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Paul Friedrich Pfotenhauer 30 Juli 1842 in Glauchau 8 August 1897 in Bad Ilmenau war ein deutscher Archivar und Historiker Pfotenhauer wurde als Autor zahlreicher Schriften zur schlesischen Landesgeschichte bekannt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Veroffentlichungen Auswahl 2 1 Autor 2 2 Herausgeber 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenPaul Pfotenhauer wurde als Sohn von Wilhelm Pfotenhauer 1812 1877 geboren Sein Vater war Advokat und Gerichtsdirektor und wurde spater Dresdens erster Oberburgermeister und Abgeordneter im Sachsischen Landtag Dieser heiratete 1840 in Johanngeorgenstadt Louise Antonie 1815 1888 eine geborene Funkhanel die Mutter von Paul Er war eines von vier Kindern zwei Sohnen und zwei Tochtern des Paares von denen aber bereits ein Sohn und eine Tochter kurz nach der Geburt verstarben Pfotenhauer besuchte zunachst eine Privatschule und ging ab Ostern 1856 auf das Dresdener Gymnasium zum Heiligen Kreuz Als Unterprimaner musste er die Schule 1861 wegen dauernder Krankheiten verlassen erhielt aber weiterhin Privatunterricht Im September 1862 bestand er am Nikolaigymnasium in Leipzig die Maturitatsprufung Er begann ein Studium der Rechtswissenschaften und Kameralwissenschaften an der Universitat Leipzig und wechselte nach funf Semestern an die Universitaten nach Heidelberg und Berlin wo er zusatzlich drei Semester Geschichte studierte In Heidelberg besuchte er Vorlesungen von Ludwig Hausser und Wilhelm Wattenbach und in Berlin Seminare von Leopold von Ranke Von Ranke erhielt er Anregungen fur seine Dissertation uber den Eid den Kaiser Otto I gegenuber Papst Johannes XII geleistet hatte Im Sommer 1866 promovierte Pfotenhauer an der philosophischen Fakultat der Leipziger Universitat zum Dr phil Fur weitere Studien ging er nach Dresden an das Sachsische Hauptstaatsarchiv Dort war Pfotenhauer unter anderem als Mitarbeiter an der Herausgabe des Codex diplomaticus Saxoniae regiae beteiligt Dabei forschte er in zahlreichen kleineren sachsischen Stadtarchiven sowie in Archiven der betreffenden Kirchen und Justizbehorden Das umfangreiche Stadtarchiv Chemnitz ordnete er neu und legte in der koniglichen Bibliothek in Dresden einen Katalog aller die Saxonica enthaltenen Handschriften an Da ihm eine Anstellung im sachsischen Staatsarchivdienst verwehrt wurde bewarb er sich im Sommer 1875 bei der preussischen Archivverwaltung Pfotenhauer wurde fur eine Probezeit am Staatsarchiv in Schleswig eingestellt und dort im Marz 1876 zum Hilfsarbeiter ernannt Im September gleichen Jahres wurde er an das Breslauer Staatsarchiv versetzt wo er bis zu seinem Lebensende wirkte Im Marz 1877 wurde er Archivassistent ein Jahr spater Archivsekretar und 1882 Archivar I Klasse Weihnachten 1892 erhielt Pfotenhauer den Titel eines koniglich preussischen Archivrates Wahrend seiner 20 Jahre am Breslauer Staatsarchiv forschte er fast ausschliesslich zur Geschichte Schlesiens vor allem uber die Adelsgeschichte die Wappen und Siegelkunde aber auch uber die schlesische Erziehungs und Universitatsgeschichte Genealogische Anfragen an sein Archiv bearbeitete Pfotenhauer oftmals selbst Die Ergebnisse seiner Studien veroffentlichte er zumeist in der Zeitschrift des Vereins fur Geschichte und Alterthum Schlesiens dem Organ des Vereins fur Geschichte