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Paul August Wilhelm Ronge 26 November 1901 in Konigsberg Preussen 23 November 1965 in Berlin war ein deutscher Jurist und Politiker Von 1948 bis 1958 gehorte er zunachst der Stadtverordnetenversammlung von Gross Berlin und anschliessend dem Abgeordnetenhaus von Berlin an seit 1951 als stellvertretender Vorsitzender der FDP Fraktion Daneben machte Ronge sich auch als Kunstsammler sowie als Vorstandsmitglied der 1952 in Westdeutschland neu begrundeten Deutschen Schillerstiftung einen Namen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Grabstatte auf dem Waldfriedhof DahlemRonge war der Sohn eines Generaloberveterinars Er wuchs in Insterburg auf wo er ein humanistisches Gymnasium besuchte Nach dem Abitur studierte er Rechts und Staatswissenschaften sowie Nationalokonomie an der Universitat zu Koln Er schloss seine Ausbildung mit der Promotion mit dem Thema Preistheorie und Wirtschaftsstorung zum Dr rer pol ab Nach dem Ende des Juristischen Vorbereitungsdienstes kam er als Assessor zum Landgericht Konigsberg 1931 trat Ronge in die Kanzlei des damals sehr prominenten Konigsberger Rechtsanwalts David Aschkanasy ein In den 1930er Jahren gehorte er neben Max Alsberg und Erich Frey zu den bekanntesten Strafverteidigern Deutschlands Achtung wurde ihm nach 1945 entgegengebracht fur seine wahrend der nationalsozialistischen Herrschaftsjahre demonstrierte Haltung Ronge trat als einer von nur sehr wenigen Anwalten Ostpreussens nie der NSDAP bei und stellte sich Verfolgten des NS Systems so Juden und Pfarrern der Bekennenden Kirche als Rechtsvertreter zur Verfugung Kurz vor Kriegsende wurde er wegen regimekritischer Bemerkungen in Abwesenheit zum Tode verurteilt Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs liess Ronge sich in West Berlin als Strafverteidiger nieder In den ersten Jahren verteidigte er im Kontrast zu seiner fruheren Tatigkeit insbesondere durch ihr Verhalten wahrend der NS Zeit belastete Personen So reprasentierte er Erich Gritzbach den ehemaligen Chef des Stabsamtes des preussischen Ministerprasidenten Hermann Goring in einem Suhneverfahren vor dem Berliner Landgericht in den 1950er Jahren wahrend er unmittelbar nach Kriegsende die als Denunziantin bekannt gewordene Helene Schwarzel verteidigte Schwarzel hatte im Herbst 1944 die nationalsozialistischen Behorden uber den Aufenthaltsort des wegen seiner Involvierung in den Umsturzversuch vom 20 Juli gesuchten ehemaligen Leipziger Burgermeister Carl Friedrich Goerdeler informiert und so zu der spater als Justizmord bewerteten Hinrichtung Goerdelers durch die NS Justiz beigetragen Ronge der ein enger personlicher Freund Goerdelers gewesen war begrundete seine Entscheidung Schwarzel zu verteidigen die aufgrund des alliierten Kontrollratsgesetzes Nr 10 wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu einer Zuchthausstrafe von 15 Jahren und 10 Jahren Ehrverlust verurteilt wurde damit dass er das Recht wunsche Offentlich hervor trat Ronge zudem indem er im Rahmen der offentlichen Debatte um die Abschaffung oder Beibehaltung der Todesstrafe die 1948 1949 parallel zu den Erorterungen um das Bonner Grundgesetz gefuhrt wurde publizistisch gegen dieses Sanktionsmittel Stellung bezog 1 Paul Ronge starb 1965 nur drei Tage vor seinem 64 Geburtstag an den Folgen eines Oberschenkelhalsbruchs Sein Grab befindet sich auf dem Waldfriedhof Dahlem Feld 007 388 389 2 Schriften BearbeitenPreistheorie und Wirtschaftsstorung 1922 Dissertation Problem 218 Rudolstadt 1947 Warum ich Helene Schwarzel verteidigte In Nordwestdeutsche Hefte 1 1946 Nr 9 S 14 15 Im Namen der Gerechtigkeit Erinnerungen eines Strafverteidigers 1963 Literatur BearbeitenWerner Breunig Siegfried Heimann Andreas Herbst Biografisches Handbuch der Berliner Stadtverordneten und Abgeordneten 1946 1963 Schriftenreihe des Landesarchivs Berlin Band 14 Landesarchiv Berlin Berlin 2011 ISBN 978 3 9803303 4 3 S 223 Wer ist Wer Bd 12 1955 S 986 Weblinks Bearbeitenwww berlin friedparks de Waldfriedhof Dahlem BiographieEinzelnachweise Bearbeiten Todesstrafe Ja oder Nein In Der Spiegel 22 1949 26 Mai 1949 Hans Jurgen Mende Lexikon Berliner Begrabnisstatten Pharus Plan Berlin 2018 ISBN 978 3 86514 206 1 S 587 Vorsitzende der FDP Fraktion im Abgeordnetenhaus von Berlin Carl Hubert Schwennicke 1950 1956 Paul Ronge 1956 1958 Hermann Oxfort 1963 1975 Horst Vetter 1975 1983 Walter Rasch 1983 1989 Carola von Braun 1991 1994 Axel Kammholz 1994 1995 Gunter Rexrodt 2001 2002 Martin Lindner 2002 2009 Christoph Meyer 2009 2011 Sebastian Czaja seit 2016 Normdaten Person GND 138431361 lobid OGND AKS LCCN n85127455 VIAF 89973855 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ronge PaulALTERNATIVNAMEN Ronge Paul August Wilhelm vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und Politiker FDP GEBURTSDATUM 26 November 1901GEBURTSORT Konigsberg OstpreussenSTERBEDATUM 23 November 1965STERBEORT West Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paul Ronge amp oldid 215700732