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Wasserharte ist ein Begriffssystem der angewandten Chemie das sich aus den Bedurfnissen des Gebrauchs naturlichen Wassers mit seinen gelosten Inhaltsstoffen entwickelt hat Wasserhahn mit Strahlregler Hier ist die Harte des Leitungswassers sichtbar geworden Der Kalk hat sich am tropfenden Wasserhahn angesetzt In der Wasserchemie bezeichnet der Begriff Wasserharte die Stoffmengenkonzentration der im Wasser gelosten Kationen der Erdalkalimetalle und in speziellen Zusammenhangen auch die zugehorigen anionischen Partner Zu diesen Hartebildnern zahlen im Wesentlichen Calcium und Magnesiumkationen sowie die normalerweise nur in Spuren vorhandenen Strontium und Bariumionen Diese gelosten sogenannten Hartebildner konnen schwerlosliche Verbindungen bilden darunter vor allem mit dem im Wasser gelostem Kohlenstoffdioxid die jeweiligen Carbonate und mit gelosten Fettsauren oder Tensiden die sog Kalkseifen Diese Tendenz zur Bildung von in Wasser schwer loslichen Verbindungen ist der Grund fur die Beachtung der im Trinkwasser gelosten Erdalkalien die zur Entstehung des Begriffs und Theoriesystems um die Wasserharte gefuhrt hat Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Herleitung des Begriffs 2 Auswirkungen 3 Entstehung 3 1 Kalk Kohlensaure Gleichgewicht 3 2 Abscheidung und Ausfallung von Kalk und Mischmineralen 3 3 Pufferkapazitat solcher Wasser 3 4 Aggressives Wasser 4 Bedeutung der Gesamtharte 4 1 Physiologische Bedeutung 5 Nichtcarbonat Harte 6 Methoden zur Bestimmung 7 Einheiten und Umrechnung 8 Hartebereiche 8 1 Deutschland 8 1 1 Hartebereiche zur Dosierung von Waschmitteln 8 1 2 Neuregelung der Hartebereiche 8 2 Schweiz 9 Enthartungsmethoden 10 Siehe auch 11 Literatur 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseGeschichte und Herleitung des Begriffs BearbeitenSchon in den antiken hippokratischen Schriften wurde zwischen weichem malakos und hartem sklhros Wasser unterschieden Das harte ist unter anderem bei Felsquellen warmer Erde oder mineralreichen Quellen zu finden 1 Galenos erlautert hierzu Denn Hippokrates nennt hartes Wasser das raue das beim Trinken die Zunge und beim Waschen den Korper beisst Das weiche Wasser ist dem entgegengesetzt 2 Fur das Waschewaschen von Hand wird bis heute vorzugsweise Regenwasser genutzt welches als weich gilt Quell oder Brunnenwasser die als hart gelten werden dagegen eher gemieden weil der hohe Anteil geloster Mineralien im harten Wasser Seife vermehrt zu wasserunloslicher Kalkseife ausflocken lasst Der so gebundene Teil der Seife verliert seine Reinigungswirkung Gleichzeitig lasst die entstandene Kalkseife das gewaschene Waschgut ergrauen und macht das Waschgut nach dem Trocknen auf der Wascheleine hart und steif Durch die Nutzung von weichem Wasser furs Waschen konnen diese unerwunschten Effekte weitgehend vermieden werden 3 Auswirkungen BearbeitenNiederschlagswasser ist destilliertes Wasser und enthalt von Natur aus keine Mineralien sondern nur Luftbestandteile und Luftverunreinigungen die beim Fall zur Erdoberflache aus der Luft herausgewaschen wurden oder selbst kondensierten Deswegen ist Regenwasser weiches Wasser In Regionen mit kristallinen Gesteinen im Boden wie Granit Gneis und Basalt kann das Regenwasser nur wenige leichtlosliche Mineralien herauslosen das Grundwasser ist weiches Wasser Auch Oberflachenwasser ohne viel Kontakt zu Gesteinen gilt als weich Weiches Wasser ist gunstiger fur alle Anwendungen bei denen das Wasser erhitzt wird zum Waschen zum Giessen von Zimmerpflanzen oder kalkempfindlichen Pflanzen Moorbeetpflanzen etc Nachteilig kann jedoch starke Schaumbildung bei Waschmitteln sein und die schlechte Entfernbarkeit von Seife z B beim Handewaschen In Kontakt mit kalkhaltigen Gesteinen wie beispielsweise Kalkstein Marmor oder Dolomit kann Regenwasser mehr Minerale auflosen es wird zu hartem Wasser Es fuhrt zur vermehrten Bildung von Kesselstein in Haushaltsgeraten Heizungen und Heisswasserbereitern beeintrachtigt Waschprozesse erhoht Bedarf und Verbrauch von Spul und Waschmitteln dies fuhrte zur Entwicklung von Wasserenthartern in Spulmaschinen Maschinengeschirrspulmitteln Waschmitteln etc beeinflusst je nach dem Mass der Harte den Geschmack und das Aussehen bestimmter Speisen und Getranke z B Tee und Kaffee Entstehung BearbeitenDie Wasserharte entsteht beim Durchtritt von Wasser durch carbonatgesteinhaltige Boden und Gesteine und oder Grundwasserleiter Aquifere durch Losung von Carbonaten mithilfe von Kohlensaure