www.wikidata.de-de.nina.az
Kohlensaure H2CO3 ist eine anorganische Saure und das Reaktionsprodukt ihres Saureanhydrids Kohlendioxid CO2 mit Wasser Sie wird in Erfrischungsgetranken verwendet StrukturformelAllgemeinesName KohlensaureAndere Namen Kohlenstoffsaure Dihydrogencarbonat Hydroxyameisensaure Hydroxymethansaure CARBONIC ACID INCI 1 Summenformel H2CO3Externe Identifikatoren DatenbankenCAS Nummer 463 79 6EG Nummer Listennummer 610 295 3ECHA InfoCard 100 133 015PubChem 767ChemSpider 747Wikidata Q104334EigenschaftenMolare Masse 62 03 g mol 1Aggregatzustand existiert bei Anwesenheit von Wasser nur gelost 2 pKS Wert 6 35 3 10 33 3 3 45 0 15 berechnet uber kinetisches Modell 4 5 3 6 pKS1 bzw 10 3 pKS2 6 SicherheitshinweiseGHS Gefahrstoffkennzeichnungkeine Einstufung verfugbar 7 Soweit moglich und gebrauchlich werden SI Einheiten verwendet Wenn nicht anders vermerkt gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen KohlensaureDie Salze der zweiprotonigen Saure sind die Carbonate und Hydrogencarbonate Ihre Ester werden ebenfalls Carbonate oder Kohlensaureester genannt Technische Bedeutung haben die Polyester die als Polycarbonate bezeichnet werden Das Gas CO2 ist im Vergleich zu O2 und N2 relativ gut loslich in Wasser und reagiert zu einem geringen Anteil etwa 0 1 je nach Temperatur und Druck zu Kohlensaure C O 2 H 2 O H 2 C O 3 displaystyle mathrm CO 2 H 2 O rightleftharpoons H 2 CO 3 Das Gas CO2 wird umgangssprachlich oft ungenau als Kohlensaure bezeichnet Tatsachlich werden in der Wasserchemie gelostes CO2 und die eigentliche Saure H2CO3 ublicherweise gemeinsam als freie Kohlensaure zusammengefasst Sie steht der Summe von Carbonat und Hydrogencarbonat als gebundene Kohlensaure gegenuber Kohlensaure spielt eine wichtige Rolle im Saure Basen Haushalt sowohl des Wassers als auch des Blutes und der Korperflussigkeiten Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Vorkommen in der Natur 3 Dissoziationsgleichgewicht 3 1 pH Indikation Wasser 4 Verwendung 5 Kohlensaure als Reinstoff 6 Derivate der Kohlensaure 7 Aggressive Kohlensaure und Verwandte 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Natur der Kohlensaure als gelostes Kohlendioxid erkannte 1741 William Brownrigg Fur die Erfindung des Sodawassers ist allerdings Joseph Priestley bekannt in seiner Zeit als Priester in Leeds ab 1767 wo ihm genug Kohlendioxid aus einer nahen Brauerei zur Verfugung stand Vorkommen in der Natur BearbeitenIm Regenwasser gelostes Kohlendioxid bildet Kohlensaure die Kalkgestein unter Bildung von Calciumhydrogencarbonat zu losen vermag 8 CaCO 3 CO 2 H 2 O Ca HCO 3 2 displaystyle ce CaCO3 CO2 H2O lt gt Ca HCO3 2 nbsp Tropft solches Wasser in einen unterirdischen Hohlraum so scheidet sich aus dem hangenden Tropfen durch Ausgasen von Kohlendioxid aus der Hydrogencarbonatlosung das schwerlosliche Calciumcarbonat als Stalaktit ab fallt der Tropfen zu Boden wird am Boden weiteres Calciumcarbonat abgeschieden und es entsteht ein Stalagmit 8 Ca HCO 3 2 CaCO 3 CO 2 H 2 O displaystyle ce Ca HCO3 2 lt gt CaCO3 CO2 H2O nbsp Dissoziationsgleichgewicht BearbeitenGelostes Kohlenstoffdioxid steht in wassriger Losung im Gleichgewicht mit Kohlensaure C