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Johanngeorgenstadt ist eine Bergstadt im sachsischen Erzgebirgskreis Sie liegt im Westerzgebirge unmittelbar an der Grenze zu Tschechien Wappen Deutschlandkarte50 431111111111 12 723888888889 780 Koordinaten 50 26 N 12 43 OBasisdatenBundesland SachsenLandkreis ErzgebirgskreisHohe 780 m u NHNFlache 29 58 km2Einwohner 3783 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 128 Einwohner je km2Postleitzahl 08349Vorwahl 03773Kfz Kennzeichen ERZ ANA ASZ AU MAB MEK STL SZB ZPGemeindeschlussel 14 5 21 320LOCODE DE TWHStadtgliederung 12 StadtteileAdresse der Stadtverwaltung Eibenstocker Strasse 67 08349 JohanngeorgenstadtWebsite www johanngeorgenstadt deBurgermeister Andre Oswald parteilos Lage der Stadt Johanngeorgenstadt im ErzgebirgskreisKarteDie Stadt entstand 1654 als Exulantensiedlung bohmischer Protestanten und hat eine lange Bergbautradition die mit dem Abbau von Eisen und Zinn begann Martin Heinrich Klaproth erhielt von hier Proben von Pechblende in denen er 1789 erstmals das Element Uran isolieren konnte Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde zwischen 1946 und 1958 durch die Wismut AG ein intensiver und teilweise rucksichtsloser Bergbau betrieben der das Stadtbild nachhaltig pragte So zogen Bergschaden den angeordneten Abriss fast der gesamten Altstadt nach sich Der Ort tragt aus touristischen Gesichtspunkten die Bezeichnung Stadt des Schwibbogens Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Geografische Lage 1 2 Nachbargemeinden 1 3 Stadtgliederung 1 4 Klima 2 Geschichte 2 1 Eingemeindungen 2 2 Entwicklung der Bevolkerungszahlen 3 Gedenkstatten 4 Politik 4 1 Stadtrat 4 2 Wappen 4 3 Stadtepartnerschaften 5 Kultur und Sehenswurdigkeiten 5 1 Museen 5 2 Musik 5 3 Bauwerke 5 4 Naturdenkmaler 5 5 Sport 5 6 Regelmassige Veranstaltungen 6 Wirtschaft und Infrastruktur 6 1 Bergbau 6 2 Verkehr 6 3 Offentliche Einrichtungen 6 4 Bildung 6 5 Ansassige Unternehmen 7 Personlichkeiten 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeografie Bearbeiten nbsp Blick von Pachthaus zum bohmischen Potucky Breitenbach links und zur Altstadt der sachsischen Stadt Johanngeorgenstadt rechts Geografische Lage Bearbeiten Die Stadt erstreckt sich vorwiegend auf dem ostlichen Hang des fast 900 m hohen Fastenberges an der Einmundung des teilweise die Grenze zur Tschechischen Republik bildenden Breitenbaches in das Schwarzwasser Die nachsten hoheren Berge in der Umgebung der Stadt sind der 1019 m hohe Auersberg der 1043 m hohe Blatensky vrch Plattenberg und der 913 m hohe Rabenberg Nachbargemeinden Bearbeiten Stadt Eibenstock im Erzgebirgskreis Gemeinde Breitenbrunn im Erzgebirgskreis nbsp Tschechien nbsp Gemeinde Breitenbach im Bezirk KarlsbadStadtgliederung Bearbeiten Johanngeorgenstadt besteht aus den Ortsteilen Altstadt volkstumlich genannt Sockendorf Mittelstadt Neustadt Schwefelwerk Jugel Ober und Unterjugel Henneberg Wittigsthal Pachthaus Heimberg Kulliggut Steigerdorf mit Haberlandmuhle Steinbach und Sauschwemme Der fruhere Ortsteil Neuoberhaus ist heute eine wiederaufgeforstete Wustung Klima Bearbeiten Aufgrund der Hohenlage die Passhohe der Strasse zur Neustadt betragt 892 m NN dehnt sich der Winter mit seiner langanhaltenden Schneedecke oft ein halbes Jahr aus sodass Johanngeorgenstadt zu den schneesicheren Gebieten Sachsens zahlt Windstarken von vier bis sieben sind das ganze Jahr uber keine Seltenheit was dazu fuhrte dass sich der Ort im ausgehenden 19 Jahrhundert zu einer Sommerfrische