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Weitersglashutte fruher Weiters Glashutte ist ein Ortsteil der Stadt Eibenstock im sachsischen Erzgebirgskreis WeitersglashutteStadt EibenstockKoordinaten 50 26 N 12 37 O 50 430147222222 12 614711111111 Koordinaten 50 25 49 N 12 36 53 OEinwohner 57 9 Mai 2011 1 Eingemeindung 1 April 1997Postleitzahl 08309Vorwahl 037752Weitersglashutte Sachsen Lage von Weitersglashutte in SachsenBlick entlang der Hauptstrasse Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Tourismus 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Weitersglashutte um 1910Die Siedlung entstand um eine 1624 gegrundete Glashutte an der Fruhbusser Passstrasse Am 4 Februar 1625 erhielten Christoph Seeling aus Eibenstock und Jobst Schuster aus Schneeberg durch kurfurstliches Privileg einen Platz oder Refier auf dem Fruhbosser Walde vom Fleischmauler Wasser do sich des Glasmeisters auf der Jugel Revier endet biss auf Hannsen Hofens Oberforsters im Ampte Voigtsberg Reinung verliehen weil dort das Geholz sehr verdorrt und gebrochen war Weiterhin erhielten sie einen Weite Wiese genannten Raum erblich zugewiesen auf dem sie eine Glashutte nebst drei Wohnhausern fur Gesinde und Geselle sowie eine Mahl und Brettmuhle errichten durften Weiterhin durften sie die durren Holzer in dem genannten sowie auf Christoph Trummers Revier veraschern mussten jedoch die Pechwalder und frischen Holzer ganzlich verschonen und durften in ihnen nur nach Anweisung der kurfurstlichen Beamten Baume fallen Die ersten Erbzinsen wozu u a sechs Schock Spiegelglas sechs Schock kleine spitze Weinglaser und vier Schock Bierglaser jedes Jahr zu leisten waren wurden zu Michaelis 1625 an das Amt Schwarzenberg geleistet 2 1638 wurde die Glashutte vom bisherigen Pachter Michael Markert von Jobst Schuster erworben der aber weder die Kaufsumme noch die falligen Erbzinsen in das Amt Schwarzenberg entrichtete So fiel die Hutte an Jobst Schuster zuruck der inzwischen im Mai 1641 verstorben war woraufhin dessen Witwe und Erben 1643 die Hutte an Christoph Lobel Besitzer der benachbarten Glashutte in Jugel verkauften Lobel produzierte hier unter anderem grunes Glas Laboranten und Apothekerglaser Nach Lobels Tod 1651 ruhte der Betrieb der Glashutte fur fast 30 Jahre Erst 1680 begann Lobels Sohn Abraham wieder mit der Glasherstellung Am 4 September 1683 verkaufte Lobel die Weiters Glashutte fur 3000 Gulden an Veit Hans Schnorr der 1678 das benachbarte Hammerwerk Carlsfeld neu gegrundet hatte Dieser ersuchte 1685 den Landesherrn um Erweiterung der bestehenden Gerechtigkeiten die neben dem Betrieb der Glashutte im freien Backen Schlachten Brauen und Schenken sowie Nutzung der Weiten Wiese als Acker oder Wiese bestanden Gegen Erlegung eines hoheren Erbzinses wurden ihm daraufhin die Erbgerichte uber die Weitersglashutte verliehen und die Errichtung von zwolf weiteren Wohnhausern und einer Hufschmiede gestattet Die Erben von Schnorr von Carolsfeld verkauften die Glashutte 1746 an Johann Benjamin Hennig Dessen Privilegien besagten u a dass die Erbzinsen nur zu zahlen waren wenn die Hutte in Betrieb stand 1803 erwarb Conrad Ludwig Jahring von Waldungen und sein Partner aus Schleiz die Glashutte 1819 war Nicolaus Jacob Bohme Glashuttenbesitzer Er produzierte hier u a weisses und grunes Apotheken und Laborantenglas sowie Wein Bier und Branntweinglaser Die Hutte die wegen der strengen Winter in der Nahe des Erzgebirgskamms nur von April bis Dezember