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Als Deutsche Flugzeugkennzeichen bis 1945 gelten alle Beschriftungen auf Flugzeugen die aufgrund von Gesetzen Verordnungen Erlassen oder Befehlen aufgemalt worden sind um die Herkunft die vorhandene Zulassung und eine eventuelle Zugehorigkeit zu einer bestimmten Einrichtung eines Fluggerates jederzeit feststellen zu konnen Dazu dienen die Buchstaben des Alphabets und die Ziffern von 1 bis 9 und die Null Ein zusatzliches Unterscheidungsmerkmal stellen die Werknummern dar die von den Herstellern zunachst nach eigenem Gutdunken selbst festgelegt wurden spater aber nach vom Reichsluftfahrtministerium RLM festgelegten Regeln aufgebaut waren In dieser spateren Form enthielten die zum Teil bis zu 8 oder 9 stelligen Zahlen auch Informationen uber das Flugzeugmuster und die Ausfuhrung Kennzeichnung entsprechend der Verordnung uber Luftverkehr vom 19 Juli 1930 Inhaltsverzeichnis 1 Arten von Kennzeichen und die Zeit ihrer Verwendung 1 1 Zivilkennzeichen 1 1 1 Kaiserreich 1 1 2 Weimarer Republik 1 1 3 Drittes Reich 1 2 Militarische Kennzeichen 1 2 1 Schulkennzeichen 1 2 2 Uberfuhrungskennzeichen 1 2 3 Anderung des Hoheitsabzeichens am Seitenleitwerk 1 2 4 Einfuhrung der Verbandskennzeichen 1 2 5 Die ubergrossen Balkenkreuze 1 2 6 Stammkennzeichen 2 Siehe auch 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseArten von Kennzeichen und die Zeit ihrer Verwendung BearbeitenZivilkennzeichen Bearbeiten Kaiserreich Bearbeiten Am 1 Januar 1914 erschien die Luftverkehrsordnung des Deutschen Luftfahrer Verbandes in der erstmals Richtlinien fur die Kennzeichnung von Flugzeugen festgelegt wurde Der Verband erteilte damals im Namen der FAI auch die fortlaufend nummerierten Luftfahrerscheine fur Flugzeugfuhrer behordliche Regelungen gab es keine Die Regeln sahen als Kennzeichnung den von einem Kreis umschlossenen Buchstaben D fur Deutschland eine Eigentumerbezeichnung mit einem oder mehreren Buchstaben und eine Unterscheidungsnummer vor Diese Kennzeichenform konnte sich nicht sehr ausbreiten da acht Monate spater der Erste Weltkrieg ausbrach und die Zivilfliegerei praktisch zum Erliegen kam Dennoch war sie theoretisch bis Ende 1918 gultig Am 4 Dezember 1918 schuf das Reichsamt des Innern das Reichsluftamt zu dessen Leiter der Inhaber des deutschen Flugzeugfuhrerscheins Nummer 1 August Euler bestimmt wurde Nur drei Tage spater wurde eine Verordnung betreffend die vorlaufige Regelung des Luftfahrtrechts erlassen in der das Reichsluftamt ermachtigt wurde bis zu einer endgultigen Regelung Luftfahrtunternehmen und deren Flugzeuge zum Luftverkehr zuzulassen und vorlaufige Kennzeichnungsvorschriften festzulegen Letztere stutzten sich dann weitgehend auf die Regelung von 1914 jedoch ohne das D Das Kennzeichen eines Flugzeugs bestand also nur noch aus der Abkurzung des Halternamens und einer Nummer mit der jeder Halter bei 1 beginnend seinen eigenen Flugzeugpark fortlaufend nummerierte Weimarer Republik Bearbeiten Am 2 Mai 1919 und 3 Juli 1920 wurden in den zustandigen Gremien Entwurfe einer Anlage zu dem geplanten Luftverkehrsgesetz behandelt die geringfugig voneinander und von der in Gebrauch befindlichen abweichende Formen der