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Das Glashuttenmuseum des Erzgebirges befindet sich in der ehemaligen Fronfeste des Schloss Purschenstein in Neuhausen Erzgeb Erzgebirgisches Glashuttenmuseum Juni 2009 Das Museum zeigt unter anderem eine Glashutte aus der Zeit von Georgius Agricola dazu eine Werkstattstube und weitere Schrift und Sachzeugen der erzgebirgischen Glasmacherei sowie die Geschichte Neuhausens und des Schlosses Purschensteins Ausserdem finden Schauvorfuhrungen von Glasblasern statt Inhaltsverzeichnis 1 Museum 2 Geschichte 3 Glasmachen 4 Literatur 5 WeblinksMuseum Bearbeiten nbsp Historische Glaser aus dem ErzgebirgeDas Glashuttenmuseum in Neuhausen beherbergt Zeugnisse einstiger Glasmacher im Erzgebirge die bis in die Besiedlungszeit um 1200 zuruck reichen und sowohl Arbeiten aus dem sachsischen wie bohmischen Erzgebirge beinhalten Die Bedeutung dieser Glashutten reichte weit uber den erzgebirgischen Raum hinaus Dies trifft auch fur die 1488 gegrundete ehemalige Neuhausener Glashutte Heidelbach zu die bis etwa 1827 tatig war und die in der Ausstellung dargestellt wird In der Glashutte Heidelbach wurde neben einfachen Gebrauchsglas und Scheibenglas auch hochwertige Glasarbeiten ausgefuhrt So gehorte die Glashutte zu den Hoflieferanten sachsischer Kurfursten und anderer Adelshauser Fur die Purschensteiner Schlosskapelle wurden die in der Ausstellung zu sehenden Die Vier Evangelisten gefertigt vier mit Emaille bemalte Rundglasscheiben aus dem Jahr 1612 Das Glashuttenmuseum vermittelt ein fast erloschenes traditionelles Gewerbe Die Ausstellung zeigt die Vielfalt des Werkstoffes Glas und dessen Moglichkeiten in Farbe Form und Verarbeitung Zu sehen sind Gebrauchsglaser aus historischer Zeit und besondere Stucke wie die Rundglasscheiben von 1612 und uber einhundert Jahre alte aus Glas gefertigte erzgebirgische Leuchterspinnen Geschichte Bearbeiten nbsp Einer der Ausstellungsraume nbsp Eine ausgegrabene verschollen geglaubte Figur des Schlosses PurschensteinAnfang der 1990er Jahre wurde die 1750 erbaute Fronfeste des Schlosses Purschenstein unter Denkmalschutz gestellt Durch Fordermittel konnte das im Besitz der Gemeinde befindliche Haus saniert und gemeinsam mit dem Erzgebirgszweigverein in ein Museum umgewandelt werden Im Mai 1996 offnete das Erzgebirgische Glashuttenmuseum mit der ersten Ausstellung Sie beherbergte Stucke aus der etwa 800 jahrigen Glasmachergeschichte des Erzgebirges In der Ausstellung spiegelt sich besonders die Geschichte der Glashutte Heidelbach von 1488 bis 1827 wider Inzwischen ist die Ausstellung um einen nachgebauten Glasschmelzofen in einem angrenzenden Gebaude erganzt worden der die Produktion von Glasgefassen anschaulich machen soll Im Mai 2006 wurde das Jubilaum mit einem Festwochenende gefeiert Seit dieser Zeit gibt es an Feiertagen Schaublasvorfuhrungen Dabei werden Repliken wie Fliegenfallen Goethe Barometer oder Nuppenglaser gefertigt Nuppen sind typische Glasverzierungen die farblich schimmern und Edelsteine imitieren und die Griffestigkeit erhohen sollten Solche Glaser wurden im ausgehenden Mittelalter in hoheren Kreisen verwendet Auch die Glasmalerei und gravur sind an Schautagen im Museum zu sehen Das in seiner Art einzigartige Museum im Erzgebirge wird von einer Fordergemeinschaft im Erzgebirgszweigverein Neuhausen betreut Am 12 und 13 August 2002 zur Jahrhundertflut war dieses an einem Berg liegende Museumsgebaude von den Wassermassen des uberlaufenden angrenzenden Schlossteiches beschadigt worden und Dank einer Spendenaktion saniert und wiedereroffnet worden 2010 11 wird mit staatlichen Fordermitteln das reparaturbedurftige Holzschindeldach des Museums komplett erneuert Die Baumassnahme wurde wegen der unsicheren Finanzierung zuvor mehrere Jahre immer wieder verschoben Glasmachen Bearbeiten nbsp Ein Glasblaser beim Schaublasen Pfingsten 2009 im GlashuttenmuseumDie im Erzgebirge angesiedelte Kunst des Glasmachens und des Glasveredelns stand einst in hoher Blute Im Mittelalter fanden sich mehr als 50 Waldglashutten im sachsischen und bohmischen Erzgebirge Das fuhrte zu einem Reichtum an regionalen Glasarten und Glasfarben Durch Mineralien die bereits in den Rohstoffen vorhanden waren erreichte man lediglich ein grun gefarbtes Glas Entfarbungsmittel fruher Glasmacherseifen genannt neutralisierten unerwunschte Farbstiche Zusatze des Minerals Braunstein oder von Arsenik lassen das Glas farblos erscheinen Im Umkehrschluss entstanden so aber auch Farbgebungen des Glases vor allem in kobalt blau violett rot grun oder weiss Das Ende der Glashutte Heidelbach um 1827 sind vornehmlich der veralteten Huttentechnik der starken Konkurrenz des bohmischen Glases in dieser Zeit geschuldet Bergbau Huttenwesen und auch die Holzkunst im Seiffener Spielzeugwinkel nahmen den Glasmachern und Glashutten zunehmend durch Brennholzmangel das in grossen Mengen benotigt wurde die Existenzgrundlage Die Industrialisierung der Glasherstellung begann im Erzgebirge um 1880 Bedeutende Glashutten befanden sich im fruhen Industriezeitalter in Carlsfeld Zwickau und Brand Erbisdorf Mit dem Loschen der Glasofen in Carlsfeld im Jahr 1979 endete die Glashuttengschichte im sachsischen Erzgebirge Literatur BearbeitenUm Olbernhau und Seiffen Werte unserer Heimat Band 43 1 Auflage Akademie Verlag Berlin 1985 Albrecht Kirsche Zisterzienser Glasmacher und Drechsler Glashutten in Erzgebirge und Vogtland und ihr Einfluss auf die Seiffener Holzkunst Munster New York Munchen Berlin 2005 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Glashuttenmuseum des Erzgebirges Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 50 677461 13 462235 Koordinaten 50 40 38 86 N 13 27 44 05 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Glashuttenmuseum des Erzgebirges amp oldid 190347540