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Allylalkohol auch als 2 Propen 1 ol bezeichnet ist eine farblose klare und bei Raumtemperatur flussige chemische Verbindung Sie bildet heftig reizende Dampfe von fadem stechendem Geruch Sie besteht aus einer Kette von drei Kohlenstoffatomen mit einer Doppelbindung sowie Wasserstoffatomen und einer Hydroxygruppe OH Gruppe Allylalkohol ist damit ein ungesattigter Alkohol und zahlt zu den Alkenolen StrukturformelAllgemeinesName AllylalkoholAndere Namen Prop 2 en 1 ol IUPAC Acrylalkohol Acryloxidhydrat 2 Propen 1 ol VinylcarbinolSummenformel C3H6OKurzbeschreibung farblose Flussigkeit mit reizendem Geruch nach Senfol 1 Externe Identifikatoren DatenbankenCAS Nummer 107 18 6EG Nummer 203 470 7ECHA InfoCard 100 003 156PubChem 7858ChemSpider 13872989Wikidata Q414553EigenschaftenMolare Masse 58 08 g mol 1Aggregatzustand flussigDichte 0 85 g cm 3 1 Schmelzpunkt 129 C 1 Siedepunkt 97 C 1 Dampfdruck 23 9 hPa 20 C 1 pKS Wert 15 5 25 C 2 Loslichkeit mischbar mit Wasser 1 Brechungsindex 1 4135 20 C 3 SicherheitshinweiseGHS Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung EG Nr 1272 2008 CLP 4 ggf erweitert 1 GefahrH und P Satze H 225 301 310 330 319 335 315 410P 210 280 303 361 353 305 351 338 501 1 MAK nicht festgelegt da krebserzeugend 1 Schweiz 2 ml m 3 bzw 5 mg m 3 5 Thermodynamische EigenschaftenDHf0 171 8 kJ mol 1 Flussigkeit 6 124 5 kJ mol 1 Gas 6 Soweit moglich und gebrauchlich werden SI Einheiten verwendet Wenn nicht anders vermerkt gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen Brechungsindex Na D Linie 20 C Inhaltsverzeichnis 1 Gewinnung und Darstellung 1 1 Industrielle Synthesen 1 2 Labormassstab 2 Verwendung Auswahl 3 Sicherheitshinweise 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGewinnung und Darstellung BearbeitenDie erste Darstellung von Allylalkohol erfolgte 1856 durch Cahours und Hofmann ausgehend von Allyliodid 7 Industrielle Synthesen Bearbeiten Die technische Herstellung von Allylalkohol kann durch Isomerisierung von Propylenoxid bei Temperaturen von 270 320 C und geringen Drucken von 1 2 bar an getragerten Lithiumphosphat Katalysatoren erfolgen 8 nbsp Isomerisierung von Propylenoxid unter Bildung von Allylalkohol in Gegenwart von auf Aluminiumoxid getragertem LithiumphosphatMan leitet dabei ein Gasgemisch aus Propylenoxid und einem Inertgas oder auch reines Propylenoxid in einen Festbettreaktor Der Propylenoxid Umsatz wird bevorzugt auf etwa 70 75 eingestellt Die Selektivitat zum Allylalkohol betragt dann 95 97 Als wesentliche Nebenprodukte entstehen geringe Mengen an Aceton und Propionaldehyd 9 Weiterhin kann Allylalkohol auch durch alkalische Hydrolyse von Allylchlorid durch Hydrolyse Methanolyse von Allylacetat oder aber durch eine Selektivhydrierung von Acrolein z B an Silberkatalysatoren erfolgen 7 10 Labormassstab Bearbeiten Im Labor lasst sich Allylalkohol durch die Umsetzung von Glycerin mit Ameisensaure darstellen 11 nbsp Daneben ist Allylalkohol durch eine Meerwein Ponndorf Verley Reduktion von Acrolein bzw als Nebenprodukt einer Tischtschenko Reaktion zuganglich 12 Verwendung Auswahl BearbeitenAllylalkohol ist ein wichtiges Zwischenprodukt in zahlreichen