Kennzeichnung enthielten Keine von ihnen kam aber zum Tragen Anfang Marz 1919 erliess das Reichsluftamt aufgrund seiner Ermachtigung Grundsatze und Bedingungen fur die Zulassung zum Luftverkehr nach der nun erstmals von einer zentralen Stelle die Zulassung Kennzeichenerteilung und Registrierung der Luftfahrzeuge betrieben werden sollte Fur die Erfassung jeder Art der Luftfahrzeuge wurde die Luftfahrzeugrolle A eingerichtet Die Kennzeichnung der Flugzeuge bestand nun aus dem Nationalitatskennzeichen D einer ein bis vierstelligen Zahl ohne Bindestrich davor aber manchmal mit einem Punkt Wegen der grossen Zahl von zivil genutzten Kriegsflugzeugen bei vielen kleinen und kleinsten Unternehmen musste das Reichsluftamt ein Jahr spater aufgrund des inzwischen in Kraft getretenen Friedensvertrags von Versailles alle bis dahin ausgesprochenen Zulassungen etwa 600 aufheben und die Flugzeuge einem erneuten Zulassungsverfahren unterziehen Vom 22 Mai 1920 an wurden die aufgehobenen Zulassungsbescheinigungen durch neue ersetzt wobei strengere Massstabe anzulegen waren Bei dieser Neuzulassung konnten bereits zugelassenen Flugzeuge nun auch neue Nummern erhalten Das bekannteste Beispiel ist die erste Junkers F 13 deren Erstflug bereits lange vor Einfuhrung der Luftfahrzeugrolle A stattgefunden hatte und die deshalb darin erst als D 183 erscheint In der neu aufgelegten Luftfahrzeugrolle B erhielt sie das Kennzeichen D 1 Am Flugzeug war nun das Nationalitatskennzeichen D mit einer ein bis vierstelligen Zahl mit oder ohne Bindestrich manchmal mit Punkt anzubringen Dazu kam ein 75 cm breiter Streifen in Flugrichtung bei Eindeckern auf Ober und Unterseite des Flugels rechts wie links bei Doppeldeckern auf der Oberseite des oberen und der Unterseite des unteren Tragflugels ebenfalls rechts wie links Ferner war eine Markierung durch die Interalliierte Luftfahrt Uberwachungs Kommission ILUK notig der sogenannte ILUK Stern Drittes Reich Bearbeiten Diese Kennzeichnungsart ab 1926 ohne die zuletzt genannten zwei Markierungen wurde bis 1934 angewendet Sie hatte den grossen Vorteil dass ab dem Ende der 1920er Jahre auch die zunehmend fur militarische Zwecke verwendbaren Flugzeuge unauffallig zu verstecken waren Andererseits liessen die in die Hohe kletternden vergebenen Nummern fur die immer noch misstrauischen Siegermachte Signatarstaaten des Versailler Vertrages das schnelle Wachsen des deutschen Flugzeugbestands erkennen dessen hochste Nummer schliesslich die 3463 war Das durfte der Hauptgrund fur den Wechsel des deutschen Kennzeichnungssystems gewesen sein Zuvor war aber noch eine Anderung im ausseren Erscheinungsbild der deutschen Flugzeuge eingetreten In einer im Reichsgesetzblatt vom 8 Juli 1933 veroffentlichten Luftfahrt Flaggenverordnung war die bis dahin auf beiden Seiten des Seitenleitwerks zu fuhrende Reichsflagge in Form von schwarz weiss roten waagerechten Streifen nun auf der Backbordseite durch die neue Hakenkreuzflagge zu ersetzen Mit Wirkung vom 20 Marz 1934 erliess daher das Reichsluftfahrtministerium eine Verordnung in der die bisherigen Zahlen durch vier Buchstaben ersetzt wurden Der erste davon bezeichnete nun die Klasse des Flugzeugs nach folgender Tabelle Klasse