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Carlsfeld ist ein Ortsteil der sachsischen Stadt Eibenstock im Erzgebirgskreis CarlsfeldStadt EibenstockKoordinaten 50 26 N 12 35 O 50 433333333333 12 583333333333 837 Koordinaten 50 26 0 N 12 35 0 OHohe 837 mFlache 24 km Einwohner 710 9 Mai 2011 1 Bevolkerungsdichte 30 Einwohner km Eingemeindung 1 April 1997Postleitzahl 08309Vorwahl 037752Carlsfeld Sachsen Lage von Carlsfeld in Sachsen Inhaltsverzeichnis 1 Geografische Lage und Klima 1 1 Lage 1 2 Gemeindegliederung 1 3 Nachbarorte 1 4 Klima 2 Geschichte 2 1 Ortsgrundung im 17 Jahrhundert 2 2 Entwicklung im 19 Jahrhundert 2 3 Carlsfeld bis 1990 2 4 Nach 1990 2 5 Entwicklung der Einwohnerzahl 3 Wirtschaft und Infrastruktur 3 1 Glashutte 3 2 Musikinstrumentenbau 3 3 Stickerei 3 4 Weitere Industriebetriebe 3 5 Verkehr 4 Tourismus 5 Gedenkstatten 6 Sehenswurdigkeiten Auswahl 7 Personlichkeiten 7 1 In Carlsfeld geborene Personlichkeiten 7 2 Personlichkeiten die vor Ort gewirkt haben 8 Literatur 9 Weblinks 10 Anmerkungen 11 EinzelnachweiseGeografische Lage und Klima BearbeitenLage BearbeitenCarlsfeld liegt im oberen Erzgebirge unweit der Grenze zu Tschechien in einer Hohenlage von etwa 850 m Nach der Naturraumkarte von Sachsen gehort es zur Mikrogeochore Carlsfelder Wilzsch Tal und ist Teil der Mesogeochore Eibenstocker Bergrucken 2 Der Ort ist rings von Fichtenwaldern umgeben durch die die Staatsstrasse 276 von Wildenthal nach Wilzschhaus fuhrt unterhalb von Carlsfeld im Tal der Wilzsch bis zu deren Mundung in die Zwickauer Mulde verlaufend und in Wilzschhaus die Bundesstrasse 283 erreichend nbsp Passhohe Hefekloss in Carlsfeld nbsp Blick auf Carlsfeld im Fruhjahr 2006Gemeindegliederung Bearbeiten Neben dem Hauptort Carlsfeld gehoren noch der Ortsteil Weitersglashutte und die Siedlungen Blechhammer Wilzschmuhle und Neues Wiesenhaus im Tal der Wilzsch zum Ort Die Hauser der ehemaligen Siedlung Weiterswiese mussten Ende der 1920er Jahre dem Bau der Talsperre Weiterswiese weichen Nachbarorte Bearbeiten Wilzschhaus Eibenstock WildenthalMorgenrothe nbsp WeitersglashutteSachsengrund Weiterswiese JeleniKlima Bearbeiten Die Carlsfelder Hochflache gehort mit 4 8 5 1 C im Jahresdurchschnitt zu den kaltesten Teilen des Westerzgebirges 3 Die sommerlichen Durchschnittstemperaturen im Zeitraum von 1961 bis 1990 betrugen 11 3 C im Juni 12 8 C im Juli und 12 5 C im August 4 Aufgrund des Klimawandels stiegen die Durchschnittstemperaturen auf 12 1 C im Juni 14 2 C im Juli und 14 0 C im August bezogen auf die Jahre 1981 bis 2010 5 Diese Werte ermittelte der Deutsche Wetterdienst an seiner automatischen Wetterstation Carlsfeld die oberhalb des bebauten Ortes auf 897 Metern Hohe liegt 5 Damit ist Carlsfeld bezuglich der Mittelwerte der aktuellen Stationsstandorte 2012 des Deutschen Wetterdienstes die Ortschaft mit der tiefsten Durchschnittstemperatur in den Sommermonaten 5 Geschichte Bearbeiten nbsp Ortsgrunder Veit Hans Schnorr von Carolsfeld 1688 nbsp Infotafel zur Grundung von Carlsfeld nbsp Ortsansicht um 1900 mit Bahnhof und GlashutteOrtsgrundung im 17 Jahrhundert Bearbeiten Der Ort entstand auf Veranlassung des Ratsherrn Veit Hans Schnorr aus Schneeberg im Jahr 1677 unweit der bereits vorhandenen Weitersglashutte Dieser hatte hier entlang des Flusschens Wilzsch Grund und Boden sowie Eisenerz und Zinngruben gekauft Zur Weiterverarbeitung liess Schnorr Hammerwerke errichten die unter anderem ausgestattet waren mit zwei Hochofen Stab