entwickelte Da die dortige Gegend im 18 Jahrhundert in einigen Publikationen als Sachsisches Sibirien bezeichnet wurde lautet einer der Spitznamen der Stadt Johannsibirsk Geschichte Bearbeiten nbsp Johanngeorgenstadt auf einer Lithographie 1841 nbsp Idyll am Haldenteich mit Blick auf die Stadt vor 1917 nbsp Gedenktafel zur Entdeckung des Elementes Uran nahe der ehemaligen Georg Wagsfort Fundgrube 1789 nbsp Gedenktafel an den Abriss der AltstadtAm 23 Februarjul 5 Marz 1654greg wurde in Annaburg von Kurfurst Johann Georg I von Sachsen die Grundung von Johanngeorgenstadt durch aus der Bergstadt Platten und Umgebung vertriebene bohmische Exulanten am Fastenberg unmittelbar an der sachsischen Grenze im Amt Schwarzenberg genehmigt Er bestimmte dass die neue Stadt seinen Namen tragen sollte Die Grundsteinlegung erfolgte am 1 Maijul 11 Mai 1654greg Nach dem Ablauf der 1656 gewahrten zwei Freijahre uberliess der Kurfurst von Sachsen der Stadt wegen der herrschenden Armut die staatlichen Akzise Schock und Tranksteuern bis zum Beginn des 18 Jahrhunderts Hiermit wurde Johanngeorgenstadt freye Bergstadt 2 1662 wurde auf Initiative von Abraham Wenzel Lobel das Bergamt Johanngeorgenstadt eingerichtet 1680 sind in der Stadt und deren Umgebung etwa 100 Erzgruben gezahlt worden Der Bergbau wurde von Zinn auch auf Silber ausgedehnt Er erreichte 1716 seinen Hohepunkt und ging im Laufe des 18 Jahrhunderts zuruck Im Jahr 1770 war Johanngeorgenstadt von einem Erdbeben betroffen uber das sogar in einer Zeitung in Augsburg berichtet wurde Von Leipzig wird gemeldet dass zu Bockau Schneeberg Johann Georgenstadt Eybenstock und in der ganzen geburgischen Gegend ein Erdbeben jedoch sonder Schaden verspuret worden 3 Die grosse Hungersnot im Erzgebirge 1771 72 forderte in der Stadt etwa 650 Todesopfer Noch um 1800 war Johanngeorgenstadt durch den Brauch des Osterpeitschens bekannt den die Exulanten 1654 aus Bohmen mit nach Sachsen gebracht hatten Bereits 1651 wurde im heutigen Stadtteil Wittigsthal ein Hammerwerk in Betrieb genommen und 1828 durch den dortigen Hammerherrn Carl Gotthilf Nestler 1789 1864 das erste funktionstuchtige Eisenblechwalzwerk Sachsens in der Haberlandmuhle errichtet Im 19 Jahrhundert begann unter anderem die Produktion von Bandspitze und ab 1860 von Lederhandschuhen Am 19 August 1867 vernichtete ein verheerender Grossbrand 287 der 355 Hauser des Stadtgebietes Es kamen dabei sieben Erwachsene und funf Kinder ums Leben Die erste Grosssprungschanze Deutschlands entstand 1929 in der Nahe von Johanngeorgenstadt Sie trug den Namen Hans Heinz Schanze Im Zweiten Weltkrieg diente das 1901 von Oskar Puschmann als Henriettenhof erbaute Hotel Deutsches Haus gegenuber dem Bahnhof als Lazarett Das Hotel des vormaligen Besitzers Arthur Krautmann gehorte damals bereits als Buro Gebaude zu der Blechwarenfabrik Wendler amp Weiss des Fabrikanten Herman Wendler Ferner befand sich in der Stadt ein Aussenlager des KZ Flossenburg in dem 1 200 KZ Haftlinge im Werk IV ehemals Box Mobelfabrik Heinz der Erla Maschinenwerk GmbH Leipzig Teile fur Jagdflugzeuge herstellen mussten Wochentlich starben 20 bis 30 von ihnen an den Folgen der schlechten Lebensbedingungen Das Aussenlager wurde am 13 April 1945 geraumt und die Haftlinge auf einen Todesmarsch in Richtung KZ Theresienstadt getrieben Zwischen Mai und August 1945 diente das ehemalige Lager wieder als Gefangnis Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden die bekannten Uranvorkommen in Schneeberg und Johanngeorgenstadt Ausgangspunkt