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Fritz Eschen 19 Januar 1900 in Berlin 19 September 1964 in Melk Niederosterreich war ein deutscher Fotograf Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Nach 1945 3 Ehrungen 4 Fotografie 5 Fotos in der Deutschen Fotothek 6 Werke 7 Literatur 8 Ausstellungen 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenFritz Eschen lebte und arbeitete in Berlin wo er viele Situationen und Gesichter fotografierte Seine Bilder wurden wichtige zeithistorische Dokumente Seine Eltern waren der Kaufmann Leopold Eschen gest 1914 und Therese Eschen gest 1923 Zur Schule ging Eschen von 1906 bis 1918 in Berlin zuletzt zum Konigstadtischen Gymnasium das er ohne sich der Reifeprufung zu unterziehen verliess 1918 wurde er als Funker einberufen Bevor Eschen zur Fotografie kam absolvierte er ab 1919 eine kaufmannische Lehre Daraufhin sammelte er Berufserfahrung bei der Pomosin Werke GmbH und bei der Berliner Privattelefon GmbH wo er in einer leitenden Position tatig war In diesem Beruf fuhlte er sich allerdings nicht wohl und begann deshalb 1928 als freier Bildjournalist bei Agenturen wie Associated Press Defot und Neofot Fotag zu arbeiten Da er das Handwerk eines Fotografen nie erlernt hatte bezeichnete er sich selbst als Autodidakt und Photoamateur 1 Um 1927 28 heiratete Eschen die judische Unternehmerstochter Rose Salomon Ihr Vater war Eigentumer der 1899 als Vermietungsfirma fur Telefonanlagen in Frankfurt Main gegrundete Deutsche Privat Telephon Gesellschaft H Fuld amp Co mit dem Markennamen Priteg Der Sohn Peter 22 Januar 1931 Dezember 1942 wurde zusammen mit seiner Mutter Rose 3 Oktober 1905 Dezember 1942 am 9 Dezember 1941 in das Vernichtungslager Auschwitz Birkenau deportiert und dann dort ermordet 2 Im Gegensatz zu einigen seiner Familienmitglieder uberlebte Fritz Eschen der aus einem judischen Elternhaus kam die Zeit des Nationalsozialismus Zwar bewahrte ihn seine zweite Ehe mit der Arierin 3 Lipsy Gertrude Thumm die 1933 geschlossen wurde vor der Deportation nicht aber vor der Verhaftung durch die Gestapo und vor Zwangsarbeit fur die Firma Marcus Metallbau Berlin Bei der so genannten Fabrikaktion am 27 Februar 1943 wurde Eschen verhaftet kam aber nach Protesten von Angehorigen wieder frei Die Kinder Thomas 1935 1944 und Klaus geb 1939 wurden zuerst nach Ostpreussen spater in das Glatzer Bergland evakuiert Obwohl Ende 1933 der Ausschluss aus dem Reichsverband der Deutschen Presse das Berufsverbot fur Eschen bedeutete erhielt er dennoch gelegentlich Auftrage Sie kamen von amerikanischen Agenturen vor allem der AP und der Deutschen Reichsbahn Die entstandenen Arbeiten wurden haufig unter einem Pseudonym oder unter dem Namen der Agentur publiziert erschienen Bis um 1939 erschienen uberwiegend altere Aufnahmen von Eschen in verschiedenen Publikationen seinen Lebensunterhalt verdiente er ab 1936 jedoch unter immer schwieriger werdenden Bedingungen durch Lehrtatigkeiten Noch kurz vor Kriegsbeginn 1938 war es Eschen moglich Glaubensgenossen die sich fur die Emigration rusten mussten in Fotografie zu unterrichten Nach 1945 BearbeitenMit dem Ende des Krieges und der Befreiung konnte er wieder als freier Bildjournalist arbeiten Eschen fotografierte fur nahezu alle Berliner Zeitungen und Zeitschriften in der Rolle eines distanzierten Beobachters und gewissenhaften Chronisten seiner Zeit 1946 wurde er zum Vorsitzenden der zonenubergreifenden Arbeitsgemeinschaft der Bildreporter im Verband der Deutschen Presse gewahlt 