und Frischfeuer zur Schmiedbarmachung des Eisens einem Rohrhammer einer Drahtmuhle und einem Zinnhaus Die Anlagen produzierten vor allem Weissbleche die europaweit verkauft werden konnten 6 Erstes Wohnhaus am Ort war das des Hammerherren Schnorr In ihm fanden anfangs bis zum Bau der Carlsfelder Kirche Messen und Andachten statt Fur seine Arbeiter liess er entsprechend den ihm verliehenen Privilegien eine Mahlmuhle sowie ein Malz und Brauhaus bauen Schnorr betrieb auch ein Gasthaus den Grunen Baum Er stiftete den Kirchenbau samt Pfarrhaus und ein 1688 errichtetes Schulgebaude 7 Bis 1688 gehorte der nach seinem Grunder benannte Ort Carlsfeld zur Parochie Schonheide danach wurde die Kirche eigenstandig Die Kirchgemeinde Carlsfeld vereinigte sich 1998 mit der Kirchgemeinde Eibenstock zur evangelisch lutherischen Kirchgemeinde Eibenstock Carlsfeld Entwicklung im 19 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Schnorrsches Hammerherrenhaus in Carlsfeld1803 erwarb Conrad Ludwig Jahring von Waldungen aus Greiz gemeinsam mit einem Partner aus Schleiz das Hammerwerk Carlsfeld und Weitersglashutte Aufgrund von Zahlungsschwierigkeiten fand am 21 Oktober 1811 im Gerichtsamt Schneeberg die offentliche Versteigerung des Hammerwerks Carlsfeld und des dazugehorigen Fleckens Carlsfeld und der Weitersglashutte statt 8 August Schumann schrieb 1817 im Staats Post und Zeitungslexikon von Sachsen Carlsfeld betreffend u a Der Ort hat mit Ausschluss der einzelnen Waldhauser und Werke 65 Hauser und uber 800 Einwohner Das hiesige Hammergut und Hammerwerk wurde von Veit Hans Schnorr angelegt der im J 1678 von Johann Georg III das Privilegium erhielt Hierauf wurde wegen der sich ansiedelnden bohmischen Exulanten im J 1680 ein Gericht oder ein Dingstuhl mit Erbgerichten angelegt 9 Das hiesige Hammerwerk zu welchem auch die Stunde entfernt gelegene Weiters Glashutte und ein betrachtliches Wald Revier gehoren bestehet aus einem Hohofen 2 Frischfeuern 2 Blechfeuern einem Zainhammer und Privilegien zu Schaufel und Waffenhammer Eisen und Messingdraht Werken Papiermuhle etc Ausserdem stehen ihm die Erbgerichte uber den Ort und die genannte Glashutte auch das Patronatrecht zu 10 Albert Schiffner erganzte 1830 Es giebt hier 2 Mahlmuhlen und 1 Schneidemuhle Das Hammerw hat auch Mittel und Niederjagd Brauerei Teich u wilde Fischerei Concession auf Ziegel und Kalkbrennerei 11 Uber die Erwerbszweige der Bevolkerung ist bei Schumann Folgendes nachzulesen Die Gegend von Carlsfeld wird von vielen das sachsische Sibirien genennt und ist allerdings rauh und unfruchtbar Hier giebt es also noch keinen Getreidebau doch sind seit mehreren Jahren Erdapfel mit Erfolg angebaut worden nur kann wegen Mangel an Raum nicht der zehnte Theil des Bedurfnisses erzeugt werden Die Einwohner treiben inzwischen gute Viehzucht und ihre Nahrung fliesst ausserdem theils vom hiesigen Eisenhammer und dem damit verknupften Bergbau theils vom Spitzenkloppeln Petinetnahen Durchbruche im Warenbild 12 und dem Betrieb verschiedener Handwerker In 9 Nagelschmidtswerkstatten arbeiten immer uber 20 Menschen auch findet man hier geschickte Tischler und andere Handwerker welche eine gemeinschaftliche Innung bilden 13 Schiffner erganzte hierzu 1830 Sonderbar dabei dass nach mehrfachen Spuren u besond nach augegrab Feldgerathen der Feldbau bis zum 30jahr Kriege nicht unbedeutend gewesen seyn kann 1 Seit einigen J baut man auch Halmfruchte 14 Mit dem Aufkommen billiger Weissbleche aus England