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Alkohole arabisch الكحول DMG al kuḥul sind organische chemische Verbindungen die eine oder mehrere an unterschiedliche aliphatische Kohlenstoffatome gebundene Hydroxygruppen O H besitzen 1 Funktionelle Gruppe der Alkohole ist die blau markierte Hydroxygruppe R ist ein Alkyl Alkenyl oder Alkinyl Rest jedoch kein Aryl Rest Acyl Rest oder ein Heteroatom Der HOC Bindungswinkel in einem AlkoholDer Unterschied zwischen Alkoholen und anderen Verbindungen mit OH Gruppen z B Enole Halbacetale oder Carbonsauren als Teil der funktionellen Gruppe ist dass in Alkoholen jedes Kohlenstoffatom das eine OH Gruppe tragt sp3 hybridisiert sein muss und ausser der Hydroxygruppe nur noch an Kohlenstoff oder Wasserstoffatomen gebunden sein darf Nur dieser Bindungszustand entspricht dem Oxidationszustand eines normalen Alkanols 2 Wenn die Hydroxygruppe an ein nicht sp3 hybridisiertes Kohlenstoffatom gebunden ist das Teil eines aromatischen Ringes ist so werden diese Verbindungen als Phenole bezeichnet 3 und zahlen nicht zu den Alkoholen 4 5 Wahrend Alkohole schwacher sauer sind als Wasser und mit einem pKS Wert von ca 16 zu den sehr schwachen Sauren zahlen gehoren normale Phenole mit einem pKS Wert von 10 bereits zu den schwachen Sauren Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie 2 Nomenklatur und Einteilung 2 1 Zahl der Nichtwasserstoffnachbarn 2 2 Wertigkeit der Alkohole 2 3 Doppel bzw Dreifachbindungen 2 4 Kettenlange 3 Physikalische Eigenschaften 3 1 Hohe Siedepunkte 3 2 Hydrophilie 3 3 Aciditat und Deprotonierung 3 4 Spektroskopie 4 Chemische Eigenschaften 4 1 Reaktion mit konzentrierter Schwefelsaure 4 2 Selenoxid Eliminierung 4 3 Veresterung 4 4 Oxidation 4 5 Acetalbildung 5 Verwendung 6 Nachweis 6 1 Alcotest 6 2 Certest 6 3 Lucas Probe 6 4 Spektroskopie und Derivatisierung 7 Liste wichtiger Alkohole mit Schmelz und Siedepunkten 8 Siehe auch 9 Einzelnachweise 10 WeblinksEtymologieDas Wort Alkohol stammt vom arabischen kuhl الكحل DMG al kuḥl einem Puder das als Eyeliner verwendet wird Al ist der arabische bestimmte Artikel vergleichbar zu the im Englischen ohne Genus Zuordnung Alkohol wurde ursprunglich fur das sehr feine Pulver verwendet das durch die Sublimation des naturlichen Minerals Stibnit zu Antimontrisulfid Sb2S3 entsteht Es wurde als Essenz oder Geist dieses Minerals betrachtet und als Antiseptikum Eyeliner und Kosmetikum verwendet Die Bedeutung von Alkohol wurde im Laufe der Zeit auf destillierte Substanzen im Allgemeinen ausgedehnt und dann wieder auf Ethanol eingeengt als Spiritus ein Synonym fur harter Schnaps war 6 Bartholomaus Traheron fuhrt in seiner Ubersetzung von Giovanni da Vigo aus dem Jahr 1543 das Wort als erster als einen von barbarischen Autoren verwendeten Begriff fur feines Pulver ein Vigo schrieb the barbarous auctours use alcohol or as I fynde it sometymes wryten alcofoll for moost fine poudre Arabische Chemiker verwendeten den Begriff al kuhl auch fur andere Substanzen wie Essenzen die durch Destillation gewonnen wurden eine Bedeutung die erstmals im 17 Jahrhundert im englischen fur Alkohol verwendet wurde 6 7 Das Lexicon Chymicum von William Johnson aus dem Jahr 1652 glossiert das Wort als antimonium sive stibium und bezog sich damit auf jede Flussigkeit die durch Destillation gewonnen wurde einschliesslich Weinalkohol der destillierten Essenz von Wein 8 Libavius in Alchymia 1594 bezieht sich auf vini alcohol vel vinum alcalisatum 9 Johnson glossiert alcohol