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Die Erla Maschinenwerk G m b H war ein 1934 gegrundeter Flugzeughersteller in Leipzig Das im Stadtteil Heiterblick ansassige Unternehmen stellte fur die Luftwaffe des Deutschen Reiches bis 1945 insgesamt rund ein Drittel von uber 33 000 Jagdflugzeugen des Typs Messerschmitt Bf 109 her Im Zweiten Weltkrieg war die Leipziger Firma hinsichtlich der gebauten Stuckzahlen neben der Messerschmitt GmbH in Regensburg und den Wiener Neustadter Flugzeugwerken der grosste Produzent des deutschen Standardjagdflugzeuges Bf 109 Erla Maschinenwerk GmbHRechtsform Gesellschaft mit beschrankter HaftungGrundung 18 Juli 1934Auflosung 27 August 1949Auflosungsgrund LiquidationSitz Leipzig DeutschlandBranche Flugzeughersteller Von uber 33 000 Jagdflugzeugen des Typs Messerschmitt Bf 109 baute Erla in Leipzig rund ein DrittelDie DKW Erla Me 5a wie sie im September 1933 im L Aerophile vorgestellt wurdeDie DKW Erla Me 5a wie sie im September 1933 im L Aerophile vorgestellt wurdeAls reine Rustungsbetriebe wurden nach der deutschen Kapitulation im Mai 1945 alle Erla Werke demontiert und die Firma im Leipziger Handelsregister Ende August 1949 geloscht Die 1937 38 in Leipzig Thekla gebaute Werkssiedlung deren Strassen germanische Gotternamen tragen wird noch heute als Erla Siedlung bezeichnet Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Quelle 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Flugzeugkonstrukteur Franz Xaver Mehr entwickelte Anfang der 1930er Jahre als Volksflugzeug den Tiefdecker Me 5A mit einem wassergekuhlten Zweizylinder Zweitaktmotor Typ FL 600 mit 20 PS Leistung der Marke DKW der von den Zschopauer Motorenwerken ab Mitte 1932 Teil der Auto Union stammte Sein Motorsegler Me 4a blieb ein Einzelexemplar Mehr kooperierte mit DKW Inhaber J S Rasmussen der das Kleinflugzeug als DKW Erla Me 5A in Erla im Erzgebirge von der zu seinem Konzern gehorenden Nestler amp Breitfeld GmbH Eisenhuttenwerk Erla bauen lassen wollte Zu dem Zweck wurde am 16 September 1933 die Eisen und Flugzeugwerk Erla G m b H in das Handelsregister des Amtsgerichts Schwarzenberg Erzgeb eingetragen Auf dem Flughafen Berlin Tempelhof erfolgte am 30 November 1933 eine Vorfuhrung des Musterflugzeugs DKW Erla Me 5a mit der Registrierung D 2585 Der Typ wurde zum Preis von 3875 Reichsmark angeboten was inflationsbereinigt in heutiger Wahrung ca 20 100 Euro entspricht 1 Da jedoch die Flugzeugbauabteilung des Eisen und Flugzeugwerks Erla den Betrieb zunehmend in Liquidationsschwierigkeiten brachte wurde diese auf Drangen der Direktoren des Werks nach Leipzig Heiterblick in die am 18 Juli 1934 neu gegrundete Erla Maschinenwerk GmbH ausgegliedert und das Werk im Erzgebirge zur Erla GmbH umfirmiert Hauptzweck der Neugrundung war jedoch nicht der Bau von Zivilflugzeugen auch wenn offiziell so deklariert zumal klar war dass die Me 5a als Schulflugzeug fur die Luftwaffe nicht in Frage kam und der Absatz der Kleinflugzeuge an zivile Kaufer nur schleppend verlief Gemass den Vorstellungen des Reichsluftfahrtministeriums wurde daher das Leipziger Werk ab 1935 im Zuge der Aufrustung der Wehrmacht mit dem Lizenzbau von Flugzeugen anderer Hersteller beauftragt Arado Ar 65 24 Stuck 1935 Heinkel He 51 80 Stuck 1936 sowie 1937 die Arado Ar 68 76 Stuck und die Gotha Go 145 106 Maschinen Im Jahr 1937 baute Erla die ersten 157 Bf 109 Jagdflugzeuge in der Version B Die weiteren Produktionszahlen waren 1938 319 Maschinen der Versionen B D und E 1939 545 Bf 109 