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Wildenthal staatlich anerkannter Erholungsort ist ein Ortsteil der Stadt Eibenstock im Erzgebirgskreis im sachsischen Erzgebirge WildenthalStadt EibenstockKoordinaten 50 27 N 12 38 O 50 45098 12 63164 731 Koordinaten 50 27 4 N 12 37 54 OHohe 731 720 1019 mEinwohner 264 9 Mai 2011 1 Eingemeindung 1 Januar 1994Postleitzahl 08309Vorwahl 037752Wildenthal Sachsen Lage von Wildenthal in SachsenWildenthal Blickrichtung OberwildenthalWildenthal Blickrichtung Oberwildenthal Inhaltsverzeichnis 1 Geografische Lage 2 Geschichte 3 Bevolkerungsentwicklung 4 Legenden 5 Politik 5 1 Ortschaftsrat 5 2 Ortsvorsteher 6 Personlichkeiten 7 Kultur und Sehenswurdigkeiten 7 1 Regelmassige Veranstaltungen 8 Sport 8 1 Sommer 8 2 Winter 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeografische Lage BearbeitenDer staatlich anerkannte Erholungsort liegt im tiefeingekerbten Tal der Grossen Bockau am Fusse des 1019 m hohen Auersberges im Naturpark Erzgebirge Vogtland Der Ort liegt auf Hohen zwischen 720 und 1019 m u NN Zu Wildenthal gehort auch der an der Staatsstrasse nach Johanngeorgenstadt gelegene Ortsteil Oberwildenthal Im Ort zweigt eine Verbindungsstrasse nach Carlsfeld ab Geschichte BearbeitenWildenthal ist wie der Eibenstocker Chronist Johann Paul Oettel 1748 meldet aus rauher Wurtzel und zwar von dem Herrn Grafen Anarg Friederich Herrn zu Wildenfelss und Hauptmann des Voigtlandischen Creyssses erbauet und der Nahme Wildenthal Weil dieses der jungste Hammer ist der in hiesiger Gegend erbauet worden so wird er noch ietzo der Neue Hammer genennet gegeben worden und giebt doch iezt in der Viehzucht keinem nichts nach vielmehr ist dieses der betrachtlichste und von einer grossen Anzahl Menschen bewohnte Hammer Er lieget an der grossen Bockau und hat die schonsten Eisen Zechen in der Nahe 2 Rund um Wildenthal vor allem am Auersberg zeugen Bingen Halden alte Mundlocher und die Raithalden der Zinnseifen von alter Erzgewinnung Im ganzen sollen es ca 300 Bergwerke am Auersberg gewesen sein Bereits 1596 beklagte sich Anarg Friedrich von Wildenfels beim Kurfursten von Sachsen dass seine Bemuhungen um Anrichttunge eines Hammerwergks vber dem Eibenstocke gegen der Behmischen grentze bislang nicht erfolgreich waren weil es seitens des Rates von Zwickau Bedenken wegen der Flosse an der von ihm vorgeschlagenen Hammerstatte gab 3 Der 10 September 1598 gilt als Grundungsdatum des Ortes Die Erben des Grunders Anarg Friedrich von Wildenfels verkauften schon 1611 das Werk an Wilhelm Friedrich von Milkau dem Besitzer des Edelhofes Alberoda bei Aue Aber auch dieser gab bald nach Erhalt eines Privilegs den Hammer an den Zehntner Jacob Seeling aus Schneeberg ab Als Pachter erscheint spater der Hammermeister Hieronymus Muller von Berneck der zeitweise auch den Auerhammer leitete 1647 verkauften die Gebruder Helfrich Wildenthal fur 3300 Gulden an Michael Gottschald Dieser erbaute einen zweiten Stabhammer und erwirkte am 25 August 1655 ein neues Privileg des Kurfursten Johann Georg I von Sachsen in dem ihm ein Hochofen ein Blechhammer und ein Zinnhaus sowie das Schlachten Brauen Backen Schenken gegen Entrichtung der gewohnlichen Trank und Fleisch Pfennigsteuer bewilligt wurde Damit entstand in Wildenthal wohl das Brauhaus das lange Zeit neben Drechslers Hotel stand und von dem heute noch ein Keller existieren soll Von Michael Gottschald mit volkstumlichem Spitznamen Holzmichel 4 genannt ist uberliefert dass er bis zu 100 000 Gulden ins Bergwerk