fur die sowjetischen Erkundungsarbeiten auf Uran in Sachsen fur das sowjetische Kernwaffenprogramm Im Jahr 1946 ubernahm die AG Wismut ab Dezember 1953 SDAG Wismut die Johanngeorgenstadter Gruben von der Sachsenerz Bergwerks AG Mit der Grundung des Objektes 01 begann der Uranabbau in der Lagerstatte in rasanter Geschwindigkeit Neben den direkten Auswirkungen des Bergbaues auf den Ort gab es auch Probleme fur die Wirtschaft im Ort So belegte die AG Wismut einen Grossteil der Werkhallen des Eisenwerkes Wittigsthal sowie das Fabrikgebaude der Firma Wendler amp Weiss Im Spatsommer 1948 wurde die Muhlbergsiedlung als Quartier fur etwa 8000 Kumpel der Wismut Bergwerke angelegt Ein Teil der Baracken dafur stammte ursprunglich aus dem Kriegsgefangenenlager Stalag IV B von 1945 bis 1948 sowjetisches Speziallager Muhlberg an der Elbe 4 Analog zu der Umsiedlungsaktion in Oberschlema drangte die Wismut AG auch in Johanngeorgenstadt ab dem Jahr 1951 auf eine Umsiedlung der Bewohner der Altstadt und den Abriss der dortigen Gebaude Zu diesem Zeitpunkt waren die Auswirkungen des Bergbaus auf die Johanngeorgenstadter Altstadt nicht absehbar Im Dezember 1951 wurde eine Raumungszone mit einer Flache von ca 90 ha festgelegt Vom geplanten Abriss betroffen waren insgesamt 431 Hauser mit etwa 5600 Einwohnern funf grossere Betriebe 199 kleinere Gewerbebetriebe 26 Kleinbauern und fast alle offentlichen Einrichtungen der Stadt Ende 1952 wurde die Raumungszone durch die Verantwortlichen nochmals prazisiert Betroffen waren jetzt nur noch 412 Hauser Da es in der naheren Umgebung von Johanngeorgenstadt keine Moglichkeit zur Unterbringung der Umsiedler gab wurde der Beschluss zum Aufbau der Neustadt gefasst Baustart fur dieses Projekt war am 20 Februar 1952 Die ersten Wohnungen in der Neustadt konnten am 20 Juli 1953 bezogen werden Mit der Fertigstellung der ersten Wohnblocks in der Neustadt wurde die Raumung der Altstadt beschleunigt Geraumt werden sollten nunmehr 440 Hauser da die Grenzen des zu raumenden Gebietes wieder geandert wurden Bis zum Jahresende 1956 waren etwa 3480 Einwohner umgesiedelt worden Durch Verkleinerung des Raumungsgebietes aber auch wegen des Widerstandes betroffener Einwohner wurden bis zum Abschluss der Aktion im Jahr 1957 nur 319 Hauser geraumt und ca 4000 Einwohner umgesiedelt Nach dem Abriss der Hauser wurden ab 1960 entlang der Strassen Alleebaume gepflanzt wahrend auf den Brachflachen der 2013 in grossem Umfang gefallte Wald aufgeforstet wurde Hauptartikel Abschnitt Bergschaden im Artikel Wismut Objekt 01 Von 1952 bis 1957 bildete Johanngeorgenstadt einen eigenen Stadtkreis war anschliessend Teil des Kreises Schwarzenberg und spater des Landkreises Aue Schwarzenberg heute Erzgebirgskreis Zu DDR Zeiten gab es uber 40 Ferienheime und Betriebsferienlager in der Stadt So unterhielt bspw die Deutsche Reichsbahn mit dem Ingenieurbaubetrieb Dresden das Ferienheim Helmut Gansauge in der Pachthausstrasse 21 Die ab 1990 einsetzende Schliessung zahlreicher Betriebe der Handschuh Textil und Mobelindustrie sowie des Maschinenbaues sorgte fur einen enormen Ruckgang der Bevolkerungszahl weit unter das Vorkriegsniveau Dies wiederum hatte den Abriss zahlreicher leerstehender Fabrik und Wohngebaude vor allem in Neuoberhaus Pachthaus Muhlberg und der Mittelstadt teils fruhere Baracken der Wismut Kumpel zur Folge Von den Abbruchmassnahmen war 2005 auch eines der wenigen Kulturdenkmale der Stadt betroffen Das zwischen 1806 und 1812 errichtete und vom grossen Stadtbrand 1867 