4 Von 1952 bis 1955 war er Ressortchef Bild bei der Neuen Zeitung Nach dieser Zeit erschienen vor allem Buchpublikationen von Fritz Eschen die sowohl aus Auftragen heraus als auch haufig durch personliche Motivation entstanden sind Diese Veroffentlichungen beinhalten eine Auswahl der typischsten und gelungensten Aufnahmen des Fotografen Fritz Eschen starb im September 1964 auf einer Reportagereise Seine Grabstatte befindet sich auf dem Waldfriedhof Zehlendorf in Berlin Eschens Sohn Klaus trat als Bildjournalist in die Fussstapfen des Vaters bevor er seine berufliche Laufbahn als Jurist begann Ehrungen Bearbeiten nbsp Gedenktafel fur Eschen am Berliner BundesplatzAm 11 Oktober 2015 wurde am Haus Bundesplatz 1 in Berlin Wilmersdorf eine Gedenktafel fur Eschen enthullt Fotografie BearbeitenFritz Eschen war als Portratfotograf bekannt Neben Auftragsarbeiten entstanden Aufnahmen von Menschen die ihn interessierten Industrielle Kunstler Politiker Schauspieler Schriftsteller und Wissenschaftler Heute ist er eher wegen seiner Genre Aufnahmen aus der Berliner Vor und Nachkriegszeit bekannt Die Basis fur seine Arbeit war die Beschaftigung mit den darzustellenden Personen vor der eigentlichen Portrataufnahme Fritz Eschen betrachtet deren Werk und Wirken naher Da er die Menschen an den ihnen vertrauten Orten aufsuchte bei der Arbeit im Atelier im Buro zu Hause oder an Orten ihres Lebens entstammte das Ergebnis nur selten aus der typischen Portratsitzung Vielmehr entstanden Aufnahmen die sich aus Gesprachssituationen heraus entwickelten und typische Gesten und Mimiken festhielten Eschen vermittelte mit seinen Fotografien ein mannigfaltiges Bild von Charakteren und Personlichkeiten und auch vom Verhaltnis zwischen dem Fotografen und dem Fotografierten Wahrend dieses Prozesses produzierte er oft mehr als 15 Aufnahmen die sich im Gestus des Moments oder im Wechsel der Situationen unterscheiden Die Bilder nach 1945 zeigen sowohl Hoffnung als auch Not Aufbruch und Resignation einer Gesellschaft die sich neu zu verorten suchte Er halt in seinen Fotografien Momente Stimmungen und Situationen lebendig welche mit der Zeit in der Erinnerung mehr und mehr verblassen 5 Eschens Nachkriegsaufnahmen haben jedoch nicht mehr die unbeschwerte Leichtigkeit der fruheren Reportagen uber Segelfliegen Trabrennen oder Kino der ihm eigene zivilisatorische Optimismus der die Polarisierung der Weimarer Gesellschaft weitgehend ausgeblendet hatte fand sich nun deutlich sichtbar um eine soziale Dimension erweitert Eschen lieferte jedoch weiterhin unspektakulare schone Bilder Klaus Eschen die sich aber durch die Verdichtung zeitgeschichtlicher und kontextueller Ebenen auszeichnen Die besondere Anziehungskraft der nach 1945 aufgenommenen Bilder beruht dabei nicht nur auf ihren formalen Qualitaten sondern vor allem auf der diskreten Prasenz des Fotografen Nach Eschens dem Berufsverbot als Journalist geschuldeter Konzentration auf die Architekturfotografie in den 30er Jahren insbesondere auf die Dokumentation der Denkmaltopographie Berlins und Potsdams deren Ergebnisse 1948 in seinen ersten Bildband uber Potsdam munden ruckte mit seiner Ruckkehr zum Bildjournalismus wieder der Mensch mit seiner Umgebung in den Mittelpunkt seines Interesses Ich fotografiere Menschen gern betitelte Eschen 1947 einen Beitrag im Foto Spiegel Das von ihm beobachtete Spektrum alltaglicher Situationen reicht von Kultur Zirkus Kino Kabarett Oper Kunst und Kunsthandwerk Gesundheitswesen Enttrummerung und Wiederaufbau Handel