unter Bildung loslicher Hydrogencarbonate HCO3 Samtliche gelosten Erdalkalimetalle die dann als Carbonate Sulfate Chloride Nitrite Nitrate und Phosphate vorliegen werden als Gesamtharte bezeichnet 4 die nur an Kohlensaure gebundenen Anteile als Karbonatharte 4 auch Carbonatharte oder temporare Harte oder vorubergehende Harte und deren beider Differenz als Nichtkarbonatharte 4 permanente Harte oder bleibende Harte Der uberwiegende Teil der Wasserharte entsteht als Carbonatharte und ist daher fur die Wasserharte von spezieller Bedeutung Sie entsteht durch Auflosung von carbonathaltigen Gesteinen also Kalk CaCO3 bzw Dolomit Ca Mg Mischcarbonat nach folgenden Formeln C a C O 3 C O 2 H 2 O C a 2 2 H C O 3 displaystyle mathrm CaCO 3 CO 2 H 2 O rightleftharpoons Ca 2 2 HCO 3 nbsp M g C O 3 C O 2 H 2 O M g 2 2 H C O 3 displaystyle mathrm MgCO 3 CO 2 H 2 O rightleftharpoons Mg 2 2 HCO 3 nbsp Dieselben Reaktionen und Gleichgewichte laufen mit allen Erdalkali und Mischcarbonaten ab SrCO3 BaCO3 Die Carbonatharte entspricht der Halfte der Konzentration des Anions Hydrogencarbonat HCO3 Magnesium und Calciumionen konnen auch durch andere Losungsvorgange in das Wasser gelangen etwa durch Auflosungen von Gips Mineralien CaSO4 2 H2O Grundwasser aus gipshaltigen Schichten konnen im Extremfall die Sattigungskonzentration fur Gips erreichen die einer Harte von 78 5 fH bzw 44 dH entspricht Fur die Masseinheiten dH und fH siehe unten Abschnitt Einheiten und Umrechnung Die in sauren Niederschlagen enthaltenen Sauren die durch den Begriff saurer Regen bekannt geworden sind fuhren nach Losung von Carbonatgesteinen zum Anstieg der Gesamtharte Beteiligt sind vor allem Schwefelsaure H2SO4 die uber Schwefeldioxid und die Bildung von schwefeliger Saure bei der Verbrennung schwefelhaltiger Brennstoffe entsteht und Salpetersaure HNO3 die uber die Zwischenstufe der Stickoxide bei besonders heissen Verbrennungen gebildet wird Durch Massnahmen zur Luftreinhaltung z B Rauchgasentschwefelung und Fahrzeugkatalysatoren sowie DeNox Anlagen in Kraftwerken sind diese Belastungen in den vergangenen Jahrzehnten drastisch reduziert worden Beim Zerfall von Pflanzenmasse tote Wurzeln Falllaub untergepflugte Halme im Boden oder bei der Ausbringung landwirtschaftlichen Dungers wird der darin enthaltene Stickstoff zunachst als Ammonium NH4 freigesetzt Daran schliesst sich ein bakterieller Oxidationsprozess an die sog Nitrifikation Das Ammonium wird zuerst zu Salpetriger Saure HNO2 und schliesslich zu Salpetersaure HNO3 oxidiert und konnte auch weiter zu N2 denitrifiziert werden Diese Salpetersaure lost aus Kalk und beim Fehlen von Kalk aus Tonmineralen Hartebildner auf der dann den Pflanzen nicht mehr zur Verfugung steht Deshalb drohen landwirtschaftlich genutzte kalkarme Boden zu versauern In diesen Fallen ist eine Kalkdungung erforderlich Die dann wieder reichlich vorhandenen Carbonate konnen fur einen Harteanstieg in Grundwassern mitverantwortlich sein In Grundwassern die durch landwirtschaftliche Aktivitaten beeinflusst sind kann die Harte auf uber 30 fH bzw 17 dH in Einzelfallen sogar auf uber 40 fH bzw 23 dH ansteigen Dies geht sowohl auf vermehrte Kohlensaurebildung als auch auf vermehrte Nitrifikation zuruck Regenwasser kann nur ausnahmsweise dann Hartebildner aufnehmen wenn die Atmosphare kalkhaltige Staubpartikel enthalt Ublicherweise liegt deshalb die Harte von Regenwasser nahe Null Auch Trinkwasser Talsperren und Bergseen enthalten selbst in kalkreichen Gegenden oft Wasser von geringer Harte wenn ihr Einzugsgebiet eine geringe geografische Flache umfasst und das Regenwasser hauptsachlich oberflachlich zufliesst Kalk Kohlensaure Gleichgewicht Bearbeiten Die Wasserharte ist durch ein System verschiedener miteinander gekoppelter chemischer Gleichgewichtesreaktionen gekennzeichnet und davon abhangig Neben den Reaktionsgleichgewichten gehoren auch die Loslichkeitsgleichgewichte zwischen den verschiedenen Erdalkali Ionen und den zugehorigen Carbonat und Sulfat Fallungsprodukten Calcit Dolomit Schwerspat Gips etc dazu Gekoppelt ist auch das Losungs und Dissoziationsgleichgewicht des Kohlenstoffdioxid Kohlensaure Carbonat Systems Trifft CO2 auf Regen Wasser werden mehr als 99 des Kohlenstoffdioxids nur physikalisch gelost und weniger als 1 reagiert temperaturabhangig in einer Gleichgewichtsreaktion dort erklart mit den Wassermolekulen chemisch zu Kohlensaure H2CO3 die wassrige Losung reagiert deshalb schwach sauer C O 2 H 2 O H 2 C O 3 displaystyle mathrm CO 2 H 2 O