wurde der Hammerwerksbetrieb nach 1820 aufgegeben Stattdessen begann in Carlsfeld die Glasherstellung Auf dem Gelande des Neuen Hammers wurde noch bis zum Jahr 1979 eine Hohlglasfabrik betrieben 6 Die ersten Odol Flaschen mit ihrem markanten Design wurden in Millionen Stuck im Glaswerk in Carlsfeld produziert 15 16 Exponate dieser Flaschen sind heute im Glashuttenmuseum des Erzgebirges in Neuhausen Erzgeb zu sehen Uhrenherstellung In den Gebauden des fruheren Hammerwerkes wurde um 1829 mit dem Bau von Wanduhren nach Schwarzwalder Art begonnen Zu Beginn der Produktion waren Uhrmacher aus dem Schwarzwald angeworben worden 17 Hugo von Bose berichtet in seinem Handbuch der Geographie Statistik und Topographie des Konigreichs Sachsen im Jahr 1847 Diese Unternehmung wurde 1829 von einigen Menschenfreunden zur Abhilfe der grossen Armuth welche unter den meisten Bewohnern des im Sachsischen Sibirien gelegenen Dorfes Carlsfeld herrscht begrundet Die hohe Staatsregierung trat mit einem Darlehen von 2000 Thlr ein welche bereits bis auf 700 Thlr wieder zuruckgezahlt worden sind Die Fabrik beschaftigt 45 Personen wovon 42 im Fabrikgebaude wohnen und vollstandig unterhalten werden Die Fabrik hat circa 40 Sorten die sich durch Gute Genauigkeit Dauer Geschmack und Eleganz sich ganz besonders auszeichnen und den Schwarzwalder weit vorstehen was durch die grosse silberne Medaille anerkannt wurde Es werden jahrlich in Carlsfeld mehr denn 7000 Stuck Wanduhren gefertigt Moge in keiner sachsischen Haushaltung eine Carlsfelder Wanduhr fehlen 18 Schon im Wirtschaftsjahr 1841 42 wurden um 7 000 Uhren hergestellt 19 Spater folgten Turm und Bahnhofsuhren 20 Im letzten Drittel des 19 Jahrhunderts begann der Niedergang der Uhrenfabrikation 1866 berichtet die Handelskammer Plauen uber eine ungunstige Entwicklung die auch auf die Konkurrenz durch unerlaubtes Hausieren zuruckgefuhrt wurde obwohl den Carlsfeldern selbst der Direktvertrieb durch Hausieren erlaubt 21 worden war 22 1884 wurde die Produktion noch von den drei Firmen W Lorenz H Lorenz und K Glockner mit zusammen 14 bis 15 Arbeitern betrieben Carlsfeld bis 1990 Bearbeiten nbsp Carlsfeld 1930 Am 7 August 1908 uberschwemmte der durch Carlsfeld fliessende Wilzschbach grosse Teile des Ortes Dieses Hochwasser war das Ergebnis eines dreitagigen ununterbrochenen Regens das einige Hauser schwer beschadigte Fur die Regulierung des Wassers und zum Hochwasserschutz beschloss das Gemeindeamt zusammen mit der sachsischen Landesregierung eine Talsperre zu bauen So wurden die acht Hauser von Weiterswiese abgerissen und in den Jahren 1926 1929 die Talsperre Carlsfeld gebaut Wahrend des Ersten Weltkrieges kamen viele Betriebe zum Erliegen oder wurden mit wenigen Arbeitskraften weitergefuhrt Die Produktion ging entsprechend zuruck gleiches galt fur die Zeit des Zweiten Weltkriegs Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden von der SDAG Wismut hunderte Kumpel in Carlsfeld einquartiert und fur einige Jahre dort ansassig In der DDR Zeit wurden die Kleinbauern des Ortes unter Fuhrung der SED zur Grundung einer Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft LPG aufgefordert Ab 1952 erfolgte zunachst die gemeinsame Huhnerhaltung 1954 wurde ein Schweinestall und 1958 ein Rinderstall fur 65 Tiere errichtet 7 Vom 21 Juni 1897 bis zum 14 Juli 1967 war Carlsfeld Endpunkt der Schmalspurbahn Wilkau Hasslau Carlsfeld Neben dem Bahnhof Carlsfeld gab es auf dem Gemeindegebiet noch die Betriebsstellen