Lithiumdiisopropylamid (LDA) ist eine chemische Verbindung aus der Stoffgruppe der Metallamide. Es handelt sich um das Lithiumsalz von Diisopropylamin.
Strukturformel | ||||||||||||
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Allgemeines | ||||||||||||
Name | Lithiumdiisopropylamid | |||||||||||
Andere Namen |
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Summenformel | C6H14LiN | |||||||||||
Kurzbeschreibung | selbstentzündlicher, feuchtigkeitsempfindlicher Feststoff | |||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||||
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Eigenschaften | ||||||||||||
Molare Masse | 107,12 g·mol−1 | |||||||||||
Aggregatzustand | fest (meist jedoch in Lösung) | |||||||||||
Dichte | 0,86 g·cm−3 (25 °C) | |||||||||||
Löslichkeit | löslich in Hexan | |||||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||||
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Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Herstellung Bearbeiten
LDA kann aus Diisopropylamin mit Organo-Lithiumverbindungen wie Phenyllithium oder Butyllithium hergestellt werden. Ein günstigerer Weg ist die Umsetzung von elementarem Lithium mit Diisopropylamin in Gegenwart von Styrol.
Eigenschaften und Verwendung Bearbeiten
Lithiumdiisopropylamid ist eine starke Base, die in der Organischen Chemie oft zur Deprotonierung von CH-aciden Verbindungen eingesetzt wird. Auf Grund der sterischen Hinderung durch die raumerfüllenden Isopropylreste ist LDA wenig nucleophil. Der pKS-Wert der konjugierten Säure beträgt 40. Damit ist es möglich, auch schwach CH-acide Verbindungen wie Carbonylverbindungen in α-Position zu deprotonieren und diese dadurch in Enolate zu überführen. Kommerziell ist LDA meist als Lösung in Diethylether oder THF erhältlich. In diesen Lösungen bildet es dimere Strukturen aus. In unpolaren Lösungsmitteln wie z. B. Toluol liegt es hingegen als ein Gemisch aus Trimeren, Tetrameren, Pentameren und höheren Oligomeren vor.
Einzelnachweise Bearbeiten
- Eintrag zu Lithiumdiisopropylamid. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 16. August 2015.
- ↑ Datenblatt Lithiumdiisopropylamid bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 16. August 2015 (PDF).
- A. P. Smith, J. J. S. Lamba, C. L. Fraser: Efficient Synthesis of Halomethyl-2,2'-Bipyridines: 4,4'-Bis(chloromethyl)-2,2'-Bipyridine In: Organic Syntheses. 78, 2002, S. 82, doi:10.15227/orgsyn.078.0082; Coll. Vol. 10, 2004, S. 107 (PDF).
- M. T. Reetz, W. F. Maier: Einfache Darstellung von Lithiumdiisopropylamid in molarem Maßstab. In: Liebigs Annalen. 10, 1980, S. 1471–1473, doi:10.1002/jlac.198019801002.
- K. P. C. Vollhardt, N. E. Schore: Organische Chemie. 3. Auflage. Wiley-VCH, Weinheim 2000, ISBN 3-527-29819-3.
- P. G. Williard, J. M. Salvino: Synthesis, Isolation, and Structure of an LDA-THF Complex. In: J. Org. Chem. 58 (1), 1993, S. 1–3, doi:10.1021/jo00053a001.
- R. Neufeld, M. John, D. Stalke: Aufklärung der donorbasenfreien Aggregation von Lithiumdiisopropylamid in Kohlenwasserstoffen mithilfe einer DOSY-Methode. In: Angew. Chem. 127 (1), 2015, S. 7100–7104, doi:10.1002/ange.201502576.
- R. Neufeld: DOSY External Calibration Curve Molecular Weight Determination as a Valuable Methodology in Characterizing Reactive Intermediates in Solution. Dissertation. Georg-August-Universität, Göttingen 2016.