O 2 H 2 O H 2 C O 3 displaystyle mathrm CO 2 H 2 O rightleftharpoons H 2 CO 3 nbsp 1 Die Erlenmeyer Regel beschreibt die Instabilitat von Molekulen mit zwei Hydroxygruppen am selben Kohlenstoff Atom Daher liegt das Gleichgewicht sehr weit auf der Seite des Anhydrids der Anteil des Sauremolekuls liegt in wassriger Losung bei nur rund 0 2 Dieser Anteil ist massig von der Temperatur abhangig In Organismen wird die Reaktion durch das Enzym Carboanhydrase beschleunigt Die vergleichsweise langsam erfolgende Hydration von CO2 wird durch das Enzym katalysiert wodurch physiologisch ausreichende Geschwindigkeiten der Austauschprozesse erreicht werden Ein Enzymmolekul katalysiert dabei die Umwandlung von etwa 36 Millionen CO2 in H2CO3 Molekule pro Minute 3 Die Kohlensaure ist eine zweiprotonige Saure Sie gibt daher ihre Protonen in zwei Dissoziationsstufen an Wasser oder andere Basen ab H 2 C O 3 H 2 O H 3 O H C O 3 displaystyle mathrm H 2 CO 3 H 2 O rightleftharpoons H 3 O HCO 3 nbsp 2 Der pKs Wert der ersten Saurekonstante kann lediglich berechnet werden Er liegt mit temperaturabhangigen Abweichungen eigentlich bei ca 3 6 Kohlensaure ist damit eine mittelstarke Saure vergleichbar mit Essigsaure pKs 4 76 und Ameisensaure pKs 3 77 Da aber der Anteil der Kohlensaure gemass Gleichung 1 schlecht zu bestimmen ist werden die Reaktionen 1 und 2 zu 3 zusammengefasst 3 C O 2 2 H 2 O H 3 O H C O 3 displaystyle mathrm CO 2 2 H 2 O rightleftharpoons H 3 O HCO 3 nbsp 3 und ergeben den fast immer genannten und experimentell bestimmbaren Wert von ca 6 5 fur den pKs Wert Freie Kohlensaure ist damit eine schwache Saure 3 Reaktionsprodukt ist das Hydrogencarbonat Ion HCO3 H C O 3 H 2 O C O 3 2 H 3 O displaystyle mathrm HCO 3 H 2 O rightleftharpoons CO 3 2 H 3 O nbsp 4 Der pKs Wert fur die zweite Saurekonstante liegt um 10 5 Reaktionsprodukt ist das Carbonat Ion CO32 Die Konzentrationen der drei eigentlich vier Kohlensaure Spezies also der freien Kohlensaure H2CO3 und gelostes CO2 des Hydrogencarbonats und des Carbonats sowie der Oxoniumionen stehen miteinander durch das Massenwirkungsgesetz in einem berechenbaren Zusammenhang Die Konzentration der Oxoniumionen wird durch den pH Wert ausgedruckt Bei einem gegebenen pH Wert ist somit das Mengenverhaltnis der Spezies festgelegt nbsp Hagg Diagramm von Kohlensaure logarithmische Skala H2CO3 schwarz HCO3 violett CO32 turkis H gestrichelt OH gepunktetpH Indikation Wasser Bearbeiten Bei pH 4 liegen uber 99 als Kohlendioxid Wasser Mischung vor z B in Mineralwasser Bei einem pH Wert von 6 5 der also gleich ist dem pKs der ersten Saurekonstante liegt daneben gleich viel Hydrogencarbonat vor der Anteil des Carbonats ist noch weit unter 1 Bei ca pH 7 5 in Leitungswasser bestimmt das enthaltene Hydrogencarbonat in Verbindung mit wenig gelostem Kohlendioxid den Saurehaushalt menschliches Blut mit pH 7 4 enthalt Kohlendioxid und Hydrogencarbonat im Verhaltnis 1 24 Etwa bei pH 8 3 liegt der maximale Anteil an Hydrogencarbonat mit ca 98 vor je knapp 1 sind Kohlendioxid und Carbonat Dies ist der typische pH Wert von Natrium oder Kaliumhydrogencarbonat in Wasser Auch abgekochtes Trinkwasser zeigt diesen pH da gelostes Kohlendioxid