Blechhammer Wilzschmuhle und Wiesenhaus im Tal der Wilzsch Nach 1990 Bearbeiten Die Wende fuhrte zur Wiedergrundung des Freistaats Sachsen zur Reprivatisierung von landwirtschaftlichen Betrieben und zu vollig neuen Verwaltungsstrukturen So wurde Carlsfeld am 1 April 1997 nach Eibenstock eingemeindet 23 Am 23 Mai 1997 erhielt Carlsfeld das Pradikat staatlich anerkannter Erholungsort nbsp Museumsbahnhof Carlsfeld ganz links ist das abgerissene GemeindeamtDer Forderverein Historische Westsachsische Eisenbahnen FHWE rekonstruierte den alten Lokschuppen und das ehemalige Bahnhofsgebaude 24 Gemeinsam mit der Stadt Eibenstock erfolgte im Rahmen eines Forderprojektes der Europaischen Union bis 2004 der Umbau des ehemaligen Bahnhofsgelandes und umliegender Flachen zum Ortsmittelpunkt Ausserdem wurden die Gleisanlagen wiederaufgebaut sodass in Carlsfeld nun ein kleiner Museumsbahnhof an die ehemalige Schmalspurbahn erinnert Der Verein veranstaltet mit Gastfahrzeugen gelegentlich Fahrten fur Eisenbahnfreunde 25 Auf dem Grundstuck des 2014 abgerissenen Gemeindeamts entstand 2015 ein neues Depot der Freiwilligen Feuerwehr Im Zuge der aussergewohnlichen Schneefalle in Mitteleuropa im Januar 2019 war auch Carlsfeld zeitweise von der Aussenwelt abgeschnitten 26 Entwicklung der Einwohnerzahl Bearbeiten Jahr Einwohnerzahl 27 1791 00 67 Feuerstatten1834 0 9581871 1 2771890 1 6281910 1 788 Jahr Einwohnerzahl1946 1 6221925 1 7501939 1 6031950 2 2321964 1 490 Jahr Einwohnerzahl1990 1 1192011 0 7102017 0 694Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten nbsp Gemalde der Weitersglashutte um 1910Glashutte Bearbeiten Im Jahre 1840 grundete der Fabrikant Karl Friedrich Hermann Rockstroh die Glashutten Werke Carlsfeld G m b H die 1870 von Arno von Vultejus ubernommen wurden Dieser errichtete ein zweites Werk mit einem zweiten Ofen und vergrosserte die Glasschleiferei Etwa 80 Arbeiter wurden beschaftigt 1887 ubernahm L Friedrich die Werke der auch die Umstellung von Holz auf Gasfeuerung einfuhrte Die Glasschleiferei wurde ein weiteres Mal erweitert und fortan mit Dampfkraft betrieben die Zahl der Beschaftigten stieg auf 200 Hervorgehoben war die Fabrikation von Milchglas 1907 wurde schliesslich ein drittes Werk errichtet die Arbeiterzahl stieg auf 270 Ausser der Dampfkraft wurde die Fabrik mit Elektrizitat aus eigener Zentrale betrieben Die Jahresproduktion umfasste ca 18 Millionen Glaserzeugnisse Das Absatzgebiet der rund 4000 verschiedenen Flakons umfasste neben ganz Europa insbesondere Brasilien Argentinien Mexiko und Indien Zum Kernwerk gehorten eine mechanische Werkstatt zur Fertigung von Formen Werkzeugen und weiteren Utensilien Das Unternehmen besass und unterhielt eine Krankenkasse eine Sparkasse sowie Arbeiterwohnhauser Nach Konkurs der Glashutte in Weitersglashutte wurde diese 1913 dem Werk in Carlsfeld angeschlossen und weiterbetrieben Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Produktion in Weitersglashutte eingestellt Im Jahr 1930 ersetzten Halbautomaten im hiesigen Glaswerk alle Fertigungsstationen 1933 wurde die erste Schmelzwanne installiert In den 1970er Jahren wurde das Werk verstaatlicht und 1973 dem VEB Glaswerk Olbernhau angegliedert Am 29 Oktober 1979 wurde die Produktion von gebogenem Wirtschaftsglas in einem neuen Betrieb mit moderner Werkhalle und einem Sozial und Burogebaude in Carlsfeld aufgenommen Der Betrieb produzierte zum grossten Teil fur den Export 7 Nach der Wende wurde das Glaswerk