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Albert Schreiner 7 August 1892 in Aglasterhausen 4 August 1979 in Berlin war ein deutscher Historiker Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDer Sohn eines SPD Funktionars wurde 1910 SPD Mitglied und gehorte dort zum linken Flugel Im Ersten Weltkrieg war er beim Spartakusbund dann Grundungsmitglied der KPD 1918 heiratete er in Stuttgart Emma Hermann 1892 1973 In der Novemberrevolution 1918 spielte Schreiner in Stuttgart eine bedeutende Rolle Am 9 November 1918 wurde er Kriegsminister der ersten Revolutionsregierung des freien Volksstaates Wurttemberg Weil der Spartakusbund in Stuttgart unter Fuhrung von Fritz Ruck und August Thalheimer eine Regierungsbeteiligung ablehnte wurde Schreiner aus prinzipiellen Erwagungen am 15 November wieder aus dem Kabinett Blos zuruckgezogen Bis 1922 war er angestellter Funktionar der KPD in Wurttemberg Am 4 Weltkongress der Komintern nahm er als Delegierter teil Im Jahr 1923 arbeitete er im Militarapparat der KPD und war dann als M Leiter des Bezirks Wasserkante am Hamburger Aufstand beteiligt 1924 besuchte er die Militarfachschule in Moskau und wurde im selben Jahr einer der Fuhrer des neu gegrundeten Roten Frontkampferbunds RFB und Chefredakteur von dessen Organ Rote Front 1927 wurde er zum 11 Parteitag der KPD in Essen delegiert In der Korruptionsaffare um Willy Leow zweiter Vorsitzender des RFB nahm er kritisch Stellung Schreiner in dieser Zeit als sogenannter KPD Rechter tituliert verlor alle Funktionen im RFB und wurde 1929 aus der KPD ausgeschlossen Er trat der Kommunistischen Partei Opposition KPO um Heinrich Brandler und August Thalheimer bei arbeitete an Gegen den Strom dem theoretischen Organ der KPO mit und war Mitglied sowohl in der Berliner Bezirksleitung als auch in der Reichsleitung der Organisation Im Oktober 1932 trat Schreiner uberraschend aus der KPO aus und nach Kritik seiner Ortsgruppe wieder ein Brandler widersetzte sich seiner Wiederaufnahme 1933 emigrierte Schreiner nach Frankreich und wurde erneut KPD Mitglied war dann Sekretar des Thalmann Komitees und wahrend des spanischen Burgerkriegs Stabschef der XIII Internationalen Brigade Nach der Niederlage 1939 floh er nach Marokko und wurde dort interniert 1941 auf dem Weg nach Mexiko wurde er in den USA festgehalten In New York befreundete er sich mit Oskar Maria Graf 1 Dort blieb er bis 1946 Wie in Frankreich schrieb er militarische und historische Romane 1942 gehorte er zu den Mitbegrundern der German American Emergency Conference und 1944 zu den Mitbegrundern des Council for a Democratic Germany CDG Ende 1946 kehrte er nach Deutschland zuruck trat 1946 der SED bei und wurde 1947 Professor an der Universitat Leipzig spater Dekan der Gesellschaftswissenschaftlichen Fakultat der Universitat Schreiner publizierte verschiedene Bucher Ab 1950 war er Abteilungsleiter am Marx Engels Lenin Institut des Zentralkomitees der SED 1950 52 gab es in der SED eine Kampagne gegen ehemalige KPO Mitglieder Instrument zu ihrer Durchfuhrung war die ZPKK Wegen seiner ehemaligen KPO Funktionarstatigkeit wurde er kurzzeitig verfemt 1952 wurde er Leiter der Abteilung 1918 1945 am Museum fur Deutsche Geschichte und 1956 Leiter der Abteilung 1918 1945 am Institut fur Geschichte der Deutschen Akademie der Wissenschaften 1960 trat er in den Ruhestand 1952 wurde Schreiner mit dem Nationalpreis der DDR ausgezeichnet 1962 mit dem Karl Marx Orden 1967 mit dem Vaterlandischen Verdienstorden 1972 mit der Ehrenspange zum Vaterlandischen Verdienstorden in Gold sowie 1977 mit dem Stern der Volkerfreundschaft 1986 wurde eine Strasse in Berlin Hellersdorf nach ihm benannt seit 1992 Ernst Bloch Strasse nbsp Grabstatte von Albert Schreiner nbsp Grabstatte von Emma SchreinerAlbert Schreiner hat zusammen mit einer kleinen Gruppe