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Karl Bittel 22 Juni 1892 in Darmstadt 18 April 1969 in Ost Berlin war ein deutscher marxistischer Historiker und Journalist Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Schriften Auswahl 4 Nachlass 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKarl Bittel war der Sohn des Bankbeamten Peter Bittel und dessen Ehefrau Clara geb Koch Er besuchte die Vorschule in Darmstadt und die Oberrealschule in Freiburg im Breisgau wo er 1911 das Abitur machte Seit 1909 war er Mitglied im Wandervogel und dort Mitbegrunder der Freiburger Ortsgruppe und Herausgeber von Wandervogelschriften Nach dem Abitur studierte er von 1911 bis 1915 Rechtswissenschaften und Geschichte an den Universitaten Heidelberg Freiburg und Tubingen In Tubingen trat er in die Deutsche Akademische Freischar ein 1915 wurde er in Tubingen mit einer Arbeit uber Eduard Pfeiffer und die dt Konsumgenossenschaftsbewegung zum Dr rer pol promoviert 1 Bittel volontierte bei der Freiburger Volksstimme und war von 1913 bis 1916 Sekretar beim Konsumverein Esslingen Gleichzeitig publizierte er zum Thema Genossenschaften Wahrend der Novemberrevolution war er Mitglied des Arbeiter und Soldatenrats in Karlsruhe Bittel wurde 1919 Mitglied der KPD 2 Er war Dozent an der Zentralen Parteischule der KPD in Jena 1920 und danach Redakteur der Zeitung Kampfer in Chemnitz 1922 wurde er Leiter der Genossenschaftsabteilung des ZK der KPD Fur die KPD war er Stadtverordneter in Weissenfels 1922 1923 wurde er Delegierter auf dem 1 Weltkongress der Bauernorganisation der Kommunistische Internationale der Krestintern 3 Bis 1927 hielt er sich in der UdSSR auf und war Sekretar der COOP Sektion des EKKI Nach Deutschland kehrte er 1928 zuruck Zwischen 1928 und 1933 war er Leiter des Organisationsburos der sowjetischen Handelsvertretung und in gleicher Funktion bei der deutsch sowjetischen DEROP AG in Berlin Nach der Machtubergabe an Adolf Hitler am 30 Januar 1933 floh Bittel nach Ludwigshafen am Bodensee Im Mai 1933 wurde er von der Gestapo am Bodensee verhaftet und bis 1934 im KZ Heuberg und KZ Ulm inhaftiert Von 1934 bis 1945 stand er unter Polizeiaufsicht 1945 wurde er Mitglied des Sekretariats und der Landesleitung der KPD Baden sowie Vorsitzender der VVN in Baden Ausserdem wurde er Mitbegrunder und Lizenztrager der KPD Zeitung Unser Tag in Offenburg 1946 bis 1948 Im Mai 1949 nach Grundung der Bundesrepublik Deutschland ubersiedelte er in die Sowjetische Besatzungszone Zwischen 1949 und 1957 leitete er das Deutsche Institut fur Zeitgeschichte und war Chefredakteur der Zeitschrift Dokumentation der Zeit Von 1951 bis 1953 ubte er das Amt des 1 Vorsitzenden des Verbandes der deutschen Presse aus An der Karl Marx Universitat war er Honorarprofessor und seit 1957 Ordinarius fur Allgemeine Geschichte der neuesten Zeit an der Humboldt Universitat 1957 gab er Gastvorlesungen in der UdSSR Schliesslich wurde er 1958 wissenschaftlicher Berater des Ministers fur Auswartige Angelegenheiten der DDR Von 1963 bis 1969 gehorte er dem Prasidium des Kulturbundes im Bezirk Rostock an Seit 1964 wohnte er in Ahrenshoop Karl Bittel hat zusammen mit einer kleinen Gruppe Gleichgesinnter die Ausrichtung der historischen Seminare und Institute in der DDR nach den Vorgaben der SED vorangetrieben Die Zunft der DDR Historiker stand dabei zunachst keineswegs in der marxistischen Tradition Nach Angaben von Lothar Mertens habe Bittel ahnlich wie Horst Bartel Walter Bartel Rudolf Lindau und Albert Schreiner jedoch die notig fachwissenschaftliche Kompetenz gefehlt sodass er mit den genannten anderen sogar parteiintern als reiner Propagandist angesehen worden sei 4 Ehrungen BearbeitenVaterlandischer Verdienstorden in Silber 1954 Medaille Kampfer gegen den Faschismus 1958 Karl Marx Orden 1962 Fritz Heckert Medaille Franz Mehring Medaille Dr Karl Bittel Strasse in Rostock 1991 umbenannt in Wolgaster Strasse 5 Schriften Auswahl BearbeitenEduard Pfeiffer und die deutsche Konsumgenossenschaftsbewegung Schriften des Vereins fur Socialpolitik Bd 151 1 Munchen und Leipzig 1915 Die Geschichte des Konsum und Sparvereins Esslingen am Neckar Zum funfzigjahrigen Bestehen 1865 1915 Esslingen 1915 Hrsg u Redakteur Genossenschaftliche Kultur Eine Flugschriftensammlung der Gesellschaft fur genossenschaftliche Kultur Wilhelm Langguth Esslingen 1915 1916 Hrsg u Redakteur Der Freistaat Freideutsche Flugschriften zum Sozialismus Karlsruhe 1918 Hrsg u Redakteur Politische Rundbriefe Esslingen 1918 1921 Hrsg u Redakteur Suddeutsche Arbeiter