vini als quando omnis superfluitas vini a vino separatur ita ut accensum ardeat donec totum consumatur nihilque faecum aut phlegmatis in fundo remaneat 8 Die Bedeutung des Wortes wurde im 18 Jahrhundert auf Weingeist heute als Branntwein bezeichnet bzw die als Ethanol bekannte Chemikalie beschrankt Doch noch im 18 Jahrhundert wurde Alkohol oft zuerst als Pulver feinster Form und erst in zweiter Linie als Weingeist definiert 10 In der organischen Chemie wurde das Wort bis 1808 auf die Klasse der gleichartigen Verbindungen ausgedehnt in einer Ubersetzung von Lavoisiers Elemente der Chemie von 1790 steht alkoholisches Gas fur die Verbindung von Alkohol mit Kalorik 11 Nomenklatur und EinteilungDer Name einfacher Alkohole ergibt sich als Zusammensetzung aus dem Namen des ursprunglichen Alkans und der Endung ol Zusatzlich wird die Position der OH Gruppe durch eine vorangestellte Zahl verdeutlicht zum Beispiel Propan 2 ol Eine veraltete bis 1957 gultige Bezeichnung fur Alkohole ist nach einem Vorschlag von Hermann Kolbe Carbinole 12 Die Stoffgruppe der Alkohole wird nach verschiedenen Kriterien Zahl der Nichtwasserstoffnachbarn Wertigkeit Vorhandensein von Doppel Dreifachbindungen und Kettenlange eingeteilt nbsp Von links nach rechts Methanol ein primarer Alkohol die allgemeine Formel eines primaren Alkohols die allgemeinen Formeln eines sekundaren Alkohols und eines tertiaren Alkohols R1 bis R3 ist ein Organyl Rest Alkyl Rest Alkenyl Rest Aryl Rest Benzyl Rest etc Blau markiert ist die kennzeichnende Gruppierung fur primare sekundare und tertiare Alkohole Zahl der Nichtwasserstoffnachbarn Man unterscheidet Alkohole nach der Zahl der C und H Atome an dem C Atom der funktionellen Gruppe an das auch die Hydroxygruppe gebunden ist Bei primaren Alkoholen sind an dieses C Atom neben einem C Atom zwei H Atome bei sekundaren Alkoholen neben zwei C Atomen ein H Atom und bei tertiaren Alkoholen neben drei C Atomen kein Wasserstoffatom gebunden Ein Sonderfall ist der Alkohol mit nur einem C Atom das Methanol das neben der Hydroxygruppe nur drei Wasserstoffatome am C Atom der funktionellen Gruppe tragt Wertigkeit der Alkohole Ist mehr als eine Hydroxygruppe an verschiedenen C Atomen in einem Alkoholmolekul vorhanden wird deren Anzahl durch Einfugen einer der Anzahl der Hydroxygruppen entsprechenden griechischen Silbe di tri usw vor der Endung ol angegeben und man spricht von mehrwertigen Alkoholen Ein Alkandiol ist das Ethan 1 2 diol Trivialname Ethylenglycol ein Alkantriol das Propan 1 2 3 triol Trivialname Glycerin Die Zahl vor der Endung ol gibt die Position der funktionellen Gruppe n an Dies gilt auch fur einwertige Alkohole zum Beispiel Propan 2 ol Trivialname Isopropanol nbsp Strukturformel des Ethanols nbsp Strukturformel Propan 1 2 diol nbsp Strukturformel Propan 1 3 diolSiehe auch Glycole Diole und Polyole Doppel bzw Dreifachbindungen In Bezug auf das Vorhandensein von Doppel bzw Dreifachbindungen in der Kette der C Atome unterscheidet man Alkanole abgeleitet von Alkanen Alkenole abgeleitet von Alkenen und Alkinole abgeleitet von Alkinen Fur den Fall dass die OH Gruppe an ein sp2 hybridisiertes Kohlenstoffatom gebunden ist hat man es mit einem anderen Oxidationszustand und damit mit einer anderen Stoffgruppe zu tun namlich mit den meist instabilen Enolen nbsp Strukturformel des Allylalkohols 2 Propen 1 ol nbsp Strukturformel des Butindiols nbsp Strukturformel der Ascorbinsaure eines EndiolsKettenlange Uber die Kettenlange werden Alkohole ebenfalls