Gleichgesinnter die Ausrichtung der historischen Institute in der DDR nach den Vorgaben der SED vorangetrieben Die Zunft der DDR Historiker stand dabei zunachst keineswegs in der marxistischen Tradition Nach Angaben von Lothar Mertens habe Schreiner ahnlich wie Horst Bartel Walter Bartel Karl Bittel und Rudolf Lindau jedoch die fachwissenschaftliche Kompetenz gefehlt sodass er mit den genannten anderen sogar parteiintern als reiner Propagandist angesehen worden sei 2 Albert Schreiners Urne wurde in der Grabanlage Pergolenweg des Berliner Zentralfriedhofs Friedrichsfelde beigesetzt wo schon 1973 auch die Urne seiner Ehefrau Emma bestattet worden war Schriften Bearbeiten22 Veroffentlichungen darunter Die deutsche Sozialdemokratie Vierzehn Jahre im Bunde mit dem Kapital Berlin 1928 gemeinsam mit Paul Frolich Hitler treibt zum Krieg 1934 Mitverfasser herausgegeben von Dorothy Woodman Hitlers Luftflotte startbereit 1935 herausgegeben von Dorothy Woodman Hitlers motorisierte Stossarmee Heeres und Wirtschafts Motorisierung im Dritten Reich 1936 unter dem Pseudonym Albert Muller Vom totalen Krieg zur totalen Niederlage Hitlers Eine kritische Auseinandersetzg mit der Wehrmachtsideologie des Dritten Reiches Paris 1939 The Lesson of Germany A guide to her history New York 1945 gemeinsam mit Albert Norden und Gerhart Eisler Zur Geschichte der deutschen Aussenpolitik 1871 1945 Bd 1 1871 1918 Von der Reichseinigung bis zur Novemberrevolution Berlin 1952 Revolutionare Ereignisse und Probleme in Deutschland wahrend der Periode der Grossen Sozialistischen Oktoberrevolution 1917 1918 Beitrage zum 40 Jahrestag der Grossen Sozialistischen Oktoberrevolution Berlin 1957Literatur BearbeitenTheodor Bergmann Gegen den Strom Die Geschichte der KPD Opposition Hamburg 2004 mit Kurzbiographie von Albert Schreiner Mario Kessler Hitler treibt zum Krieg Albert Schreiner als Militarwissenschaftler im Exil In Jahrbuch fur Forschungen zur Geschichte der Arbeiterbewegung 2008 H 2 S 126 142 Mario Kessler Albert Schreiner Kommunist mit Lebensbruchen Trafo Berlin 2014 Till Kossler Schreiner Albert Hermann In Neue Deutsche Biographie NDB Band 23 Duncker amp Humblot Berlin 2007 ISBN 978 3 428 11204 3 S 537 f Digitalisat Ilko Sascha Kowalczuk Schreiner Albert In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 2 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Karl Hermann Tjaden Struktur und Funktion der KPD Opposition KPO Hain Meisenheim am Glan 1964 Hermann Weber Die Wandlung des deutschen Kommunismus Die Stalinisierung der KPD in der Weimarer Republik Europaische Verlagsanstalt Frankfurt am Main 1969 S 289 f Schreiner Albert in Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 Band 1 Politik Wirtschaft Offentliches Leben Munchen Saur 1980 S 668Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Albert Schreiner im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Albert Schreiner Historiker im Professorenkatalog der Universitat Leipzig Nachlass Bundesarchiv NY 4198Einzelnachweise Bearbeiten Dem Freund und Mitkampfer Albert Schreiner herzlich Oskar M Graf N Y C 7 Dez 1943 Widmung in Anton Sittinger Roman Selbstverlag New York 1941 zitiert in Antiquariat Seidel amp Richter Furstenberg Havel 2017 Katalog 90 Nr 226 S 23 Lothar Mertens Priester der Klio oder Hofchronisten der Partei Kollektivbiographische Analysen zur DDR Historikerschaft V amp R unipress Gottingen 2006 S 125 ISBN 3 89971 307 9 Normdaten Person GND 129711691 lobid OGND AKS LCCN n82004805 VIAF 110992355 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schreiner AlbertALTERNATIVNAMEN Schindler AlbertKURZBESCHREIBUNG deutscher marxistischer HistorikerGEBURTSDATUM 7 August 1892GEBURTSORT AglasterhausenSTERBEDATUM 4 August 1979STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Albert Schreiner Historiker amp oldid 234667473