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Die Talsperre Carlsfeld auch Talsperre Weiterswiese oder Wilzschtalsperre ist die hochstgelegene Talsperre in Sachsen Sie liegt innerhalb des Eibenstocker Stadtgebietes beim Ortsteil Carlsfeld Sie ist ausserdem die hochstgelegene Trinkwassertalsperre und nach dem Schluchsee die zweithochstgelegene Talsperre Deutschlands Das gestaute Gewasser ist die Wilzsch ein Nebenfluss der Zwickauer Mulde Talsperre CarlsfeldTalsperre Weiterswiese bei Carlsfeld Talsperre Weiterswiese bei CarlsfeldLage ErzgebirgskreisZuflusse WilzschAbfluss WilzschGrossere Orte in der Nahe EibenstockTalsperre Carlsfeld Sachsen Sachsen DeutschlandKoordinaten 50 25 12 N 12 35 51 O 50 42 12 5975 Koordinaten 50 25 12 N 12 35 51 ODaten zum BauwerkBauzeit 1926 1929Hohe uber Talsohle 24 3 mHohe uber Grundungssohle 31 8 mHohe der Bauwerkskrone 905 55 mBauwerksvolumen 29 000 m Kronenlange 206 mKronenbreite 4 7 mKrummungsradius 160 mDaten zum StauseeHohenlage bei Stauziel 903 5 mWasseroberflache 46 7 haSpeicherraum 3 04 Mio m Gesamtstauraum 3 1 Mio m Einzugsgebiet 5 4 km Bemessungshochwasser 35 m sTalsperre Carlsfeld Ansicht der Staumauer von untenTalsperre Carlsfeld Ansicht der Staumauer von oben Inhaltsverzeichnis 1 Bau und Aufbau 2 Nutzung 3 Niederschlagsmenge 4 Verhinderung von Wasserbelastungen 5 Sanierung 6 Betriebsinformationen 7 Bergbaugeschichte im Bereich der Talsperre 8 Literatur 9 Siehe auch 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseBau und Aufbau Bearbeiten nbsp Gedenktafel an der StaumauerDie Staumauer der Talsperre Carlsfeld ist eine gekrummte Gewichtsstaumauer aus Bruchsteinmauerwerk nach dem Intze Prinzip Die Talsperre wurde 1926 bis 1929 von der Firma Eduard Steyer aus Leipzig erbaut Dem Bau musste die im Stauraum liegende Streusiedlung Weiterswiese mit ihren 8 Hausern weichen alle Gebaude wurden abgebrochen Der Bau der Talsperre wurde im Sachsischen Landtag im Jahr 1927 beraten Dabei ging es um die Unterbringung der Bauarbeiter in Baracken die Beschaftigung arbeitsloser Familienvater aus dem Obererzgebirge Kilometergeld sowie die Stellung von Werkzeug und Berufskleidung 1 Nutzung BearbeitenDie Talsperre dient der Trinkwasserversorgung und dem Hochwasserschutz Die Wasserharte betragt 0 5 Grad dH weich beginnt bei einem Wert von unter 7 Grad dH Von allen sachsischen Talsperren hat sie das weicheste Wasser Die Sichttiefe betragt im Jahresmittel 100 Zentimeter die geringste aller des Landes Sachsen 2 Unterhalb der Staumauer steht das Wasserwerk von dem aus das aufbereitete Wasser in freiem Gefalle zum Versorgungsgebiet fliessen kann Eine stufenlos hohenverstellbare Entnahmeanlage ermoglicht es jeweils in der Wasserhohe das Wasser zur Trinkwasseraufbereitung abzuleiten wo es die beste Qualitat hat 3 Das Wasserwerk Carlsfeld entstand zwischen 1934 und 1936 um Schonheide mit Trinkwasser zu versorgen Nach Erweiterungen in den 1960er Jahren wurde Eibenstock angeschlossen Von 1997 bis 2000 erfolgte eine Sanierung des Wasserwerkes Danach wurde die Versorgung ausgeweitet Ausser den genannten werden Johanngeorgenstadt und Schwarzenberg insgesamt 33 000 Einwohner in 11 Gemeinden mit Trinkwasser beliefert 4 Niederschlagsmenge BearbeitenDie