unterschieden Die Bezeichnung Fettalkohole verwendet man fur Alkohole mit endstandiger primarer OH Gruppe mit gerader Kette und einer Lange von sechs Hexanol bis hin zu 22 Behenylalkohol Kohlenstoffatomen 13 Sie werden meist durch Reduktion der COOH Gruppe aus Fettsauren gewonnen Die hoheren primaren Alkohole mit 24 bis 36 Kohlenstoffatome bezeichnet man als Wachsalkohole 14 Physikalische EigenschaftenNiedrigmolekulare Alkohole sind Flussigkeiten die einen charakteristischen Geruch und einen brennenden Geschmack besitzen Hohere Alkohole sind meist feste Verbindungen mit nur schwach ausgepragtem Geruch Aufgrund von intermolekularen Wasserstoffbruckenbindungen besitzen die Alkohole im Vergleich zu Kohlenwasserstoffen gleicher Molekulmasse relativ hohe Schmelz und Siedepunkte 15 Wichtigstes gemeinsames Merkmal der Alkohole ist die Hydrophilie Diese Eigenschaft nimmt mit zunehmender Lange des Alkylrestes ab und mit der Anzahl der Hydroxygruppen zu Besonders die kurzkettigen Alkohole werden aufgrund ihres amphiphilen Charakters oft als Losungsmittel verwendet Hohe Siedepunkte nbsp Wasserstoffbruckenbindung gestrichelt gezeichnet zwischen zwei Alkohol Molekulen nbsp Abhangigkeit des Siedepunktes von der Anzahl der OH GruppenSauerstoff ist elektronegativer als Wasserstoff und Kohlenstoff d h er zieht Elektronen starker an als diese Das fuhrt zu einer unsymmetrischen Verteilung der Elektronen entlang der C O H Bindung man spricht von einer polaren Bindung es bildet sich ein molekularer Dipol aus Diese Dipole konnen untereinander Wasserstoffbruckenbindungen ausbilden die die Anziehung der einzelnen Molekule untereinander drastisch verstarken Dies fuhrt fur Alkohole zu relativ hohen Siedepunkten gegenuber den um eine Methyleneinheit verlangerten Homologen ihrer Stammverbindung die eine annahernd gleiche molarer Masse besitzen So hat beispielsweise das unpolare Ethan C2H6 M 30 einen Siedepunkt von 89 C wahrend Methanol CH3OH M 32 diesen erst bei 65 C erreicht Zusammenfassend Im Vergleich zu Alkanen mit einer vergleichbaren molaren Masse haben Alkohole einen hoheren Schmelz und Siedepunkt da die Hydroxygruppe OH Gruppe Wasserstoffbruckenbindungen ausbildet Je mehr Hydroxygruppen ein Molekul aufweist desto mehr Wasserstoffbruckenbindungen konnen ausgebildet werden und desto hoher ist der Siedepunkt Zwischen den Alkylresten bilden sich zusatzlich Van der Waals Krafte aus Deswegen steigt der Siedepunkt mit der Lange des Alkylrestes Da die Starke der Van der Waals Wechselwirkungen nicht nur von der Grosse des Alkylrestes sondern auch von dessen Oberflache abhangig ist weisen stark verzweigte eher kugelformige Molekule mit einer mittelstandigen Hydroxygruppe einen niedrigeren Siedepunkt als unverzweigte langgestreckte primare Alkohole auf Hydrophilie Die OH Gruppe ist ebenfalls in der Lage Wasserstoffbruckenbindungen mit Wasser einzugehen Sie erhoht damit die Hydrophilie die Wasserloslichkeit der Verbindung Organische Alkylreste selbst sind nicht wasserloslich also hydrophob Die Wasserloslichkeit sinkt daher mit der Grosse des organischen Anteils und steigt mit der Zahl der Hydroxygruppen Die Propanole und tert Butanol sind bei Raumtemperatur noch in jedem Verhaltnis mit Wasser mischbar alle langkettigeren Alkohole losen sich nur noch in zunehmend kleinen Mengen Grossere Mengen geloster anorganischer Salze konnen auch bei den kurzkettigen Alkoholen eine Phasentrennung bewirken Salzfracht Zusammenfassend Die Hydroxygruppe eines Alkohols ist aufgrund der