Olbernhau 1992 reprivatisiert Da weltweit gleichzeitig die Nachfrage nach geschliffenem und Dekorglas stark zuruckging kam die Glasproduktion in Carlsfeld zum Erliegen 28 Musikinstrumentenbau Bearbeiten nbsp Bandoneon Cardenal ELA vor 1939 nbsp Detail Bandonion AANoch heute gilt Carlsfeld weltweit als die Geburtsstatte des Bandonions und pflegt rege musikalische Kontakte nach Argentinien dabei ist der eigentliche Namensgeber und Erfinder der Musikalienhandler Heinrich Band 1821 1860 aus Krefeld Hergestellt wurden die Instrumente aber vor allem in der Harmonikafabrik von Carl Friedrich Zimmermann der 1847 mit der Fabrikation von Harmonikas begann 29 Er wanderte 1864 nach Amerika aus und verkaufte seine Fabrik seinem Werkmeister Ernst Louis Arnold 1910 kam es mit zunehmender Mechanisierung zur Grundung der Harmonikafabrik von Alfred Arnold 30 der ein neues modernes Fabrikgebaude errichten liess Die gefertigten Bandonions und Harmonikas wurden durch weltweiten Export international bekannt 31 Das Werk wurde nach 1945 verstaatlicht und 1959 mit dem VEB Klingenthaler Harmonikawerk zusammengelegt Im Jahr 1964 wurde der Zweigbetrieb in Carlsfeld aufgegeben 7 Der Tango Milonga Carlsfeld wurde vom in Buenos Aires geborenen argentinischen Maestro Juan Carlos Caviello komponiert und er ubergab dessen Originalpartitur in Anerkennung der Bemuhungen fur den Erhalt des Bandonionspiels an den Fremdenverkehrsverein 32 Auf dem Gelande der ersten Harmonikafabrik Carlsfeld in der ab 1847 die ersten Carlsfelder Harmonikas gebaut wurden und spater die Firma Ernst Louis Arnold und Alfred Arnold produzierte steht heute ein Bandonion Gedenkstein Seit 2007 gibt es wieder einen Meisterbetrieb fur Handzuginstrumente im Ort wo Bandonions neugebaut und repariert werden 33 Im Fruhjahr 2023 wurde auf dem Dorfplatz beim Carlsfelder Bahnhof ein XXL Bandonion aufgestellt 34 Stickerei Bearbeiten 1895 wurde in Carlsfeld die Stickerei Viktor Sommer gegrundet Anfangs wurden hauptsachlich Kleiderbesatze Gurtel Hute und Seidenstickereien fur die Textilindustrie angefertigt spater entstanden auch Fertigprodukte wie Kissen Decken und Wandbehange 1972 wurde der Betrieb volkseigen nach 1990 wiederum reprivatisiert Mittlerweile existiert die Stickerei nicht mehr Weitere Industriebetriebe Bearbeiten 1964 wurde der VEB Einspritzpumpenteilewerk Wolfspfutz neu eingerichtet der Pumpenelemente fur Dieselmotoren produzierte Fur die Produktion wurden die Raume der ehemaligen Bandonionfabrik genutzt 1965 kam das Einspritzpumpenwerk unter die Fuhrung des VEB Renak Werke Reichenbach Reichenbacher Naben und Kupplungswerke 1980 81 wurde eine neue Werkhalle errichtet 1986 entstanden weitere Produktionshallen und ein Heizhaus Ende 1988 wurde die Produktion in den neuen Hallen mit modernen Maschinen aufgenommen Mit 285 Beschaftigten waren es etwa 60 70 Prozent der werktatigen Bevolkerung des Ortes Das Renak Werk wurde nach der Wende mangels Auftragen geschlossen und die Immobilie von der Treuhand Anstalt ubernommen 1993 bezogen ein Obst und Gemusehandler sowie ein Hersteller fur Lebensmitteltechnik die 1988 errichteten Gebaude 7 Alle alteren Gebaude auch die ehemalige Bandonionfabrik wurden uber die Jahre zuruckgebaut Verkehr Bearbeiten Carlsfeld wird von Nordwesten von der Staatsstrasse 276 erschlossen die von Wilzschhaus aus im Tal der Wilzsch verlauft Des Weiteren gibt es Strassen die uber Wildenthal nach Johanngeorgenstadt und nach Eibenstock fuhren Tourismus Bearbeiten nbsp