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August Kotzsch 20 September 1836 in Loschwitz bei Dresden 23 Oktober 1910 ebenda war ein deutscher Fotograf August Kotzsch 1860 Grab von August Kotzsch auf dem Loschwitzer Friedhof Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 August Kotzsch Bestand der Deutschen Fotothek 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenCarl Friedrich August Kotzsch wurde 1836 als zweites Kind des Winzerehepaares Johann Gottfried und Johanna Christiane Kotzsch geboren Die Familie besass einen Weinberg die Winterleithe spater Kotzschens Berg genannt wurde Von 1842 bis 1850 besuchte Kotzsch in Loschwitz die Dorfschule und trat anschliessend ohne ein Handwerk zu erlernen in den elterlichen Betrieb ein Neben dem Weinanbau erzielte die Familie Einkunfte durch das Vermieten von Zimmern an Sommergaste etwa an Ludwig Richter der sich 1852 bei seinem ersten Sommeraufenthalt in Loschwitz im Kotzsch Haus eingemietet hatte und der sich bis zu seinem Tod alljahrlich in der Nachbarschaft einfand Kotzsch begann in dieser Zeit nach Zeichnungen und Holzschnitten Richters sowie nach der Natur zu zeichnen davon haben sich 27 Zeichnungen sowie die Skizzenbucher erhalten Der Wunsch nach einem Studium an der Kunstakademie blieb jedoch aus finanziellen Grunden unerfullt Um den Sohn als Miternahrer fur die Familie zu erhalten kaufte ihn der Vater 1856 vom Militardienst frei Um 1860 ergab sich fur Kotzsch die Gelegenheit dem Nachbarn August Niemann Maler und Fotograf gelegentlich bei der Herstellung fotografischer Aufnahmen zur Hand zu gehen und die fotografischen Techniken zu erlernen Nach dem Tod Niemanns um 1861 kaufte Kotzsch die Ausrustung und war seitdem neben seiner Weinbauern Tatigkeit gewerblicher Fotograf in Loschwitz Neben der umfassenden Dokumentation des elterlichen Weinberges waren es vor allem Naturstudien mit denen sich der junge Fotograf befasste Im Jahr 1865 heiratete Kotzsch Sophie Fischer die bereits im folgenden Jahr bei der Geburt des ersten Kindes starb 1868 ehelichte er Ida Auguste Leinert in Muskau mit der er funf Kinder hatte Nach dem Tod seines Vaters 1869 war er fur die Versorgung der eigenen Familie sowie von Mutter und Schwester verantwortlich Da Kotzsch der einzige Fotograf in Loschwitz und Umgebung war erhielt sein Atelier eine gute wirtschaftliche Grundlage Zudem war er fur die Aufnahmen von besonderen Anlassen im Ort verantwortlich zum Teil als Auftrag zum Teil aus eigenem Antrieb und erfullte seit 1877 die Nachfrage nach Bildpostkarten Von Kotzschs fotografischer Ausrustung hat sich kaum etwas erhalten Wahrscheinlich ist dass Kotzsch eine sogenannte Schiebekastenkamera verwendete als Objektive kommen der Aplanat von Carl August von Steinheil und das Orthoskop von Petzval in Betracht Ab Mitte der 1870er Jahre fertigte er auch Stereoaufnahmen an Kotzsch bevorzugte das nasse Kollodiumverfahren bei dem die Platten vor der Aufnahme gegossen nass belichtet und sofort entwickelt wurden Bei Aussenaufnahmen diente ein mitgefuhrter selbstgebauter zweiradriger Handwagen als Dunkelkammer Zum Kopieren der Aufnahmen benutzte er Albuminpapier das nach dem Trocknen auf Karton aufgezogen und von Kotzsch mit einem ovalen Pragestempel versehen wurde Nach 1895 machte Kotzsch nur noch gelegentlich Aufnahmen von Haus und Familie Das Haus war mit der Zeit baufallig geworden er liess es 1905 abreissen und ein neues errichten das jetzige Kotzsch Haus Im Alter von 74 Jahren starb August Kotzsch 1910 und wurde auf dem Loschwitzer Friedhof beigesetzt Werk BearbeitenAugust Kotzsch der sich selbst Photograph in Loschwitz bei Dresden nannte wurde durch seine Ansichten der Landschaft um Loschwitz international bekannt Kotzsch Motive waren dabei neben Alltagsszenen lokalen Ereignissen der Arbeit von Handwerker und Bauern und Naturmotiven auch Portrats von prominenten