ungleichen Ladungsverteilung polar Somit ist die Fahigkeit derselben auch zu ebenfalls polaren Wassermolekulen Wasserstoffbruckenbindungen ausbilden zu konnen fur die gute Loslichkeit vor allem kurzkettiger Alkohole verantwortlich Je mehr Hydroxygruppen ein Alkohol aufweist desto mehr Wasserstoffbrucken konnen diese mit dem Wasser ausbilden Daher steigt mit wachsender Anzahl der hydrophilen Hydroxygruppen die Wasserloslichkeit Diesem Effekt wirkt allerdings der hydrophobe also wasserabweisende unpolare Alkylrest entgegen Je langer er ist desto geringer ist die Wasserloslichkeit des Alkohols Aciditat und Deprotonierung Mit einem pKS Wert Saurestarke von etwa 16 sind Alkohole schwacher sauer als Wasser und reagieren somit in wassriger Losung naherungsweise neutral Die Aciditat von Alkoholen nimmt in der Reihe von Methanol uber primare sekundare und tertiare Alkohole ab Es ist moglich Alkohole mit starken Basen wie z B Hydridanionen oder durch Reaktion mit Natrium unter Entwicklung von Wasserstoff zu deprotonieren Die dabei entstehenden Alkoholate konnen dann als stark nucleophile Anionen fur weitere Reaktionen eingesetzt werden 2 R O H 2 N a 2 R O 2 N a H 2 displaystyle mathrm 2 ROH 2 Na longrightarrow 2 RO 2 Na H 2 nbsp Es ist auch moglich Alkohole in gewissem Umfang mit starken Sauren zu protonieren nbsp Saure Base Verhalten von MethanolSpektroskopie Im IR Spektrum von Alkoholen ist deutlich die breite Bande der O H Valenzschwingung im Bereich von 3200 3650 cm 1 zu erkennen Die Breite des Peaks wird durch Wasserstoffbruckenbindungen mit Wassermolekulen verursacht und ist in Spektren von wasserfreien Alkoholen in einem engeren Bereich von 3620 3650 cm 1 zu finden Chemische EigenschaftenReaktion mit konzentrierter Schwefelsaure Unterhalb von 140 C bildet sich der Ester der Schwefelsaure R C H 2 O H H 2 S O 4 R C H 2 O S O 3 H H 2 O displaystyle mathrm R CH 2 OH H 2 SO 4 longrightarrow R CH 2 O SO 3 H H 2 O nbsp Bei etwa 140 C findet die Kondensationsreaktion zu einem Ether statt 2 R C H 2 O H R C H 2 O C H 2 R H 2 O displaystyle mathrm 2 R CH 2 OH longrightarrow R CH 2 O CH 2 R H 2 O nbsp Oberhalb von 170 C werden primare Alkohole zu Alkenen dehydratisiert Eliminierung R C H 2 C H 2 O H R C H C H 2 H 2 O displaystyle mathrm R CH 2 CH 2 OH longrightarrow R CH CH 2 H 2 O nbsp Selenoxid Eliminierung Die Selenoxid Eliminierung ist eine milde Variante der Eliminierung Veresterung Mit Carbonsauren reagieren Alkohole unter Wasserabgabe zu Estern diese Reaktion wird auch Veresterung genannt Diese Reaktion wird durch Sauren katalysiert Oxidation Primare Alkohole lassen sich zu Aldehyden und Carbonsauren sekundare Alkohole zu Ketonen oxidieren Tertiare Alkohole lassen sich nicht weiter oxidieren es sei denn unter Zerstorung des Kohlenstoffgerusts Oxidation von AlkoholenAlkohol primar sekundar tertiarOxidationsprodukt I Aldehyd Keton keine ReaktionOxidationsprodukt II Carbonsaure keine Reaktion Beispiel Oxidationsprodukte der strukturisomeren ButanoleButanol nbsp Butan 1 ol nbsp Butan 2 ol nbsp 2 Methylpropan 2 olName Butan 1 ol Butan 2 ol 2 Methylpropan 2 olOxidationsprodukt I nbsp Butanal nbsp Butanon keine ReaktionName Butanal Butyraldehyd Butanon Methylethylketon Oxidationsprodukt II nbsp Butansaure keine Reaktion Name Butansaure Buttersaure Die funktionellen Gruppen sind blau markiert Zur Oxidation von primaren Alkoholen zur Carbonsaure konnen Chrom VI haltige Oxidationsmittel eingesetzt werden wie sie z B bei der Jones Oxidation Anwendung finden