in Betrieb war verbrauchte dabei jahrlich 400 Klafter Holz Die Glasmacher stammten hauptsachlich aus dem Ausland und verbrachten den Winter in ihrer Heimat 3 In der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts bestand die Siedlung aus funf Hausern 1857 ging die Hutte in den Besitz von Karl Eduard Borges uber Dieser modernisierte die Glasproduktion 1871 72 durch die Umstellung auf Gasfeuerung 1874 produzierten in der Glashutte 25 Huttenarbeiter etwa 4000 Zentner Flachglas Nach einer Gasexplosion 1876 wurde die zerstorte Hutte noch im gleichen Jahr wieder aufgebaut Zwischen 1877 und 1883 wurde die Produktion in den Sommermonaten eingestellt um einen neuen Hafenofen zu installieren 1886 waren in der Hutte bis zu 80 Arbeiter beschaftigt die Tafel und Nutzglas im Wert von 150 000 Mark produzieren 1898 pachteten die Radeberger Glasfabrikanten Otto und Edmund Hirsch Mitglieder der bekannten Glasmacherfamilie Hirsch die Weitersglashutte Doch bereits 1901 wurde der Pachtvertrag vermutlich mangels Rentabilitat aufgelost Zwischen 1901 und 1907 kam es zu mehreren Besitzerwechseln und zwei Konkursverfahren der Huttenbesitzer 1906 produzierten hier noch 50 Arbeiter sie stellten 100 000 m Fensterglas her Ab 1907 ruhte der Betrieb der Glashutte 1913 erwarb das im benachbarten Carlsfeld ansassige Glashuttenwerk die Weitersglashutte ohne die Ofen jedoch wieder in Betrieb zu nehmen Bis 1937 erfolgte der vollstandige Abbruch der Huttengebaude 4 Als Ortsteil von Carlsfeld wohin die Einwohner auch gepfarrt sind wurde Weitersglashutte 1997 nach Eibenstock eingemeindet Tourismus BearbeitenWeitersglashutte hat direkten Anschluss an die Kammloipe und ist beliebtes Ausflugsziel In direkter Nahe befindet sich das unter Naturschutz stehende Hochmoor Grosser Kranichsee Literatur BearbeitenWeiters Glashutte In Die Bergbaulandschaft von Schneeberg und Eibenstock Werte der deutschen Heimat Band 11 1 Auflage Akademie Verlag Berlin 1967 S 178 Albrecht Kirsche Zisterzienser Glasmacher und Drechsler Glashutten in Erzgebirge und Vogtland und ihr Einfluss auf die Seiffener Holzkunst Cottbuser Studien zur Geschichte von Technik Arbeit und Umwelt Bd 27 Waxmann Munster New York Munchen Berlin 2005 ISBN 3 8309 1544 6 Dietrich Mauerhoff Die Weitersglashutte im Erzgebirge Neuere Informationen und Erkenntnisse In Pressglas Korrespondenz 2012 1 Januar 2012 PDF 451 kB Einzelnachweise Bearbeiten Kleinraumiges Gemeindeblatt Zensus 2011 fur Eibenstock Stadt Memento vom 1 August 2017 im Internet Archive Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen September 2014 PDF 0 23 MB Friedrich Hermann Loscher Alte Glashutten im sachsischen Erzgebirge In Gluckauf Heft 8 1957 S 74 77 Heft 9 1957 S 92f Karlsfeld Carlsfeld auch Karolsfeld In August Schumann Vollstandiges Staats Post und Zeitungslexikon von Sachsen 4 Band Schumann Zwickau 1817 S 468 471 Dietrich Mauerhoff Die Weitersglashutte im Erzgebirge Neuere Informationen und Erkenntnisse in Pressglas Korrespondenz 2012 1 Januar 2012 PDF 451 kB Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Weitersglashutte Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Weitersglashutte im Historischen Ortsverzeichnis von SachsenGemeindeteile der Stadt Eibenstock Blauenthal Carlsfeld mit Blechhammer Neues Wiesenhaus und Wilzschmuhle Eibenstock Neidhardtsthal Oberwildenthal Sosa Weitersglashutte Wildenthal Wolfsgrun Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Weitersglashutte amp oldid 229010284