und Schwarzmarkt Kriegsversehrten und Fluchtlingen Juden und Deutschen Arbeitslosen und sozialem Elend bis hin zu Flaneuren und immer wieder spielenden Kindern als den scheinbar eigentlichen Herren der Stadt Die Aufnahmen zeugen von Eschens Selbstverstandnis als Chronist lassen sich aber nicht als Chronik lesen Tagespolitik aber auch die den Wandel und die Neuformierung Berliner Lebenswirklichkeit nach 1945 bestimmenden politischen oder historischen Faktoren die Aufteilung in vier Sektoren die Berlin Blockade als Reaktion auf die Wahrungsreform die Berliner Luftbrucke sowie die Grundung zweier deutscher Staaten und die damit verbundene Verfestigung des Kalten Krieges erscheinen vor allem als aussere Bezugsrahmen der Fotografien So spiegelt die Summe der Aufnahmen weniger die geschichtliche oder soziale Entwicklung der Stadt sondern offnet den Zugang zum Fundus der politischen und ideologischen Selbstverstandlichkeiten einer Epoche Karin Hartewig vermittelt durch die vielschichtige aber stets subjektive Sicht des Fotografen Wahrend mehrer Jahrzehnte ist die Kamera in meiner Hand ein untrennbarer Bestandteil meines Daseins geworden resumiert Eschen 1959 Sie hielt fest was mich beeindruckte und bewegte Alles andere als ein toter Mechanismus fur mich lebte und lebt sie mein Leben mit mir Mit gutem Gewissen konnen wir beide von uns behaupten dass weder ich sie noch sie mich enttauschte Uns kam er nur darauf an stets wahr zu sein dagegen nie etwas umzudeuten Dieser Anspruch war bei Eschen jedoch stets frei von eindimensionalem Dogmatismus vielmehr verfolgte er einen dialektischen nicht selten von subtilem Humor gepragten Ansatz Anders als die in zeitgenossischen Bildbanden wie Gesang im Feuerofen Koln Uberreste einer alten deutschen Stadt von Hermann Claasen 1947 oder Dresden eine Kamera klagt an von Richard Peter sen 1950 publizierten Ruinenfotos meiden die Aufnahmen Eschens jegliches Pathos Ihre aus Distanz erwachsende Nuchternheit wird bereits in der zeitgenossischen fotografischen Diskussion hervorgehoben Anders als Claasen und Peter oder als Herbert List in Munchen versucht Eschen nicht asthetische Reize zu betonen oder melancholische Ruinenstimmungen einzufangen Er verzichtet auf groteske Trummerasthetik und die vordergrundige Komik mancher Situation dennoch bleiben seine Aufnahmen nicht ohne Witz wenn auch unterschwelliger und durch die biografische Situation motiviert Ein gutes Beispiel hat Rolf Engelbart in den zahlreichen Aufnahmen offentlicher Sitzbanke im Nachlass des Fotografen entdeckt dem die Benutzung dieser Banke als Jude nach 1938 verboten war 6 Bei Familienspaziergangen habe er sich mit einem mitgefuhrten Klappstuhlchen beholfen dass er ostentativ neben diesen aufstellte berichtet Sohn Klaus Wenn sich in einer Aufnahme vom Dezember 1945 uber einer Bank noch immer die Aufschrift Fur Juden verboten findet die beiden darauf sitzenden jungen Damen ausserdem in der neu gegrundeten Zeitschrift Sie des judischen Verlegers Ullstein lesen die in einer weiteren Aufnahme noch einmal beworben wird spricht dies ebenso fur Eschens gescharften Blick fur Absurditaten wie das Bild der beiden ins Gesprach vertieften auf rohen Betonfussen der nun massenhaft zum Verheizen demontierten Banke sitzenden jungen Frauen Diese Aufnahmen zeugen letztendlich aber weniger von seinen Sinn fur Humor oder gar von Zynismus sondern spiegeln vor allem ein wie Klaus Eschen 1989 formulierte eigenartiges Gefuhl von Unbetroffenheit gegenuber dem Geschehen um ihn herum Diesem