verschont gebliebene Gebaude des Bergmagazins wurde mit Genehmigung des Stadtrats abgerissen Aufgrund der Haushaltslage 9 7 Millionen Euro Schulden jahrliches Defizit von 600 000 Euro Stand August 2011 wird seit 2011 seitens des Sachsischen Innen und Finanzministeriums Druck auf Johanngeorgenstadt ausgeubt seine Eigenstandigkeit aufzugeben um so die Finanzprobleme in den Griff zu bekommen Neben einer Eingemeindung in die Nachbargemeinde Breitenbrunn wurde seitens Johanngeorgenstadt auch eine Fusion aller Gemeinden am Auersberg ins Spiel gebracht was aber angesichts der entstehenden weiten Wege kaum praktikabel ware Verhandelt wird mit der Nachbargemeinde Breitenbrunn ob eine Eingemeindung oder Fusion realisierbar ware 5 6 7 Eingemeindungen Bearbeiten 1935 Jugel und Wittigsthal 1952 SteinbachEntwicklung der Bevolkerungszahlen Bearbeiten nbsp EinwohnerentwicklungEntwicklung der Einwohnerzahl ab 1955 31 Dezember 1815 bis 1946 1815 2 979 1834 3 433 1871 4 083 1890 5 124 1910 6 188 1938 7 111 1939 8 861 1946 6 559 1 1950 bis 1976 1950 32 870 2 1953 etwa 45 000 1955 21 480 1957 12 106 1959 10 763 1961 10 661 1964 10 849 1971 10 797 1974 10 328 1976 10 025 1998 bis 2007 1998 6 834 1999 6 609 2000 6 306 2001 6 100 2002 5 928 2003 5 748 2004 5 566 2005 5 408 2006 5 199 2007 5 091 2008 bis 2017 2008 4 924 2009 4 779 2010 4 681 2011 4 566 2012 4 358 2013 4 257 2014 4 206 2015 4 135 2016 4 115 2017 3 991 ab 2018 2018 3 973 2019 3 897 2020 3 879 2021 3 758 2022 3 789Datenquelle von 1946 bis 1976 ausser 1953 Statistische Jahrbucher der Deutschen Demokratischen Republik Datenquelle ab 1998 Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen1 29 Oktober2 31 August Von den 3758 Einwohnern am 31 Dezember 2021 waren 1811 Einwohner mannlich und 1947 weiblich Gedenkstatten BearbeitenDer zentral in der Mittelstadt an der Eibenstocker Strasse in den 1970er Jahren angelegte Ehrenhain fur die Opfer des Faschismus wurde unmittelbar nach 1990 beseitigt Erhalten geblieben sind Gedenktafel aus dem Jahre 1965 an der Ruine der fruheren Mobelfabrik A Unger Strasse an die Opfer von Zwangsarbeit des Aussenlagers von KZ Flossenburg Massengrab und Gedenkanlage von 1950 auf dem Friedhof fur ermordete sowjetische Kriegsgefangene und KZ Haftlinge sowie Gedenkstein von 1966 fur vier namentlich genannte franzosische Zwangsarbeiter Gedenkstein im Hof des fruheren Pestalozzi Gymnasiums an der Schwarzenberger Strasse fur den NS Gegner Hans Friedrich im Marz 1933 von SA Mannern ermordet Weitere Gedenkorte Auf dem Marktplatz wurde 1993 ein Gedenkstein fur die Opfer des Stalinismus mit den Namen der Verstorbenen eingeweiht 4 Gedenktafel Muhlbergsiedlung 2005 wurde Am Pferdegopel 1 eine Gedenktafel fur die inzwischen abgebrochene Muhlbergsiedlung errichtet deren Baracken aus dem Kriegsgefangenenlager Stalag IVB von 1945 bis 1948 sowjetisches Speziallager Muhlberg stammten Die Tafel erinnert an die Toten der Lager und auch an die dort inhaftierten Johanngeorgenstadter 4 Liste der Stolpersteine in JohanngeorgenstadtPolitik BearbeitenStadtrat Bearbeiten Stadtratswahl 2019 8 Wahlbeteiligung 56 9 2009 47 5 403020100 33 0 27 5 23 7 12 7 3 1 SPDWGJ bCDULinkeGrune Gewinne und Verluste im Vergleich zu 2014 p 14 12 10 8 6 4 2 0 2 4 6 8 0 6 p 12 3 p 7 7 p 6 3 p 1 2 pSPDWGJ bCDULinkeGruneVorlage Wahldiagramm Wartung Anmerkungen Anmerkungen b Wahlervereinigung Wirtschaft und Gewerbe JohanngeorgenstadtVorlage Wahldiagramm Wartung TITEL zu lang Insgesamt 14 Sitze Linke 2 SPD 5 WGJ 4 CDU 3 Seit der Stadtratswahl am 