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Blauenthal ist ein Ortsteil der Stadt Eibenstock im Erzgebirgskreis der sich im 16 Jahrhundert aus einem Eisenhammer entwickelt hat BlauenthalStadt EibenstockKoordinaten 50 31 N 12 38 O 50 514166666667 12 625555555556 470 Koordinaten 50 30 51 N 12 37 32 OHohe 470 m u NNEinwohner 60 9 Mai 2011 1 Eingemeindung 1 Januar 1994Postleitzahl 08309Vorwahl 037752Blauenthal Sachsen Lage von Blauenthal in Sachsen Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Nachbarorte 3 Geschichte 3 1 Name 3 2 Ortsentstehung durch Gewerbeansiedlung 3 3 Kirche 3 4 Ortslogo 3 5 Entwicklung der Einwohnerzahl 4 Religionen 5 Wirtschaft und Infrastruktur 5 1 Wirtschaft 5 2 Verkehr 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage Bearbeiten nbsp Oberer Abschnitt des Blauenthaler Wasserfalls April 2011 Blauenthal liegt im Tal der Zwickauer Mulde ostlich der Talsperre Eibenstock unweit der Mundung der Grossen Bockau in die Zwickauer Mulde in einer Hohenlage von 470 m u NN Blauenthal liegt nach der Naturraumkarte von Sachsen in der Mesogeochore Eibenstocker Bergrucken und gehort zur Mikrogeochore Blauenthaler Mulde Tal 2 Wahrzeichen des Ortes ist der Blauenthaler Wasserfall Ein Fels in der Nahe tragt die Bezeichnung Teufelsfels In einer Sage wird uber einen Arbeiter berichtet dort habe er die gelbe Blume gefunden 3 Nachbarorte BearbeitenNeidhardtsthal Burkhardtsgrun BockauWolfsgrun nbsp Eibenstock Wildenthal SosaGeschichte BearbeitenName Bearbeiten Blauenthal erhielt seinen Namen nach dem Grunder des dortigen Hammerwerkes Andreas Blau Der Ort wurde schon in einer der altesten Karte der Lander des Kurfursten August die Hiob Magdeburg im Jahr 1566 zeichnete als Plauenthal bezeichnet 4 Ortsentstehung durch Gewerbeansiedlung Bearbeiten nbsp Lithographie 1841 nbsp Blauenthal um 1910 nbsp Hammerherrenhaus Blauenthal April 2010 nbsp Kirche Blauenthal 2011 Von mittelalterlichen Siedlungsspuren in unmittelbarer Nahe zeugt ein Ringwall ca 750 m sudlich des Orts Blauenthal wurde in Abgrenzung zu Wolfsgrun Oberblauenthal fruher auch Unterblauenthal genannt Der Ort ist aus einem Hammerwerk hervorgegangen das 1536 von Andreas Blau angelegt wurde 5 In Blauenthal errichtete er den ersten sachsischen Blechhammer und wurde somit zum Begrunder der Weissblecherzeugung im Erzgebirge Zu dem Werk gehorten ein Hochofen Press und Schleifwerk zwei Frisch und Stabfeuer zwei Blechfeuer und eine Zinnhutte 6 Zu den Besitzern in den folgenden Jahrzehnten gehorten Jeremias Siegel Heinrich Siegel bis 1669 dessen acht Kinder bis 1671 Andreas Siegel bis 1674 und Friedrich Siegel bis 1707 der laut Schlussstein mit den Initialen FS 1677 das Herrenhaus erneuern liess Unter diesem sind 1681 drei Blechfeuer nebst Hohofen auf diesem Hammerwerk erwahnt Nach Versteigerung 1730 kam Blauenthal in den Besitz von Johann Heinrich Hennig auf Carlsfeld nachdem es zuvor Friedrich Siegel besass der sich durch die Hochwasserschaden zu Johanni 1721 verschuldet hatte Im Jahr 1832 wird Ludwig Reichel als Besitzer erwahnt der hier Eisengiesserei betrieb 7 In dem im Jahr 1841 erschienenen Saxonia Museum fur Sachsische Vaterlandskunde heisst es uber Blauenthal ein bedeutendes Hammerwerk schon um 1500 gegrundet und nach einer aus Nurnberg stammenden Familie Blau benannt jetzt dem Herrn C L Reichel zugehorig hat ein bethurmtes Schloss 1 Hohofen 4 Frisch Stab und Blechfeuer 1 Zinnhutte 1 Schleif und 4 Pochwerke bedeutende Holzung und Viehzucht 1 Schaferei gute Brauerei und Brennerei 1 Mahl und 1 Schleifmuhle 1 Ziegelei 1 Gasthaus etc Es zahlt uber 20 Hauser mit mehr als 300 Einwohnern welche nach Eibenstock eingepfarrt sind Es hat aber seine eigene Schule zu welcher sich auch Wolfsgrun halt und einen Saal zu einigen kirchlichen Handlungen 8 Von Carl Reichel Sohn des Ludwig Reichel wurde das Huttenwerk 1882 in eine Holzstofffabrik umgerustet die in der Folge in den 1890er Jahren von der Fa Gustav Toelle in Niederschlema und Auerhammer