Gefuhl entspricht die in den meisten Aufnahmen wahrnehmbare Distanz des Fotografen gegenuber den aus Beobachterperspektive abgebildeten Menschen Offenkundige Sympathie findet sich selten vielmehr eine gewisse Scheu aber nie Abscheu vor seinen Zeitgenossen dass beispielsweise ein kleines Eisernes Kreuz auf der Blindenbinde des Musikanten vor dem Photo Treff fur jemanden wie Eschen der lange Jahre Menschen mit diesem Zeichen auf der Brust furchten musste besondere Bedeutung gewinnt kann nicht verwundern Ganz anders begegnet er Kindern Er kommt ihnen deutlich naher fotografiert sie oft aus geringerem Abstand und stellt auch Blickkontakt her Gelegentlich weicht die fur ihn typische Distanz deutlich spurbarer geradezu herausfordernder Empathie Wunsch und Wirklichkeit kindlichen Alltags stehen sich mit den Kindern vor der Schaufensterscheibe eines Spielzeugladens dem Spiel in den Ruinen oder dem Sammeln von Brennmaterial gegenuber Der augenfalligen Ruhe die viele Aufnahmen aus der Lebenswelt Erwachsener kennzeichnet steht die den Betrachter frontal anblickende Gruppe selbstbewusster Arbeiterkinder entgegen Dieser stille Wechsel von Perspektiven trifft auch fur ein Thema zu das sich wie kein anderes durch sein gesamtes Schaffen zieht keinem Gegenstand hat Eschen haufiger seine Reportagen gewidmet oder mit grosserer Aufmerksamkeit bedacht Fritz Eschen ist offensichtlich Eisenbahnfan Eschen mochte die Welt der Bahnhofe diese Welt aus Stein Eisen und Kohlegeruch das Zischen und Tuten den Dampf und die Bewegung Er mochte vor allem die Menschen die Reisenden wie die Bediensteten und die Arbeiter alles Garanten verlasslichen Fortschritts 7 Zudem war die Reichsbahn uber Jahre verlasslicher Abnehmer seiner Eisenbahnaufnahmen Eine davon wurde 1934 als eines von 128 Fotos von 134 000 eingereichten in der renommierten Jahresschau Das Deutsche Lichtbild veroffentlicht Noch 1941 erschien sein Bild Freie Fahrt auf Blatt 1 des Deutschen Reichsbahnkalenders Wenig spater musste er im Lehrter Bahnhof Zwangsarbeit fur die Reichsbahn leisten und wurde zusammen mit dem Verleger Heinz Ullstein zur Reinigung von Eisenbahnwaggons eingesetzt Einen weiteren Schwerpunkt von Eschens Interesse bildete die lebendige Berliner Kulturszene die sich nach dem Ende der Repressalien der NS Zeit neu formierte Neben Aufnahmen aus Reportagen uber die Nationalgalerie die Hochschule fur Bildende Kunste oder von der Plakatierung zur Wiedereroffnung der Staatsoper Unter den Linden sind es nicht zuletzt die unter anderem in der Neuen Zeitung veroffentlichten Portratreportagen Eschens uber zeitgenossische Maler Plastiker Zeichner und Karikaturisten die fur diese Schaffensperiode kennzeichnend sind Vergleicht man die Portrats beispielsweise von Karl Hofer oder Gottfried Benn mit Aufnahmen von befreundeten Schriftstellern und Publizisten wie Friedrich Luft oder Erich Kastner so sind unterschiedliche Grade von Sympathie fur die Protagonisten aus Kunst und Kultur durchaus ablesbar aber so Eschen 1947 obenan steht die Beobachtung wie stark der Beruf den Ausdruck des Gesichts und die ganz Korperhaltung des Menschen formt Besonders reizvoll ist das Studium von Augen und Handen Das Spektrum von Eschens Portratwerk verschaffte ihm in den fruhen Jahren Ansatze internationaler Beachtung indem er 1932 in De Hollandsche Revue als Portratist von Filmstars gewurdigt wurde Nach 1933 kam fast zum Erliegen gekommen und entwickelte sich nach 1945 zu einem wichtigen Arbeitsschwerpunkt Eschen selbst hat sein Werk nur selten