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Die Deutsche Fotothek mit ihren rund sechs Millionen Bilddokumenten ist ein Universalarchiv der Kunst und Kulturgeschichte in der Sachsischen Landesbibliothek Staats und Universitatsbibliothek Dresden SLUB Ihre Schwerpunkte liegen in der Kunst Architektur und Musikgeschichte der Regionalkunde Sachsens der Geografie sowie der Technik und Wirtschaftsgeschichte Deutsche FotothekGrundung 1924Bestand 6 000 000 Bilder davon 2 218 000 online verfugbar Stand 04 2022 Bibliothekstyp Bild und FotoarchivOrt DresdenISIL DE 2396 Deutsche Fotothek Leitung Jens BoveWebsite deutschefotothek deMit dem Archiv der Fotografen bietet die Deutschen Fotothek ein virtuelles Schaufenster fur die Werke bedeutender deutscher oder in Deutschland arbeitender Fotografen Neben Eigenaufnahmen stammt ein grosser Teil der Bestande aus den Sammlungen von Institutionen Unternehmen sowie vor allem aus Vor und Nachlassen zum Beispiel von Christian von Alvensleben Christian Borchert Ermenegildo Antonio Donadini Fritz Eschen Erwin Fieger Germin Karl Theodor Gremmler Walter Hahn Konrad Helbig Erich Hohne Paul W John Martin Langer Rudi Meisel Richard Peter Abraham Pisarek Willy Pragher Roger Rossing Wolfgang G Schroter Jacques Schumacher Ingolf Thiel Reinhart Wolf oder Paul Wolff Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bestand 3 Nutzung 3 1 Wikimedia 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Aufnahme der Elbe in Dresden von August Kotzsch aus dem Jahr 1880 Die altesten Aufnahmen der Sammlung stammen aus der Mitte des 19 JahrhundertsIhren Ursprung hat die Deutsche Fotothek im Sachsischen Landesverband zur Forderung des Film und Bildwesens e V in Chemnitz im Mai 1924 Aufgrund einer Vereinbarung zwischen dem Landesverband und dem Sachsischen Ministerium fur Volksbildung entstand im November 1924 die Sachsischen Landesbildstelle als Stiftung offentlichen Rechts Erster Leiter wurde der Studienrat a D Dr Fritz Schimmer Dieser bekleidete das Amt bis 1936 und von 1945 bis 1950 Im Jahre 1925 erfolgte der Umzug von Chemnitz nach Dresden in Geschaftsraume in der Grossen Meissner Strasse 15 nahe dem Japanischen Palais 1926 zog die Bildstelle weiter in die Zirkusstrasse 38 Zwischen 1936 und 1945 wurde das Bildarchiv von Willy Passig geleitet Um 1938 erfolgte die Umbenennung in Landesbildstelle Sachsen und 1939 der Umzug in die Pillnitzer Strasse 69 Hauptaufgabe der Landesbildstelle war die Versorgung von sachsischen Bildungseinrichtungen mit Lehrmitteln Dazu wurden Lichtbilder und Schmalfilme hergestellt aber auch Projektoren verliehen Daruber hinaus fanden Fortbildungen insbesondere fur Lehrer statt Ziel dabei war es Bildmaterial von allgemeinbildendem Wert zu sammeln und es fur Zwecke der schulischen Bildung auszuwerten und bereitzustellen Das Profil war stark landeskundlich und geschichtlich gepragt Es wurde stets auf die Bestandserweiterung Wert gelegt wobei der uberwiegende Teil der Sammlungen durch eigene Aufnahmen geschaffen wurde Erster Fotograf der Lichtbildstelle war der Fotograf Walter Mobius 1900 1959 1929 umfassten die Bestande etwa 13 000 Negative eine Lichtbildsammlung geordnet in 850 Unterrichtsreihen und 155 Vortragsreihen mit zusammen 23 556 Glasdispositiven sowie etwa 125 Filme mit einer Gesamtlange von 84 144 Metern 1944 betrug der Bestand des Archivs bereits 47 000 Negative und 65 000 Diapositive Bei den Luftangriffen auf Dresden im Februar 1945 wurde sie bis auf die nach Dippoldiswalde