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Amide sind stickstoffhaltige chemische Verbindungen zu denen einerseits die Stoffgruppe der kovalenten und meist organischen Saureamide und andererseits die Stoffgruppe der ionischen und uberwiegend anorganischen Metallamide zahlt Formal betrachtet handelt es sich bei den Saureamiden um Kondensationsprodukte von Oxosauren mit Ammoniak oder Aminen wobei die grosste Bedeutung Carbonsaureamide und Sulfonsaureamide haben 1 Allgemeine Struktur von Saureamiden Beispiele Carbonsaureamide SulfonsaureamideR1 Alkyl Arylgruppe R2 R3 Alkyl Arylgruppe WasserstoffMetallamide leiten sich von Ammoniak bzw primaren oder sekundaren Aminen ab bei denen ein Wasserstoffatom durch ein Metallatom ersetzt ist Dabei handelt es sich meist um ein Alkalimetall wie Lithium oder Natrium 2 Allgemeine Struktur von Metallamiden R1 R2 Alkyl Arylgruppe WasserstoffInhaltsverzeichnis 1 Saureamide 1 1 Einfache Saureamide 1 2 Carbonsaureamide 1 3 Sulfonsaureamide 2 Metallamide 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseSaureamide BearbeitenEinfache Saureamide Bearbeiten Die einfachsten Vertreter der Saureamide sind Amidosulfonsaure und Sulfuryldiamid als Mono und Diamid der Schwefelsaure Nitrylamid als Amid der Salpetersaure die Carbamidsaure und Harnstoff als Mono und Diamid der Kohlensaure sowie Phosphoramidsaure 3 Phosphordiamidsaure 4 und Phosphorsauretriamid 5 als Mono Di und Triamid der Phosphorsaure 6 Wahrend der Harnstoff zu den organischen Verbindungen gezahlt wird sind die anderen Vertreter dieser einfachen Saureamide anorganische Verbindungen Carbonsaureamide Bearbeiten Hauptartikel Carbonsaureamide Die wichtigste und umfangreichste Untergruppe der Saureamide sind die Carbonsaureamide die durch Umsetzung von Carbonsauren oder Carbonsaurederivaten wie Carbonsaureestern und Carbonsaurechloriden mit Ammoniak oder Aminen hergestellt werden Verbindungen mit mehreren Carbonsaureamidgruppen werden als Polyamide bezeichnet 7 Naturlich vorkommende sind die Peptide und Proteine nbsp Peptid mit drei Amidbindungen blau markiert Cyclische Verbindungen mit einer Amidgruppe im Ring werden als Lactame bezeichnet nbsp Allgemeine Struktur von b g d und e Lactamen von links nach rechts Carbonsaureamide die eine zweite Acylgruppe am Stickstoffatom aufweisen gehoren zur Stoffgruppe der Imide nbsp Allgemeine Struktur der Imide Sulfonsaureamide Bearbeiten Hauptartikel Sulfonsaureamide Sulfonsaureamide leiten sich von Sulfonsauren ab bei denen eine Hydroxygruppe durch eine Aminogruppe ersetzt ist Die bedeutsamsten Sulfonsaureamide sind die Sulfonamide Benzolsulfonsaureamide die in para Stellung eine Aminogruppe enthalten Diese Verbindungen besitzen eine bakteriostatische Wirkung Durch Substitution eines der beiden Amid Wasserstoffatome des einfachsten Vertreters Sulfanilamid durch einen organischen Rest leiten sich alle pharmakologisch wirksamen Sulfonamide ab 8 Metallamide BearbeitenAnorganische Metallamide sind Derivate des Ammoniaks bei denen ein Wasserstoffatom durch ein Metallatom ersetzt ist Die wichtigsten Vertreter sind Natriumamid und Lithiumamid die beide als starke Basen bei Eliminierung und Kondensationsreaktionen eingesetzt werden 2 Natriumamid erhalt man durch Reaktion von Natrium mit flussigem Ammoniak und ist beispielsweise grosstechnisch bedeutsam bei der Synthese von Indigo 9 Lithiumamid wird durch Erhitzen von Lithium im Ammoniak Strom hergestellt 10 Organische Metallamide leiten sich von primaren oder sekundaren Aminen ab So erhalt man beispielsweise durch die Deprotonierung von wasserfreiem Diisopropylamin das Lithiumdiisopropylamid LDA welches in der organische Synthese haufig zur Erzeugung von Carbanionen eingesetzt wird 11 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Amide Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Eintrag zu Amide In Rompp Online Georg Thieme Verlag abgerufen am 10 Mai 2023 a b Eintrag zu Metallamide In Rompp Online Georg Thieme Verlag abgerufen am 10 Mai 2023 Externe Identifikatoren von bzw Datenbank Links zu Phosphoramidsaure CAS Nummer 2817 45 0 PubChem 65107 ChemSpider 58617 Wikidata Q27098293 Externe Identifikatoren von bzw Datenbank Links zu Phosphordiamidsaure CAS Nummer 10043 91 1 EG Nummer 233 145 5 ECHA InfoCard 100 030 119 PubChem 165802 ChemSpider 145304 Wikidata Q27276706 Externe Identifikatoren von bzw Datenbank Links zu Phosphorsauretriamid CAS Nummer 13597 72 3 PubChem 123317 ChemSpider 109920 Wikidata Q22693530 Eintrag zu Phosphoramide In Rompp Online Georg Thieme Verlag abgerufen am 13 Juni 2023 M D Lechner K Gehrke E H Nordmeier Makromolekulare Chemie Ein Lehrbuch fur Chemiker Physiker Materialwissenschaftler und Verfahrenstechniker 4 Auflage Birkhauser Basel Boston Mass Berlin 2010 ISBN 978 3 7643 8890 4 S 121 125 Bernd Schmidt Jolanda Hermanns Grundlagen der organischen Chemie Begrundet von Joachim Buddrus 6 Auflage De Gruyter Berlin Boston 2022 ISBN 978 3 11 070087 9 S 538 Eintrag zu Natiumamid In Rompp Online Georg Thieme Verlag abgerufen am 13 Juni 2023 Eintrag zu Lithiumamid In Rompp Online Georg Thieme Verlag abgerufen am 13 Juni 2023 Eintrag zu Lithiumdiisopropylamid In Rompp Online Georg Thieme Verlag abgerufen am 13 Juni 2023 Normdaten Sachbegriff GND 4279702 0 lobid OGND AKS LCCN sh85004464 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Amide amp oldid 236294490