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Der Gruner Graben ist ein etwa acht Kilometer langer Kunstgraben von der Grossen Bockau in Wildenthal bis in das ehemalige Bergwerksgebiet Die Grun nordlich von Eibenstock Gruner GrabenAbzweig des Gruner Grabens von der BockauAbzweig des Gruner Grabens von der BockauDatenLage DeutschlandFlusssystem ElbeAbfluss uber Zwickauer Mulde Mulde Elbe NordseeUrsprung zwischen Wildenthal und Oberwildenthal50 26 41 N 12 38 6 O 50 444686 12 634885Mundung in die Zwickauer Mulde50 51128 12 603145 Koordinaten 50 30 41 N 12 36 11 O 50 30 41 N 12 36 11 O 50 51128 12 603145Lange 8 km Inhaltsverzeichnis 1 Verlauf 2 Geschichte 3 Besonderheiten 4 Gegenwart 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseVerlauf Bearbeiten nbsp Verlauf von Wildenthal Bildrand Mitte unten bis zur Mundung nordostlich von Eibenstock auf einem Meilenblatt von Sachsen 1791 Der Graben zweigt unweit des Friedhofes von Wildenthal ab Spater wurde ein weiterer Zulauf im jetzigen Park von Wildenthal geschaffen Das Stuck zwischen dem ursprunglichen Beginn und dem Zulauf im Park ist heutigentags trockengefallen da das Wehr in der Grossen Bockau nicht mehr existiert Er verlauft neben der S 275 durch die Walder des Eibenstocker Forstes und durchquert Wiesen und Felder bis er Eibenstock erreicht Nordostlich von Eibenstock erreicht er das namensgebende Bergbaugebiet Die Grun Geschichte BearbeitenUm die Wende vom 15 zum 16 Jahrhundert weitete sich der Eibenstocker Zinnbergbau betrachtlich aus Die von den Gewerken an der Grun errichteten Zinnwaschen und pochwerke litten zu dieser Zeit unter Wassermangel Wasser war eine wesentliche Voraussetzung fur die Zinngewinnung Um diesem Problem abzuhelfen verlieh Kurfurst August von Sachsen in einem Rezess vom 1 August 1555 die Genehmigung zum Bau eines Grabens Unverzuglich nach dieser Verleihung wurde mit dem Bau begonnen Im Rezess war festgelegt dass der Graben dritthalb d i 3 Elle n oder funf Manns Schue ca 2 Meter breit sein soll 1 Uber Bauzeit Kosten und beteiligte Arbeitskrafte sowie den Graben selbst sind keine Akten erhalten Sie waren bereits 1784 nicht mehr vorhanden wie aus einem Bericht des Bergmeisters Friedrich Gottlob Glaser an den Kurfursten hervorgeht 1 Die Eibenstocker Burger erkannten recht schnell den Nutzen des Wassers als Antriebskraft fur Wassermuhlen Im 18 Jahrhundert bestanden sieben Mahl und Brettmuhlen entlang des Grabens Seit Privilegserteilung fur Michael Gottschald vom 20 August 1653 nutzte das 1611 entstandene Hammerwerk in Wildenthal die Wasserkraft und am 7 November 1781 hat Carl Gottlob Rauh Hammerwerksbesitzer in Wolfsgrun den Gruner Graben mit allen Recht und Gerechtigkeiten erb und eigentumlich zum Betrieb seines Hammerwerkes erhalten Das Wasser des Grabens diente auch zum Brauen Es wurde durch Rohren bis zum Brauhaus in Eibenstock geleitet Hieran hatte der Kurfurst besonderes Interesse weil dadurch Einnahmen aus der Tranksteuer gesichert wurden 1 Besonderheiten Bearbeiten nbsp Der Gruner Graben in relativ ebenem Gelande nach Querung der Staatsstrasse 275 nbsp Modell eines Hammerwerkes in Wildenthal Das Gefalle war sehr niedrig der Hohenunterschied betragt nach etwa 3 5 Kilometern nur rund 15 Meter Im Rezess von 1555 war festgelegt dass jede rechtswidrige Wasserentnahme und auch das Holzflossen untersagt waren Der Graben blieb kurfurstliches Eigentum dessen Verwaltung und Beaufsichtigung durch das Bergamt Eibenstock unter Mitwirkung des Amtes Schwarzenberg als Strafvollzugsbehorde erfolgte Wasserentnahmen konnten nur durch kurfurstlichen Rezess in Verbindung mit der Abgabe des Zehnten gestattet werden Im Laufe der Zeit gab es viele Streitigkeiten und es wurden sogar hartnackige und langwierige Prozesse um das Wasser des Grabens gefuhrt Nach haufigen Beschwerden uber unerlaubtes Ausschlagen von Wasser wurde ein Grabensteiger eingesetzt Dieser hatte nach Instruktion aus dem Jahre 1720 den Graben zu begehen kleinere Schaden die den Wasserlauf behinderten sofort zu beheben und unerlaubte Ausschlage zu melden Diese Instruktion bestand bis in das Jahr 1783 1 Am Abend des 17 November 1664 fiel der Waldschutz Gabriel Siegel aus Eibenstock in das Wasser des Grabens und ertrank Gegenwart BearbeitenBis Ende der 70er Jahre des 20 Jahrhunderts diente der Graben als zusatzliche Speisung des Wassernetzes von Eibenstock Durch den Bau des Wasseranschlusses an die Trinkwassertalsperre Carlsfeld verlor er seine Bedeutung Schon seit Jahrzehnten fuhrt entlang des Grabenlaufes ein Wanderweg zwischen Eibenstock und Wildenthal Literatur BearbeitenHerbert Heinrich Der Gruner Graben Geschichtliches uber ein Bergbaudenkmal bei Eibenstock In Sachsische Heimatblatter Jg 30 1984 S 21 22 ISSN 0486 8234 Otfried Wagenbreth et al Bergbau im Erzgebirge Technische Denkmale und Geschichte Hrsg Otfried Wagenbreth Eberhard Wachtler 1 Auflage Deutscher Verlag fur Grundstoffindustrie Leipzig 1990 ISBN 3 342 00509 2 S 504 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gruner Graben Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Fotos in der Datenbank MontE des Instituts fur Wissenschaft und Technik Geschichte IWTG der Technischen Universitat Freiberg 1 2 3 4Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Beschreibung nach Herbert Heinrich in Sachsische Heimatblatter Jg 30 1984 S 21 22 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gruner Graben Eibenstock amp oldid 228960982