rightleftharpoons H 2 CO 3 nbsp Die gebildete Kohlensaure H2CO3 steht in einer Gleichgewichtsreaktion mit Hydrogencarbonat HCO3 Ionen und Oxonium H3O Ionen H 2 C O 3 H 2 O H C O 3 H 3 O displaystyle mathrm H 2 CO 3 H 2 O rightleftharpoons HCO 3 H 3 O nbsp Das Hydrogencarbonat Ion HCO3 dissoziiert in Wasser weiter zum Carbonat Ion CO32 H C O 3 H 2 O C O 3 2 H 3 O displaystyle mathrm HCO 3 H 2 O rightleftharpoons CO 3 2 H 3 O nbsp In Wasser liegen diese Gleichgewichtsreaktionen uberwiegend auf der Seite des Kohlenstoffdioxids das dann uberwiegend physikalisch im Wasser gelost vorliegt und nur in geringem Umfang bilden sich Hydrogencarbonationen In der Wasserchemie wird gelostes CO2 mit der eigentlichen Saure H2CO3 ublicherweise als freie Kohlensaure zusammengefasst deren Gleichgewichtsreaktionsprodukte die Summe von Carbonat und Hydrogencarbonat als gebundene Kohlensaure Die Formel C a 2 2 H C O 3 C a C O 3 H 2 C O 3 displaystyle mathrm Ca 2 2 HCO 3 rightleftharpoons CaCO 3 H 2 CO 3 nbsp beschreibt das Kalk Kohlensaure Gleichgewicht 5 Calciumcarbonat selbst ist in reinem Wasser kaum loslich Die Loslichkeit betragt gerade einmal 14 Milligramm pro Liter wobei das Carbonat Ion als Hydrogencarbonat Ion in Losung geht Bei Anwesenheit von gelostem Kohlenstoffdioxid steigt die Loslichkeit jedoch um mehr als das Hundertfache wobei sich das leicht losliche dissoziiert vorliegende Calciumhydrogencarbonat bildet 6 Wird nun einer dieser Gleichgewichtsreaktionspartner zusatzlich in Wasser eingebracht oder dem Wasser entzogen so ist im Gleichgewicht ein Uberhang oder Mangel an einer Seite worauf die chemischen Reaktionen in die andere von der anderen Richtung der Reaktionsgleichungen ablaufen bis sich mit den Reaktionsprodukten wieder ein Gleichgewicht eingestellt hat Prinzip vom kleinsten Zwang Ebenso wenn der pH Wert oder die Wassertemperatur verandert werden Auch Wasserverdunstung oder Verdunnung bewirken eine Anderung der CO2 Konzentration und somit eine Gleichgewichtsverschiebung Regenwasser nimmt temperaturabhangig CO2 aus der Atmosphare auf Ein Uberhang oder Mangel auf der einen Seite der Gleichgewichtsreaktion fuhrt zu einem Ansteigen oder Absinken auch auf der anderen Seite beispielsweise wenn Niederschlagswasser mit anderem pH Wert in ein Gewasser eingebracht werden saurer Regen wenn ein Badeteichwasser etwa mit Huminsauren aus Torf angesauert wird wenn CO2 haltige Luft in Schwimmteich Badewasser eingeblasen wird durch solare Wassererwarmung wobei nicht umgesetztes physikalisch gelostes CO2 wegen erhohter Wassertemperatur ausgast immer wenn mineralhaltiges Wasser erwarmt erhitzt oder abgekuhlt wird wenn ein Kalk Stein in ein Gewasser geworfen wird Calcium hat einen Massenanteil von 3 39 in der Erdkruste 7 es ist praktisch omniprasent siehe dazu Spurenelemente und die Liste der Haufigkeiten chemischer Elemente wenn Badende kalksteinhaltigen Bodenschmutz auf den Fussen haben und im Wasser abwaschen durch biogene Entkalkung wenn hohere Pflanzen Wasserpflanzen und Planktonalgen bei der Photosynthese dem Wasser Kohlenstoffdioxid oder dessen Reaktionsprodukte im Kalk Kohlensaure Gleichgewicht entziehen beim Entzug des Kohlenstoffdioxids aus dem Dissoziationsgleichgewicht als auch bei der Aufnahme von Hydrogencarbonat durch Algen kommt es zu einer Verminderung der H3O Ionen also zur Steigerung des pH Wertes das Wasser wird alkalkischer mit der Folge einer Verschiebung des Massenverhaltnisses zwischen Hydrogencarbonat und Carbonat zugunsten des Carbonats Dabei uberschreiten die Konzentrationen an gelostem Calcium und Carbonat miteinander multipliziert das Loslichkeitsprodukt von Calciumcarbonat welches folglich kristallisiert und ausfallt nbsp Aus dem Hagg Diagramm zum Kalk Kohlensaure Gleichgewicht konnen die Konzentrationen von CO2 HCO3 und CO32 abhangig vom jeweiligen pH Wert abgelesen werden oder eine pH Wert Anderung abhangig von den Konzentrationen vorausgesagt werden Bei niedrigen pH Werten liegen uberwiegend Kohlensaure und Kohlenstoffdioxid im Wasser vor bei pH 8 beinahe ausschliesslich Hydrogencarbonat Ionen und bei hohen pH Werten uberwiegen Karbonat Ionen Das Wasser befindet sich in diesem Kalk Kohlensaure Gleichgewicht wenn die Kalkausscheidung gleich gross ist wie die Kalkauflosung also es genau so viel Kohlenstoffdioxid enthalt dass es gerade keinen Kalk abscheidet aber auch keinen Kalk losen kann Wird einem solchen Wasser Kohlenstoffdioxid entzogen bilden sich schwer losliche Verbindungen wie Calcit und Dolomit als besonders schwer