Wegweiser Europaischer Fernwanderweg E3 nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Carlsfeld um Weihnachten 2007 Sowohl Sommer als auch Wintertourismus ist in Carlsfeld moglich Durch hohe Lage ist vielfach Wintersport moglich auch wegen einer Beschneiungsanlage wenn in tiefer gelegenen Gebieten schon kein Schnee mehr liegt Carlsfeld wirbt mit dem Slogan Schneesicherster Ort im Erzgebirge 850 m Hotels Pensionen und Ferienwohnungen sind auf Gaste eingestellt 35 Eine Reihe von gespurten Loipen machen Rundtouren moglich An Carlsfeld fuhrt die Kammloipe von Johanngeorgenstadt nach Schoneck vorbei Die Weitwanderwege WDE Weg der deutschen Einheit von Zittau nach Wernigerode Erzgebirgskammweg und der Drei Talsperren Marathon Weg fuhren durch Carlsfeld 36 Der WDE hat in diesem Gebiet die gleiche Wegfuhrung wie der Europaische Fernwanderweg E3 Weitere markierte Wanderwege ins Vogtland nach Eibenstock und nach Wildenthal und zum Auersberg sind vorhanden Ein Bergbaulehrpfad fuhrt vom Ortszentrum nach Norden und durch Walder uber Weitersglashutte an der Talsperre vorbei nach Carlsfeld zuruck 37 Carlsfeld war zur DDR Zeit ein Luftkurort 2017 teilte das sachsische Umweltministerium mit dass die Feinstaubbelastung in Carlsfeld am geringsten im Freistaat ist 38 Gedenkstatten Bearbeiten nbsp Denkmaler fur Opfer des Deutsch Franzosischen Krieges 1870 71 Obelisk rechts und der zwei Weltkriege Inschrift links Zum Gedenken an die Opfer der Kriege und jeglicher Gewaltherrschaft Denkmale neben der Kirche Obelisk fur die Opfer des Deutsch Franzosischen Krieges 1870 71 fur die in den Weltkriegen gestorbenen Einwohner Carlsfelds und die Opfer jeglicher Gewaltherrschaft Grabstatten im Wald beim Ortsteil Neues Wiesenhaus fur drei sowjetische KZ Haftlinge eines Todesmarsches aus dem KZ Aussenlager Lengenfeld des KZ Flossenburg die von SS Mannern im April 1945 kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges ermordet wurden 39 Ausserdem wurde ein Denkmal fur einen Soldaten der US Armee Liberty Convoy der die deutschen Truppen in Carlsfeld 1945 zur Kapitulation brachte errichtet Es befindet sich am Haupteingang des Grunen Baums des Gemeindehauses von Carlsfeld Sehenswurdigkeiten Auswahl Bearbeiten nbsp Evangelische Trinitatiskirche in CarlsfeldEvangelische Trinitatiskirche Dreifaltigkeitskirche bedeutender kleiner Zentralbau gestiftet von Veit Hans Schnorr 1684 1688 errichtet nach einem Wolf Caspar von Klengel zugeschriebenen Entwurf Alteste Vorform des spater von George Bahr bevorzugten und weiterentwickelten Typus von Zentralbauten in Sachsen Vorlaufer der Dresdner Frauenkirche Der Kanzelaltar von Johann Heinrich Bohme d J aus dem Jahre 1688 gilt als einer der fruhesten und wertvollsten in Sachsen Das Hammerherrenhaus Carlsfeld Schnorrhaus war das erste um 1680 bei der Ortsgrundung von Carlsfeld erbaute Wohnhaus 40 41 Die Talsperre Carlsfeld auch Talsperre Weiterswiese genannt ist die hochstgelegene Trinkwassertalsperre Sachsens Sie wurde nach einem schweren Hochwasser der Wilzsch von 1926 bis 1929 erbaut und hat ein Stauvermogen von 3 Mio Kubikmeter Unweit der Talsperre in unmittelbarer Nahe der Kammloipe befindet sich das Naturschutzgebiet Grosser Kranichsee ein Gebiet von europaweiter Bedeutung Personlichkeiten BearbeitenIn Carlsfeld geborene Personlichkeiten Bearbeiten Heinz Olbrich 1914 2009 Maler Grafiker und Hochschullehrer Alfred Arnold 1873 1933 UnternehmerPersonlichkeiten die vor Ort gewirkt haben Bearbeiten Veit