und Alterthum Schlesiens in dem er selbst langjahriges Mitglied war Im Auftrag des Vereins war er Herausgeber der selbststandigen Publikationen Die Schlesischen Siegel von 1250 1300 resp 1327 die 1879 veroffentlicht wurde und der Urkunden des Klosters Kamenz die als Band 10 des Codex diplomaticus Silesiae 1881 erschien Weitere Arbeiten veroffentlichte Pfotenhauer in der Archivalischen Zeitschrift und in den Mitteilungen des Freiberger Altertumsvereins Fur die Allgemeine Deutsche Biographie verfasste er Artikel uber Nikolaus Poppel Franz Ferdinand von Troilo und Peter von Dresden Im Herbst 1896 reiste er zu Studienzwecken und zur Erholung nach Italien kehrte aber nachdem er einen leichten Schlaganfall erlitten hatte kaum genesen zuruck Er starb am Morgen des 8 August 1897 im Alter von 55 Jahren im Kurort Ilmenau in Thuringen an einen erneuten Gehirnschlag Er wurde unter grosser Anteilnahme am 13 August 1897 auf dem Breslauer Maria Magdalenen Friedhof zu Lehmgruben bestattet Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenAutor Bearbeiten Erbische Strasse und Erbisches Tor Freiberg 1867 S 625 634 Die Kreuzherren mit dem rothen Stern in Schlesien Breslau 1878 S 52 78 Schlesier im Dienste des Deutschen Ordens im Jahre 1410 Breslau 1880 S 203 213 Die funfzig Ritter von 1294 Breslau 1882 S 157 179 Schlesier als Rectoren der Universitat Leipzig in dem ersten Jahrhunderte ihres Bestehens Breslau 1883 S 177 229 Die Ritterschaft von Teschen im 16 Jahrhundert Breslau 1884 S 270 286 Die Pfortner von Neumarkt und ihre Aufzeichnungen Breslau 1886 S 260 296 Uber Freibergs Arzte und Heilkunstler in den altesten Zeiten Freiberg 1886 S 43 56 Der Adel des Furstentum Oels im 16 Jahrhundert Breslau 1887 S 318 368 Zur Geschichte der Weihbischofe des Bisthums Breslau Breslau 1889 S 241 275 Schlesier als kaiserliche Pfalzgrafen und schlesische Beziehungen zu auswartigen Pfalzgrafen Breslau 1892 S 319 363 Schlesier auf der Universitat Bologna Breslau 1895 S 268 278 Schlesier auf der Universitat Erfurt im Mittelalter Breslau 1896 S 307 317Herausgeber Bearbeiten Die Schlesischen Siegel von 1250 bis 1300 beziehentlich 1327 Breslau 1879 hdl handle net Urkunden des Klosters Kamenz Breslau 1881 wbc poznan plLiteratur BearbeitenKonrad Wutke Pfotenhauer Friedrich Paul In Anton Bettelheim Hrsg Biographisches Jahrbuch und deutscher Nekrolog Band 2 Seite 190 Georg Reimer Berlin 1898 Digitalisat Konrad Wutke Dr Paul Pfotenhauer Nachruf In Colmar Grunhagen Hrsg Zeitschrift des Vereins fur Geschichte und Alterthum Schlesiens Band 32 Seite 383 386 Morgensterns Buchhandlung Breslau 1898 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Kategorie ADB Autor Paul Pfotenhauer Quellen und Volltexte Paul Pfotenhauer in der Deutschen Biographie Eintrag zu Paul Pfotenhauer in Kalliope Literatur von und uber Paul Pfotenhauer in der Sachsischen Bibliografie Schriften von Pfotenhauer Paul im OPAC der Regesta ImperiiNormdaten Person GND 1093227877 lobid OGND AKS VIAF 49590565 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Pfotenhauer PaulALTERNATIVNAMEN Pfotenhauer Paul Friedrich vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Archivar und HistorikerGEBURTSDATUM 30 Juli 1842GEBURTSORT GlauchauSTERBEDATUM 8 August 1897STERBEORT Bad Ilmenau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paul Pfotenhauer amp oldid 228540672