gesteckt und in elf Jahren uber 7 000 Gulden Amtsabgaben bezahlt hat 1656 wird Wildenthal unter den Werken genannt die Eisen fur den Marstall nach Dresden zu liefern hatten 1658 ist es mit Abgaben an das Amt Schwarzenberg ruckstandig Viele Akten berichten von Holzschlag und Geleit In den Handen der Familie Gottschald blieb Wildenthal mit kurzer Unterbrechung um das Jahr 1780 bis 1820 Im Jahre 1812 waren 26 Arbeiter hier beschaftigt 1830 bestand das Werk aus zwei Frischfeuern einer Zainhutte einer Blechhutte und wurde von funf Meistern geleitet 1835 kamen ein Blechwalzwerk und die erste Nagelfabrik Sachsens dazu 1826 schreibt August Schumann Wildenthal gehort unstreitig zu den durftigsten Orten Sachsens und das zeigt sich am allermeisten in der Kleidung oder vielmehr Nichtbekleidung der Kinder Durchreisenden wurde empfohlen stets einige Kupfermunzen in der Tasche fur die bettelnden Kinder bereitzuhalten 5 1836 geht Wildenthal an Karl von Querfurth auf Schonheiderhammer uber Im Besitz seiner Nachkommen blieb wohl das Hammerwerk bis zu dessen Niedergang 1848 schildert Johann Traugott Lindner in seinen Wanderungen durch die interessantesten Gegenden des Sachsischen Obererzgebirges 6 den Ort folgendermassen Tief aber immer noch in einer Meereshohe von 2250 Fuss eingebettet liegt das Eisenhuttenwerk gleiches Namens in der Umarmung des Auersberges und des Zeisiggesanges Die grosse Bockau durchrauscht das Oertchen dreht das gangbare Zeug in Hutten und Hohofen sendet von hier aus seinen halben Wasserschatz mittelst des sogenannten Grunergraben fur okonomische Zwecke nach Eibenstock wahrend die andere Halfte in seiner engen Wiege uber Granitblocke hinab nach Unterblauenthal in die Mulde stromt Das Herrnhaus in Wildenthal schaut von einer Anhohe wie sich s gebuhrt uberlegen auf eine Schaar armlicher Hutten hernieder zwischen welche sich jedoch seit mehrern Jahren ein freundliches Posthaus so wie ein restaurirtes Wirthshaus eingeschoben haben Man sieht es diesen Gebauden an dass sie in Privathanden sind Ueberraschend ist das fiscalische Forsthaus im italienischen Styl vor ungefahr ein Dutzend Jahren erbaut 1834 Weiter schreibt er Das Oertchen hat seit etwa 20 Jahren an seiner Wildheit gar sehr verloren es fuhrt eine Chaussee nach Karlsbad hindurch die in der Badesaison sehr lebendig wird der Besitzer des Werkes und noch einige andere Einwohner sind theils wisenschaftlich gebildet theils sonst gut unterrichtet was zur sittlichen Abrundung der geistesarmen Bevolkerung der Vergangenheit viel beitragen musste und sich auch jetzt schon dadurch kund giebt dass man gern aus der Nachbarschaft Parthien dahin macht und sich von der wildromantischen Natur umarmen lasst Kaffee trinkt und Forellen speis t Immer mehr Fahrgaste nutzten die 1819 eingerichtete Extrapostroute uber den Hirschenstander Pass die 1837 eine Aufwertung als Eilpost Sommerlinie Zwickau Karlsbad erfuhr 1860 kam als erster Sommergast der Theologe und spatere Professor fur Geografie an der Universitat Leipzig Otto Delitsch in den Gasthof von Robert Drechsler nach Wildenthal Seine Aufsatze uber das Erzgebirge haben den weiteren Reise und Wanderverkehr des Erzgebirges wesentlich gefordert Ihm zu Ehren ist 1907 ein Gedenkstein gegenuber dem im Jahre 2000 abgerissenen Hotel Am Auersberg zuvor Hotel Drechsler errichtet worden Bereits 1886 wird Wildenthal als einer der am hochsten gelegenen Bergcurorte genannt 7 Wildenthal wurde eine der ersten Sommerfrischen des westlichen Erzgebirges Der wachsende Fremdenverkehr brachte