26 Mai 2019 verteilen sich die 14 Sitze des Stadtrates folgendermassen auf die einzelnen Gruppierungen SPD 5 Sitze Wahlervereinigung Wirtschaft und Gewerbe Johanngeorgenstadt WGJ 4 Sitze CDU 3 Sitze LINKE 2 SitzeWappen Bearbeiten Das Stadtwappen stammt aus der Grundungszeit der Stadt Blasonierung Geteilt von Silber uber Rot oben drei rote Gebaude mit Turmen unten ein kleiner Silberschild darin schwarze Schlagel und Eisen Stadtepartnerschaften Bearbeiten Burglengenfeld in Bayern Deutschland Nejdek Neudek in TschechienKultur und Sehenswurdigkeiten Bearbeitensiehe auch Liste der Kulturdenkmale in JohanngeorgenstadtMuseen Bearbeiten nbsp PferdegopelAn einem Abzweig der Schwefelwerkstrasse liegt in der Mittelstadt der am 30 Oktober 1993 eingeweihte Nachbau des Pferdegopels der Fundgrube Neu Leipziger Gluck und eines Huthauses mit Besichtigungsmoglichkeit In der Nahe des Pferdegopels befindet sich ein Lapidarium historischer Grenz und Marksteine An der Schwefelwerkstrasse in der Mittelstadt befand sich bis 2015 eine Heimat Stube Im 1898 99 errichteten und nach einem Grossbrand am 7 August 1993 umgebauten Bahnhofsgebaude und im fruheren Pestalozzi Gymnasium finden gelegentlich Ausstellungen statt Das Lehr und Schaubergwerk Frisch Gluck Glockl befindet sich im Stadtteil Wittigsthal Musik Bearbeiten Johanngeorgenstadt ist der Herkunftsort der erzgebirgischen Volksmusikgruppe De Randfichten deren Mitglieder heute nicht mehr in der Stadt leben Im Rahmen des Erzgebirgszweigvereins ist eine vom Lehrer a D Eberhard Muller geleitete Gesangsgruppe aktiv Bauwerke Bearbeiten nbsp Blick auf die Kirche nbsp Denkmal fur den Stadtgrunder Johann Georg I von Sachsen auf dem MarktplatzDie evangelisch lutherische Stadtkirche wurde nach dem Stadtbrand durch den die erste Exulanten kirche aus dem 17 Jahrhundert zerstort worden war im neugotischen Stil unter Benutzung des alten Turmmauerwerkes errichtet und am 27 August 1872 geweiht Im Inneren befinden sich unter anderem die Monumentalgemalde Hausandacht auch Betender Bergmann und Bergmannsglaube genannt und Exulantenschicksal des Kunstmalers August Herrmann 1885 1962 Auf dem Marktplatz steht das Standbild des Stadtgrunders Kurfurst Johann Georg I von Sachsen 1585 1656 Es wurde 1863 vom Bildhauer Friedrich Wilhelm Schwenk aus Dresden aus Postelwitzer Sandstein geschaffen und 1984 erneuert Davor befindet sich eine Freitreppe aus Granit und ein wasserspeiender Barenkopf als Hinweis auf die kurfurstlichen Jagden in der Umgebung der Stadt Ebenfalls auf dem Marktplatz befinden sich der Schillerbrunnen der zur Feier des 100 Geburtstages von Friedrich von Schiller 1859 erbaut und eingeweiht wurde und seit 2014 wieder der restaurierte koniglich sachsische Stationsstein aus der Postkutschenzeit um 1860 Weitere Denkmaler auf dem Marktplatz sind das hellgraue Granitpostament des 1896 errichteten Kriegerdenkmals 1870 71 und mehrere Gedenksteine fur einige Sohne der Stadt Die zwei Meter hohe Bronzefigur des Kriegerdenkmals wurde im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen Statt einer Maidemonstration wurde 1990 in unmittelbarer Nahe des Marktplatzes vom Erzgebirgszweigverein ein Mahnmal fur die Opfer des Stalinismus eingeweiht An der Ecke des Marktplatzes zur Karlsbader Strasse stand bis zum Stadtbrand 1867 das Lobelhaus in dem der erste Burgermeister Johann Lobel d A wohnte Hier ubernachtete im August 1785 Johann Wolfgang von Goethe auf seiner Karlsbad Reise Die fruher am Truckenbrodtschen Hotel Sachsenhof angebrachte Goethe Gedenktafel