ubernommen wurde 9 Im Ort befinden sich u a das leerstehende Herrenhaus des ehemaligen Hammerwerks das Parkhotel Forelle und der Blauenthaler Wasserfall der ursprunglich als Uberlauf des Werkgrabens der Holzstofffabrik angelegt worden war Neben dem Wasserfall befindet sich im Turmalingranit die 10 6 m lange Blauenthalhohle im Sachsischen Hohlenkataster der Hohlenforschergruppe Dresden unter Nr EG 49 gefuhrt 1994 wurde Blauenthal mit den Ortsteilen Spitzleithe Wolfsgrun und Neidhardtsthal nach Eibenstock eingemeindet Kirche Bearbeiten Eine evangelisch lutherische Kirchgemeinde gibt es in Blauenthal seit 1910 Viele Jahre kamen die Gemeindemitglieder in Wohnungen zusammen Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs konnten in Eibenstock Teile einer Baracke gekauft werden in der bis Kriegsende Rustungsproduktion stattgefunden hatte Aus diesen Teilen entstand die erste kleine Kirche 1982 begann der Bau der jetzigen Kirche die 1983 geweiht wurde 10 Ortslogo Bearbeiten Seit 2012 haben die Eibenstocker Ortsteile Blauenthal Wolfsgrun und Neidhardtsthal ein gemeinsames Ortslogo Die Elemente Wasser Hammerwerke Wasserkraft und Bergbau spiegeln die historischen und gegenwartigen Begebenheiten der Orte wider Das Logo ist zweigeteilt Der obere Teil ist in grun gehalten Drei schwarze Hammer auf der rechten Seite symbolisieren die Hammerherrenhauser der drei Ortsteile Das Wasserrad auf der linken Seite symbolisiert die Wasserkraft welche z B an der Staumauer der Talsperre Eibenstock in Neidhardtsthal heute noch genutzt wird Das untere blaue Feld ist wellenformig vom oberen Feld abgetrennt Dies steht symbolisch fur die Zwickauer Mulde welche durch alle drei Ortsteile fliesst In dem blauen Feld befinden sich Hammer und Schlegel in gekreuzter Form symbolisch fur den Bergbau in der Region Entwicklung der Einwohnerzahl Bearbeiten Jahr Einwohnerzahl 11 1551 2 besessene Mann 7 Hausler1791 7 Hausler1834 3281871 254 Jahr Einwohnerzahl1890 1771910 2211925 2411939 403 Jahr Einwohnerzahl1946 4381950 5491964 4331990 303Religionen BearbeitenBlauenthal besitzt eine kleine Kirche mit einem freistehenden Glockenturm in dem abwechselnd Gottesdienste der ev lutherischen Kirchgemeinde Eibenstock und der Landeskirchlichen Gemeinschaft Blauenthal stattfinden Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenWirtschaft Bearbeiten Im Ortsteil gibt es ein kleines Gewerbegebiet in dem vor allem erzgebirgisches Kunstgewerbe erzeugt wird eine Schnitzstube und eine Kunstgusswerkstatt Zu DDR Zeiten waren Baufirmen im Ort vertreten von deren Lagergebauden noch einige genutzt werden Auch eine uberregional aktive Spedition hat ihren Sitz in Blauenthal An der Strasse in Richtung Aue wird seit Jahrzehnten in einem Steinbruch Granit gewonnen Im Sommer 2013 bezog die Bockauer Firma Zeeh Heiztechnik und Behalterbau 12 im neuen Industriegebiet des Bahnhofsbereichs eine 120 mal 20 Meter grosse Fertigungshalle sowie das ausgebaute ehemalige Bahnhofsgebaude nbsp 1992 Bahnhof mit Gleisen und Lokomotive der Baureihe 228 nbsp 2013 saniertes Empfangsgebaude Muldentalradweg nbsp 2013 Fabrikneubau auf dem ehemaligen Bahnhofsgelande nbsp Blauenthaler Granit auf der Leipziger Fachmesse Denkmal 2014 Zwei Gastwirtschaften bieten Wanderern oder anderen Touristen Essen und Unterkunft das Parkrestaurant und Hotel Forelle zu DDR Zeiten ein FDGB Ferienheim und das Hotel Zimmersacher zu DDR Zeiten genutzt als Ferienheim des volkseigenen Betriebes Karosseriewerke Dresden Die Eibenstocker Verwaltung liess Wege sanieren und Strassen befestigen Die Einwohner konnten in den Jahren ab 1990 schrittweise ihre Wohnhauser sanieren Verkehr Bearbeiten nbsp Parkrestaurant Forelle 2011 Bis zum Bau der Talsperre Eibenstock hatte Blauenthal Eisenbahnanschluss an die Bahnstrecke Chemnitz Aue Adorf Die letzte Fahrt auf dem Streckenabschnitt nach Adorf fand im Oktober 1975 statt nach Aue fuhren noch bis 1995 Zuge Die Trasse der stillgelegten Eisenbahn von Aue uber Blauenthal nach Wolfsgrun