Als chromfreies weniger giftiges Reagenz steht wassriges Rutheniumtetroxid zur Verfugung Die Oxidation eines primaren Alkohols kann unter Verwendung bestimmter Chrom VI Verbindungen wie dem Collins Reagenz auch nur bis zur Stufe des Aldehyds erfolgen Entscheidend ist dass wasserfreie Losungsmittel eingesetzt werden Ist kein Wasser anwesend kann keine Hydratisierung zum geminalen Diol des Aldehyds Aldehydhydrate stattfinden 16 nbsp Die Rolle geminaler DioleDa losliche Chromate sehr giftig sind sowie karzinogene und mutagene Eigenschaften besitzen wurden alternative Methoden zur Oxidation von Alkoholen entwickelt Eine haufig zur Anwendung kommende Methode ist die Swern Oxidation mit aktiviertem Dimethylsulfoxid 17 Fast alle Methoden eignen sich ebenfalls fur die Oxidation sekundarer Alkohole zu Ketonen Die folgende Aufzahlung liefert eine Ubersicht der wichtigsten Methoden Oxidation zur Carbonsaure zum Keton Jones Oxidation Chrom VI oxid in Schwefelsaure unter Anwesenheit von Aceton Kaliumdichromat in Schwefelsaure RutheniumtetroxidOxidation zum Aldehyd zum Keton Collins Reagenz CrO3 py2 in Dichlormethan Corey Reagenz Pyridiniumchlorochromat PCC Cornforth Reagenz Pyridiniumdichromat PDC Anelli Oxidation kat TEMPO stoch NaOCl Dess Martin Oxidation Dess Martin Periodinan Ley Oxidation kat TPAP stoch NMO Pfitzner Moffatt Oxidation DMSO DCC Swern Oxidation DMSO Oxalylchlorid NEt3 Acetalbildung Mit Aldehyden reagieren Alkohole in Gegenwart saurer Katalysatoren zu Halbacetalen bzw Acetalen VerwendungViele Alkohole sind wichtige Losungsmittel die sowohl in der Industrie als auch im Haushalt eingesetzt werden die mengenmassig wichtigsten sind Methanol Ethanol 2 Propanol und n Butanol Im Jahr 2011 wurden weltweit etwa 6 4 Mio Tonnen dieser alkoholischen Losungsmittel nachgefragt 18 Ethanol und Methanol finden zudem Verwendung als Rauschmittel NachweisAlcotest Der Umsatz von Alkoholen mit Dichromaten in schwefelsaurer Losung ist geeignet um Alkohole quantitativ nachzuweisen und wurde fruher in den Alcotest Rohrchen eingesetzt 3 C H 3 C H 2 O H C r 2 O 7 2 8 H 3 C H 3 C H O 2 C r 3 7 H 2 O displaystyle mathrm 3 CH 3 CH 2 OH Cr 2 O 7 2 8 H longrightarrow 3 CH 3 CHO 2 Cr 3 7 H 2 O nbsp Das Nachweisprinzip beruht auf dem Farbumschlag von gelb orange saure Dichromatlosung nach grun Chrom III Ionen und kann spektralphotometrisch gemessen werden 19 Certest Eine weitere Moglichkeit besteht in der Umsetzung mit Ammoniumcer IV nitrat Hierbei wird eine konzentrierte Losung von Ammoniumcer IV nitrat mit einer verdunnten Losung der unbekannten Substanz versetzt Enthalt die unbekannte Substanz Alkohol Gruppen farbt sich das Gemisch rot manchmal auch grun Enthalt die Substanz Phenole fallt ein brauner Niederschlag aus Der Grund fur diese Farbreaktion ist eine Komplexbildung genauer gesagt eine Ligandensubstitution bei der ein Alkohol Phenol mit dem Sauerstoffatom am Cer IV koordiniert Durch die Veranderung der Ligandensphare verandert sich die Farbe des Cer IV von hellgelb zu rot grun braun Leicht oxidierbare Alkohole Phenole konnen einen negativen Nachweis ergeben indem sie das Cer IV zu Cer III reduzieren Lucas Probe Hauptartikel Lucas Probe Der Nachweis des Substitutionsgrades eines Alkohols also ob es sich dabei um einen primaren sekundaren oder tertiaren Alkohol handelt erfolgt uber nucleophile Substitution der OH Gruppe gegen Chlorid durch die Lucas Probe Die Substitution hat zur Folge dass sich die entstehende Substanz nicht mehr in Wasser lost und damit eine