losliches Mischcarbonat Das Wasser ist dann mit diesen Mischcarbonaten ubersattigt worauf diese ausfallen Abscheidung und Ausfallung von Kalk und Mischmineralen Bearbeiten Daneben existiert noch der Carbonat Silicat Zyklus der Gesteine bei dem Silikatgesteine gelost und wieder abgeschieden werden Das kohlensaurehaltige Regenwasser erodiert silicatische Gesteine indem es daraus Calcium Silicat Minerale Verbindungen aus Calcium Silicium und Sauerstoff auflost wodurch die freigesetzten Calcium und Hydrogencarbonat Ionen ins Grundwasser gelangen Als Beispiel dient die Gleichung der Umsetzung des Feldspats Anorthit durch Kohlensaure unter Bildung von Kaolinit 2 H 2 C O 3 C a A l 2 S i 2 O 8 H 2 O A l 2 O H 4 S i 2 O 5 C a 2 2 H C O 3 displaystyle mathrm 2 H 2 CO 3 Ca Al 2 Si 2 O 8 H 2 O rightarrow Al 2 OH 4 Si 2 O 5 Ca 2 2 HCO 3 nbsp Durch weitere Biomineralisation werden mineralische Biominerale aus dem Wasser ausgeschieden So fallen beispielsweise Armleuchteralgen oder zur Photosynthese fahige Cyanobakterien Blaualgen ebenfalls Calciumcarbonat aus letztere bilden in Mikrobenmatten mattenformige Stromatolithen Die Mikroorganismen in den Biofilmen sind dann an der Basis inaktiv und sterben ab und wachsen an der Filmoberflache weiter Kieselalgen Diatomeen fallen Kieselsaure aus dem Wasser aus und bilden daraus bei Normaltemperatur und Normaldruck wasserhaltiges amorphes Siliziumdioxid Vermeintliche Kalkablagerungen in Schwimmteichen oder Schwimmbecken bestehen daher meist aus homogenen Gemischen von Calciumcarbonat Mischcarbonaten Apatit Siliziumdioxid und Silikaten und sind deswegen auch mit Sauren nur schwer losbar In Gewassern findet Sedimentation dieser Mineralschichten statt siehe dazu Mudde Schlammablagerungen Mulm und Seekreide Kalkablagerungen Aufgrund der Temperaturabhangigkeit der gesamten Gleichgewichtssysteme bilden sich beispielsweise auch Kesselstein Ablagerungen bei Warmwasseranlagen Kaffeemaschinen oder Kochtopfen bei der Bereitung von Heisswasser aus kalkhaltigem Wasser Pufferkapazitat solcher Wasser Bearbeiten Hohe Kalkgehalte und somit hohe Hydrogencarbonatgehalte im Wasser wirken zudem als chemische Puffer mit der Kohlensaure als Saure und dem Hydrogencarbonat Ion als Base C O 2 2 H 2 O H 2 C O 3 H 2 O H C O 3 H 3 O displaystyle rm CO 2 2H 2 O rightleftarrows H 2 CO 3 H 2 O rightleftarrows HCO 3 H 3 O nbsp Bei Zugabe von Saure stellt sich das chemische Gleichgewicht ein indem CO2 freigesetzt wird Es muss viel Saure zugegeben werden dass sich der pH Wert stark andert was zugleich eine Schutzfunktion fur die Biozonose gegen starke pH Wert Schwankungen darstellt Zur Bestimmung der Pufferkapazitaten wird einerseits die Saurekapazitat bestimmt wie viel Saurezusatz zu einer Wasserprobe notig ist bis der pH Wert 4 3 erreicht ist damit wird die gebundene Kohlensaure bestimmt Die freie Kohlensaure wird uber die Basekapazitat bestimmt wie viel Laugenzusatz zu einer Wasserprobe notig ist bis der pH Wert 8 2 erreicht ist Aggressives Wasser Bearbeiten Wird Leitungswasser in Hausern mittels Ionenaustauscheranlagen entkalkt kann dieses Wasser mehr Kohlensaure aufnehmen In der Wasserchemie wird Wasser das noch Minerale losen kann siehe dazu Loslichkeit und Loslichkeitsprodukt aggressives Wasser genannt Kalkhaltige Werkstoffe Beton Asbestzement usw werden zudem bei uberschussigen CO2 Gehalten im Wasser korrodiert Auf die Korrosionswahrscheinlichkeit von Werkstoffen und dies betrifft besonders Werkstoffe aus Eisen hat die uberschussige Kohlensaure dann Einfluss wenn sogenannte aggressive Kohlensaure vorhanden ist Gleichgewichtswasser mit einer Mindestharte von 1 5 mmol l neigen zur Bildung einer Kalk Rostschutzschicht Siehe dazu auch die Tillmanssche Formel Aggressives Wasser mit uberschussiger Kohlensaure hat zur Folge dass Kalkablagerungen in alten Wasserrohren wieder abgelost werden und bei Schadstellen der inneren Zinkschicht Rost entstehen kann Um dies zu verhindern werden nach einer Entkalkung oft Phosphate als Phosphatierung ins Leitungswasser zudosiert die wieder eine Beschichtung als Korrosionsschutz hervorrufen und die Kalkablosung verhindern Aus Dolomit CaMg CO3 2 wird bei geringerer Kalkbrenntemperatur halbgebrannter Dolomit CaCO3 MgO auch Magno genannt hergestellt Dieser hat sich in der Trinkwasseraufbereitung als kieselsaurefreies SiO2 freies Filtergranulat zur Entsauerung zur Bindung von uberschussigem CO2 bewahrt Genauso wird das Material in Fisch und Schwimmteichen zur pH Wert Anhebung und stabilisierung und