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Die Erlenmeyer Regel wurde von Emil Erlenmeyer formuliert und besagt dass organisch chemische Verbindungen die an einem Kohlenstoffatom mehr als eine Hydroxygruppe OH tragen nicht stabil sind sondern zur Abspaltung von Wasser neigen Erlenmeyer RegelStoffe mit zwei Keton oder Aldehydhydrate mit drei Orthocarbonsauren oder mit vier Orthokohlensaure Hydroxygruppen am selben C Atom sind im Allgemeinen instabil Ursache ist die hohere Bindungsenergie einer Kohlenstoff Sauerstoff Doppelbindung gegenuber zwei C O Einfachbindungen und die gegenseitige Abstossung der raumlich beieinander liegenden Sauerstoffatome Beispiele fur die Erlenmeyer Regel sind die Hydrate von Carbonylverbindungen wie von Aldehyden RCH OH 2 von Ketonen R2C OH 2 oder von Carbonsauren RC OH 3 die normalerweise nicht als Substanz isolierbar sind Das Gleichgewicht ihrer Bildung aus der Carbonylverbindung und Wasser liegt ublicherweise weit auf Seite der Edukte Zum Teil trifft dies auf die Kohlensaure zu die als Hydrat von Kohlenstoffdioxid sehr leicht wieder zerfallt Derivate geminaler Diole oder Triole sind aber immer dann stabil wenn alle Wasserstoffatome der Hydroxygruppen substituiert sind da sie sich nicht mehr durch einfache Protolyse in die stabileren Carbonylverbindungen umwandeln konnen Zu diesen Verbindungen zahlen die Acetale im engeren Sinne sowie Ketale R2C OR 2 die Kohlensaureester Carbaminsaureester und die Orthocarbonsaureester RC OR 3 Ebenso sind Orthokohlensaureester Tetraalkoxymethane bekannt und stabil 1 Die Erlenmeyer Regel lasst sich ausser auf Hydroxygruppen auch auf andere Substituenten anwenden Bei Aminogruppen sind Aminale haufig instabil wahrend geminal halogenierte Alkohole leicht zu Carbonylverbindungen und den entsprechenden Halogenwasserstoffen zerfallen 2 Ausnahmen BearbeitenAusnahmen bilden lediglich Verbindungen die in alpha Stellung stark elektronenziehende Gruppen besitzen wie Chloralhydrat Glyoxylsaure oder Ninhydrin Formaldehyd liegt in wassriger Losung praktisch vollstandig als Hydrat vor ist aber nur in Losung bestandig und lasst sich im Gegensatz zu Chloralhydrat und Ninhydrin nicht als Substanz isolieren Auch Halbacetale sind nur ausnahmsweise stabil Dazu zahlen solche die sich von Aldehyden oder Ketonen mit stark elektronenanziehenden Gruppen ableiten aber auch cyclische Halbacetale wie Glucose sind stabil Tetrodotoxin folgt als Orthocarbonsaure diester nicht der Erlenmeyer Regel sondern ist durch die Bildung zweier Ringe stabilisiert Acidiumionen sind wegen der mesomeriestabilisierten positiven Ladung keine geminalen Diole und stellen nur formal eine Verletzung der Erlenmeyer Regel dar Einzelnachweise Bearbeiten Eintrag zu Orthoester In Rompp Online Georg Thieme Verlag abgerufen am 7 Juni 2014 Louis Fieser und Mary Fieser Organische Chemie 2 Auflage Verlag Chemie 1982 ISBN 3 527 25075 1 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erlenmeyer Regel amp oldid 218747987