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Das Museum fur Deutsche Geschichte Abkurzung MfDG war das zentrale historische Museum der DDR Es bestand von 1952 bis 1990 Ausstellungseroffnung 20 Jahre Demokratischer Frauenbund Deutschlands Jugendstunde im Museum fur Deutsche Geschichte wahrend der Ausstellung Deutschland von 1933 1945 im Jahr 1964 Inhaltsverzeichnis 1 Grundung 2 Dauerausstellung 3 Sonderausstellungen 4 Leitung 5 Das Ende 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGrundung BearbeitenDie Plane fur ein historisches Museum gab es bereits zur Zeit der Grundung der DDR Die offizielle Grundung geht auf das 7 Plenum des ZK der SED zuruck Dieses forderte am 20 Oktober 1951 den Aufbau eines Museums fur deutsche Geschichte Ziel sollte die Aufklarung der Bevolkerung und insbesondere der Jugend sein Die ersten inhaltlichen Konzepte erstellte der Historiker Eduard Ullmann wissenschaftlicher Sekretar am Marx Engels Lenin Institut 1 Gegrundet wurde die Institution am 18 Januar 1952 in Ostberlin Eroffnet wurde die erste Ausstellung am 5 Juli 1952 zunachst im Gebaude der ehemaligen Wirtschaftsschule Clara Zetkin Strasse 26 2 weil das als Standort vorgesehene Zeughaus sich noch im Wiederaufbau befand Nach dessen Fertigstellung zog das Museum dorthin um und wurde im Marz 1953 eroffnet 3 Dauerausstellung BearbeitenDie Dauerausstellung entstand im Wesentlichen in den 1950er Jahren Zeitweise waren 85 Historiker Kuratoren und Konservatoren mit dem Aufbau der Ausstellung beschaftigt Alle Funktions und Abteilungsleiter gehorten der SED an Unter starkem Zeitdruck wurde die Ausstellung gestaltet Am Eroffnungstag war lediglich die Zeit bis 1848 fertig der Rest folgte bis 1953 Das Museum interpretierte die deutsche Geschichte im Sinne einer marxistischen Geschichtswissenschaft als Geschichte der Klassenkampfe Dabei wurde die deutsche Geschichte in sieben Abteilungen aufgeteilt Sie zeigte Texte und Objekte von der Urgesellschaft der Zeit des Feudalismus der Zeit von 1789 bis 1917 die Jahre 1917 bis 1945 bis hin zum sozialistischen Vaterland DDR Schwerpunkte bildeten neben der allgemeinen Geschichte auch die Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung Letztlich lief das Geschichtsbild auf die Grundung der DDR als sozialistische Republik als den Zielpunkt der deutschen Geschichte hinaus Allerdings hielt die Ausstellung auch weiterhin an einem gesamtdeutschen Anspruch fest Die Sammlung umfasste mehrere 100 000 Exponate Gegen Ende der 1960er Jahre wurde die Hauptausstellung nur leicht den veranderten Zeitbedingungen angepasst Auch nach der Renovierung Anfang der 1980er Jahre blieb der Grundcharakter der Ausstellung erhalten Im Jahr 1981 wurde der Teil von der Urgeschichte bis zur Befreiung vom Faschismus und 1984 der Teil zur Geschichte der DDR neu prasentiert Zum Museum gehorte auch eine Leningedenkstatte zur Erinnerung an die Aufenthalte Lenins in Berlin Sonderausstellungen BearbeitenDaneben zeigte das Museum wechselnde Sonderausstellungen Grosse Ausstellungen wurden etwa anlasslich des Karl Marx Jahres 1953 zum Thema Deutsche Stadt im Mittelalter im Jahr 1956 oder zum Jubilaum 10 Jahre DDR im Jahr 1959 eroffnet Es folgten Ausstellungen 1973 zum Sturmjahr 1848 und 1975 zum Jahrestag des Deutschen Bauernkrieges Weitere Sonderausstellungen waren Waffen und Uniformen der Geschichte anlasslich der Ruckgabe der beschlagnahmten Waffenbestande durch die Sowjetunion oder W I Lenin und die deutsche Arbeiterbewegung Noch starker als die Dauerausstellung sollten die Sonderausstellungen politisch