wirksameren Aufkalkung eingesetzt Mit Wasser reagiert vorzugsweise die MgO Komponente Weiteres unter Magno Chemikalie Bedeutung der Gesamtharte BearbeitenDie Gesamtharte gibt die Summe der Konzentrationen der Kationen von Erdalkalimetallen in Wasser an Diese Kationen haben eine grosse positive physiologische Bedeutung storen jedoch bei einigen Verwendungen des Wassers Manche anionische Tenside und Seifen bilden mit den Kationen der Erdalkalimetalle unlosliche Kalkseifen Diese Kalkseifen tragen nichts zur Reinigungswirkung bei die damit gebundene Menge der Tenside oder Seifen bleibt wirkungslos und belastet sohin bloss das Abwasser zudem fuhren die auf der Wasche abgelagerten Kalkseifen zu einer Verunreinigung und Vergrauung der Textilien Zur Verbesserung wurden daher kationische Tenside und amphotere Tenside entwickelt die nicht mit Erdalkali Ionen reagieren siehe auch Baukastenwaschmittel und Wasserharte und Waschen Entharter Bei Maschinengeschirrspulmitteln werden Entharterstoffe zugesetzt Phosphate oder Citrate oder Ionenaustauscher Entharter eliminieren die Hartebildner aus dem Waschwasser bei Spulmaschinen oder gewerblichen Waschmaschinen oder fur Prozesswasser beispielsweise fur Verdampfer in Heizkraftwerken Physiologische Bedeutung Bearbeiten Magnesium und Calcium sind fur den Organismus essentiell Der menschliche Korper enthalt 0 47 g kg Magnesium und 15 g kg Calcium Fur die Versorgung des Korpers mit diesen Elementen spielt das Trinkwasser jedoch eine untergeordnete Rolle Strontium ist ebenso wie Calcium in den Knochen enthalten hat aber keine spezielle physiologische Bedeutung Barium ist in geloster Form giftig In sulfathaltigen Wassern werden toxikologisch bedenkliche Konzentrationen aber nicht erreicht weil das extrem schwerlosliche Bariumsulfat gebildet wird Bariumsulfat ist Hauptbestandteil oral verabreichter medizinischer Rontgenkontrastmittel Nichtcarbonat Harte BearbeitenDie bleibende Harte ist nicht an Hydrogencarbonat oder Carbonat gebunden und kann daher prinzipiell nicht als Calcium oder Magnesiumcarbonat aus dem Wasser entfernt werden Dieser nicht entfernbare Anteil ist durch Anionen wie z B Chloride Nitrate und Sulfate ausgeglichen gebunden In welchen unterschiedlichen Konzentrationen diese Anionen genau vorliegen spielt in Bezug auf die Wasserharte keine Rolle gibt aber Auskunft uber die Herkunft dieser Anteile Tatsachlich beeinflusst aber diese permanente Harte ganz entscheidend das Fallungsverhalten der Carbonatharte Anteile weil die somit erhohten Konzentrationen an Calcium und Magnesium in die Rechnung der Ionenprodukte mit dem Carbonat eingehen und somit die Schwellenwerte z B der zugehorigen Kohlensaure fur das Eintreten der hartetypischen Fallungsreaktionen erhohen Oft werden auch die Konzentrationen von Magnesium und Calciumionen getrennt bestimmt und dann als Magnesiumharte bzw Calciumharte bezeichnet Ihre Summe entspricht in guter Naherung der Gesamtwasserharte Methoden zur Bestimmung BearbeitenDie bekannteste praktikable Bestimmungsmethode fur die Gesamtharte ist die komplexometrische Titration mit einer wassrigen Losung des Dinatriumsalzes der Ethylendiamintetraessigsaure EDTA Handelsname Titriplex III mit bekannter Konzentration EDTA bildet mit allen Erdalkali Hartebildnern Ca2 Mg2 Ba2 Sr2 losliche stabile Chelatkomplexe 100 ml der zu untersuchenden Wasserprobe werden mit 2 ml 25 iger Ammoniaklosung einem pH 11 Puffer Ammoniak Ammoniumacetat und dem Indikator Eriochromschwarz T versetzt Ublicherweise ist der Indikator mit dem Puffer zusammen als sogenannte Indikator Puffer Tabletten erhaltlich Der Indikator wenn mit einem Gelbfarbstoff maskiert bildet mit den Ca2 und Mg2 einen rot gefarbten Komplex Sind alle Erdalkali Ionen am Ende der Titration vom EDTA gebunden liegt das Eriochromschwarz T frei vor und ist grun gefarbt Beim unmaskierten Indikator ist der Farbwechsel von magenta bis blau Die Gesamtharte berechnet sich aus dem verbrauchten Volumen an EDTA Losung Bei einer Wasserprobe von 100 ml entspricht 1 ml verbrauchter EDTA Losung c 0 1 mol l 5 6 dH deutsche Hartegrade das entspricht 1 mmol l Erdalkaliionen Um die Calcium und Magnesiumkonzentration einzeln nachzuweisen wird bei einem niedrigeren pH Wert von ca 8 erst gegen Ca2 mit EDTA titriert weil bei diesem pH der Mg EDTA Komplex noch nicht stabil ist Am Umschlagspunkt von Calcium wird der pH dann auf 11 eingestellt und mit EDTA gegen Mg2 titriert Schnelltests sind i d R so konzipiert dass ein Tropfen der Titrierlosung einem Grad Gesamtharte