kommentiert gelegentlich aber Beitrage zu asthetischen und technischen Fragen publiziert So findet sich unter dem Titel Nachtliche Entdeckungsreisen im Foto Spiegel von 1947 ein Artikel zu Nachtaufnahmen der unter anderem mit einer Aschinger am Zoo in Berlin zu spater Nachtstunde betitelten Aufnahme einer nachtlichen Streife der Alliierten illustriert ist Die Auswahl des Motivs fur ein Nachtfoto erlautert Eschen muss so getroffen werden dass das Ergebnis spater nicht wie eine unterbelichtete Tagesaufnahme wirkt man muss daher immer darauf achten dass eine kunstliche Lichtquelle eine Laterne oder von innen erleuchtete Fenster mitfotografiert werden Wer das Gluck hat die nachtliche Motivsuche mit einem Auto unternehmen zu konnen kann mit dem Scheinwerferlicht das auf das Motiv gerichtet ist oft feine Lichtwirkungen fur die Aufnahme erzielen Die Nachtaufnahmen von 1946 knupfen formal an seine haufig gedruckten Nachtreportagen bei der Reichsbahn an aber auch an die Nachtaufnahmen die er nach 1933 im Rahmen seiner kunsttopografischen Exkursionen angefertigt hatte Insofern sind sie als Konstante innerhalb seines Werkes aufzufassen Im Kontext seiner Reportagetatigkeit nach 1945 sind sie jedoch als eher untypisch zu betrachten Nachtaufnahmen so Eschen weiter bringen durch die eigenartige Mischung realistischer und romantischer Elemente das Gespenstische der heutigen Grossstadt Situation besonders eindrucksvoll zur Geltung Eschen beschrankt sich in diesen Aufnahmen nicht wie sonst oft auf das Beobachten sondern will dezidiert Stimmungen erzeugen Interessant dabei ist aber weniger ob oder inwieweit dies tatsachlich im Gegensatz zu anderen Aufnahmen steht sondern ob dieses Gespenstische nicht vielmehr als eine Variante der symptomatischen Distanz des Fotografen zu seinem Gegenstand zu verstehen ist Diskrete Prasenz gehort zum Wesen der Kunst Fritz Eschens die personliche Beziehung des Fotografen zum abgebildeten Objekt nicht oder nur mittelbar ins Bild zu setzen Gleichwohl ist diese Beziehung fur Eschen von entscheidender Bedeutung Das Fotografieren beginne und ende mit dem Sehen schreibt er 1959 in Camera in meiner Hand Sehen und Sehen sind zweierlei Es gibt ein Sehen das nur die Netzhaut des Auges reizt ohne in das tiefere Bewusstsein einzudringen Wirkliches Sehen fordert absolute psychische Empfangsbereitschaft es versucht eine personliche Beziehung zum Erschauten herzustellen Nur hier allein liegt das personliche oder wenn man will das kunstlerische oder schopferische Moment der Photographie Kurz gesagt Hier offenbart sich die Personlichkeit des Photographierenden Entgegen der Selbstwahrnehmung Eschens der noch 1959 betont hat wie die meisten seiner Berufskollegen sei er Autodidakt und Photoamateur und dies habe fur den Beruf des Bildjournalisten seine grossen Vorteile hatte sich der 1964 verstorbene als Personlichkeit in den letzten zwei Jahrzehnten seines Lebens langst vom Bildjournalisten zum Fotografen entwickelt Ware ihm wie anderen die Emigration gelungen um die er sich 1938 39 vergeblich bemuht hatte dann hatte er vielleicht sogar die internationale Bekanntheit internationaler Life Fotografen erreicht oder sich zum Portratisten kosmopolitischer Prominenz entwickelt Fotos in der Deutschen Fotothek BearbeitenDas Bildarchiv Fritz Eschens umfasst ca 90 000 mittelformatige Aufnahmen Diese wurden 1973 von der Staatsbibliothek Berlin DDR fur die Deutsche Fotothek die bis 1983 Berlin unterstellt war und heute zur Sachsischen Landesbibliothek Staats und