www.wikidata.de-de.nina.az
Der Verband der Journalisten der DDR VdJ war eine Organisation fur Journalisten die zunachst unter dem Dach des FDGB der Gewerkschaft Kunst und Schrifttum und freie Berufe als berufliche Interessenvertretung und nach Loslosung vom FDGB in den fruhen 1950er Jahren ausschliesslich als Berufsorganisation der Journalisten in der Deutschen Demokratischen Republik fungierte Emblem des VerbandesMit der Loslosung des Verbandes von der Gewerkschaft entwickelte er sich zunehmend zu einem Erziehungs und Lenkungsorgan der DDR Staatsfuhrung Der Verband in dem etwa 90 aller DDR Journalisten organisiert war hatte circa 8 500 Mitglieder Etwa 85 von ihnen waren Mitglieder der SED 1 Er gehorte der Nationalen Front der DDR an und war Mitglied der Internationalen Organisation der Journalisten IOJ 2 und der Liga fur die Vereinten Nationen in der DDR Langjahriger Vorsitzender des Verbandes war Harri Czepuck auch stellvertretender Vorsitzender der IOJ Sein Nachfolger wurde 1981 Eberhard Heinrich Er wurde Ende Januar 1990 von dem Rundfunkjournalisten Gerd Kurze abgelost der den Verband bis zur Auflosung im September 1990 leitete 3 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Aufgaben 3 Organisation 4 Vorsitzende des Verbandes 5 Eigene Veroffentlichung 6 Literatur 7 Siehe auch 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEine berufsstandische Vertretung fur Journalisten gab es bereits in der Weimarer Republik den Reichsverband der Deutschen Presse RDP dem Personlichkeiten wie Georg Bernhard Chefredakteur der Vossischen Zeitung vorstanden bevor der RDP von den Nazis ab 1933 in Deutschland und ab 1938 auch in Osterreich gleichgeschaltet wurde siehe auch Schriftleitergesetz Der Verband der Journalisten der DDR ging aus dem Nachkriegs Verband der Deutschen Presse VDP hervor der am 10 Oktober 1945 vom Alliierten Kontrollrat genehmigt wurde Die antifaschistische und prosowjetische Ausrichtung des VDP lasst sich daran erkennen dass der VDP in der Sowjetischen Besatzungszone auch die Auswahl deutscher Bewerber fur das Sowjetische Nachrichtenburo SNB ubernahm 4 Der Verband trug folgende Bezeichnungen 10 Oktober 1945 als Verband der Deutschen Presse VDP zugelassen 30 Mai 1959 in Verband Deutscher Journalisten VDJ umbenannt 1972 in Verband der Journalisten der DDR VdJ umbenannt Aufgaben BearbeitenDer VDJ VdJ hatte im Sinne des sozialistischen Journalismus die politisch ideologische und fachliche Bildung seiner Mitglieder zu fordern und deren Interessen zu vertreten Er betreute die Ausbildung von Journalisten die einzig an der Sektion Journalistik der Karl Marx Universitat in Leipzig moglich war und trug die Verantwortung fur die Weiterbildung des journalistischen Nachwuchses an der verbandseigenen Fachschule fur Journalistik in Leipzig Er war Vermittlungsinstanz bei der Durchsetzung der medienrelevanten Parteitagsbeschlusse der SED staatlichen Gesetze und Verordnungen und nahm Einfluss auf das Auswahlverfahren fur Reisen in das nichtsozialische Ausland Zugleich betrieb der Verband zahlreiche aussenpolitische Aktivitaten und unterhielt Beziehungen zu Organisationen und Journalisten in Europa Nord Mittel und Sudamerika sowie in Afrika und Asien Ihm oblag des Weiteren die Betreuung auslandischer Journalisten in der DDR Der VDJ VdJ war Organisator oder Mitorganisator aktueller Aktivitaten z B am 24 Marz 1953 der Arbeitstagung der Filmkritiker und Redakteure der DDR im Haus der Presse in Berlin Hauptreferat Sepp Schwab Die Filmkritik in unserer Presse und Massnahmen zu ihrer Verbesserung Veranstalter Staatliches Komitee fur Filmwesen und Verband der Deutschen