Hans Schnorr von Carolsfeld 1644 1715 Hammer und Blaufarbenherr in Sachsen Carl Friedrich Zimmermann 1817 1898 Instrumentenbauer Adolf Wichmann 1820 1866 MalerLiteratur BearbeitenMartina Zapf Nicole Ott Carlsfeld Skizzen aus der Carlsfelder Ortsgeschichte 1679 1994 Carlsfeld 1994 Siegfried Sieber Carlsfeld In Die Bergbaulandschaft von Schneeberg und Eibenstock Werte der deutschen Heimat Band 11 1 Auflage Akademie Verlag Berlin 1967 S 158 162 Karlsfeld Carlsfeld auch Karolsfeld In August Schumann Vollstandiges Staats Post und Zeitungslexikon von Sachsen 4 Band Schumann Zwickau 1817 S 468 471 Carolsfeld In August Schumann Vollstandiges Staats Post und Zeitungslexikon von Sachsen 17 Band Schumann Zwickau 1830 S 204 207 Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Sachsen II Regierungsbezirke Leipzig und Chemnitz Deutscher Kunstverlag Berlin 1998 ISBN 3 422 03048 4 S 101 Richard Steche Carlsfeld In Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen 8 Heft Amtshauptmannschaft Schwarzenberg C C Meinhold Dresden 1887 S 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Carlsfeld Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Carlsfeld im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Historische Fotos von Carlsfeld in Sachsische Landesbibliothek Staats und Universitatsbibliothek Dresden Deutsche Fotothek Carlsfeld bei Adam Friedrich Zurner Landkarte von 1711 bis 1742 Link zur Karte in der Staats und Universitatsbibliothek Dresden Carlsfeld in Blatt 220 des Berliner Exemplars der Meilenblatter von Sachsen aus dem Jahr 1791 von Friedrich Ludwig Aster Link zum Kartenblatt in der Staats und Universitatsbibliothek Dresden Homepage des Fremdenverkehrsvereins mit illustriertem Abriss der Geschichte Carlsfeld Carlsfeld in der Aquidistantenkrate 145 Section Eibenstock aus dem Jahr 1875 Carlsfeld in der Aquidistantenkarte 145 Section Eibenstock aus dem Jahr 1897 Carlsfeld in der topographischen Karte 145 Eibenstock von 1904 Carlsfeld im Messtischblatt 145 153 Eibenstock und Aschberg von 1926 Carlsfeld im Messtischblatt Nummer 5541 5641 Eibenstock und Aschberg von 1937Anmerkungen Bearbeiten1 Albert Schiffner aussert weiterhin die Annahme dass vor dem Dreissigjahrigen Krieg bereits eine Siedlung an diesem Ort bestand und Carlsfeld somit eine Wiederbesiedelung eines wustgefallenen Ortes darstellt Dies ist jedoch bisher weder belegt noch widerlegt Einzelnachweise Bearbeiten Kleinraumiges Gemeindeblatt Zensus 2011 fur Eibenstock Stadt Memento vom 1 August 2017 im Internet Archive Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen September 2014 PDF 0 23 MB Naturraumkartendienst des Landschaftsforschungszentrum e V Dresden Hinweise Sachsisches Landesamt fur Umwelt Landwirtschaft und Geologie Bereich Landschaftsokologie Flachennaturschutz Fachbeitrag zum Landschaftsprogramm Naturraum und Landnutzung Steckbrief Oberes Westerzgebirge o J S 4 Archivlink Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive Mittelwerte von 1961 bis 1990 des Deutschen Wetterdienstes a b c Mittelwerte von 1981 bis 2010 des Deutschen Wetterdienstes a b Informationstafel neben der Trinitatiskirche Zum Neuen Hammer an der Wilzsch a b c d e Orts Chronik Carlsfeld Memento vom 22 Februar 2014 im Internet Archive abgerufen am 24 Februar 2011 Allgemeiner Anzeiger der Deutschen 2 Band 1811 Sp 2175f Karlsfeld Carlsfeld auch Karolsfeld In August Schumann Vollstandiges Staats Post und Zeitungslexikon von Sachsen 4 Band Schumann Zwickau 1817 