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Die Ludwig Hupfeld AG war ein in Leipzig ansassiges Unternehmen das mechanische und selbstspielende Musikinstrumente herstellte und vertrieb Ihr Grunder war Ludwig Hupfeld 1864 1949 Hupfelds Unternehmensschild mit Handlereindruck in einem Klavier Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Ausstellungen und Sammlungen von Hupfeld Musikinstrumenten 3 Literatur 4 Links 5 Einzelnachweise 6 QuellenGeschichte BearbeitenLudwig Hupfeld ubernahm am 1 Juli 1892 die zwischen 1880 und 1882 durch J M Grob und zwei Gesellschafter gegrundete Musikalienhandlung J M Grob amp Co in Leipzig Eutritzsch die anfangs nur Instrumente verkauft hatte ab 1886 auch selbstspielende Klaviere und Orchestrien baute Nach der Ubernahme wurde der Firmenname in Hupfeld Musikinstrumentenwerke geandert Das Unternehmen verkaufte weiterhin Selbstspielinstrumente anderer Hersteller wie das Symphonion die Kalliope und die selbstspielende Zither Chordephon nbsp Werbung fur das Phonola 1903 1902 brachte Hupfeld in Konkurrenz zum US amerikanischen Pianola die Phonola als sogenanntes Kunstspielklavier heraus das zuerst vor allem als sogenannter Vorsetzer in grosseren Stuckzahlen verkauft wurde Wie der Name Pianola in den USA und in Grossbritannien wurde Phonola in Europa zum Synonym fur ein selbstspielendes Klavier Zu den bekannten Phonola Nutzern gehorte der deutsche Chirurg Ferdinand Sauerbruch 1 Es folgten 1904 das Phonoliszt als elektrisches Klavier mit kunstlicher Betonung vor allem fur klassische Musik und eher fur den Hausgebrauch wahrend das Clavitist als Gaststattenklavier nur eine bescheidene Betonungseinrichtung besass und vor allem fur Tanz und Unterhaltungsmusik ausgelegt war und die Grundlage fur die meisten Hupfeld Orchestrien bildete Eine grosse Herausforderung ergab sich fur Hupfeld 1904 als das Freiburger Unternehmen M Welte amp Sohne das erste Reproduktionsklavier der Welt unter der Marke Welte Mignon auf den Markt brachte Ludwig Hupfeld benotigte mehr Kapital fur die notigen Investitionen zur Entwicklung und zum Bau neuer Instrumente daher wurde das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft die Ludwig Hupfeld AG umgewandelt In Konkurrenz zum Welte Mignon wurde die Hupfeld Dea entwickelt ein Reproduktionssystem das 1908 auf den Markt kam Spater wurde dieses zum Tri Phonola einer Kombination von Kunstspiel elektrischem und Reproduktionsklavier weiterentwickelt Nach 1911 produzierte Hupfeld dann Instrumente deren Notenrollen sich im Format nach der Buffalo Convention richteten und dann mit dem Zusatz Animatic versehen wurden Animatic Clavitist Animatic Phonoliszt etc Notenrollen wurden mit Animatic fur Phonola Animatic S fur Animatic Clavitist Animatic SJ fur Symphonie Jazz Orchestrion und Animatic T fur Tri Phonola und Animatic Phonoliszt bezeichnet nbsp Hupfeld Phonoliszt Violina Technisches Museum Wien 1905 oder 1906 stellte die Mills Novelty Company in Chicago USA das erste Orchestrion mit einer integrierten Geige vor Dieses Instrument die Automatic Virtuosa hatte im Oberteil eine liegend eingebaute Geige die Saiten wurden durch vier sich drehende Zelluloid Scheiben gestrichen Ab 1909 gab es ein verbessertes Modell die Violano Virtuoso 1908 prasentierte Hupfeld ebenfalls ein Orchestrion mit integrierten Geigen die von Carl Hennig 2 konstruierte Phonoliszt Violina Dies war ein uber zwei Meter hohes Instrument mit einem selbstspielenden Klavier im Unterteil in dessen Oberteil jedoch drei Violinen an einen endlosen rotierenden Geigenbogen gedruckt wurden Die grosseren Instrumente und Orchestrien nannten sich Sinfonie Jazz Pan Phonoliszt Violina Dea Violina Clavitist Violina Pepita Violina Orchestra und Helios Nach dem Ersten Weltkrieg produzierte Hupfeld auch Kinoorgeln Uber 5 Millionen Notenrollen fur die Hupfeld Musiksysteme wurden im Jahr gefertigt und verkauft Das Unternehmen produzierte eine grosse Zahl an Variationen so ein Phonoliszt Violina Orchestrion mit sechs Violinen und einem automatischen Rollenwechsler der bis zu zehn Rollen direkt hintereinander spielte Der Zuhorer konnte die Rolle seiner Wahl per Knopfdruck an einem Kastchen an der Wand selbst bestimmen nbsp Hupfeld Werk in Bohlitz Ehrenberg bei LeipzigNachdem der alte Produktionsstandort Apelstrasse 4 in Leipzig Eutritzsch endgultig zu klein geworden war wurde 1910 1911 nach Planen des Leipziger Architekten Emil Franz Hansel in Bohlitz Ehrenberg einem heutigen Stadtteil Leipzigs ein neues grosses Fabrikgebaude mit ca 100 000 m Nutzflache errichtet in dem anfangs 1 200 einige Jahre spater bis zu 2 000 Beschaftigte arbeiteten