Eintragungszeichen Gewicht Motoren PersonenA1 D Y bis 0 500 kg einmotorig bis 2A2 D E bis 1000 kg 1 bis 2 Motoren bis 3B1 D I bis 2500 kg 1 bis 2 Motoren bis 3B2 D O bis 2500 kg 1 bis 2 Motoren bis 6C1 D U uber 2500 kg einmotorig mehr als 6C2 D A uber 2500 kg mehrmotorig mehr als 6Die beiden C Klassen wurden etwa Mitte 1939 zusammengezogen zu C was sich aber nur bei den Eintragungen in den Flugzeugfuhrerscheinen auswirkte Die Gewichtsklassen und die unterschiedlichen Buchstaben U und A blieben Fur Seeflugzeuge galten davon abweichend folgende Werte A1 bis 600 kgA2 bis 2200 kgB bis 5500 kgC uber 5500 kgDiese Art der Zivilkennzeichen blieb in Gebrauch bis Ende des Krieges wobei es allerdings am 15 September 1934 noch zu einer weiteren wenn auch nicht grossen Anderung kam Die bis dahin auf der Steuerbordseite des Seitenleitwerks noch gefuhrten schwarz weiss roten Streifen wurden ebenfalls durch die Hakenkreuzflagge ersetzt Ab Kriegsbeginn ging dann verstandlicherweise die Zahl der Flugzeuge die noch im zivilen Bereich flogen sehr schnell stark zuruck Die von 1933 an zunehmend fur militarische Zwecke in Betrieb genommenen Flugzeuge liessen sich wie auch schon bei den Nummernkennzeichen auch bei der neuen Kennzeichenform gut und unauffallig unterbringen Versuchsflugzeuge neuer Muster die bereits von vornherein fur rein militarische Zwecke entwickelt wurden trugen bis Mitte 1942 zivile Kennzeichen so lange sie im Versuchsbetrieb bei den Firmen flogen Von Juli 1942 an sind auch an diesen Flugzeugen alle zivilen Eintragungszeichen so der behordliche Name verschwunden und durch militarische ersetzt worden Militarische Kennzeichen Bearbeiten Auch im militarischen Bereich gab es zuerst gar keine Kennzeichen Erst kurz vor Beginn des Ersten Weltkrieges wurde dann das Eiserne Kreuz als Nationalitatskennzeichen eingefuhrt Dessen verschiedenen Ausfuhrungsformen bis hin zum sogenannten Balkenkreuz mussen getrennt von dieser Darstellung behandelt werden In der Nachkriegszeit und aufgrund von Versailles gab es offiziell keinerlei Militarflugzeuge mehr und trotz der Aufhebung aller sonstigen Baubeschrankungen nach 1926 durften auch weiter keine gebaut werden Dennoch wurde von Seiten der Reichswehr und ebenso der Marine auf jede mogliche Art und Weise versucht den Grundstock einer Friedensluftwaffe wie sie damals in Planungsunterlagen hiess zu legen Man denke an die Zusammenarbeit mit der Sowjetunion die den Erprobungs und Ausbildungsplatz Lipezk von 1925 bis 1932 zur Verfugung stellte an die Tatigkeiten der verschiedenen deutschen Firmen im Ausland oder an die Firma Severa die eine verkappte Marineeinrichtung war Alle diese Flugzeuge die Ende der zwanziger und erst recht in den ersten der dreissiger Jahre bereits fur militarische Zwecke gebaut und mir Steuermitteln bezahlt wurden konnten leicht sowohl unter den Nummern als auch den neuen Buchstabenkennzeichen zugelassen werden und fliegen Es ist also ein Marchen wenn behauptet wird erst mit dem Entstehen des RLM 1933 sei der Aufbau einer Luftwaffe begonnen worden 1 Wohl aber wurde von diesem Zeitpunkt an gezielt darauf hin gearbeitet und im Geheimen alle bereits vorhandenen Planungen mit Nachdruck umgesetzt Am 26 Februar 