ein vollig anderes Leben in das Dorf Wahrend zunachst Kurgaste nach oder von Karlsbad ohne Zwischenstopp durch den Huttenort reisten machten die Postkutschen nach Einrichtung einer Nebenposthalterei in Wildenthal ab 1820 hier Halt zum Pferdewechsel Erschutternde Schilderungen der Reisegaste uber bettelnde Wildenthaler Kinder wichen bald den Berichten von den herrlichen Fichtenwaldern und der reinen Gebirgsluft In der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts richteten sich viele Wildenthaler zur Aufnahme von Sommer spater auch Wintergasten ein Erwahnt seien die zwei stattlichen Gasthauser Drechslers Hotel am Auersberg und Gnuchtels Hotel zur Post heute Hammerschanke bis 1911 auch die Pension Meichsner im ehemaligen Herrenhaus das am 10 November 1911 abbrannte Bis heute erinnern ein noch vorhandener Keller und behauene Granitblocke im Park an dieses Haus Viele Hauschen wurden neu erbaut oder erweitert Herrlicher Luftkurort und Wintersportplatz wirbt ein Prospekt aus den 1930er Jahren Stephan Dietrich besser als Saafnlob bekannt schreibt uber die Wildenthaler Sie sind alle nicht schlecht dran wie man so sagt weil sie ihre Hausle schon hergerichtet haben und an Sommer und Wintergaste vermieten Manchmal haben sie mehr Sommergaste als sie Einwohner sind Am 30 Dezember 1877 unternahmen die Schneeberger Seminaroberlehrer Ernst Kohler und Hermann Mockel der Ratsoberforster Arnold und der Baumeister Gorling wieder eine Schlittenfahrt durch das Auersberggebiet Fasziniert vom Reiz der tiefverschneiten Walder beschlossen sie bei der Einkehr im Drechslers Gasthof in Wildenthal fur das Erzgebirge einen Heimat und Wanderverein zu grunden Am 5 Mai 1878 wurde dann der Erzgebirgsverein in Aue gegrundet Gerade in Wildenthal ist der Erzgebirgsverein sehr rege gewesen und das hing wohl auch mit dem Hausberg dem Auersberg zusammen 1935 initiierten der damalige Schulleiter von Wildenthal Dr Willmar Gruntzig Forstmeister Dick und Burgermeister Heydel den Bau des Wildenthaler Waldbades Gruntzig Vater von Johannes W Gruntzig und Andreas Roland Gruntzig projektierte auch dieses Freibad welches 1935 im Rahmen einer damaligen Arbeitsbeschaffungsmassnahme von Wildenthalern gebaut wurde Das aufgrund seiner Lage so genannte Mittenwaldfreibad war eines der ersten Freibader im Erzgebirge Zur Belebung des Fremdenverkehrs hat auch die Wiedereinrichtung des Postkutschenbetriebes durch die Deutsche Reichspost gedient Sie befuhr Ende der 1930er Jahre ein Teilstuck der 1698 eingerichteten Postkutschenverbindung zwischen Leipzig Schneeberg Wildenthal Johanngeorgenstadt Karlsbad und machte in Wildenthal Station Die Tagespresse berichtete im August 1938 Das war eine Begeisterung als die wiedererstandene Postkutsche Anfang dieser Woche ihre erste Probefahrt unternahm vom Radiumbad Oberschlema in das Auersberggebiet Die herrliche gelbe Kutsche mit vier Rappen Gemachlich soll man wieder einmal durch das Land fahren wie Weiland der Geheimrat von Goethe die Schonheiten nahe am Rande des Weges und in der Ferne in aller Ruhe geniessen und Wege soll man fahren die dem Auto verschlossen sind nbsp Ortsansicht um 1840 nbsp Blick nach Suden zum Hirschenstander Pass vorn das Hammerherrenhaus links das Gasthaus spater Hotel Am Auersberg Aquarell um 1830 nbsp Ortszentrum 1933 nbsp Hotel zur Post 1931 heute die HammerschankeVom Zweiten Weltkrieg blieb Wildenthal weitgehend verschont Auf dem Auersberg wurde eine Flakstellung errichtet und zum besseren Schutz des Luftraumbeobachtungspostens vor widrigen