und Hupfeld damit zum weltweit grossten Hersteller mechanischer Musikinstrumente machten 1910 wurde in Leipzig das Hupfeld Haus mit Verkaufsraumen und Konzertsaal eroffnet Die Ludwig Hupfeld AG ubernahm namhafte Klavierfabriken 1918 die Pianofabrik Carl Ronisch in Dresden 1920 A H Grunert in Johanngeorgenstadt und 1924 Steck in Gotha Doch der Markt veranderte sich und die schlechter laufenden Geschafte zwangen Hupfeld 1926 zur Fusion mit der Leipziger Pianoforte Fabrik Gebr Zimmermann die sich 1904 in Eilenburg niedergelassen hatte und dort uber eine grosse und moderne Fabrikation verfugte Das Unternehmen firmierte von nun an als Leipziger Pianoforte amp Phonola Fabriken Hupfeld Gebr Zimmermann AG Eilenburg und unterhielt Standorte in Leipzig Eilenburg Dresden und Seifhennersdorf Das Unternehmen war mittlerweile der grosste Pianohersteller Europas Gegen Ende der 1920er Jahre brach der Absatz durch die starkere Verbreitung von Schallplatten und Radios stark ein Die 1929 einsetzende Weltwirtschaftskrise verscharfte die Probleme so sehr dass das Eilenburger Werk am 30 Juni 1931 geschlossen wurde Die Produktion musste 1934 fast vollstandig eingestellt werden es wurden nur noch in bescheidenem Umfang Klaviere produziert Die Produktionsanlagen wurden im Zweiten Weltkrieg zur Herstellung von Militarbedarf genutzt und durch Bomben sehr stark beschadigt Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Unternehmen enteignet die Produktionsstatten 1949 vom VEB Deutsche Pianounion ubernommen Es wurden jedoch weiterhin Klaviere auch unter der Marke Hupfeld produziert und verkauft Nach der Wende erwarb die Klavierfabrik Carl A Pfeiffer GmbH amp Co KG in Leonberg den Betrieb der nun als Pianofabrik Leipzig GmbH amp Co KG Ludwig Hupfeld Strasse 16 bis zur Insolvenz am 13 August 2009 Instrumente unter den Marken Ronisch und Hupfeld produzierte 3 Ronisch wurde von der Julius Bluthner Pianofortefabrik ubernommen Ausstellungen und Sammlungen von Hupfeld Musikinstrumenten BearbeitenPrivatsammlung mechanischer Musikinstrumente von Jost Mucheyer als Teil des Museums Denkmals Eisen pulver muhle in Elstertrebnitz Oderwitz bei Pegau Besichtigung nach Anmeldung 4 Literatur BearbeitenHupfeld A G Leipzig Hrsg Animatic 88er Notenrollen Leipzig 1913 Hupfeld A G Leipzig Hrsg DEA Hupfeld Meisterspiel Instrumente DEA DEA Flugel DEA Piano Unternehmensbroschure o J Leipzig 1912 Links Bearbeiten125 Jahre Ludwig Hupeld AG Geschichte Musikinstrumente Veranstaltungen Forschung Kunstlerrollen Listen mit samtlichen TitelnEinzelnachweise Bearbeiten Ferdinand Sauerbruch Hans Rudolf Berndorff Das war mein Leben Kindler amp Schiermeyer Bad Worishofen 1951 hier benutzt Lizenzausgabe fur Bertelsmann Lesering Gutersloh 1956 S 159 Zeitschrift fur Instrumentenbau 32 Jahrgang 1912 1913 S 19 Traditionsunternehmen mittellos Pianofortefabrik Leipzig meldet Insolvenz an In Neue Musikzeitung vom 29 August 2009 online abgerufen am 10 Januar 2013 Eisenmuhle Flyer Eisenmuhle Muhle Musik Mensch Mehr Elstertrebnitz undatiert um 2023 Quellen BearbeitenPaul Daehne Jubelfeier im Hause Ludwig Hupfeld A G in Leipzig In Zeitschrift fur Instrumentenbau Jahrg 37 Nr 28 1917 Hupfeld AG Leipzig Hrsg 1921 Animatic 88er Animatic und 73er Phonola Notenrollen Katalog Leipzig 1921 Andreas Flegel Hrsg Eilenburg in alten Ansichten Kapitel 37 Zaltbommel 2002 Hans W Schmitz Welte Mignon und Hupfeld DEA zwei Reproduktionssysteme in Konkurrenz In Das Mechanische Musikinstrument Nr 19 Marz 1981 S 3 18 ISSN 0721 6092 Jurgen Hocker Die Phonola In Das Mechanische Musikinstrument Nr 57 Februar 1993 S 14 26 ISSN 0721 6092 Hans W Schmitz Ein Essay uber Hupfelds Notenrollen In Das Mechanische Musikinstrument Nr 79 2000 S 16ff ISSN 0721 6092 Hans W Schmitz Ubersicht uber Hupfeld Notenrollen In Das Mechanische Musikinstrument Nr 79 2000 S 23 24 ISSN 0721 6092 Eszter Fontana Hrsg Namhafte Pianisten im Aufnahmesalon Hupfeld Halle 2001 ISBN 3 932863 34 8 oder ISBN 3 9804574 4 3 Gabriele Kampfe Eszter Fontana Historische Tontragersammlung Bestandskatalog I Notenrollen fur Kunstspiel und Reproduktionsklaviere Musikinstrumenten Museum der Universitat Leipzig 2006 CD ROM Ausgabe Werner Baus Ludwig Hupfeld Sein Lebenswerk CD ROM Ausgabe Erscheinungsort jahr und weitere Details derzeit unbekannt Isabella Sommer Das Klavierspielinstrument Phonola Seine gesellschaftliche und musikhistorische Relevanz in Osterreich zur Zeit des Ersten Weltkriegs In Osterreich in Geschichte und Literatur Bd 58 2014 Heft 2 378 S 143 159 Normdaten Korperschaft GND 2170824 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludwig Hupfeld AG amp oldid 238778618