befand sich spater im Hauptpostamt in der Neustadt Auf dem Roderplatz befindet sich das am 8 September 1901 eingeweihte Denkmal fur den Dichter und Sanger des Erzgebirges Schuldirektor Christian Friedrich Roder 1827 1900 mit einer uberlebensgrossen Buste ein Werk des in Johanngeorgenstadt geborenen Bildhauers Eugen Kircheisen Auf dem Platz des Bergmanns befindet sich ein Musikpavillon und ein 2012 eingeweihter Grossschwibbogen mit dem traditionellen Motiv von Paula Jordan In unmittelbarer Nahe wurde 2014 die bislang weltweit grosste Weihnachtspyramide errichtet In der Neustadt steht eine kursachsische Distanzsaule von 1728 deren fruherer Standort der Markt war Die kursachsische Ganzmeilensaule Johanngeorgenstadt von 1725 blieb ebenfalls erhalten Im Stadtteil Wittigsthal befindet sich neben dem Grenzubergang und dem Lehr und Schaubergwerk Frisch Gluck Glockl das Herrenhaus des fruheren Hammerwerkes Wittigsthal von 1836 Die 1911 erbaute Skihutte ist heute ein Wohnhaus Naturdenkmaler Bearbeiten Naturschutzgebiet Kleiner Kranichsee Hochmoor mit Aussichtsgerust im Ortsteil Henneberg Auersberg 1 019 m mit Aussichtsturm und Berghotel Flachennaturdenkmal Himmelswiese in der Nahe des Breitenbrunner Ortsteils Halbemeile Preisshausbuche an der Alten Poststrasse nach Breitenbrunn Teufelssteine im SteinbachtalSport Bearbeiten nbsp Erzgebirgsschanze mit Nachwuchsschanzen 2014Die Stadt verfugt uber ein Naturbad das vom Schwefelbach gespeist wird und ein Natureisstadion an den Schanzen das in der Wintersaison geoffnet ist Das Loipenzentrum im Stadtteil Schwefelwerk wurde 2004 mit einem neuen Funktionsgebaude komplettiert und als Nordic Aktiv Zentrum des Deutschen Skiverbandes anerkannt Hier beginnt die Kammloipe uber Weitersglashutte und Muhlleithen bis nach Schoneck Im Kulliggutgelande steht ein Schlepplift zur Verfugung Die waldreiche Umgebung bietet Wanderern ein weites Betatigungsfeld Zahlreiche markierte Wanderwege fuhren zu den umliegenden Sehenswurdigkeiten Der grenzuberschreitende Anton Gunther Weg wurde 1995 eingeweiht Regelmassige Veranstaltungen Bearbeiten nbsp Grossschwibbogen von 2012Januar Grenzlauf Faschingszeit verschiedene Veranstaltungen fur Einwohner und Gaste der Stadt 23 Februar Stadtgrundungstag mit Bergaufzug und Gottesdienst in der Stadtkirche Marz Auersberglauf Juli Gugler Fast letztmals 2010 Kamm Bike Cross August Piraten Rocknacht letztmals 2010 und Altstadtfest in Sockendorf 3 Adventswochenende Schwibbogenfest Weihnachtsmarkt Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenBergbau Bearbeiten nbsp Ansicht der Stadt beleuchtet durch die Flammen eines Hochofens um 1830 Seit Grundung der Stadt war der Bergbau der wichtigste Wirtschaftszweig von Johanngeorgenstadt Er erlebte nach dem Zweiten Weltkrieg durch den Uranbergbau nochmals einen enormen Aufschwung und kam dann vollstandig zum Erliegen Das historische Bergbaugebiet Johanngeorgenstadt wurde nicht in die Kandidatur zum Weltkulturerbe Montanregion Erzgebirge aufgenommen dennoch gibt es im Ort und dessen Umgebung zahlreiche Technische Denkmale die an den fruheren Bergbau erinnern Dazu gehoren u a das Lehr und Schaubergwerk Frisch Gluck Glockl der Pferdegopel der Pulverturm die fruhere Silberschmelzhutte und die Farbmuhle in Unterjugel die Huthauser von Adolphus Dresdner Stolln Eisenganz Elias Gabe Gottes Gluck Auf Katharina Neue Bruderschaft Silberkammer St Wolfgang Stolln Treue Freundschaft oder die Mundlocher des Aaron Stolln Friedrich August Stolln Gegengluck Stolln Rosengarten Stolln