Zeitung Fortsetzung der politischen Rundbriefe Verlag Dr Karl Bittel Esslingen erste Nummer vom 31 Oktober 1921 Hrsg u Redakteur Der kommunistische Genossenschaftler 1919 1924 Hrsg u Redakteur Die Genossenschaft im Klassenkampf 1924 Hrsg DEROP Blatter Hauszeitschrift der Deutschen Vertriebsgesellschaft fur Russische Ol Produkte Berlin 1931 32 Sernatinger Chronik Karlsruhe 1939 Der beruhmte Herr Doctor Mesmer 1734 1815 Feyel Uberlingen 1939 Rudolf Tischner Karl Bittel Mesmer und sein Problem Magnetismus Suggestion Hypnose Hippokrates Verlag Stuttgart 1941 Wilhelm Wolff Der Aufruhr der Weber in Schlesien Juni 1844 und andere Schriften Mit einer Einleitung von Karl Bittel Schriftenreihe fur journalistische Schulung Hrsg vom Verband der Deutschen Presse Berlin 1952 2 erw Aufl 1952 Die Feinde der deutschen Nation Eine historische Dokumentation uber die Deutschlandpolitik der imperialistischen Westmachte von 1942 1949 Berlin 1952 funf Auflagen bis 1955 Karl Marx als Journalist Aufbau Verlag Berlin 1953 Paracelsus und seine Vaterstadt Villach Klagenfurt 1953 Arbeit und Aufgaben des Deutschen Instituts fur Zeitgeschichte in Berlin In Zeitschrift fur Geschichtswissenschaft 4 1956 S 1253 1255 Hrsg Der Kommunistenprozess zu Koln 1852 im Spiegel der zeitgenossischen Presse Rutten amp Loening Berlin 1955 Der Landbote von Georg Buchner In Neue deutsche Presse 9 Jg 1955 Nr 9 S 4 8 Zeitgeschichte als Wissenschaft Berlin 1956 Ein deutscher Staatenbund Konfoderation Berlin 1957 Atomwaffenfreie Zone in Europa Berlin 1958 Spaltung und Wiedervereinigung Deutschlands zwei Teilbande Berlin 1958 und 1959 Alliierter Kontrollrat und Aussenministerkonferenzen Aus der Praxis der Deutschlandpolitik der vier Machte seit 1945 Berlin 1959 Der Warschauer Vertrag uber Freundschaft Zusammenarbeit und gegenseitigen Beistand Berlin 1960 Der Revanchismus als Kriegsvorbereitung in der Bonner Bundesrepublik Berlin 1961 Wir klagen an die Wahrheit uber die faschistischen Konzentrationslager im Ostseegebiet eine kurze Fuhrung durch die Ausstellung anlasslich der Ostseewoche vom 10 7 13 8 1966 im Haus der Nationalen Volksarmee Stralsund Ahrenshoop 1966Nachlass BearbeitenKreisarchiv Schloss Salem Nachlasse und Deposita Karl Bittel 1892 1969 Literatur BearbeitenKarl Bittel zum Gedenken In Zeitschrift fur Geschichtswissenschaft 17 Jg 1969 Heft 7 Berlin 1969 S 902 Bittel Karl In SBZ Biographie Ein biographisches Nachlagebuch uber die Sowjetische Besatzungszobne Deutschlands 3 Aufl Bonn Berlin 1964 S 38 Manfred Bosch Karl Bittel In Baden Wurttembergische Biographien Bd III Kohlhammer Stuttgart 1999 S 46 ff Siegfried Prokop Karl Bittel als Publizist und Zeithistoriker In Helsinki 1975 Genutzte Moglichkeiten und verpasste Chancen Berlin 2000 Bernd Rainer Barth Andreas Herbst Bittel Karl In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 1 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Karl Bittel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Karl Bittel in der Staatsbibliothek zu Berlin LEO BW ist das landeskundliche Informationssystem fur Baden Wurttemberg Gedenkstatten fur Opfer und Verfolgte des Naziregimes auf dem Neuen Friedhof in Rostock Biographische Kurzinformationen zu Karl und Mia Bittel S 44f Nachlass Bundesarchiv NY 4127Einzelnachweise Bearbeiten Immo Eberl Helmut Marcon Bearb 150 Jahre Promotion an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultat der Universitat Tubingen Biographien der Doktoren Ehrendoktoren und Habilitierten 1830 1980 1984 Stuttgart 1984 S 173 Nr 564 Bernd Rainer Barth Andreas Herbst Bittel Karl In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 1 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Protokoll vom Ersten Internationalen Bauernkongress Vom 10 bis 16 Oktober 1923 in Moskau Neues Dorf Berlin 1924 Bibliothek des Internationalen Bauern Rates Bd 7 Lothar Mertens Priester der Klio oder Hofchronisten der Partei Kollektivbiographische Analysen zur DDR Historikerschaft V amp R unipress Gottingen 2006 S 125 ISBN 3 89971 307 9 Monika Zorn Hitlers zweimal getotete Opfer Westdeutsche Endlosung des Antifaschismus auf dem Gebiet der DDR Ahriman Verlag Freiburg Breisgau 1994 S 248 Normdaten Person GND 116197935 lobid OGND AKS LCCN no2008042043 VIAF 102456381 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bittel KarlKURZBESCHREIBUNG deutscher marxistischer HistorikerGEBURTSDATUM 22 Juni 1892GEBURTSORT DarmstadtSTERBEDATUM 18 April 1969STERBEORT Ost Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Bittel 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