Witterungseinflussen erhielt die Aussichtsplattform des Turmes 1940 ihre holzerne Haube Unmittelbar nach Kriegsende gehorte die Gemeinde zur sogenannten Freien Republik Schwarzenberg das heisst der Ort war militarisch nicht besetzt Stephan Dietrich genannt Saafnlob ein bekannter Heimatdichter und Mundartsprecher des Erzgebirges im 20 Jahrhundert war hier in der nach seinen Vorstellungen 1939 40 erbauten Schule von Ostern 1940 bis 1945 als Schulleiter tatig Zum Wildenthaler Hammerfest 2003 wurde das heutige Haus des Gastes in dem sich fruher die Schule befand auf seinen Namen geweiht Zur Freude der Wildenthaler und ihrer zahlreichen Urlaubsgaste wurde so mancher lustiger Schwank in erzgebirgischer Mundart aufgefuhrt Nach 1945 hatte Wildenthal oftmals mehr Feriengaste als Einwohner Wahrend zunachst der Dorfklub ein reges sportlich kulturelles Leben organisierte ubernahm spater der FDGB Feriendienst diese Aufgabe Heute wird diese Arbeit durch den Heimatverein Wildenthal e V fortgefuhrt 1965 erhielt der Ort als einer der ersten im Westerzgebirge das Pradikat Staatlich anerkannter Erholungsort Die sich im Park des Herrenhauses von Wildenthal befindliche Ortspyramide ist mittlerweile wohl eine der altesten im Erzgebirge Errichtet wurde sie von ortsansassigen Schnitzern 1961 in VMI Auf ihren 4 Etagen stellt sie das dorfliche Leben und die Arbeit im Gebirge dar Sie ist eine der wenigen im Erzgebirge deren Figuren auch im Sommer stehen bleiben ihr gestalterisches Ensemble also das ganze Jahr uber bewundert werden kann In den 1960er Jahren entstand auch das Modell eines Hammerwerkes am Gruner Graben Es stand bis 1972 im Park und wurde durch das damalige Hochwasser hinweggespult Zum Hammerfest 2007 erfolgte die Einweihung eines neuen Modells am alten Platz Es treibt in Anlehnung an die zwei ehemaligen Hammerwerke von Wildenthal zwei Hammer an Von Aue kommend passierte im Mai 1964 und 1968 die Internationalen Friedensfahrt Wildenthal mit dem Etappenziel Karlsbad bzw Prag Ebenfalls im Jahr 1968 in der Nacht zum 21 August durchfuhren sowjetischer Panzer den Ort mit dem Ziel Tschechoslowakei und Niederschlagung des Prager Fruhlings Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 100 jahrigen Bestehen des Berggasthofes auf dem Auersberg wurde am 19 Mai 2007 auf Initiative des Wildenthaler Heimatvereins im Park auch ein Jubilaumsstein mit Gedenktafel enthullt Einige Tage vorher war eine Weisstanne gepflanzt worden in Anlehnung an die alte Riesentanne am Ellbogenweg die bis zur Mitte des vergangenen Jahrhunderts uber 400 Jahre auf die Entwicklung im Tal herabblickte Am 9 November 2019 zum 30 jahrigen Jubilaum des Mauerfalls war Wildenthal Austragungsort eines Treffens von DDR Skispringerlegenden Unter ihnen waren Helmut Recknagel Hans Georg Aschenbach Jens Weissflog und uber 50 weitere ehemalige Weltklassespringer aus Oberwiesenthal Klingenthal Brotterode Zella Mehlis und Oberhof Als Gaste konnte eine kleine Delegation aus Osterreich unter Leitung von Reinhold Bachler begrusst werden Die Grusse des DSV uberbrachte Horst Huttel Heute liegt Wildenthal inmitten von Bergwiesen im FFH Gebiet Tal der Grossen Bockau am Rande des Europaischen Vogelschutzgebietes Westerzgebirge und bietet zahlreiche Erholungsmoglichkeiten Zugleich ist es Ausgangspunkt fur Fuss und Skiwanderungen auf den Auersberg Bruckenberg Schone Aussicht und Leistnerhubel oder uber den an der Kammloipe gelegenen Grenzubergang zwischen Oberwildenthal und Jeleni weiter ins Bohmische Zahlreiche Radfahrer Fuss