entspricht der Anwender also die bis zum Farbumschlag zugegebene Tropfenanzahl feststellt und das Ergebnis damit unmittelbar vorliegen hat Es gibt auch Teststreifen mit unterschiedlichen Messbereichen und Schrittweiten bspw Streifen mit mehreren Farbfeldern zu je 5 dH Eine etwas altere Methode ist die hydrolytische Fallungs Titration mit alkoholischer Kaliumpalmitatlosung bei der Palmitationen mit Calcium und Magnesiumionen resp allen Erdalkaliionen die dabei miterfasst werden zu den entsprechenden unloslichen Salzen Kalkseife der Palmitinsaure reagieren Bei Uberschreiten des Aquivalenzpunktes reagieren Palmitationen hydrolytisch zu Hydroxidionen die mit Phenolphthalein als Indikator nachgewiesen werden 1 ml einer Kaliumpalmitatlosung mit der Konzentration 0 1 mol l entspricht dabei einer Gesamtharte von 1 mval l 8 2 R C O O C a 2 R C O O 2 C a displaystyle mathrm 2 RCOO Ca 2 longrightarrow RCOO 2 Ca nbsp R C O O H 2 O R C O O H O H displaystyle mathrm RCOO H 2 O rightleftharpoons RCOOH OH nbsp Die Carbonatharte wird durch das Salzsaure Bindungs Vermogen SBV bestimmt die Carbonatharte entspricht der Saurekapazitat siehe dazu Pufferkapazitat Hierzu werden 100 ml des Wassers mit Salzsaure c 0 1 mol l bis zum pH Wert 4 3 titriert pH Meter oder Umschlag von Methylorange Indikator Hierbei wird nahezu alles Carbonat und Hydrogencarbonat zu freier Kohlensaure umgewandelt Der Saureverbrauch in ml entspricht deshalb der Hydrogencarbonatkonzentration in mval l Die Multiplikation mit 2 8 ergibt deutsche Hartegrade dH sofern das Ergebnis der Berechnung nicht die Gesamtharte ubersteigt Die Bestimmung freier Kohlensaure wird durch Bestimmung der Basekapazitat ermittelt Resultiert bei der Analyse eines naturlichen Wassers fur die Carbonatharte ein hoherer Wert als fur die Gesamtharte so enthalt dieses Wasser auch Natriumhydrogencarbonat Die Carbonatharte ist in diesem Fall identisch mit der Gesamtharte da diese nicht grosser als die Gesamtharte sein kann In analytischen Labors konnen die Erdalkaliionen wie auch die Anionen der Saurereste mit Hilfe der Ionenchromatografie oder der Kapillarelektrophorese bestimmt werden Calcium kann auch spektroskopisch mit Hilfe der Flammen Atomemissionsspektrometrie F AES bestimmt werden Einheiten und Umrechnung BearbeitenNach dem SI Masssystem wird der Gehalt der Erdalkaliionen also die Gesamtharte in Mol pro Liter bzw angesichts der geringen Konzentrationen in Millimol pro Liter mmol l angegeben Die Wasserharte wurde in Deutschland und Osterreich fruher in Grad deutscher Harte dH angegeben Dabei war 1 dH formal als 10 mg CaO je einem Liter Wasser definiert Die anderen Hartebildner wie Magnesium wurden als hierzu aquivalente Menge 7 19 mg MgO pro Liter definiert Spater wurde die Angabe der Wasserharte in der praxisgerechten Stoffmengen Aquivalenzeinheit Millival pro Liter mval l verwendet Heute sind gesetzlich die oben genannten molaren Angaben gefordert ungeachtet der praktischen Erfordernisse In der Schweiz sind die franzosischen Hartegrade fH massgebend In anderen Landern waren oder sind andere Masseinheiten in Gebrauch die jedoch nur eingeschrankt vergleichbar sind Vergleichbar werden sie wenn man ein Standard Ionenverhaltnis annimmt Das ist moglich weil die meisten naturlichen Wasser eine relativ ahnliche Kationenverteilung aufweisen unabhangig vom Gesamtsalzgehalt Nur unter dieser Voraussetzung ist die folgende Tabelle zur Umrechnung anwendbar Umrechnung fur die Einheiten der Wasserharte 9 dH e Clark fH rH ppm aH mval l mmol lDeutsche Grad 1 dH 1 1 253 1 78 7 118 17 8 0 357 0 1783Englische Grad Grad Clark 1 e 0 798 1 1 43 5 695 14 3 0 285 0 142Franzosische Grad 1 fH 0 560 0 702 1 3 986 10 0 2 0 1Russische Grad 1 rH 0 140 0 176 0 251 1 0 146 0 050 0 025ppm CaCO3 Amerikanische Grad 1 ppm 0 056 0 07 0 1 6 834 1 0 02 0 01mval l Erdalkali Ionen 1 mval l 2 8 3 51 5 00 20 040 50 1 0 50mmol l Erdalkali Ionen 1 mmol l 5 6 7 02 10 00 40 080 100 0 2 00 1Die Einheit 1 ppm wird hier entgegen dem eigentlichen Wortsinn im Sinne von 1 mg CaCO3 pro Liter Wasser verwendet CaCO3 hat die Molmasse 100 Damit entspricht 1 ppm CaCO3 1 100 mmol l und ist nicht dimensionslos Sind die Werte fur Magnesium Mg und Calcium Ca bekannt kann die Harte des Wassers z B bei Mineralwasser wie folgt berechnet werden Hartegrad des Wassers in m m o l l Ca Wert in mg l 40 Mg Wert in mg l 24 3 displaystyle mathrm mmol l approx text Ca Wert in mg l 40 text Mg Wert in mg l 24 3 nbsp bzw in dH 0 14 Ca Wert in mg l 0 23 Mg Wert in mg l displaystyle