1935 war der Zeitpunkt zur Enttarnung der bis dahin unter den seltsamsten Tarnbezeichnungen aufgebauten Risiko Luftwaffe gekommen Risiko deshalb weil man sich uber das Verhalten der Haupt Signatarstaaten von Versailles angesichts dieses klaren Verstosses gegen den Vertrag nicht sicher war Gegen ein Eingreifen dieser hochgerusteten Staaten hatte diese in den Anfangen steckende deutsche Luftwaffe keinerlei Chancen gehabt Bis auf diplomatische Proteste kam aber nichts Der Aufbau wenn auch stets begleitet von Schwierigkeiten aller Art konnte weitergehen Eine Unterscheidung militarischer und ziviler Flugzeuge an den Kennzeichen war weiter nicht moglich Erst ein Befehl des Reichsministers der Luftfahrt und Oberbefehlshabers der Luftwaffe RdL u ObdL vom 8 August 1935 brachte eine grundsatzliche Anderung Das schwarze Balkenkreuz mit weisser Einfassung an seinen Langsseiten ahnlich wie es gegen Ende des Ersten Weltkrieges ublich war wurde fur die bereits einsatzbereiten im Befehl als aufgerustet d h standig mit Waffen oder Bombeneinrichtungen versehen bezeichneten Flugzeuge als neues Hoheitszeichen eingefuhrt Dazu kamen eigene Kennzeichen die nun an die Stelle der bisher immer noch gefuhrten zivilen traten Sie sahen nun z B so aus 21 B 83 wobei die 2 den Luftkreis bezeichnete und die 1 besagte dass das Flugzeug zum ersten in diesem Luftkreis aufgestellten Geschwader gehorte Das B hinter dem Balkenkreuz zeigte an dass es das zweite Flugzeug in der Staffel ist und zwar in der 8 Staffel die zur III Gruppe 3 des Geschwaders gehorte Dazu gab es auch noch Besonderheiten deren Behandlung hier aber zu weit fuhren wurde Alle Schul Ubungs Unterrichts Reise und Transportflugzeuge der Luftwaffe behielten ihre bisherigen Zivilkennzeichen Schulflugzeuge die mit Waffen oder Bombeneinrichtungen ausgestattet waren fuhrten aber neben diesen Kennzeichen auch noch Balkenkreuze ganz aussen auf Ober und Unterseite der Tragflachen und an den Rumpfseiten in der Mitte des Buchstabenkennzeichens hinter dem Klassenbuchstaben Schulkennzeichen Bearbeiten Ein weiterer Befehl mit Datum 26 Januar 1937 betraf die Flugzeuge der Fliegerschulen Fliegerersatzabteilungen und Fliegerubungsstellen die standig aufgerustet waren Sie erhielten nun ein S als ersten Buchstaben weiter gefolgt von der Nummer des Luftkreises dem Balkenkreuz und einer fortlaufenden Nummer die sich aus einem Buchstaben A Z und einer Zahl 01 99 zusammensetzte so z B S4 A 11 Im selben Befehl wurde festgelegt dass alle ubrigen Flugzeuge ihre bisherigen Kennzeichen mit D und Buchstabengruppe beibehalten Uberfuhrungskennzeichen Bearbeiten Im Jahre 1937 war der Ausstoss an Flugzeugen bei der inzwischen voll arbeitenden Flugzeugindustrie so gross dass die Ausgabe der amtlichen Kennzeichen nicht mehr mitzukommen drohte Deshalb ubertrug das RLM mit einer Verordnung vom 23 September 1937 der Industrie die Zustandigkeit fur die Ausgabe eigener nur vorubergehend geltender Kennzeichen fur Militarflugzeuge zur Uberfuhrung vom Sitz des Herstellers oder Reparaturbetriebes zu den militarischen Dienststellen wo die Flugzeuge dann ihr endgultiges Verbandskennzeichen bekamen Diese nur kurzzeitig gefuhrten Kennzeichen waren daher mit abwaschbarer schwarzer