und Gaussig ausgelagerte Negativsammlung 40 000 Stuck und die Bildkartensammlung zerstort Schon 1946 begann die Landesbildstelle in der Privatwohnung Fritz Schimmers wieder mit der Arbeit Die offizielle Wiedereroffnung in der Berufsschule Ehrlichstrasse 1 erfolgte wohl erst 1947 Das Sammlungsprofil wurde in dieser Zeit uber Sachsen hinaus mit Lichtbildern aus Deutschland Europa und der Welt erweitert 1950 wurde das Bildarchiv und die Fotowerkstatt aus der Landesbildstelle ausgegliedert Am 1 Januar wurde das Landesbildarchiv als Landesfotothek dem Landesamt fur Volkskunde und Denkmalpflege zugeordnet Sitz war das wiederaufgebaute Sachsische Standehaus Die Leitung hatte bis 1974 Hans Heinrich Richter Ihm folgten Walter May bis 1989 Werner Starke bis 1999 und Wolfgang Hesse bis 2003 Mit der Auflosung des Landesamts fur Volkskunde und Denkmalpflege im Zuge der Verwaltungsreform von 1952 unterstellte man die Fotothek als Staatliche Fotothek Dresden der Staatlichen Kommission fur Kunstangelegenheiten Die Sammlungen umfassten zu diesem Zeitpunkt etwa 100 000 Negative und 35 000 Diapositive Die Bestandserschliessung erfolgte nun wie in einer grossen Bibliothek Die Hauptaufgaben waren die Sammlung Aufbewahrung Pflege und Nutzbarmachung der Bestande fur die wissenschaftliche Arbeit und Forschung 1 Am 12 Juli 1956 gab das Ministerium fur Kultur der Fotothek als Deutsche Fotothek Dresden Zentrales Institut fur kulturwissenschaftliche Bilddokumente ein eigenes Statut 2 1961 wurde sie der Deutschen Staatsbibliothek Berlin angegliedert Funf Jahre spater umfassten die Bestande uber 280 000 Negative rund 150 000 Bildkarten und etwa 75 000 Diapositive zur Ausleihe Seit 1983 gehorte die Fotothek als Abteilung zur damaligen Sachsischen Landesbibliothek SLB Ausschlaggebend war die raumliche Nahe und dass sich die staatlichen Sammelschwerpunkte der beiden Institutionen weitgehend deckten Der Bestand wuchs auf rund 650 000 Negative 12 000 Positive und 60 000 Leihdias Inhaltlich verschob sich der Schwerpunkt der Sammlungen entsprechend der geltenden Kulturpolitik hin zur sozialdokumentarischen und Reportagefotografie Ziel war die Pflege und Erschliessung des humanistischen und proletarisch revolutionaren fotografischen Erbes vor allem dem der Jahre nach 1945 3 Diese Vorgaben und die damit verbundene Verzwanzigfachung der Erwerbungsmittel fuhren zu einer schnellen Vergrosserung der Bestande 4 Wurden bis 1982 durchschnittlich jahrlich etwa 16 000 bis 18 000 Fotografien erworben waren es ab 1983 durchschnittlich rund 70 000 Diese Aufnahmen sollten in erster Linie der Dokumentation der Entwicklung und Geschichte der Produktivkrafte der Arbeits und Lebensweise des werktatigen Volkes sowie zur Inventarisierung der sozialistischen Gegenwartskunst dienen Die erworbenen Aufnahmen aus dem Umfeld der Arbeiterfotografenbewegung des Erzgebirges Kurt Beck Hans Bresler und Erich Meinhold sowie die Nachlasse von Richard Peter Abraham Pisarek oder Helmut Potzka sollten die Kontinuitat der kommunistischen Bewegung seit Anfang der 1930er Jahre belegen und dokumentieren Bei der Fusion der Bibliothek der Technischen Universitat und der Sachsischen Landesbibliothek SLB 1996 zur Sachsischen Landesbibliothek Staats und Universitatsbibliothek Dresden SLUB kam auch die Fotothek unter dieses Dach Das Standehaus wurde dem Oberlandesgericht Dresden zugewiesen und die Fotothek zog in Raume auf der Bautzner Strasse 19 Mit dem Neubau der SLUB erhielt auch die Fotothek neue