Kinder Marie Therese Alexandrine 1817 1894 Rudolf Joseph Julius 1819 1891 Agnes Clara 1821 1822 Anna Hedwig Josephine 1830 1832 Zwei ihrer Tochter sind 1822 und 1832 im Kindesalter verstorben die Trauer der Eltern nach dem Verlust der Tochter brachte der Dichter im Jahr 1832 in dem Liederzyklus Auf meines Kindes Tod zum Ausdruck 2 Ab 1816 war Joseph als Referendar am Regierungsprasidium in Breslau angestellt Es war damals in Preussen ublich die Beamten in der Referendarzeit einige Jahre unbesoldet zu beschaftigen Im November 1819 wurde er zum Regierungsassessor ernannt Am 20 Dezember 1820 wurde Joseph zum katholischen Konsistorial und Schulrat fur West und Ostpreussen in Danzig berufen und bezog erstmals ab Januar 1821 ein Einstiegsjahresgehalt von 1200 Reichstaler Die Familie wohnte in Silberhammer bei Danzig Langfuhr dann in der Brotbankengasse am Brotbankentor sowie in der Langgasse Im April 1824 sind die Provinzen West und Ostpreussen zur Provinz Ostpreussen zusammengelegt worden und Joseph wurde von Danzig nach Konigsberg als Oberprasidialrat mit einem Jahresgehalt von 1600 Reichstaler versetzt Joseph von Eichendorff wohnte zuerst im Konigsberger Schloss danach mit der Familie in einem Burgerhaus in der Stadtmitte Die Familie verbrachte die Sommermonate 1828 bei Luises Eltern auf dem Schloss Pogrzebin mit einem Ausflug ins Riesengebirge Ein Jahr spater verkaufte der Vater das Gut Pogrzebin und Aloysias Eltern lebten bis zum Lebensende in Ratibor Im Jahr 1831 wurde Joseph als Geheimer Regierungsrat in das Kultus und Aussenministerium nach Berlin versetzt Am 2 Juli 1837 heiratete die Tochter Marie Therese von Eichendorff in Sedlnitz den Major der preussischen Armee Ludwig Besserer von Dahlfingen 1809 1858 Nach dem Eintritt Josephs zum 1 Juli 1844 in Ruhestand lebten die Eheleute gemeinsam mit der Familie der Tochter Marie Therese in Danzig Im Spatsommer 1846 reiste Luise mit Joseph gemeinsam mit der Tochter und Enkeln Otto und Max aus Danzig nach Wien Seit Anfang Mai bis Fruhsommer 1847 wohnten sie bei Josephs Schwester Luise von Eichendorff in Baden bei Wien Im Jahr 1847 wurde der Schwiegersohn Ludwig von Besserer Dahlfingen von Danzig als Lehrer des Kadettenkorps nach Berlin versetzt die Grossfamilie bezog eine Wohnung im Kadettenhaus in der Friedrichstrasse Wahrend der Deutschen Revolution 1848 1849 fluchteten die Eichendorffs zuerst nach Dresden nach dem Dresdner Maiaufstand nach Meissen und im Jahr 1849 zur Tochter nach Kothen Die Sommermonate 1851 verbrachten Luise und Joseph Eichendorffs in Sedlnitz Am 10 August 1854 erwarb die Tochter von dem Major Nicolaus von Holly Ponientzietz einem Anverwandten Luises vaterlicherseits fur 4100 Taler ein Haus in Kothen und die Grossfamilie zog im Mai 1855 dorthin um Anfang 1855 erkrankte Luise an einem Leberleiden Der vorherige Aufenthalt in Kothen brachte keine wesentliche Besserung die Kur in Karlsbad von 4 Juni bis 15 Juli zeigte nur kurzfristig Erfolge Der Schwiegersohn Ludwig Besserer von Dahlfingen wurde als Direktor der Divisionsschule nach Neisse versetzt Als sich der Gesundheitszustand Luises weiter verschlimmerte zog sie am 14 November mit Joseph aus Berlin zu der Tochter nach Neisse wo sie am 3 Dezember 1855 verstarb Die Bestattung fand auf dem Jerusalemer Friedhof statt nbsp Das Eichendorff Grab auf dem Jerusalemer FriedhofGedichte fur und uber Luise Auswahl Bearbeiten 1810 An die Entfernte 1810 Intermezzo 1812 Zum Abschied An L 1812 Das Flugelross online 1813 Abschiedstafel 1814 Der Friedensbote 1814 Abschied und Wiedersehen 1815 Klage 1816 An Luise online 1837 Der Poet 1826 Trennung online SinngedichteWeblinks BearbeitenJoseph Freiherr von Eichendorff LebensdatenLiteratur BearbeitenMargarethe Korzeniewicz Joseph und Luise In Eichendorff Hefte 6 2004 deutsch polnisch S 4 21 Karl Willi Moser Luise Eichendorffs Frau In Aurora Ein romantischer Almanach 11 1942 S 42 49 Alfons Nowack Joseph und Luise von Eichendorffs letzte Lebenstage Kommissionsverlag der Neustadter Zeitung 1907 Gunther Schiwy Eichendorff Der Dichter in seiner Zeit Eine Biographie C H Beck Munchen 2000 ISBN 3 406 46673 7 S 587 594 Augustin Bogislaus Weltzel Geschichte des edlen und freiherrlichen Geschlechts von Eichendorff Selbstverlag Ratibor 1876 Einzelnachweise Bearbeiten Joseph von Eichendorff Das Flugelross Zeno org abgerufen am 16 August 2018 Joseph von Eichendorff Auf meines Kindes Tod Zeno org 1970 abgerufen am 24 Marz 2014 Normdaten Person VIAF 1426169261900909510007 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 5 September 2023 PersonendatenNAME Eichendorff Aloysia vonALTERNATIVNAMEN Eichendorff Aloysia Anna Viktoria Freiin von vollstandiger Name Larisch Aloysia Anna Viktoria Freiin von Geburtsname Eichendorff Loiska von Eichendorff Luise von LiebchenKURZBESCHREIBUNG Ehefrau des Joseph von EichendorffsGEBURTSDATUM 18 Juli 1792GEBURTSORT Niewiadom Herzogtum RatiborSTERBEDATUM 3 Dezember 1855STERBEORT Neisse Landkreis Neisse Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Aloysia von Eichendorff amp oldid 237877818