und Skiwanderer nutzen diesen im Volksmund als Eisernes Tor bezeichneten Grenzubergang nbsp Das alte Forstamt und der Auersberg nbsp Kneippanlage am alten Mittenwaldfreibad nbsp Ehemalige Grenzlandschule und jetziges Dorfgemeinschaftshaus Saafnlob Haus nbsp Modell eines Hammerwerkes nbsp Pyramide im Park nbsp Delitsch Gedenkstein am Gruner Graben im ParkBevolkerungsentwicklung BearbeitenJahr Einwohnerzahl 8 1791 27 Hausler1834 4271871 5081890 436Jahr Einwohnerzahl1910 4001925 4001939 4101946 387Jahr Einwohnerzahl1950 7741964 4151990 320Legenden BearbeitenMit der Gruft auf dem Friedhof Wildenthal stehen mehrere Legenden in Zusammenhang Der Uberlieferung nach soll der Gesandte Alexander Wiesner der auf dem Weg nach Karlsbad war hier todlich vom Pferd gesturzt und mit seinem Pferd beigesetzt worden sein Das Totenregister des Pfarramtes von Eibenstock sagt dazu aus gestorben am 16 September 1871 43 Jahre 7 Monde 22 Tage Bruno Thorso Carl Edler von Querfurth Hammerwerksbesitzer bestattet am 20 September in Wildenthal Alexander Wilhelm Friedrich Wiessner Dr der Philos und Primentgelehrter gestorben 23 Februar 1879 begraben den 27 Februar 1879 Bruder der Frau des Edlen von Querfurth Tatsachlich verstarb Ernst von Stein in den Handen seiner Mutter Charlotte von Stein in der Nacht zum 14 Juni 1787 wahrend seiner Reise nach Karlsbad im Herrenhaus am 10 Januar 1911 abgebrannt in Wildenthal Er wurde von Christian Gottlieb Gottschaldt einem Nachfahren des Holzmichels jedoch in der Familiengruft der Gottschaldts in Eibenstock beigesetzt Charlotte schrieb am 27 Juni 1787 Ein Traum den ich vor mehr als 17 Jahren hatte ist mir in Wildenthal wo Ernst starb eingetroffen Eine traumhafte Liebesnacht soll hier Goethe wahrend einer seiner zahlreichen Fahrten nach Karlsbad erlebt haben Ein Schaden an der Kutsche notigte ihn zur Einkehr in einem nicht genannten Gasthaus das Siegfried Sieber in Wildenthal vermutete Die hubsche Nichte des Wirtes hatte es ihm gleich angetan und so nahm alles seinen Lauf doch anders als gedacht In seinem erotischen Gedicht Das Tagebuch 1810 damals stand es auf dem Index schildert er ein amouroses Abenteuer mit der jungen Maid bei der er nicht zum Ziel kam aber es lag nicht an ihr Verfluchter Knecht wie unerwecklich liegst du Und deinen Herrn ums schonste Gluck betriegst du Dass dieses Ereignis in Wildenthal stattfand ist lediglich eine Legende Erstens befand sich Goethe nicht auf der Fahrt nach Karlsbad sondern auf der Ruckreise von einem nicht genannten Ort nach Weimar Zweitens geht aus dem Gedicht hervor dass er sich durch den Wagenschaden eine Nacht verspatete also nur noch maximal eine Tagesreise von Weimar entfernt war Wildenthal war jedoch wesentlich weiter entfernt Politik BearbeitenOrtschaftsrat Bearbeiten Die funf Sitze im Ortschaftsrat Wildenthal verteilen sich wie folgt FWV 4 Sitze 2019 98 2 aller Stimmen Einzelvorschlage 4 1 Sitz 2019 1 8 Sitz bleibt unbesetzt Ortsvorsteher Bearbeiten Ortsvorsteher ist seit 1995 Hans Jurgen Graf FWV Personlichkeiten BearbeitenMichael Gottschald 1597 1674 hier ab 1647 Hammerherr fruhneuzeitlicher Unternehmer Johann Georg Gottschald 1691 oder 1692 1749 hier geboren fruhneuzeitlicher Unternehmer Ernst von Stein 1767 1787 verstarb hier im Herrenhaus Otto Delitsch 1821 1882 Professor fur Geografie an der Uni Leipzig weilte hier ab 1860 mehrmals mit seiner Familie auf Sommerfrische Max Friedrich Kunze 1838 1921 Professor fur Mathematik an der Forstakademie in Tharandt Begrunder des Forstlichen Versuchswesens hier