ist asphaltiert und wird seit 2013 als Teil des Muldentalradwanderweges genutzt Am ehemaligen Bahnhof in Blauenthal entsteht seit 2013 ein Radweg Kreuzungspunkt Von hier zweigt die von Aue kommende Karlsroute ab welche durch das Tal der Grossen Bockau uber den Erzgebirgskamm weiter ins tschechische Karlsbad fuhrt Der Muldentalradweg soll bis Schonheiderhammer fortgefuhrt werden Von dort plant die Gemeinde Schonheide die Fortsetzung bis Wilzschhaus die Planung bis Muldenhammer ist ebenfalls in Arbeit 13 Durch die Ortslage fuhrt die Bundesstrasse 283 von Adorf nach Aue Literatur BearbeitenUnter Blauenthal In August Schumann Vollstandiges Staats Post und Zeitungslexikon von Sachsen 12 Band Schumann Zwickau 1825 S 123 126 Albert Schiffner Der Fuhrer im Muldenthale von des Voigtlands Hohen bis zur Vereinigung beider Mulden In 16 Lieferungen enthaltend 37 Ansichten nach der Natur aufgenommen von Gustav Taubert lithographiert von J Riedel Verlag von Gustav Taubert Dresden o J 1848 Digitalisat in der Universitatsbibliothek Leipzig Siegfried Sieber Geschichte von Blauenthal In Gluckauf Kultur und Heimatblatter der Kreise Aue und Schneeberg 4 1957 5 S 89 92 Carl Schiffner Alte Hutten und Hammer in Sachsen bearbeitet von Werner Grabner in Reihe Freiberger Forschungshefte Kultur und Technik D 14 Akademie Verlag Berlin 1959 S 104 106 Blauenthal In Die Bergbaulandschaft von Schneeberg und Eibenstock Werte der deutschen Heimat Band 11 1 Auflage Akademie Verlag Berlin 1967 S 118 122 Jorg Siegel Die Nutzung der Wasserkraft in Blauenthal und Zimmersacher In Stadt Eibenstock Hrsg Am Auersberg Schriften zur Geschichte Band 9 Eibenstock 2018 ISBN 978 3 00 061531 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Blauenthal Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Blauenthal im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Historische Fotos von Blauenthal in Sachsische Landesbibliothek Staats und Universitatsbibliothek Dresden Deutsche Fotothek abgerufen am 23 April 2020Einzelnachweise Bearbeiten Kleinraumiges Gemeindeblatt Zensus 2011 fur Eibenstock Stadt Memento vom 1 August 2017 im Internet Archive Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen September 2014 PDF 0 23 MB Naturraumkartendienst des Landschaftsforschungszentrum e V Dresden Hinweise Die Erzahlung vom Himmelschlusselchen in Unterblauenthal abgerufen am 2 Mai 2011 Link zur Karte in der Staats und Universitatsbibliothek Dresden Otfried Wagenbreth und Eberhard Wachtler Technische Denkmale in der Deutschen Demokratischen Republik 4 Aufl 1989 unveranderter Nachdruck 2015 Springer Verlag Berlin Heidelberg 2015 S 94 Digitalisat abgerufen am 31 Juli 2015 Carl Schiffner Alte Hutten und Hammer in Sachsen bearbeitet von Werner Grabner in Reihe Freiberger Forschungshefte Kultur und Technik D 14 Akademie Verlag Berlin 1959 S 105ff Werner Marggraf Erzgebirgische Hammerherrenhauser Sonderheft Erzgebirgische Heimatblatter 1994 S 51ff Ohne Verf Saxonia Museum fur Sachsische Vaterlandskunde Funfter Band in 24 Lieferungen mit 72 lithographierten Beilagen bei Eduard Pietzsch und Comp gedruckt bei B G Teubners Officin in Dresden 1841 Seite 108 Digitalisat abgerufen am 22 Oktober 2014 Gerhard Ebisch Alte Produktionsstatten der Holzschliff Pappen und Papierindustrie in den Talern der Zwickauer Mulde des Schwarzwassers und der Mittweida und ihren Nebenflussen Schwarzenberg 2001 S 49ff Evangelisch lutherische Kirchgemeinde Eibenstock Carlsfeld Hrsg Kirchennachrichten September 2018 S 6 vgl Blauenthal im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen 1 Internetseite abgerufen am 28 August 2013 Schonheider Wochenblatt Nr 10 2015 vom 6 Marz 2015 S 1 Gemeindeteile der Stadt Eibenstock Blauenthal Carlsfeld mit Blechhammer Neues Wiesenhaus und Wilzschmuhle Eibenstock Neidhardtsthal Oberwildenthal Sosa Weitersglashutte Wildenthal Wolfsgrun Normdaten Geografikum GND 1115270508 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Blauenthal amp oldid 228395887