S 468 Karlsfeld Carlsfeld auch Karolsfeld In August Schumann Vollstandiges Staats Post und Zeitungslexikon von Sachsen 4 Band Schumann Zwickau 1817 S 469 f Carolsfeld In August Schumann Vollstandiges Staats Post und Zeitungslexikon von Sachsen 17 Band Schumann Zwickau 1830 S 206 Petinet In Meyers Grosses Konversations Lexikon 6 Auflage Band 6 Bibliographisches Institut Leipzig Wien 1906 S 659 Karlsfeld Carlsfeld auch Karolsfeld In August Schumann Vollstandiges Staats Post und Zeitungslexikon von Sachsen 4 Band Schumann Zwickau 1817 S 468 f Carolsfeld In August Schumann Vollstandiges Staats Post und Zeitungslexikon von Sachsen 17 Band Schumann Zwickau 1830 S 205 f Erwahnung auf der Webseite www pressglas korrespondenz de Chronik der von Carlsfeld Thieriot von Weissenbach Hrsg Bericht uber die Ausstellung sachsischer Gewerb Erzeugnisse in Dresden im Jahre 1845 Verlag von B G Teubner Leipzig 1846 S 230 Digitalisat Hugo von Bose Handbuch der Geographie Statistik und Topographie des Konigreichs Sachsen 2 Auflage Verlag von Adler und Dietze Dresden 1847 S 111 books google de Sachsische Vaterlands Blatter Beilage zu Nr 2 vom 3 Januar 1843 S 9 books google de Zeitung des Vereins Deutscher Eisenbahn Verwaltungen Organ des Vereins Band 11 Nr 23 1871 vom 9 Juni 1871 S 464 books google de Zeitschrift fur Rechtspflege und Verwaltung Zunachst fur das Konigreich Sachsen Verlag von Bernhard Tauchnitz jun Leipzig 1840 Band 3 S 190 books google de Jahresbericht der Handels und Gewerbekammer Plauen von dem Jahre 1865 Gedruckt bei Moritz Wieprecht Plauen 1866 S 141 books google de Anderungen bei den Gemeinden siehe 1997 StBA Wiederaufbau der Carlsfelder Bahnhofsgleisanlage Bilder von der Einweihung des Carlsfelder Bahnhofs am 9 10 Oktober 2004 In fhwe de Abgerufen am 2 Februar 2019 Gefangen im Schnee Tagesschau online tagesschau de 10 Januar 2019 Carlsfeld im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Geschichte Glaswerk Olbernhau Gedenktafel am Elternhaus C F Zimmermanns Gebaude Backerei Schonfelder und Denkmal an der Carlsfelder Hauptstrasse Geschichte des Bandonions und der Firma Alfred Arnold Memento des Originals vom 23 Februar 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot bandonionfabrik de bandonionverein carlsfeld de Memento des Originals vom 18 Februar 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www bandonionverein carlsfeld de Tango Carlsfeld Memento vom 7 Februar 2017 im Internet Archive Musikgeschichte des Bandonions Memento vom 19 August 2016 im Internet Archive Artikel in der Freien Presse vom 31 Mai 2023 Webseite von Carlsfeld Archivierte Kopie Memento vom 3 Januar 2015 im Internet Archive Drei Talsperren Marathon Topographische Karte 1 25 000 Ausgabe mit Wanderwegen Blatt 15 Westerzgebirge Eibenstock Johanngeorgenstadt Sachsischer Staatsbetrieb Geobasisinformation und Vermessung 2 Auflage Dresden 2010 ISBN 978 3 86170 717 2 Carlsfeld hat die sauberste Luft mdr de abgerufen am 4 Marz 2018 Fotos der Grab und Gedenkstatte bei Wikimedia Commons Hammerherrenhaus Carlsfeld MDR Fakten uber Carlsfeld Memento vom 7 Februar 2017 im Internet Archive Gemeindeteile der Stadt Eibenstock Blauenthal Carlsfeld mit Blechhammer Neues Wiesenhaus und Wilzschmuhle Eibenstock Neidhardtsthal Oberwildenthal Sosa Weitersglashutte Wildenthal Wolfsgrun Normdaten Geografikum GND 1136681302 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carlsfeld Eibenstock amp 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