text dH approx 0 14 cdot text Ca Wert in mg l 0 23 cdot text Mg Wert in mg l nbsp Hartebereiche BearbeitenDeutschland Bearbeiten Hartebereiche zur Dosierung von Waschmitteln Bearbeiten Auf Verpackungen von Wasch und Reinigungsmitteln die Phosphate oder andere hartebindende Stoffe enthalten mussten nach 7 Abs 1 Satz 1 Nr 5 Wasch und Reinigungsmittelgesetz WRMG 10 seit 1988 abgestufte Dosierungsempfehlungen in Millilitern fur die Hartebereiche 1 bis 4 angegeben werden Gesetzlich vorgegeben waren dabei die Angaben bezuglich Millimol Gesamtharte je Liter Es wurden die folgenden Hartebereiche definiert Hartebereich Millimol Gesamtharte je Liter dH1 weich bis 1 3 bis 7 32 mittel 1 3 bis 2 5 7 3 bis 143 hart 2 5 bis 3 8 14 bis 21 34 sehr hart uber 3 8 uber 21 3Neuregelung der Hartebereiche Bearbeiten Am 1 Februar 2007 wurde vom Deutschen Bundestag die Neufassung des Wasch und Reinigungsmittelgesetzes 11 WRMG beschlossen das am 5 Mai 2007 in Kraft getreten ist Darin wurden u a die Hartebereiche an europaische Standards angepasst und die Angabe Millimol Gesamtharte je Liter wird durch die aus chemischer Sicht unsinnige Angabe Millimol Calciumcarbonat je Liter ersetzt Wasserversorgungsunternehmen werden wohl weiterhin auch die Gesamtharte veroffentlichen dies ist im Gesetz aber nicht vorgeschrieben Nach Stellungnahmen des BMU gegenuber der DVGW 12 soll Millimol Calciumcarbonat je Liter unverandert als Millimol Gesamtharte je Liter aufgefasst werden Die neuen Hartebereiche unterscheiden sich kaum von den bisherigen nur werden die Bereiche 3 und 4 zum Hartebereich hart zusammengelegt und die Ziffern 1 2 3 und 4 werden durch die bereits gebrauchlichen Beschreibungen weich mittel und hart ersetzt Die neuen Hartebereiche sind wie folgt definiert Hartebereich Millimol Calciumcarbonat je Liter dHweich weniger als 1 5 weniger als 8 4 dHmittel 1 5 bis 2 5 8 4 bis 14 dHhart mehr als 2 5 mehr als 14 dHAuf Verpackungen von Waschmitteln mussen laut 8 Abs 1 Satz 1 WRMG 13 empfohlene Mengen und oder Dosierungsanleitung in Milliliter oder Gramm fur eine normale Waschmaschinenfullung bei den Wasserhartegraden weich mittel und hart und unter Berucksichtigung von ein oder zwei Waschgangen angegeben werden Um Waschmittel einzusparen muss man die ortlich vorhandene Wasserharte kennen und liest dann auf der Packung die dazugehorende Waschmittelmenge ab Bei harterem Trinkwasser ab Hartebereich 3 hart sollte man bei Temperaturen ab 60 C einen separaten phosphatfreien Entharter dazugeben Die Wasserversorgungsunternehmen teilen dem Kunden die ortliche Wasserharte mit oder verschicken Aufkleber welche man zweckmassigerweise auf die Waschmaschine klebt Fur Trinkwasser bestehen Vorschriften bezuglich der Wasserharte siehe dort Schweiz Bearbeiten Gemass Lebensmittelgesetz wird das Wasser in der Schweiz in sechs Hartestufen eingeteilt welche in Millimol pro Liter Anzahl Kalzium und Magnesiumteilchen pro Liter Wasser oder in franzosischen Hartegraden ºfH angegeben werden Harte in fH mmol l Bezeichnung0 bis 7 0 bis 0 7 sehr weich7 bis 15 0 7 bis 1 5 weich15 bis 25 1 5 bis 2 5 mittelhart25 bis 32 2 5 bis 3 2 ziemlich hart32 bis 42 3 2 bis 4 2 hartgrosser als 42 grosser 4 2 sehr hartWahrend das Wasser in den Voralpen in den Alpen und auf der Alpensudseite ublicherweise sehr weich oder weich ist ist es im Jura mittelhart und im Mittelland hart bis sehr hart 14 Enthartungsmethoden Bearbeiten Hauptartikel Wasserenthartung Entcarbonisierung Mit dieser Massnahme wird nur die Carbonatharte verringert Dem Wasser wird Calciumhydroxid als Kalkwasser zugegeben das die folgende Reaktion auslost C a 2 2 H C O 3 Carbonatharte C a O H 2 2 C a C O 3 2 H 2 O displaystyle underbrace mathrm Ca 2 2 HCO 3 text Carbonatharte mathrm Ca OH 2 mathrm longrightarrow 2 CaCO 3 downarrow 2 H 2 O nbsp Eine Entcarbonisierung wird in einigen deutschen Wasserwerken an sehr harten Wassern durchgefuhrt Enthartung durch Ionenaustausch Ionenaustauscher die mit Kochsalz regeneriert werden sind in der Lage Calcium und Magnesiumionen gegen Natriumionen auszutauschen Dieses Prinzip wird z B in Spulmaschinen eingesetzt um die Heizelemente zu schonen und Kalkflecken auf dem Geschirr zu vermeiden Wasserenthartungsanlagen fur den nicht professionellen Gebrauch zur Enthartung von Trinkwasser verwenden dieses Prinzip Gelegentlich wird es auch zur Aufbereitung kleiner Wassermengen etwa zum Blumengiessen oder Teekochen verwendet Vollentsalzung Eine Vollentsalzung beseitigt nicht nur Hartebildner sondern alle Ionen Sie wird