Presse 5 Organisation BearbeitenHochstes Organ war der Kongress des VDJ VdJ auf dem der Vorsitzende und die Mitglieder des Zentralvorstandes gewahlt wurden Der Verband hielt Mitgliederversammlungen ab z B die I Mitgliederversammlung des VDP am 7 April 1946 im Ratskeller des Schoneberger Rathauses sowie Delegiertenkonferenzen z B die VI Zentrale Delegiertenkonferenz des Verbandes der Deutschen Presse in Berlin die die Anderung des Namens in Verband der Deutschen Journalisten und die Wahl von Georg Krausz zum Vorsitzenden beschloss Der VDJ VdJ gab die Verbandszeitschrift Neue Deutsche Presse heraus und war Herausgeber von weiteren Zeitschriften Buchern und Streitschriften z B Handbuch der demokratischen Presse Hrsg v Verband der Deutschen Presse Berlin Verlag Die Wirtschaft 1955 6 Pressefreiheit in Westdeutschland Phrase und Wirklichkeit Eine Dokumentation Wolff Wilhelm 1809 1864 Das Elend und der Aufruhr in Schlesien Juni 1844 Die Kasematten November 1843 Auch eine Milliarde Marz 1849 die Originalarbeiten von Wilhelm Wolff mit einer Einleitung von Karl Bittel Berlin Verband der Deutschen Presse 1952 Otsuka W 304 128099216 Journalistisches Handbuch der DDR VDJ Leipzig 1960 Als hochste Auszeichnung des Verbandes wurde ab 1956 jahrlich die Franz Mehring Ehrennadel verliehen 7 Weitere Auszeichnungen waren der Journalistenpreis des VDJ VdJ der Johannes R Becher Ehrenpreis und die Goldene Feder 8 Vorsitzende des Verbandes BearbeitenZeitraum Name1945 1947 Paul Ufermann1947 1951 Fritz Apelt1951 1953 Karl Bittel1953 1957 Rudi Wetzel1957 Deba Wieland amtierend1957 1967 Georg Krausz1967 1981 Harri Czepuck1981 1990 Eberhard Heinrich1990 Gerd KurzeMitglieder waren Journalisten der DDR darunter Walter Franze 1 Vorsitzender des VDP Berlin Emil Dittmer 1873 1960 Dr Maximilian Pflucke Rudolf Rohrer Chefredakteur der Leipziger VolkszeitungEigene Veroffentlichung BearbeitenAutorenkollektiv Handbuch fur Betriebszeitungs Redakteure Herausgeber Verband der Deutschen Journalisten 272 Seiten Berlin 1962 Ag 633 62Literatur BearbeitenJurgen Wilke Hrsg Journalisten und Journalismus in der DDR Bohlau Verlag Koln 2007 ISBN 978 3 412 36205 8 Siehe auch BearbeitenKultur in der DDREinzelnachweise Bearbeiten Presse in der DDR Online Lexikon zu Damals in der DDR beim MDR 28 Januar 2009 archiviert vom Original am 3 Oktober 2009 abgerufen am 25 Juli 2014 Meyers Universallexikon in vier Banden VEB Bibliographisches Institut Leipzig 1 Auflage 1980 Band IV S 445 Der VdJ in der Wendezeit und die Auflosung des Verbandes S 27 29 In Jurgen Wilke Hrsg Journalisten und Journalismus in der DDR Bohlau Koln 2007 Peter Strunk Zensur und Zensoren Medienkontrolle und Propagandapolitik unter sowjetischer Besatzungsherrschaft in Deutschland Akademie Verlag Berlin 1 Auflage 1996 ISBN 3050028505 ISBN 9783050028507 S 119 Protokoll der Arbeitstagung der Filmkritiker und Redakteure der DDR Deutsche Filmkunst 1 1953 S 110 119 2 1953 S 168 176 3 1953 S 176 Geschichte Verkaufsangebot vom Antiquariat Dieter Trier Memento vom 12 September 2004 im Internet Archive In antiquariat dieter trier de Ehrung verdienter Journalisten In Berliner Zeitung 7 Februar 1956 S 2 Andreas Herbst Hrsg Winfried Ranke Jurgen Winkler So funktionierte die DDR Band 2 Lexikon der Organisationen und Institutionen Mach mit Bewegung Zollverwaltung der DDR rororo Handbuch Bd 6349 Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1994 ISBN 3 499 16349 7 S 1092 Normdaten Korperschaft GND 1090607571 lobid OGND AKS LCCN n83237788 VIAF 154198954 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Verband der Journalisten der DDR amp oldid 236209272