mittlere Niederschlagsmenge im Jahr betragt im Bereich der Talsperre 1200 Millimeter 5 Im Zeitraum 1961 1990 1219 mm und mittlere hochste Schneedecke 121 cm Die absolut hochste Schneedecke war im Marz 1988 255 cm Verhinderung von Wasserbelastungen BearbeitenHuminstoffe die in den Mooren und Waldern oberhalb der Talsperre entstehen werden von der Wilzsch mitgefuhrt Unter bestimmten Umstanden bei starken Niederschlagen und wahrend der Schneeschmelze steigt der Huminstoffgehalt stark an 6 Seit den 1990er Jahren ist die Konzentration immer hoher geworden 7 Diese Belastung halt die sachsische Talsperrenverwaltung nicht fur gesundheitsschadlich und bezeichnet sie als naturliche Eintrage die das Wasser verfarben 6 Diese konnten aber zu Qualitatsproblemen fuhren und mussen in den Wasserwerken aufwendig entfernt werden 6 Auch die braune Farbung des Wassers und die damit verbundene geringe Sichttiefe sind durch die Huminstoffbelastung verursacht 3 Um bereits die Rohwasserqualitat zu stabilisieren und die Belastungsspitzen aus Huminstoffen im die Talsperre speisenden Wasser abfangen zu konnen wurde im Jahr 2010 binnen eines Jahres an der Stauwurzel der Talsperre 8 ein Ruckhaltebecken mit einem Fassungsvermogen von 44 000 Kubikmetern gebaut Dazu wurden an der Wilzsch ein 200 Meter langer und 30 Meter breiter Damm der das Wasser der Talsperre abtrennt ein Umleitungsgraben und auf dem Boden der Talsperre eine Rohrleitung von 30 Zentimetern Durchmesser errichtet Bei einer grossen Belastung mit Huminstoffen wird das an sich der Talsperre zufliessende Wasser uber ein Verteilerbauwerk 9 in dieses Ruckhaltebecken geleitet von wo es uber die Rohrleitung durch den Stausee und die Staumauer und unterhalb der Talsperre wieder in die Wilzsch fliesst 6 Bereits beim ersten Einstau nach dem Bau der neuen Anlagen ist nach Feststellung der Landestalsperrenverwaltung eine wesentliche Reduzierung des Huminstoffeintrags eingetreten 10 Die zur Umleitung des huminstoffbelasteten Wassers genutzte Rohrleitung von 1100 Metern Lange soll so verlangert werden dass dieses Wasser bis zum Glashuttenbach gefuhrt und dann uber diesen Bach und die Grosse Bockau zur Zwickauer Mulde fliessen kann und damit auch die Talsperre Eibenstock nicht belasten wurde 6 Der Planfeststellungsbeschluss der Landesdirektion Chemnitz fur dieses Vorhaben wird fur das Jahr 2016 erwartet 11 Baden und sonstiger Freizeitsport im Stausee sind nicht erlaubt Wandern rund um den Stausee ist moglich Auch die Mauerkrone ist begehbar Sanierung BearbeitenZwischen 1997 und 2000 wurde die Talsperre grundlegend saniert Am ostlichen Ende der Staumauer steht ein Modell des Maueraufbaus wie er bei der Sanierung hergestellt wurde Uber die Baustelle der Talsperre und den angrenzenden Wald zog am 22 Juni 1998 eine Windhose Auf einer rund 6 km langen Schneise wurden samtliche Baume umgeworfen An dieses Ereignis erinnert eine Tafel in der Nahe der Staumauer Betriebsinformationen BearbeitenJeweils aktuelle Informationen uber den Betrieb der Talsperre wie Wasserstande Zufluss und Abflussmengen sind uber die Internetseite der sachsischen Talsperrenverwaltung abrufbar 12 Bergbaugeschichte im Bereich der Talsperre BearbeitenIm Zuge der Bauarbeiten