ausgetrieben wurde Bis fast zur Trockene eingekochtes Trinkwasser zeigt einen pH von bis zu 9 da sich hierbei ein geringer Hydrogencarbonat Anteil in Carbonat umwandelt siehe Kesselstein Bildung Bei einem pH gleich dem pKs der zweiten Saurekonstante von 10 5 liegen gleiche Mengen Hydrogencarbonat und Carbonat sowie ein verschwindend geringer Anteil an Kohlendioxid vor Bei pH 12 5 hat das Carbonat einen Anteil um 99 Hydrogencarbonat liegt bei knapp 1 Dies ist der typische pH Wert von Natrium oder Kaliumcarbonat in Wasser Diese Eckwerte spiegeln die Zusammenhange im vielfach genutzten Bicarbonat Puffer wider Verwendung BearbeitenKohlensaure wird fur unzahlige Produktionsprozesse weltweit eingesetzt wobei sie dem Endverbraucher wohl am ehesten aus Erfrischungsgetranken bekannt sein durfte Jacob Schweppe entwickelte im spaten 18 Jahrhundert ein Verfahren mittels dessen sich Wasser mit Kohlenstoffdioxid versetzen lasst Im 19 Jahrhundert begann man Mineralwasser Kohlenstoffdioxid beizumischen um dieses haltbar zu machen Siehe dazu Verwendung von Kohlenstoffdioxid in der Lebensmitteltechnologie Kohlensaure als Reinstoff BearbeitenDurch Entwassern einer CO2 Losung Verdampfen oder Gefrieren des Wassers lasst sich die mit Kohlendioxid im Gleichgewicht stehende Kohlensaure H2CO3 C OH 2 ebenso wenig wie die Orthokohlensaure H4CO4 C OH 4 oder die Dikohlensaure H2C2O5 HO OC O CO OH isolieren da hierbei wegen der Uberschreitung der Loslichkeit das Anhydrid CO2 entweicht Auch die Peroxomono und dikohlensaure H2CO4 CO OH OOH und HO OCCO OH lassen sich als solche nicht aus konzentrierten wasserigen Losungen isolieren 3 Im Labor gelang es Kohlensaure im engeren Sinn als reinen vermutlich kristalliner Reinstoff zu erzeugen wobei sie in zwei unterschiedlichen Modifikationen existiert Die a Form der Kohlensaure wird bei der Synthese in Methanol erhalten Die b Form der Kohlensaure wird durch Bestrahlung von festen Mischungen aus Kohlendioxid und Wasser mit Protonen oder durch Protonierung von Carbonat mit Bromwasserstoff Hexahydrat bei 73 C gebildet Dies hat derzeit jedoch ausser dem moglichen Auftreten als Bestandteil stratospharischer Wolken der oberen Atmosphare in interstellaren Eispartikeln auf Kometen in extrasolarer Korper sowie auch auf der Marsoberflache oder Marsatmosphare 3 keine praktische Bedeutung 8 Bei tiefen Temperaturen und unter absoluter Abwesenheit von Wasser oder Metallionen beide katalysieren stark die Zersetzungsreaktion zu Kohlenstoffdioxid und Wasser kann die Kohlensaure H2CO3 als Reinstoff dargestellt werden In absoluter Reinheit hat die Verbindung bei Raumtemperatur eine Halbwertszeit von 180 000 Jahren Die Zugabe eines einzigen Wassermolekuls zum Kohlensauremolekul erhoht durch Autokatalyse die Reaktionsgeschwindigkeit um einen temperaturabhangigen Faktor von 107 109 d h die Halbwertszeit wird auf 10 Stunden bei 300 K erniedrigt Die Zugabe eines weiteren Wassermolekuls beschleunigt die Reaktion um einen weiteren Faktor 100 bis 1000 was zu einer Halbwertszeit von 119 Sekunden bei 300 K fuhrt Das ist der Grund aus dem die meisten Chemiker Kohlensaure fur instabil halten Statt Kohlensaure meinen sie jedoch Kohlendioxid