durch eine Kombination von Kationen und Anionenaustauscher erreicht Vollentsalztes Wasser wird uberall da eingesetzt wo Wasser in reiner Form benotigt wird Die grossten Mengen kommen als Kesselspeisewasser zum Einsatz Ein ahnliches Ergebnis erzielen die Umkehrosmose und die Destillation bei denen auch nichtionische geloste Feststoffe entfernt werden Andere Methoden Die Komplexbildung mit Polyphosphaten vermindert die Harte fuhrt jedoch zur Uberdungung von Oberflachengewassern Waschmittel enthalten oft noch in kleinen Mengen Komplexbildner die Enthartung erfolgt jedoch heute im Wesentlichen durch Kationenaustauscher wie Zeolith A Damit wird die Bildung von Kalkseifen verhindert die Stabilitat der fur den Waschgang notwendigen Emulsion erhoht und die Heizelemente der Waschmaschine geschont Bei Dampflokomotiven wird auch die Innere Speisewasseraufbereitung verwendet Gerate mit elektrischen oder magnetischen Feldern fuhren zu keiner Beseitigung der Harte und ihre Wirkung ist umstritten Bestenfalls ist denkbar dass bei der Kristallisation des uberschussigen Calciumcarbonates unter dem Einfluss dieser Felder die instabile Aragonit Form gebildet wird die aus feinen nadelformigen Kristallen besteht und suspendiert bleibt Die normale Kristallisation zu dem stabileren Calcit dagegen bildet die bekannten Verkrustungen Kesselstein Die Wirkung dieser Art von Wasserbehandlung ist zeitlich begrenzt und geht deshalb nach einer gewissen Fliessstrecke hinter dem Gerat wieder verloren Eine Voraussetzung fur die beschriebene Wirkung scheint zu sein dass Wechselfelder benutzt werden oder dass Wasser in einem statischen Feld verwirbelt wird Deshalb bleiben z B auf der Wasserleitung aufgesetzte Magnetschuhe ohne jede Wirkung Siehe auch BearbeitenCarbonat Kompensationstiefe Biogene EntkalkungLiteratur BearbeitenHeinrich Sontheimer Paul Spindler Ulrich Rohmann Wasserchemie fur Ingenieure DVGW Forschungsstelle am Engler Bunte Institut der Uni Karlsruhe 1980 ZfGW Verlag Frankfurt ISBN 3 922671 00 4 Vereinigte Kesselwerke AG Babcock Gruppe Handbuch Wasser 4 Auflage Vulkan Verlag Essen 1974 Walter Kolle Wasseranalysen richtig beurteilt Grundlagen Parameter Wassertypen Inhaltsstoffe Grenzwerte nach Trinkwasserverordnung und EU Trinkwasserrichtlinie 2 aktualisierte und erweiterte Auflage Wiley VCH Weinheim 2003 ISBN 3 527 30661 7 Hanns J Krause Aquarienwasser Diagnose Therapie Aufbereitung 2 verbesserte Auflage Neuauflage bede Verlag Kollnburg 1993 ISBN 3 927997 00 5Weblinks BearbeitenUbersichtskarte der Wasserharte deutschlandweit Ausfindigmachen der Wasserharte nach Postleitzahl in der Schweiz Schweizerischer Verein des Gas und Wasserfaches SVGW Ubersichtskarte der Wasserharte in Osterreich PDF 397 kB Einzelnachweise Bearbeiten Anne Liewert Die meteorologische Medizin des Corpus Hippocraticum De Gruyter Berlin Munchen Boston 2015 ISBN 978 3 11 041699 2 S 98 Google Books Ansicht Anne Liewert Die meteorologische Medizin des Corpus Hippocraticum De Gruyter Berlin Munchen Boston 2015 ISBN 978 3 11 041699 2 S 98 Fussnote 109 Google Books Ansicht Wilhelmine Buchholz Wasser und Seife oder Allgemeines Waschebuch Hamburg Leipzig 1866 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b c Karl Holl Helmut Peter Dietrich Ludemann Wasser ISBN 3 11 125936 6 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Angewandte Chemie und Umwelttechnik fur Ingenieure S 340 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Wolfgang F Tegethoff Calciumcarbonat Von der Kreidezeit ins 21 Jahrhundert Springer Verlag 2013 ISBN 978 3 0348 8259 0 S 3 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Harry H Binder Lexikon der chemischen Elemente S Hirzel Verlag Stuttgart 1999 ISBN 3 7776 0736 3 Jander Jahr Knoll Massanalyse Sammlung Goschen Band 221 de Gruyter Berlin 1966 S 209 ff Tabelle nach Hanns J Krause Aquarienwasser Diagnose Therapie Aufbereitung 2 verbesserte Auflage Neuauflage bede Verlag Kollnburg 1993 ISBN 3 927997 00 5 S 35 aus dem Jahr 1987 BGBl I S 875 Wasch und Reinigungsmittelgesetz Neue Hartebereiche fur Trinkwasser i Verb m der Verordnung EG Nr 648 2004 PDF zuletzt geandert durch EG Verordnung Nr 907 2006 Art 11 Abs 4 und gemass Anhang VII Abschnitt B derselben Wasserharte Was muss beachtet werden PDF 333 kB Schweizerischer Verein des Gas und Wasserfaches abgerufen am 8 Mai 2017 Bitte den Hinweis zu Rechtsthemen beachten Normdaten Sachbegriff GND 4471464 6 lobid OGND AKS LCCN sh85145460 Abgerufen von https 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