wurde der Wasserstand im Fruhjahr 2010 um einige Meter abgesenkt und es konnten die Uberreste einer historischen Zinnseife dokumentiert werden Bereits Ende der 1990er Jahre waren bei Sanierungsarbeiten bearbeitete Holzer entdeckt worden Ein kleiner namenloser Nebenbach der Grossen Wilzsch hatte sein Bett geandert und dabei die Fundstelle freigelegt Mittlerweile wurden hier einige Baumstamme Pfosten Bretter und verbaute Graben dokumentiert die wohl zur Regulierung des Wasserlaufs dienten Besonders hervorzuheben ist der Fund eines Holzkastens aus Spaltbohlen von 2 5 1 0 0 5 m Grosse Die darin gefundenen Feinsedimente legen eine Deutung als Schlammgraben zum Absetzen feinster Korngrossen nahe Derzeit wird die in historischen Quellen als Nixseiffen erwahnte Anlage in die Zeit um 1500 eingeordnet 13 Literatur BearbeitenDieter Bock Talsperre Carlsfeld In Erzgebirgische Heimatblatter 4 2009 ISSN 0232 6078 S 2 4 Die Bergbaulandschaft von Schneeberg und Eibenstock Werte der deutschen Heimat Band 11 1 Auflage Akademie Verlag Berlin 1967 S 176 177 Siehe auch BearbeitenListe von Talsperren in Deutschland Liste der Gewasser in SachsenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Talsperre Carlsfeld Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Informationen der sachsischen Landestalsperrenverwaltung uber die Talsperre Bericht der Landestalsperrenverwaltung uber die Inbetriebnahme des Ruckhaltebeckens im Jahr 2010 Flyer der Talsperrenverwaltung vom August 2013 uber die TalsperreEinzelnachweise Bearbeiten Protokoll vom 26 April 1927 S 852 Digitalisat bei Landtagsprotokolle Sachsendigital de Geschaftsbericht der sachsischen Landestalsperrenverwaltung fur 2005 S 40 a b Flyer der sachsischen Landestalsperrenverwaltung vom August 2013 1 K Grunewald und W Schmidt Bilaterale Untersuchungen und modellgestutzte Prognosen von Huminstoffen in Oberflachengewassern aufgrund veranderter Okosystemzustande und deren Relevanz fur die Trinkwasserproduktion TZW Technologiezentrum Wasser Karlsruhe Dresden Technische Universitat Dresden Institut fur Geographie Dresden 2005 S 21 Digitalisat Abruf am 23 Juni 2020 Internationale Kommission zum Schutz der Elbe Die Elbe und ihr Einzugsgebiet ein geographisch hydrologischer und wasserwirtschaftlicher Uberblick Kapitel 4 6 Die Mulde Magdeburg 2005 S 107 Download bei Universitatsbibliothek Halle a b c d e Pressemitteilung der Landestalsperrenverwaltung Sachsen 57 2010 vom 9 Dezember 2010 2 abgerufen am 4 Oktober 2015 Geschaftsbericht der sachsischen Landestalsperrenverwaltung fur 2005 S 6 Angaben der sachsischen Talsperrenverwaltung 3 abgerufen am 3 Oktober 2015 Darstellung der bauausfuhrenden Firma Archivierte Kopie Memento des Originals vom 4 Oktober 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www phoenix bau aue de abgerufen am 3 Oktober 2015 Geschaftsbericht der sachsischen Landestalsperrenverwaltung fur 2011 S 7 Mail Auskunft vom 7 Oktober 2015 des Betriebs Zwickauer Mulde Obere Weisse Elster der sachsischen Landestalsperrenverwaltung 4 Archaologie in Sachsen Eine historische Zinnseife bei Carlsfeld Erzgebirge abgerufen am 27 Marz 2021 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Talsperre Carlsfeld amp oldid 234411566