in Wasser gelost was zu einem Gleichgewicht von 1 H2CO3 und 99 schwach hydratisiertem CO2 sowie saurem Verhalten wegen des H2CO3 HCO3 Saure Base Paares fuhrt Kristalline und amorphe Kohlensaure sind damit in einer Eis Matrix bei 225 K kinetisch bemerkenswert stabil darstellbar Diese Stabilitat auch im gasformigen Zustand in Abwesenheit von Wasser lasst Schlusse auf deren Bildung und Nachweisbarkeit im Weltall zu Feste Kohlensaure bildet sich nicht nur durch Protonenbestrahlung von festen CO2 H2O Gemischen sondern auch von reinem festen CO2 9 Sie besteht aus einem Netzwerk miteinander uber H Brucken verknupfter H2CO3 Molekule 3 Gasformige Kohlensaure liegt in einer Mischung aus H2CO3 Monomeren und Dimeren vor deren Mischungsverhaltnis von der Temperatur abhangt 9 Eine Hochdruck Kristallstruktur der Kohlensaure wurde an der deuterierten Substanz mittels Neutronenbeugung bei einem Druck von 1 85 GPa in einer Hybridzelle Russische Legierung neben Cu Be bestimmt D2CO3 kristallisiert im monoklinen System mit der Raumgruppe P21 c und nur einem symmetrieunabhangigen Molekul mit anti anti Gestalt Benachbarte Molekule bilden Dimere aus die uber H Bruckenbindungen verknupft sind C O Einfach und Doppelbindungen fallen wegen eines hohen p Bindungsanteils kurzer bzw langer aus als ublich 10 Die bei Normaldruck praparierte Kohlensaure zeigt keinerlei Beugungsmuster ist also vollstandig amorph und bildet keine Kristallstruktur aus 11 Derivate der Kohlensaure Bearbeiten nbsp Harnstoff ein Diamid der KohlensaureDaruber hinaus sind organische Derivate der Kohlensaure bekannt so verschiedene Kohlensaureester Sie sind leicht zuganglich durch die Reaktion von Phosgen mit Alkoholen Polyester der Kohlensaure sind die Polycarbonate Eine andere Stoffgruppe sind die Amide der Kohlensaure Ihre Stammverbindung ist der Harnstoff ein Diamid der Kohlensaure als Beispiel seien die Urethane von Urea Harnstoff genannt Es sind substituierte Ester des Monoamids der Kohlensaure der Carbaminsaure diese sind die Stammverbindungen uberaus wichtiger Kunststoffe der Polyurethane Aggressive Kohlensaure und Verwandte BearbeitenEine weitere Gruppe von Trivialnamen die nicht chemisch unterschiedliche Spezies sondern Mengenanteile bezeichnen stammt aus dem Bereich der Wasserchemie fur kalkhaltige Wasser Es sei darauf hingewiesen dass die folgenden Begriffe jeweils Mengenanteile der sogenannten freien Kohlensaure betreffen bei denen zwischen Kohlenstoffdioxid und der Kohlensaure im engeren Sinn nicht unterschieden wird Entsprechend dem Kalk Kohlensaure Gleichgewicht sind die Konzentrationen von Calcium und Kohlensaure voneinander abhangig Man unterscheidet die Menge der zugehorigen Kohlensaure von der Menge der uberschussigen und der kalk aggressiven Kohlensaure Zugehorige Saure halt im Mengengleichgewicht der Kohlensaurespezies den pH Wert gerade so niedrig dass die hiervon abhangige Konzentration des Carbonates multipliziert mit der des Calciums gerade noch nicht das Loslichkeitsprodukt des Calciumcarbonats uberschreitet Daruber hinaus vorhandene freie Kohlensaure gilt als uberschussig Davon wiederum ein Teil konnte weiteren Kalk in Losung bringen ist also kalk aggressiv der