Weisse Taube Stolln und der Erzengler Rosche sowie Reste des Romisch Adler Kunstgrabens Traditionell wurde in Johanngeorgenstadt am Faschingsdienstag das Bergfest begangen in der heutigen Zeit findet dies in Kombination mit dem Stadtgrundungsfest am 23 Februar oder kurz danach statt Verkehr Bearbeiten nbsp Bahnhofsgelande mit Zug nach KarlsbadAn einem Erzgebirgspass gelegen war Johanngeorgenstadt in das Poststrassensystem des Kurfurstentums Sachsens einbezogen und erhielt 1728 eine Distanzsaule die auf dem Markt aufgestellt wurde und seit dem Abriss der Altstadt ihren neuen Platz neben dem fruheren Hauptpostamt in der Neustadt hat Die kursachsische Ganzmeilensaule gegenuber dem Pulverturm und der Viertelmeilenstein im Ortsteil Steinbach wurden 1725 errichtet In der Umgebung der Stadt existieren mehrere koniglich sachsische Meilensteine die ab 1858 aufgestellt wurden unter anderem am alten Postkurs von Auerbach Vogtl uber Carlsfeld Wildenthal nach Johanngeorgenstadt 1883 wurde die Eisenbahnstrecke nach Schwarzenberg und der Bahnhof Johanngeorgenstadt in Betrieb genommen 1899 die Verbindung uber Neudek Nejdek nach Karlsbad Karlovy Vary Bahnstrecke Karlovy Vary Johanngeorgenstadt Es bestehen Busverbindungen nach Schwarzenberg und uber Eibenstock nach Rodewisch Durch die Wiedereroffnung des Eisenbahn und eines Fussgangergrenzubergangs am 30 Juni 1991 der auch mit Kleinkraftradern benutzt werden durfte und am 16 Januar 2008 auch fur Kraftfahrzeuge bis 3 5 t geoffnet wurde ist die tschechische Nachbargemeinde Potucky Breitenbach zu erreichen Johanngeorgenstadt liegt auf dem Radfernweg Euregio Egrensis Offentliche Einrichtungen Bearbeiten nbsp Neues Rathaus in der Mittelstadt nbsp Jugendherberge in der HospitalstrasseDas Rathaus befindet sich in einem ehemaligen Kasernengebaude an der Eibenstocker Strasse in der Mittelstadt Das alte Rathaus am Marktplatz wurde 1867 beim Stadtbrand vernichtet sein Nachfolgerbau wurde 1955 abgerissen In unmittelbarer Nahe der Stadtverwaltung befindet sich das 2004 eingerichtete Haus der Jugend Das 1956 in der Neustadt errichtete Kulturhaus Karl Marx wurde 2010 abgerissen Seit 1927 besteht in der Hospitalstrasse 5 eine Jugendherberge die uber 60 Gastebetten verfugt 1986 wurde sie mit dem Titel Schonste Jugendherberge der DDR ausgezeichnet Die Jugendherberge trug bis 1990 den Namen Ernst Schneller Die 1930 31 an der Eibenstocker Strasse errichtete Turnhalle wurde nach Renovierung und Erweiterung Ende Oktober 2004 als Sport und Begegnungsstatte Franz Mehring wiedereroffnet Bildung Bearbeiten Grundschule Schulstr 15 Kurfurst Johann Georg Schule fur Geistig Behinderte Kathe Kollwitz Strasse 16Ansassige Unternehmen Bearbeiten Klavierfabrik Alfred H Grunert gegr 1897 Ubernahme 1920 durch die Ludwig Hupfeld AG Hupfeld fusionierte 1926 mit der Leipziger Pianoforte Fabrik Gebr Zimmermann zur Hupfeld Gebr Zimmermann AG Die spater stillgelegte Klavierbaufabrik wurde im September 1939 vom Erla Maschinenwerk gekauft und als Werk IV zum Zulieferbetrieb fur die Flugzeugproduktion in Leipzig ausgebaut Nach Kriegsende wurden alle Erla Werke demontiert und die Firma im Handelsregister Leipzig geloscht Die Gebaude wurden um 2000 nahezu vollstandig abgetragen Seit 1992 Autotechnik Johanngeorgenstadt Fox Sportauspuffanlagen gegrundet von Siegfried Ott 2021 Seit 2005 TESTA MOTARI ein Unternehmen welches sich mit Automobilen Zubehorteilen und Luxusgutern fur namhafte Unternehmen weltweit beschaftigt Personlichkeiten Bearbeiten Hauptartikel Liste von