eigene Phase ausbildet Dabei ist die Geschwindigkeit dieser Phasenbildung entscheidend Tertiare Alkohole reagieren bei Raumtemperatur sofort Sekundare Alkohole reagieren nach etwa funf Minuten Primare Alkohole reagieren ausschliesslich unter Erwarmen Voraussetzung fur diesen Test ist dass sich der ursprungliche Alkohol in Wasser lost Auch darf keine andere unter den Reaktionsbedingungen substituierbare Gruppe vorliegen Spektroskopie und Derivatisierung Die eindeutige Identifizierung eines unbekannten Alkohols erfolgt entweder spektroskopisch oder durch Synthese eines charakteristischen Derivates das einen Schmelzpunkt hat der von den Schmelzpunkten gleicher Derivate ahnlicher Alkohole gut zu unterscheiden ist Oftmals werden sie uber Ester der 4 Nitrobenzoesaure oder der 3 5 Dinitrobenzoesaure identifiziert Hierzu wird die zu analysierende Substanz in Gegenwart geringer Mengen Schwefelsaure umgesetzt Die Schmelzpunkte dieser Derivate sind in der Regel scharf nbsp nbsp Nachweis von Propan 2 ol Isopropanol als Derivat der 4 Nitrobenzoesaure 4 Nitrobenzoesaure 2 propylester Smp 100 5 C 20 Nachweis von Propan 2 ol Isopropanol als Derivat der 3 5 Dinitrobenzoesaure 3 5 Dinitrobenzoesaure 2 propylester Smp 123 C 20 Die Derivate der 3 5 Dinitrobenzoesaure besitzen in der Regel hohere Schmelzpunkte als die der 4 Nitrobenzoesaure 20 Sie werden dann bevorzugt gewahlt wenn der Schmelzpunkt mit der 4 Nitrobenzoesaure zu niedrig ist und keine genaue Bestimmung mehr moglich wird Liste wichtiger Alkohole mit Schmelz und SiedepunktenListe wichtiger Alkohole mit Schmelz und Siedepunkten Homologe Reihe der einwertigen primaren linearen unverzweigten AlkoholeC Atome Molare Masseg mol 1 Systematischer Name Trivialname Schmelzpunkt C Siedetemperatur C Loslichkeitg l 11 32 0 Methanol Holzgeist Methylalkohol 97 8 64 7 21 2 46 1 Ethanol Alkohol Ethylalkohol Weingeist 114 1 78 3 21 3 60 1 Propan 1 ol n Propylalkohol 126 2 97 2 21 4 74 1 Butan 1 ol n Butylalkohol 89 3 117 3 21 795 88 2 Pentan 1 ol n Amylalkohol 78 2 138 22 236 102 2 Hexan 1 ol n Hexylalkohol 48 6 157 5 23 67 116 2 Heptan 1 ol 34 0 176 24 28 130 2 Octan 1 ol 14 9 194 5 23 0 59 144 3 Nonan 1 ol 6 25 214 25 010 158 3 Decan 1 ol 7 26 230 26 011 172 3 Undecan 1 ol 15 9 27 243 27 012 186 3 Dodecan 1 ol Laurylalkohol 24 259 24 013 200 4 Tridecan 1 ol 31 7 28 274 28 014 214 4 Tetradecan 1 ol Myristylalkohol 39 40 29 289 015 228 4 Pentadecan 1 ol 44 270 016 242 4 Hexadecan 1 ol Cetylalkohol 50 30 344 30 0 18 270 5 Octadecan 1 ol Stearylalkohol 56 59 31 336 0 26 382 7 Hexacosan 1 ol Cerylalkohol 79 81 240 13 Pa 0 30 438 8 Triacontan 1 ol Myricylalkohol 88 32 0Einwertige Alkohole sekundar und tertiar primar mit verzweigten KettenC Atome Molare Masseg mol 1 Systematischer Name Trivialname Schmelzpunkt C Siedetemperatur C Loslichkeitg l 13 60 1 Propan 2 ol Isopropylalkohol Isopropanol 88 5 82 3 21 4 74 1 Butan 2 ol Sekundarer Butylalkohol 114 7 99 5 33 1254 74 1 2 Methylpropan 1 ol Isobutylalkohol 108 108 34 1004 74 1 2 Methylpropan 2 ol Tertiarer Butylalkohol Trimethylcarbinol 25 5 35 82 3 35 5 88 2 Pentan 2 ol sek n Amylalkohol 50 118 9 36 1665 88 2 Pentan 3 ol Diethylcarbinol 8 116 1 37 55 30 C 5 88 2 2 Methylbutan 1 ol 70 129 38 365 88 2 3 Methylbutan 1 ol Isoamylalkohol 117 130 8 205 88 2 2 Methylbutan 2 ol 8 4 102 33 5 88 2 3 Methylbutan 2 ol 112 9 33 5 83 2 2 2 Dimethylpropan 1 ol neo Pentylalkohol tertiarer Amylalkohol 12 102 125Mehrwertige AlkoholeC Atome Molare Masseg mol 1 Systematischer Name