Besuchern In einer von ihm angelegten Werkliste befinden sich 550 Motive die er selbst als kunstlerisch wertvoll einstufte Das waren vor allem Studienblatter in denen er seinen freien Gestaltungswillen und seine eigene kunstlerische Auffassung umsetzte Sein Werk genoss seit Mitte der 1880er Jahre infolge wichtiger Ausstellungen auch internationales Ansehen Anlasslich der Weltausstellung in Wien 1873 erhielt er eine Verdienstmedaille Er nahm 1875 an der Industrieausstellung in Dresden teil und erhielt dort 1879 einen ersten Preis und das Ehrendiplom August Kotzsch Bestand der Deutschen Fotothek BearbeitenDer August Kotzsch Bestand der Deutschen Fotothek beinhaltet Motive der Loschwitzer Umgebung aus den Jahren 1861 bis 1894 Neben dem Kernbestand von 29 Glasplatten im Format 18 24 cm SLUB DF 95596 95624 der laut Zugangsbuch im Juli 1953 in die Fotothek gelangte befinden sich weitere vier Glasnegative SLUB DF 121432 121435 in der Sammlung die mit Datum Marz 1953 im Zugangsbuch aufgefuhrt sind sowie eine Platte SLUB DF 95087 die schon 1935 als Geschenk von Kotzschs Sohn Otto in den Bestand aufgenommen werden konnte Ebenfalls mit Zugangsdatum Juli 1953 ist ein Konvolut von 50 Glasplatten im Format 9 12 cm SLUB DF 82702 82752 vermerkt Bei 30 dieser Negative handelt es sich um Aufnahmen von Otto Kotzsch die ubrigen 20 sind Reproduktionen nach August Kotzsch die vermutlich von Otto Kotzsch angefertigt worden sind Des Weiteren besitzt die Fotothek 18 Reproduktionen von Walter Mobius die 1934 SLUB DF 20939 und 1937 SLUB DF 54989 55005 von originalen Positiven damals nicht spezifizierter Herkunft angefertigt worden sind Weitere 20 Reproduktionen jungeren Datums nach Originalen aus dem Kupferstichkabinett Dresden dem Stadtarchiv und dem Sachsischen Hauptstaatsarchiv Dresden sowie aus Privatsammlungen runden den Kotzsch Bestand der Deutschen Fotothek dokumentarisch ab Insgesamt haben sich rund 700 Motive aus dem Werk von August Kotzsch erhalten Viele befinden sich in Familienbesitz vor allem bei Kotzschs Urenkel Volkmar Herre sowie in verschiedenen Privatsammlungen im Raum Dresden Im Stadtmuseum Dresden werden 48 Originalplatten sowie 102 Originalabzuge verwahrt Elf Originalabzuge befinden sich im Kupferstichkabinett Dresden funf in der Graphischen Sammlung der Staatsgalerie Stuttgart vier Originalplatten und 23 Reproduktionen die nach 1920 von Kotzschs Sohn Hermann nach Originalen des Vaters angefertigt worden sind im Hauptstaatsarchiv Dresden Literatur BearbeitenErnst Hirsch Matthias Griebel Volkmar Herre August Kotzsch 1836 1910 Photograph in Loschwitz bei Dresden Verlag der Kunst Dresden 1986 Ulrike Gauss Hrsg August Kotzsch 1836 1910 Pionier der deutschen Photographie Katalog Kupferstich Kabinett Dresden Cantz Stuttgart 1992 Hans Ulrich Lehmann August Kotzsch Chronist von Loschwitz In Dresdner Geschichtsverein Hrsg Die Loschwitz Pillnitzer Kulturlandschaft Dresdner Hefte 34 11 Jahrgang Heft 34 2 1993 S 28 35 Erika Eschebach Holger Starke Hrsg Von Loschwitz nach Amerika Fotografien von August Kotzsch 1836 1910 Katalog zur Ausstellung im Stadtmuseum Dresden 3 Juli 2010 bis 26 September 2010 Dresden 2010 ISBN 978 3 941843 06 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons August Kotzsch Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber August Kotzsch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur von und uber August Kotzsch in der Sachsischen Bibliografie August Kotzsch in der Deutschen Fotothek Artikel im Stadtwiki DresdenNormdaten Person GND 118817302 lobid OGND AKS LCCN n86123740 VIAF 25399166 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kotzsch AugustKURZBESCHREIBUNG deutscher FotografGEBURTSDATUM 20 September 1836GEBURTSORT LoschwitzSTERBEDATUM 23 Oktober 1910STERBEORT Loschwitz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title August Kotzsch amp oldid 237688944