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Huminstoffe sind hochmolekulare Stoffe des Humusbodens die eine uneinheitliche amorphe makromolekulare Struktur aufweisen Sie konnen als erstes halbwegs stabiles dunkel gefarbtes Aufbauprodukt aus der Materie eines toten Lebewesens bezeichnet werden 1 Obwohl der chemische Aufbau der Makromolekule grossteils nicht festlegbar ist so ist doch die Grundstruktur zu erkennen Die Huminstoffe bestehen aus Kernen Brucken und reaktiven Seitengruppen Als Kerne kommen haufig Benzol Indol Pyrrol Naphthalin Pyridin Chinolin oder auch Furan vor Als Brucken fungieren vornehmlich Sauerstoff Stickstoff Kohlenstoff einfache Kohlenwasserstoffe oder sekundare Carbonsaureamide Bei den Seitengruppen sind im Wesentlichen Carboxy Carbonyl Methoxy Amino und Hydroxy Gruppen beteiligt 2 Hinsichtlich ihrer chemischen Struktur lassen sich Huminstoffe lediglich statistisch beschreiben da sie ein von Ort zu Ort und von Jahreszeit zu Jahreszeit wechselndes Stoffgemisch bilden 3 Inhaltsverzeichnis 1 Einteilung 2 Anteil in Boden 3 Okologische Eigenschaften 3 1 Nahrungsquelle 3 2 Wirkung auf Pflanzen 3 3 Wirkung auf Wassertiere 4 Weblinks 5 NachweiseEinteilung BearbeitenMan unterscheidet Humine unlosliche Stoffe Fulvosauren sind im Sauren und Basischen gut loslich Huminsauren sind im Basischen loslich und dienen zum Beispiel zur Bindung von Schwermetallen Anteil in Boden BearbeitenHuminstoffe liegen je nach Boden in unterschiedlichen Anteilen vor Ackerboden 1 2 Schwarzerde 2 7 Wiesen ca 10 Moorboden 10 20 Okologische Eigenschaften BearbeitenNahrungsquelle Bearbeiten Huminstoffe sind aufgrund ihres hochmolekularen Charakters schwer abbaubar Der Abbau erfolgt in der Regel cometabolisch siehe auch Priming Effekt und unter aeroben Bedingungen Cometabolisch heisst dass die Huminstoffe nicht als alleinige Kohlenstoffquelle genutzt werden sondern lediglich zur Versorgung mit Nahrstoffen vor allem Stickstoff Schwefel Phosphor dienen konnen Huminstoff abbauende Mikroorganismen sind zum Beispiel Actinomyceten Streptomyceten Pseudomonas und Pilze wie Standerpilze oder Penicillium siehe Penicillin Wirkung auf Pflanzen Bearbeiten In Laborversuchen konnte vielfach eine Forderung des Pflanzenwachstums durch Huminstoffe beobachtet werden Dies wird auf folgende Ursachen zuruckgefuhrt Huminstoffe haben eine hohe Kationen Austausch Kapazitat gute Verfugbarkeit von Kationen Mineralisierung bedeutet eine Lieferung von Nahrstoffen Stickstoff Schwefel Phosphor Huminstoffe haben eine hormonahnliche Wirkung wobei nicht geklart ist ob die Huminstoffe selbst hormonartig wirken oder die Hormone an ihren Oberflachen adsorbiert sind Huminstoffe unterstutzen die Aufnahme von Mikronahrstoffen zum Beispiel Eisen und Kupfer Durch ihre Eigenschaften Metallionen vor allem Aluminium binden zu konnen findet lokale Detoxifizierung statt Wirkung auf Wassertiere Bearbeiten Untersuchungen am Fadenwurm Caenorhabditis elegans haben gezeigt dass Huminstoffe einen chemischen Stress ausuben welcher jedoch positive Auswirkungen auf den Organismus haben kann wenn er nicht zu stark ist Die einigen Huminstoffen ausgesetzten Tiere erwerben multiple Stressresistenzen die sogar lebensverlangernd wirken konnen Bei Embryonen und Jungfischen etwa denen des Schwerttragers verbesserten sich wahrend Zugabe des synthetischen Huminstoffpraparates HS 1500 die Gewichtszunahme und das Grossenwachstum Zusatzlich entwickelten die untersuchten Populationen uberwiegend weibliche Jungfische aus sodass von einem ostrogenen Potential der Huminstoffe ausgegangen werden kann 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Huminstoff Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenNachweise Bearbeiten Scheffer Ulrich Lehrbuch der Agrikulturchemie und Bodenkunde III Teil Humus und Humusdungung Erster Band 2 Aufl 1960 Kuntze Roeschmann Schwerdtfeger Bodenkunde 5 Aufl 1994 ISBN 3 8252 8076 4 Steinberg Menzel Huminstoffe totes Material hochst aktiv Studien uber lebenswichtige braune Geopolymere in Aquaristik Fachmagazin Nr 205 Februar Marz 2009 ISSN 1437 4854 Steinberg Menzel Huminstoffe totes Material hochst aktiv Studien uber lebenswichtige braune Geopolymere in Aquaristik Fachmagazin Nr 206 April Mai 2009 ISSN 1437 4854Normdaten Sachbegriff GND 4026165 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Huminstoff amp oldid 193367699