Raume auf dem Zelleschen Weg Bestand BearbeitenDie Deutsche Fotothek verfugt uber 6 Millionen Fotodokumente Sammlungen in der Deutschen Fotothek 5 Ubergeordnete Themen Fotografie Archiv der Fotografen Weltsichten Arbeiterfotografie Verkehr Luftbilder Modefotos der 20er und 30er JahreSammlungen und Archive Historische Bildpostkarten Sammlung Prof Dr Sabine Giesbrecht Janke Archiv Sammlung Talleyrand Muhlenarchiv RappHistorisches Erster Weltkrieg Sorbische Kultur Sonderauftrag LinzGrafik Illustration Zeitschriften Kartenforum Technikgeschichtliche Illustrationen aus Drucken des 16 und 17 Jahrhunderts Virtuelles Kupferstichkabinett Architekturzeichnungen Mobeldesign DDR Kunst KunstlerzeitschriftenPersonen Nachlasse Richard Strauss Richard Wagner M D PoppelmannNutzung BearbeitenAusser der ublichen Prasenznutzung per Einsichtnahme vor Ort kann ein Grossteil der Fotografien mit Stand April 2022 etwa 2 200 000 Bilder aus 90 Institutionen online recherchiert werden der Ausbau des Online Zugangs auf den Gesamtbestand ist permanente Aufgabe der Institution Wikimedia Bearbeiten Seit Marz 2009 kann Wikimedia 250 000 Fotos aus der Sammlung der Deutschen Fotothek nutzen der Vertrag dazu wurde zwischen Wikimedia Deutschland und der Sachsischen Landesbibliothek Staats und Universitatsbibliothek geschlossen 6 7 Literatur BearbeitenJens Bove Fotografie aktivieren Kooperative Strategien des Archivs der Fotografen in der Deutschen Fotothek in Achim Bonte Juliane Rehnolt Hg Kooperative Informationsinfrastrukturen als Chance und Herausforderung Berlin Boston 2018 S 384 397 Jens Bove Karolin Schmahl Fotografische Nachlasse Sammlungs und Aktivierungsstrategien am Beispiel des Archivs der Fotografen in der Deutschen Fotothek In Zeithistorische Forschungen 12 2015 S 336 343 Karolin Schmahl Bildpolitik Erwerbungs und Erschliessungsstrategien der Deutschen Fotothek in Wolfgang Hesse und Holger Starke Hg Arbeiter Kultur Geschichte Arbeiterfotografie der Weimarer Republik im Museum Bausteine aus dem Institut fur Sachsische Geschichte und Volkskunde Bd 37 Leipziger Universitatsverlag 2017 S 411 436 Jurgen Hering Hrsg Zeit der Bilder Bilder der Zeit 75 Jahre Deutsche Fotothek Dresden Sachsische Landesbibliothek Staats und Universitatsbibliothek Dresden 1999 ISBN 3 910005 16 0 Walter May Fuhrer durch die Abteilung Deutsche Fotothek Sachsische Landesbibliothek Dresden 1985Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Deutsche Fotothek Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Deutschen FotothekEinzelnachweise Bearbeiten Hans Heinrich Richter in Borsenblatt fur den Deutschen Buchhandel Jg 133 1966 Nr 43 Statut der Deutschen Fotothek Dresden Zentrales Institut fur kulturwissenschaftliche Bilddokumente 12 Juli 195 in Gesetzblatt Teil II Nr 30 Beschluss des Sekretariats des Zentralkomitees der SED vom 20 Januar 1982 Lutz Dietze stellv Direktor der Deutschen Fotothek in IX Zentrale Tagung der Fotoschaffenden der Deutschen Demokratischen Republik hrsg v Kulturbund der DDR Gesellschaft fur Fotografie Berlin 1987 S 32ff Kollektionen und Projekte der Deutschen Fotothek der SLUB Dresden Stand Januar 2017 Jurgen Kuri Wikipedia erhalt 250 000 Bilder aus der Deutschen Fotothek auf heise de 24 Marz 2009 Pressemitteilung zur Kooperation mit Wikimedia Deutschland auf Wikimedia CommonsNormdaten Korperschaft GND 5558793 8 lobid OGND AKS LCCN n2011053635 VIAF 132330390 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Deutsche Fotothek amp oldid 236857102