Trivialname Schmelzpunkt C Siedetemperatur C Loslichkeitg l 12 62 1 Ethan 1 2 diol Ethylenglycol 1 2 Glycol 15 6 197 2 21 3 76 Propan 1 2 diol Propylenglycol 68 188 3 76 Propan 1 3 diol Trimethylenglycol 32 215 4 90 Butan 1 2 diol 1 2 Butylenglycol 114 192 4 90 Butan 1 3 diol 1 3 Butylenglycol lt 50 207 5 4 90 Butan 1 4 diol Tetramethylenglycol 16 230 4 90 Butan 2 3 diol 2 3 Butylenglycol 34 meso 183 meso 5 104 Pentan 1 5 diol Pentamethylenglycol 16 241 6 118 Hexan 1 6 diol Hexamethylenglycol 39 42 253 260 50008 146 Octan 1 8 diol Octamethylenglycol 58 61 171 173 27 hPa 9 160 Nonan 1 9 diol Nonamethylenglycol 45 46 288 910 174 Decan 1 10 diol Decamethylenglycol 72 297 0 73 104 Propan 1 2 3 triol Glycerin Glycerol 18 290 Weitere AlkoholeC Atome Molare Masseg mol 1 Systematischer Name Trivialname Schmelzpunkt C Siedetemperatur C Loslichkeitg l 15 86 13 Cyclopentanol 19 1416 100 2 Cyclohexanol 25 2 161 5 21 363 58 Prop 2 en 1 ol Allylalkohol 129 97 4 71 But 2 en 1 ol Crotylalkohol 30 118 1664 70 09 3 Butin 1 ol 63 128 96 98 14 2 Hexin 1 ol 66 676 98 14 3 Hexin 1 ol 63 646 98 14 3 Hexin 2 ol 79 806 98 14 5 Hexin 1 ol 73 756 98 14 5 Hexin 3 ol7 108 14 Phenylmethanol Hydroxymethyl benzol Benzylalkohol 15 205 4 21 397 114 19 Cyclohexylmethanol 19 187 1888 126 20 3 Octin 1 ol 8808 126 20 7 Octin 1 ol 708 122 14 1 Phenylethan 1 ol 1 Hydroxyethyl benzol C6H5CH OH CH3 a Phenylethylalkohol 21 205 08 122 14 2 Phenylethan 1 ol 2 Hydroxyethyl benzol C6H5CH2CH2OH b Phenylethylalkohol 27 221 1610 158 29 3 Decanol 21310 158 29 4 Decanol 11 210 21111 164 25 4 tert Butylbenzylalkohol 139 14013 184 23 Diphenylmethanol C6H5 2CHOH Diphenyltricarbinol Benzhydrol 69 298 019 260 33 Triphenylmethanol C6H5 3COH Triphenylcarbinol 162 5 gt 360 0Zum Vergleich das Phenol und Alkohole mit ahnlichen molaren MassenC Atome Molare Masseg mol 1 Systematischer Name Trivialname Schmelzpunkt C Siedetemperatur C Loslichkeitg l 16 94 1 Phenol Carbolsaure Benzenol 41 181 7 21 845 88 2 Pentan 1 ol n Amylalkohol 78 2 128 0 236 102 2 Hexan 1 ol n Hexylalkohol 48 6 157 1 65 86 13 Cyclopentanol 19 141 136 100 2 Cyclohexanol 25 2 161 5 21 36Anmerkung Doppelbindungen bei Siedepunkt Die Substanz zersetzt sich vor Erreichen des Siedepunktes Werte in Klammern geben den Siedepunkt bei 20 hPa Druck an bei Loslichkeit unbegrenzt mit Wasser mischbar Bei einzelnen Werten kann es in der Literatur zu Abweichungen kommen Siehe auchAlkoholpulverEinzelnachweise Eintrag zu alcohols In IUPAC Hrsg Compendium of Chemical Terminology The Gold Book doi 10 1351 goldbook A00204 Version 2 3 1 Clayden Greeves Warren Wothers Organic Chemistry Oxford University Press Inc New York 2001 ISBN 978 0 19 850346 0 S 35 36 Eintrag zu phenols In IUPAC Hrsg Compendium of Chemical Terminology The Gold Book doi 10 1351 goldbook P04539 Version 2 3 1 Brockhaus ABC Chemie VEB F A Brockhaus Verlag Leipzig 1965 S 44 Eintrag zu Alkohole In Rompp Online Georg Thieme Verlag abgerufen am 23 Mai 2014 a b Thomas Nordegren The A Z 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25 Marz 2000 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Eintrag zu Fettalkohole In Rompp Online Georg Thieme Verlag abgerufen am 10 Januar 2013 Eintrag zu Wachsalkohole In Rompp Online Georg Thieme Verlag abgerufen am 8 September 2014 Wissenschaft Online Lexika Eintrag zu Alkanole Alkohole im Lexikon der Chemie abgerufen am 1 Juli 2008 Paula Yurkanis Bruice Organische Chemie Pearson Education Inc 2007 5 Auflage S 829 ISBN 978 3 8273 7190 4 Paula Yurkanis