Personlichkeiten der Stadt JohanngeorgenstadtLiteratur Bearbeiteno A Johanngeorgenstadt Fakten Zahlen und Geschehnisse aus der Entwicklung von Johanngeorgenstadt 1945 bis 1978 Johanngeorgenstadt 1979 Um Aue Schwarzenberg und Johanngeorgenstadt Werte unserer Heimat Band 20 1 Auflage Akademie Verlag Berlin 1972 Johann Christian Engelschall Beschreibung der Exulanten und Bergstadt Johanngeorgenstadt Leipzig 1723 Erweiterter Nachdruck Stuttgart 1997 Digitalisat Originalausgabe Friedrich Francke Zur Grundungsgeschichte von Johanngeorgenstadt Mittheilungen aus archivalischen Quellen Schneeberg 1854 Digitalisat google books Digitalisat SLUB Frank Teller Bergbau und Bergstadt Johanngeorgenstadt 1654 1945 Verlag Forderverein Pferdegopel Johanngeorgenstadt e V Johanngeorgenstadt 2001 Frank Teller Umbruch Aufbruch Abbruch Johanngeorgenstadt 1945 1961 Verlag Forderverein Pferdegopel Johanngeorgenstadt e V Johanngeorgenstadt 2009 Richard Steche Johanngeorgenstadt In Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen 8 Heft Amtshauptmannschaft Schwarzenberg C C Meinhold Dresden 1887 S 16 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Johanngeorgenstadt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikivoyage Johanngeorgenstadt Reisefuhrer http www johanngeorgenstadt de http www johanngeorgenstadt online de Johanngeorgenstadt im Historischen Ortsverzeichnis von SachsenEinzelnachweise Bearbeiten Bevolkerung der Gemeinden Sachsens am 31 Dezember 2022 Fortschreibung des Bevolkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9 Mai 2011 Gebietsstand 01 01 2023 Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen abgerufen am 21 Juni 2023 Hilfe dazu Engelschall S 94 Augsburgische Ordinari Postzeitung von Staatspolitischen und andern Neuigkeiten Nr 258 vom 27 Oktober 1770 Digitalisat a b c Annette Kaminsky Orte des Erinnerns Gedenkzeichen Gedenkstatten und Museen zur Diktatur in SBZ und DDR Ch Links Verlag 2007 S 344 345 ISBN 978 3 86153 443 3 Bergstadter machen Forderungen auf Johanngeorgenstadt soll mit Bedingungen in die Verhandlungen mit Breitenbrunn gehen Die Braut die keiner kussen will Selten wurde um Fusionsgesprache so viel Geheimniskramerei betrieben wie im Fall Johanngeorgenstadt Burger sollen bei Partnerwahl mitreden Burger entscheiden Breitenbrunn oder Eibenstock Ergebnisse der Stadtratswahl 2019Stadte und Gemeinden im Erzgebirgskreis Amtsberg Annaberg Buchholz Aue Bad Schlema Auerbach Barenstein Bockau Bornichen Erzgeb Breitenbrunn Erzgeb Burkhardtsdorf Crottendorf Deutschneudorf Drebach Ehrenfriedersdorf Eibenstock Elterlein Gelenau Erzgeb Geyer Gornau Erzgeb Gornsdorf Grossolbersdorf Grossruckerswalde Grunhain Beierfeld Grunhainichen Heidersdorf Hohndorf Jahnsdorf Erzgeb Johanngeorgenstadt Johstadt Konigswalde Lauter Bernsbach Lossnitz Lugau Marienberg Mildenau Neukirchen Erzgeb Niederdorf Niederwurschnitz Oberwiesenthal Oelsnitz Erzgeb Olbernhau Pockau Lengefeld Raschau Markersbach Scheibenberg Schlettau Schneeberg Schonheide Schwarzenberg Erzgeb Sehmatal Seiffen Erzgeb Stollberg Erzgeb Stutzengrun Tannenberg Thalheim Erzgeb Thermalbad Wiesenbad Thum Wolkenstein Zschopau Zschorlau ZwonitzOrtsteile von Johanngeorgenstadt Johanngeorgenstadt Schwefelwerk Ober und Unter Jugel Henneberg Wittigsthal Pachthaus Heimberg Kulliggut Steigerdorf mit Haberlandmuhle Steinbach Sauschwemme Normdaten Geografikum GND 4028702 6 lobid OGND AKS LCCN n89659297 VIAF 136714277 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johanngeorgenstadt amp oldid 236474468