organisch chemischen Synthesen Durch gezielte Oxidation erhalt man Acrolein aus dem gt 400 000 t Jahr der Aminosaure DL Methionin hergestellt werden Weltmarktfuhrer dafur ist Evonik Industries Der Arzneistoff Dimercaprol wird in zwei Stufen aus Allylalkohol hergestellt 13 Sicherheitshinweise BearbeitenAllylalkohol ist entzundlich und giftig beim Einatmen Verschlucken und Beruhrung mit der Haut Er sollte bei maximal 15 C und damit in einem Kuhlschrank fur Chemikalien gelagert werden Literatur BearbeitenEintrag zu Allylalkohol In Rompp Online Georg Thieme Verlag abgerufen am 11 November 2014 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i Eintrag zu Allylalkohol in der GESTIS Stoffdatenbank des IFA abgerufen am 10 Januar 2017 JavaScript erforderlich W M Haynes Hrsg CRC Handbook of Chemistry and Physics 97 Auflage Internet Version 2016 CRC Press Taylor and Francis Boca Raton FL Dissociation Constants of Organic Acids and Bases S 5 88 David R Lide Hrsg CRC Handbook of Chemistry and Physics 90 Auflage Internet Version 2010 CRC Press Taylor and Francis Boca Raton FL Physical Constants of Organic Compounds S 3 12 Eintrag zu Allyl alcohol im Classification and Labelling Inventory der Europaischen Chemikalienagentur ECHA abgerufen am 1 Februar 2016 Hersteller bzw Inverkehrbringer konnen die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern Schweizerische Unfallversicherungsanstalt Suva Grenzwerte Aktuelle MAK und BAT Werte Suche nach 107 18 6 bzw Allylalkohol abgerufen am 2 November 2015 a b W M Haynes Hrsg CRC Handbook of Chemistry and Physics 97 Auflage Internet Version 2016 CRC Press Taylor and Francis Boca Raton FL Standard Thermodynamic Properties of Chemical Substances S 5 4 a b Ullmann s Encyclopedia of Industrial Chemistry Wiley VCH 2000 doi 10 1002 14356007 a01 425 Stefan Marz Gasphasenumsetzung von Dimethylmaleat zu Tetrahydrofuran Prozessintensivierung und Kinetik In KIT Scientific Publishing Karlsruher Institut fur Technologie 20 Februar 2014 S 20 doi 10 5445 KSP 1000036268 Hans Jurgen Arpe Industrielle Organische Chemie Bedeutende Vor und Zwischenprodukte 6 Auflage Wiley VCH Verlag GmbH amp Co KGaA Weinheim 2007 ISBN 978 3 527 31540 6 S 330 J Hohmeyer Charakterisierung von Silberkatalysatoren fur die Selektivhydrierung mittels DRIFT Spektroskopie Adsorptionskalorimetrie und TAP Reaktor Dissertation Fritz Haber Institut Berlin Technische Universitat Darmstadt 2009 O Kamm E R Taylor Allyl alcohol In Organic Syntheses 1 1921 S 15 doi 10 15227 orgsyn 001 0015 Coll Vol 1 1941 S 42 PDF H Beyer W Walter Lehrbuch der Organischen Chemie 23 Aufl Hirzel Verlag Stuttgart 1998 Axel Kleemann Jurgen Engel Bernd Kutscher und Dieter Reichert Pharmaceutical Substances 4 Auflage 2000 2 Bande erschienen im Thieme Verlag Stuttgart S 662 663 ISBN 978 1 58890 031 9 seit 2003 online mit halbjahrlichen Erganzungen und Aktualisierungen Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Allylalkohol Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Allylalkohol Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Normdaten Sachbegriff GND 4307444 3 lobid OGND AKS LCCN sh2011002561 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Allylalkohol amp oldid 235573002