Universitatsbibliothek Dresden gehort Die Bilder wurden vom Urheber in Kontakt und Negativ Heftern nach thematischen Gesichtspunkten archiviert Speziell die Kontakt Hefter sind heute unentbehrlich fur die Recherche da es noch nicht moglich war das umfangreiche Eschen Archiv vollstandig in die Datenbank einzuarbeiten Diese Hefter helfen bei der Zusammenschau aller Aufnahmen zu einem Motiv und enthalten neben den Negativnummern haufig ebenfalls Angaben zum Datum der Aufnahme sowie zu Publikationen Bislang sind in der Bilddatenbank etwa 13 000 Aufnahmen dokumentiert Darunter befinden sich rund 10 000 Portrats Zu den Portratserien sind im Jahr 2006 im Zuge des Ausbaus der Datenbank alle von Eschen zusammengestellten Kontaktbogen digitalisiert und erschlossen worden Sie ermoglichen den direkten Einblick in Eschens Arbeitsweise Werke Bearbeiten so sah ich Potsdam Mit einem Beitrag von Mario Krammer Minerva Verlag Berlin 1948 Mit Georg Netzband Kunstpadagogische Anregungen Ein Beitrag zur Praxis der bildnerischen Erziehung an allgemeinbildenden Schulen Band 1 Die ersten sechs Schuljahre Musterschmidt Verlag Gottingen 1955 Band 2 7 bis 10 Schuljahr und Berufsfindungsjahr Musterschmidt Verlag Gottingen 1955 Band 3 Konstruktives Gestalten Musterschmidt Verlag Gottingen 1955 Kopfe Hundert Portrataufnahmen Einleitung und Bildtexte von Friedrich Luft Verlag Ullstein Berlin 1956 Junges altes Berlin Mit einem Vorwort von Georg Zivier Wolfgang Stapp Verlag Berlin 1956 zahlreiche Auflagen z B 1976 ISBN 3 87776 217 4 Camera in meiner Hand 120 Aufnahmen Mit einem Vorwort von Paul Ronge Wolfgang Stapp Verlag Berlin 1959 Kopfe der Forschung an Rhein und Ruhr Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft fur Forschung des Landes Nordrhein Westfalen Mit einem Vorwort des Ministerprasidenten Fritz Steinhoff Ardey Verlag Dortmund 1959 Das letzte Portrat Totenmasken beruhmter Personlichkeiten aus Geschichte und Gegenwart Mit einer Einfuhrung von Karl Jaspers und einem kulturhistorischen Beitrag von Karl Heinz Schreyl Haude amp Spener Berlin 1967 Literatur BearbeitenBerlinische Galerie 3 Fotografen Fritz Eschen F C Gundlach Otto Borutta Berlin 1985 Fritz Eschen Photographien Berlin 1945 1950 Berlin 1989 mit Texten von Klaus Eschen und Janos Frecot ISBN 3 87584 261 8 Presse und Informationsstelle der Freien Universitat Berlin Hrsg Fritz Eschen Fruhe Fotos aus der Freien Universitat Berlin 1996 ISBN 3 930208 12 1 Mathias Bertram und Jens Bove Hrsg Fritz Eschen Berlin unterm Notdach Fotografien 1945 1955 Lehmstedt Leipzig 2010 Mathias Bertram Hrsg Fritz Eschen Kopfe des Jahrhunderts Fotografien 1930 1964 Lehmstedt Leipzig 2011 ISBN 978 3 937146 86 7 Alfred Gottwaldt Ein Lichtbildner der Eisenbahn In Eisenbahn Geschichte 71 2015 S 27f Maximilian Westphal Fritz Eschen Portrats eines Bildjournalisten Berlinische Galerie Berlin 2019 ISBN 978 3 940208 61 3 Maximilian Westphal Feuilletonist unter den Bildjournalisten Kontinuitat Bruch und Wandel im Werk von Fritz Eschen 1900 1964 In Fotogeschichte 165 2020 Ausstellungen Bearbeiten2015 Von meinem Vater habe ich sehen gelernt Fotografien aus der Nachkriegsgeschichte unserer Stadt von Fritz und Klaus Eschen Galerie im Kurt Schumacher Haus Berlin 2011 Fritz Eschen Berlin unterm Notdach Fotografien 1945 bis 1955 aus der Deutschen Fotothek c o Berlin International Forum For Visual Dialogues Berlin 2010 Bilder machen Fotografie als Praxis ALTANAGalerie Dresden DresdenWeblinks Bearbeiten nbsp 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