Bruice Organische Chemie Pearson Education Inc 2007 5 Auflage S 830 831 ISBN 978 3 8273 7190 4 Ceresana Markstudie Losungsmittel 2 Auflage UC 3505 April 2012 Paula Yurkanis Bruice Organische Chemie Pearson Education Inc 2007 5 Auflage S 412 ISBN 978 3 8273 7190 4 a b c CRC Handbook of Tables for Organic Compound Identification Third Edition 1984 ISBN 0 8493 0303 6 a b c d e f g h i j Siegfried Hauptmann Organische Chemie 2 Auflage VEB Deutscher Verlag fur Grundstoffindustrie Leipzig 1985 ISBN 3 342 00280 8 S 312 Hans Beyer und Wolfgang Walter Organische Chemie S Hirzel Verlag Stuttgart 22 Auflage 1991 S 120 ISBN 3 7776 0485 2 a b Hans Beyer und Wolfgang Walter Organische Chemie S Hirzel Verlag Stuttgart 22 Auflage 1991 S 124 ISBN 3 7776 0485 2 a b Hans Rudolf Christensen Grundlagen der organischen Chemie Verlag Sauerlander Aarau 1 Auflage 1970 S 166 a b Eintrag zu CAS Nr 143 08 8 in der GESTIS Stoffdatenbank des IFA abgerufen am 26 Dezember 2019 JavaScript erforderlich a b Eintrag zu CAS Nr 112 30 1 in der GESTIS Stoffdatenbank des IFA abgerufen am 26 Dezember 2019 JavaScript erforderlich a b David R Lide Hrsg CRC Handbook of Chemistry and Physics 90 Auflage Internet Version 2010 CRC Press Taylor and Francis Boca Raton FL Physical Constants of Organic Compounds S 3 517 a b David R Lide Hrsg CRC Handbook of Chemistry and Physics 90 Auflage Internet Version 2010 CRC Press Taylor and Francis Boca Raton FL Physical Constants of Organic Compounds S 3 496 Robert C Weast Hrsg CRC Handbook of Chemistry and Physics 1st Student Edition 1988 CRC Press Baton Rouge Florida S C 507 ISBN 0 8493 0740 6 a b Robert C Weast Hrsg CRC Handbook of Chemistry and Physics 1st Student Edition 1988 CRC Press Baton Rouge Florida S C 301 ISBN 0 8493 0740 6 Robert C Weast Hrsg CRC Handbook of Chemistry and Physics 1st Student Edition 1988 CRC Press Baton Rouge Florida S C 496 ISBN 0 8493 0740 6 Robert C Weast Hrsg CRC Handbook of Chemistry and Physics 1st Student Edition 1988 CRC Press Baton Rouge Florida S C 355 ISBN 0 8493 0740 6 a b c Robert C Weast Hrsg CRC Handbook of Chemistry and Physics 1st Student Edition 1988 CRC Press Baton Rouge Florida S C 169 ISBN 0 8493 0740 6 Robert C Weast Hrsg CRC Handbook of Chemistry and Physics 1st Student Edition 1988 CRC Press Baton Rouge Florida S C 446 ISBN 0 8493 0740 6 a b Robert C Weast Hrsg CRC Handbook of Chemistry and Physics 1st Student Edition 1988 CRC Press Baton Rouge Florida S C 447 ISBN 0 8493 0740 6 Robert C Weast Hrsg CRC Handbook of Chemistry and Physics 1st Student Edition 1988 CRC Press Baton Rouge Florida S C 396 ISBN 0 8493 0740 6 Robert C Weast Hrsg CRC Handbook of Chemistry and Physics 1st Student Edition 1988 CRC Press Baton Rouge Florida S C 397 ISBN 0 8493 0740 6 Robert C Weast Hrsg CRC Handbook of Chemistry and Physics 1st Student Edition 1988 CRC Press Baton Rouge Florida S C 168 ISBN 0 8493 0740 6 Weblinks nbsp Wiktionary Alkohol Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Wikibooks Biochemie und Pathobiochemie Alkohol Stoffwechsel Lern und Lehrmaterialien nbsp Wikibooks Organische Chemie fur Schuler Alkohole Lern und Lehrmaterialien Schulversuche zum Thema Alkohole Lernzirkel Alkohole Nicht mehr online verfugbar In ZUM Wiki Zentrale fur Unterrichtsmedien im Internet e V ZUM Internet e V 28 Dezember 2009 archiviert vom Original am 28 Dezember 2009 abgerufen am 7 Februar 2010 Normdaten Sachbegriff GND 4141899 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alkohole amp oldid 231590636