E 1940 426 Versionen E und F 1941 697 Version F 1942 973 Versionen F und G 1943 2011 Version G 1944 4349 dito 1945 1574 Maschinen bis Mitte April Daneben lieferte Erla von 1939 bis 1943 an die MIAG bzw Luther Werke Braunschweig sowie die Gothaer Waggonfabrik Gotha Tragflachensatze zum Bau von Messerschmitt Bf 110 Neben dem Stammwerk Heiterblick Werk I Wodanstrasse kamen weitere Leipziger Standorte hinzu Mockau Werk II Vierzehn Baume Weg Abtnaundorf Werk III Theklaer Str Heiterblickstrasse und fur die Teileherstellung das Werk V Pfaffendorfer Strasse 31 33 nordlich der Kongresshalle das von der Kammgarnspinnerei Leipzig gemietet wurde Ein weiterer Zulieferer Werk IV war die im September 1939 gekaufte stillgelegte Fabrik in Johanngeorgenstadt des Klavierherstellers Hupfeld amp Zimmermann AG Dort wurden u a bis September 1941 fur den Lastensegler DFS 230 Tragflachen und Rumpfe gefertigt die ins Werk I Wodanstrasse in Leipzig transportiert und dort endmontiert wurden Ende 1940 beschaftigte Erla 9316 Mitarbeiter davon 6719 in Leipzig und 700 in Johanngeorgenstadt wo spater u a Bf 109 Leitwerke gebaut wurden Weitere 757 Personen waren zur Reparatur beschadigter Maschinen in den beiden Erla Werken in Belgien tatig Brussel Werk VI Ende 1941 1025 Personen und Antwerpen Werk VII Ende 1941 2525 Personen Anfang 1942 kam das Werk VIa in Mechelen Belgien hinzu Das Werk VIII in Mielec Polen damals Generalgouvernement wurde im Dezember 1941 bereits wieder geschlossen Zur Unterbringung der Zwangsarbeiter gab es von Marz 1943 bis April 1945 das zu Erla gehorende Aussenlager Leipzig Thekla des Konzentrationslagers Buchenwald daneben wurden von Tarnfirmen weitere Lager an diversen ausgelagerten Fertigungen wie Floha Fortuna GmbH Rumpfbau oder Mulsen St Micheln Gross GmbH Tragflachen eingerichtet 1944 wurde mit dem forcierten Einsatz von Zwangs und Ostarbeitern und einer dezentralen Fertigung das Maximum von rund 4300 Maschinen erreicht was durchschnittlich zwolf Flugzeugen pro Tag entspricht Trotz der Luftangriffe auf Leipzig und wachsender Probleme beim Transport zu und von den Verlagerungsstandorten konnte die Endmontage auf zuletzt funf Platzen weiter aufrechterhalten werden Neben den Umstellungsarbeiten fur die Fertigung der Focke Wulf Ta 152 H 1 R11 deren Serienbau im Marz 1945 beginnen sollte wurden bis April 1945 noch rund 1600 Bf 109 gebaut Am 18 April 1945 besetzten Einheiten der 1 US Armee Leipzig und ubergaben die Stadt am 2 Juli 1945 an die Rote Armee Auf Anordnung der Sowjetischen Militaradministration in Deutschland SMAD wurden ab November 1945 alle Erla Standorte demontiert und die Immobilien 1947 der Stadt Leipzig ubertragen Quelle BearbeitenKarl Dieter Seifert DKW und die Erla Me Flugzeuge 1926 bis 1945 1 Auflage Sutton Erfurt 2011 ISBN 978 3 86680 852 2 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Staatsarchiv Leipzig Bestand 20783 Erla Maschinenfabrik GmbH Leipzig Karl Heinz Rother Jelena Rother Die Erla Werke GmbH und das Massaker von Abtnaundorf hrsg vom Stadtverband Leipzig des Verbandes der Verfolgten des Naziregimes Bund der Antifaschisten e V VVN BdA 2013Weblinks BearbeitenDie in Leipzig 1934 gebaute Erla 5A HB SEX Zwangsarbeitereinsatz bei der Fortuna GmbH Floha Zwangsarbeitereinsatz bei Erla in Leipzig TheklaEinzelnachweise Bearbeiten Diese Zahl wurde mit der Vorlage Inflation ermittelt auf 100 EUR gerundet und gilt fur den zuruckliegenden Januar Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erla Maschinenwerk amp oldid 238349584