geboren Hans von Querfurth 1849 1931 Besitzer des Eisenhuttenwerks Schonheiderhammer und deutscher konservativer Politiker MdL Konigreich Sachsen Stephan Dietrich genannt Saafnlob 1898 1969 Heimatschriftsteller und Mundartdichter von 1940 bis 1945 hier SchulleiterKultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenAuersberg 1019 m mit steinernem Aussichtsturm aus dem Jahr 1860 und dem Unterkunftshaus von 1907 1992 1994 stilgetreu restauriert daneben Lindenau Gedenkstein Heimatstuben im Saafnlob Haus Denkmal fur Otto Delitsch im Park Wettin Gedenkstein am Badrundweg Koniglich sachsische Ganzmeilensteine in Wildenthal am Park und in Oberwildenthal vor dem alten Hirschenstander Pass nach Karlsbad in Bohmen NSG Tal der Grossen Bockau Gedenksteine an der Strasse von Wildenthal nach Oberwildenthal und an der Hauptstrasse von Oberwildenthal zur Sauschwemme erinnern an eine unbekannte Zahl namentlich unbekannt gebliebener KZ Haftlinge die bei einem Todesmarsch im Fruhjahr 1945 aus den Aussenlagern des KZ Flossenburg am 15 April 1945 hier den Tod fanden Regelmassige Veranstaltungen Bearbeiten Jan Feb Fackelwanderungen und Wintersportfeste 30 April Hexenfeuer 1 Juni Kinderfest 2 Wochenende im August Hammerfest Volksfest auf dem Festplatz im Park seit 1950 2 Oktober Oktoberfeuer Dezember Weihnachten im Erzgebirg 31 Dezember Silvesterparty im Saafnlob Haus monatlich gefuhrte Wanderungen und HutzenobendeSport Bearbeiten nbsp Am Ski und RodelhangSommer Bearbeiten gut markiertes Wanderwegenetz mit unmittelbarem Anschluss an den Europaischen Fernwanderweg E3 und den Kammweg Wassertretbecken Bolzplatz SpielplatzWinter Bearbeiten Ski und Rodelhang ortliche Loipen und Skiwanderwege mit Anschluss an die Kammloipe Winterwanderwege Ski und RodelausleihenLiteratur BearbeitenWildenthal In Die Bergbaulandschaft von Schneeberg und Eibenstock Werte der deutschen Heimat Band 11 1 Auflage Akademie Verlag Berlin 1967 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wildenthal Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Homepage des Eibenstocker Ortsteils Wildenthal Wildenthal im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Wildenthal in der Aquidistantenkarte 145 Section Eibenstock aus dem Jahr 1875 Wildenthal in der Aquidistantenkarte 145 Section Eibenstock aus dem Jahr 1897 Wildenthal in der Topographischen Karte 145 Eibenstock von 1904Einzelnachweise Bearbeiten Kleinraumiges Gemeindeblatt Zensus 2011 fur Eibenstock Stadt Memento vom 1 August 2017 im Internet Archive Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen September 2014 PDF 0 2 MB Johann Paul Oettel Alte und neue Historie der Konigl Pohln und Churfurstl Sachss freyen Berg Stadt Eybenstock 1748 S 286 Sachsisches Staatsarchiv 40001 Oberbergamt Freiberg Nr 2057 Bl 11 Christian Lehmann Historischer Schauplatz 1699 S 62 August Schumann Vollstandiges Staats Post und Zeitungslexikon von Sachsen Zwickau 1826 S 66 69 Johann Traugott Lindner Wanderungen durch die interessantesten Gegenden des Sachsischen Obererzgebirges 1848 Ewald Geissler Real Encyclopadie der gesammten Pharmacie Wien 1886 S 354 Online Katalog der ULB Dusseldorf vgl Wildenthal im Historischen Ortsverzeichnis von SachsenGemeindeteile der Stadt Eibenstock Blauenthal Carlsfeld mit Blechhammer Neues Wiesenhaus und Wilzschmuhle Eibenstock Neidhardtsthal Oberwildenthal Sosa Weitersglashutte Wildenthal Wolfsgrun Normdaten Geografikum GND 1041676085 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wildenthal Eibenstock amp oldid 238862878