Rest des Uberschusses wurde danach als zusatzliche zugehorige Kohlensaure benotigt Mit steigenden Werten fur die Carbonatharte steigt der Anteil der zugehorigen freien Kohlensaure uberproportional an Beispielsweise betragt dieser Wert bei 5 1 dH 1 83 mg l CO2 und bei 10 2 dH 11 67 mg l CO2 Dies fuhrt bei der Mischung von Wassern zu einem Mischwasserproblem Die Mischung von Wassern mit unterschiedlicher Carbonatharte ergibt Mischwasser mit aggressiver Kohlensaure selbst wenn die Ausgangswasser im Kalk Kohlensaure Gleichgewicht waren Die mathematischen Zusammenhange sind in der Tillmansschen Gleichung zusammengefasst mit der die zugehorige freie Kohlensaure fur jeden Gehalt an Calcium berechnet werden kann Nachfolgend die Kurzfassung dieser Gleichung m C O 2 t m H C O 3 2 m C a displaystyle mathrm m CO 2 mathfrak t cdot m HCO 3 2 cdot m Ca nbsp Die Elemente der Gleichung bedeuten m C O 2 displaystyle mathrm m CO 2 nbsp Konzentration der zu berechnenden zugehorigen freien Kohlensaure CO2 in mol kg t displaystyle mathfrak t nbsp Tillmanssche Konstante m H C O 3 2 displaystyle mathrm m HCO 3 2 nbsp Quadrat der Konzentration der Hydrogencarbonate HCO3 in mol kg m C a displaystyle mathrm m Ca nbsp Konzentration des Calciums in mol kgWeitere Einzelheiten hierzu unter Tillmanssche Gleichung Fur die Aufbereitung und Entkarbonisierung von Wassern ist die genaue Kenntnis dieses Gleichgewichtes und seiner Einstellgeschwindigkeit von grosser Bedeutung So wird bei der Trinkwasseraufbereitung das Rohwasser uber halbgebranntes Dolomit Calciummagnesiumcarbonat CaMg CO3 2 geleitet damit es keine uberschussige freie Kohlensaure enthalt da Eisen oder andere Metalle mit dieser reagieren und so beispielsweise Rohrleitungen aus Stahl korrodieren wurden Auch diese Reaktionen sind konzentrationsabhangig im Gleichgewicht mit entsprechenden Carbonaten Deshalb spricht man dann z B von Eisen aggressiver Kohlensaure Dolomit wird verwendet weil in Anwesenheit von Magnesiumionen die Einstellgeschwindigkeit des Tillmans schen Gleichgewichtes erheblich beschleunigt wird was mit reinem Calciumcarbonat viel zu lange dauern wurde Bei manchen Anwendergruppen z B in der Fischerei werden die hier genannten Mengenbegriffe oft so missverstanden als ob z B die aggressive Kohlensaure besonders schadlich ware etwa fur die Fische Da aber Fische nicht aus Kalk bestehen richtet sich die aggressive Kohlensaure nicht in anderer Weise gegen sie als der Rest der Kohlensaure Fur die Atmung der Fische ist vielmehr die gesamte geloste CO2 Konzentration ausschlaggebend fur eine allfallige sauere Veratzung ausschliesslich der pH Wert des Wassers Die zugehorige Kohlensaure wird dort so missverstanden als ob sie in besonderer Weise an das Hydrogencarbonat gebunden und deshalb nicht durch Wasserbeluftung auszutreiben oder durch Photosynthese von Algen zu verbrauchen ware Tatsachlich steht beiden Vorgangen die gesamte freie Kohlensaure zur Verfugung so dass es zu einer Steigerung des pH Wertes dadurch zu einer Verschiebung des Mengengleichgewichts hin zu mehr Carbonat und dadurch schliesslich zu einer Uberschreitung des Loslichkeitsproduktes des Kalkes also zu einer Kalkfallung kommt Siehe