im Sinne der DDR Fuhrung wirken Dabei waren die Sonderausstellungen bis in die 1970er Jahre auf die Darstellung der gesamtdeutschen fortschrittlichen Traditionen ausgerichtet Seit den 1980er Jahren nahm eine eher internationalistische Perspektive zu Diese interpretierte die deutsche Geschichte im Zusammenhang mit internationalen Entwicklung des Sozialismus Bedeutend fur den Wandel des Geschichtsbildes in der DDR auch zu nichtsozialistischen Aspekten war die Ausstellung Martin Luther und seine Zeit von 1983 Bis 1987 wurden 95 Sonderausstellungen konzipiert Ausserdem wurden 107 Sonderausstellungen fur das Ausland erarbeitet und 140 Wanderausstellungen die in der DDR und im Ausland gezeigt wurden zusammengestellt Leitung BearbeitenErster Direktor des Museums war Alfred Meusel Sein Stellvertreter war Eduard Ullmann Ihm folgte von 1963 bis 1967 Walter Nimtz Danach leitete Wolfgang Herbst das Museum Alle gehorten der SED an Ein wissenschaftlicher Rat sollte dafur Sorge tragen dass die Ausstellung sich stets am marxistisch leninistischen Geschichtsbild orientiert Das Ende BearbeitenNach der Wende wurde das Museum auf Beschluss des Ministerrates der DDR 1990 geschlossen Die Bestande gingen an das Deutsche Historische Museum uber das auch das Zeughaus als Sitz ubernahm Dazu gehorten auch die Exponate des Ofen und Keramikmuseum Velten welche von 1970 bis 1994 ausgelagert waren Literatur BearbeitenIlko Sascha Kowalczuk Legitimation eines neuen Staates Parteiarbeiter an der historischen Front Geschichtswissenschaft in der SBZ DDR 1945 1961 Links Berlin 1997 ISBN 3 86153 130 5 S 175 ff Stefan Ebenfeld Geschichte nach Plan Die Instrumentalisierung der Geschichtswissenschaft in der DDR am Beispiel des Museums fur Deutsche Geschichte in Berlin 1950 1955 Tectum Marburg 2001 ISBN 3 8288 8261 7 4 Museum fur Deutsche Geschichte In Hartmut Zimmermann DDR Handbuch Verlag Wissenschaft und Politik Koln 1985 Bd 2 S 919 Ein neues Museum In Berlin Kalender 1987 Hrsg Luisenstadtischer Bildungsverein 1997 ISBN 3 89542 089 1 S 34 35 David E Marshall Das Museum fur deutsche Geschichte A Study of the Presentation of History in the Former German Democratic Republic Studies in Modern European History Bd 56 Peter Lang New York 2010 ISBN 0 8204 7274 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Museum fur Deutsche Geschichte Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website Das Museum fur Deutsche Geschichte Digitalisat vom Museumsfuhrer 3 Auflage 1987 Ausgestellte Ideologie Die Ausstellungen des Museums fur Deutsche Geschichte 1952 1990 In Kulturstiftung des Bundes de Museum fur Deutsche Geschichte Nutzung ab 1952 In DHM de Postkartenbilder vom Museum fur Deutsche Geschichte In DDR Postkarten Museum Rolf Lautenschlager Geschichte restlos abgeraumt In Die Tageszeitung 26 Mai 2009Einzelnachweise Bearbeiten Stefan Ebenfeld Geschichte nach Plan Die Instrumentalisierung der Geschichtswissenschaft in der DDR am Beispiel des Museums fur Deutsche Geschichte in Berlin 1950 1955 Tectum Verlag Marburg 2001 Detlef Brunner Udo Grashoff Andreas Kotzing Hrsg Asymmetrisch verfochten Neue Forschungen zur gesamtdeutschen Nachkriegseschichte Berlin 2013 ISBN 978 3 86153 748 9 S 23 Regina Muller Das Berliner Zeughaus Die Baugeschichte Berlin 1994 ISBN 3 89488 055 4 S 282 Rezension von Stefan Nies 15 Marz 2003 Online abgerufen am 29 September 2020 Normdaten Korperschaft GND 2019235 6 lobid OGND AKS LCCN n50041216 VIAF 122904095 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Museum fur Deutsche Geschichte amp oldid 238091489