dazu auch Kalk Kohlensaure Gleichgewicht Literatur BearbeitenUlrich Kolle Rund um Kohlensaure In Chemkon 10 Nr 2 2003 S 66 68 Th Loerting Chr Tautermann R T Kroemer On the Surprising Kinetic Stability of Carbonic Acid In Angew Chem Int Ed 39 Nr 5 2000 S 891 894 deutsch Th Loerting Chr Tautermann R T Kroemer Zur uberraschenden kinetischen Stabilitat von Kohlensaure In Angew Chem 112 2000 S 919 922 doi 10 1002 SICI 1521 3757 20000303 112 5 lt 919 AID ANGE919 gt 3 0 CO 2 Y Kurt Bauer Zur Bedeutung der Kohlensaure in Karpfenteichen In Osterreichs Fischerei 44 1991 S 49 64 12 Julius Pia Kohlensaure und Kalk Einfuhrung in das Verstandnis ihres Verhaltens in den Binnengewassern In Die Binnengewasser Bd XIII Schweizerbart Stuttgart 1933 ISBN 978 3 510 40713 2 H E Homig Physikochemische Grundlagen der Speisewasserchemie 2 Auflage Vulkan Verlag Essen 1963 Kap 2 25 2 30 Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Kohlensaure Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Literatur von und uber Kohlensaure im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Eintrag zu CARBONIC ACID in der CosIng Datenbank der EU Kommission abgerufen am 4 Marz 2020 ROMPP Lexikon Chemie 10 Auflage 1996 1999 Band 3 H L Georg Thieme Verlag 2014 ISBN 978 3 13 199991 7 S 2199 Google Books a b c d e f g h A F Holleman E Wiberg N Wiberg Lehrbuch der Anorganischen Chemie 102 Auflage Walter de Gruyter Berlin 2007 ISBN 978 3 11 017770 1 K Adamczyk M Premont Schwarz D Pines E Pines E T J Nibbering Real Time Observation of Carbonic Acid Formation in Aqueous Solution In Science 2009 326 S 1690 1694 doi 10 1126 science 1180060 Chien Ho Julian M Sturtevant The Kinetics of the Hydration of Carbon Dioxide at 25 In Journal of Biological Chemistry Band 238 Nr 10 Oktober 1963 S 3499 3501 doi 10 1016 S0021 9258 18 48695 4 D H Ripin D A Evans pKa s of Inorganic and Oxo Acids PDF Archiviert vom Original am 19 Juni 2018 abgerufen am 15 Juli 2014 englisch Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefahrlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlassliche und zitierfahige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden a b c Eintrag zu Kohlensaure In Rompp Online Georg Thieme Verlag abgerufen am 27 Januar 2022 a b Bericht uni protokolle de T Loerting C Tautermann R T Kroemer I Kohl A Hallbrucker E Mayer K R Liedl in Angewandte Chemie 2000 112 919 922 Zur uberraschenden kinetischen Stabilitat von Kohlensaure H2CO3 doi 10 1002 SICI 1521 3757 20000303 112 5 lt 919 AID ANGE919 gt 3 0 CO 2 Y Sebastian Benz Da Chen Andreas Moller Michael Hofmann David Schnieders Richard Dronskowski The Crystal Structure of Carbonic Acid In Inorganics Band 10 Nr 9 3 September 2022 S 132 doi 10 3390 inorganics10090132 Katrin Winkel Wolfgang Hage Thomas Loerting Sarah L Price Erwin Mayer Carbonic Acid From Polyamorphism to Polymorphism In Journal of the American Chemical Society Band 129 Nr 45 1 November 2007 S 13863 13871 doi 10 1021 ja073594f Zur Bedeutung der Kohlensaure in Karpfenteichen Teilabdruck des Originals Normdaten Sachbegriff GND 4192064 8 lobid OGND AKS LCCN sh89006832 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kohlensaure amp oldid 237150504