oder weisser Farbe zunachst nur an den Flugelunterseiten aufzumalen Erst in einer Erganzung vom 16 Januar 1939 wurde die Anbringung dieser Uberfuhrungskennzeichen auch an beiden Rumpfseiten angeordnet Sie bestanden aus zwei Gruppen von je 2 Buchstaben von denen die erste aus dem Firmennamen abgeleitet war also z B DO fur Dornier HE fur Heinkel oder FO fur Focke Wulf Diese erste Buchstabengruppe durfte aber um Verwechslungen mit den D Kennzeichen zu vermeiden nie mit einem Vokal beginnen So blieb z B fur die Firma ATG nur TG ubrig Die zweite Gruppe nach dem Balkenkreuz bestand grundsatzlich aus einem Konsonanten und einem Vokal in beliebiger Reihenfolge Ein Uberfuhrungskennzeichen fur eine He 46 die von Bucker an eine Aufklarungseinheit ausgeliefert wurde sah z B so aus BU RE Dieses Verfahren wendeten fast alle bei der Herstellung Instandhaltung und Reparatur von Flugzeugen tatigen Firmen an Jedes dieser Kennzeichen konnte wegen der nur kurzzeitigen Verwendung naturlich von Zeit zu Zeit wieder erneut vergeben werden was auch haufig geschah Es gab auch noch eine andere Art von Uberfuhrungskennzeichen die fur die Auslieferung von Flugzeugen ins Ausland von etwa 1938 an verwendet wurde Der entsprechende Befehl oder die Anordnung dazu sind bisher leider nicht zu finden gewesen Man kann ihre Existenz deshalb nur aus der Haufung entsprechender Eintragungen in Flugbuchern nachweisen Es waren an sich normale zivile Kennzeichen der entsprechenden Flugzeugklasse die nur durch zwei Eigenheiten sich von der Masse der anderen unterschieden Der zweite Buchstabe war immer ein X ein Y oder ein Z Aber auch der dritte war einer von ganz hinten im Alphabet meist V oder W aber auch wieder X Y oder Z Das fruheste Kennzeichen dieser Art war D AYWI mit dem fast alle fur die Niederlande gebauten Do 24 dorthin uberfuhrt wurden Aber auch sehr viele Bu 131 und Bu 133 wurden mit ahnlich aufgebauten Kennzeichen nach Ungarn uberfuhrt wie z B D EYZE oder D EYWA Auch fur die Uberfuhrung von Do 17 nach Bulgarien wurden D AXVN bis D AXVV verwendet Alle diese Bezeichnungen konnten naturgemass mehrfach benutzt werden Anderung des Hoheitsabzeichens am Seitenleitwerk Bearbeiten Mit Befehl vom 8 Dezember 1938 aber mit Wirkung vom 1 Januar 1939 entfiel das rote Band der Hakenkreuzflagge an beiden Seiten des Seitenleitwerks Das schwarze Hakenkreuz selbst blieb an seiner Stelle wurde jetzt lediglich durch eine weisse Umrandung und diese wiederum durch eine dunne schwarze Linie vom jetzt in Tarnfarbe gehaltenen Untergrund abgesetzt Diese nun festliegende Form der Hoheits und Kennzeichen und ihre Anbringungsorte wurde von den grossen Herstellern fur ihre Flugzeuge in Werksnormen umgesetzt Gleichzeitig wurden jetzt alle militarischen Flugzeuge die bisher noch mit D und den vier Buchstaben flogen als militarisch erkennbar gemacht Bei ihnen wurde das D durch WL ersetzt So geanderte Kennzeichen bekamen zwar alle nach dem 1 Januar von den Herstellern ausgelieferten Neuflugzeuge dagegen wurden keineswegs alle bei den Schulen schon vorhandenen und im Flugbetrieb eingesetzten Maschinen umgemalt Auch bei allen militarisch aufgerusteten Schul Ubungs Unterrichts Reise und Transportflugzeugen der Luftwaffe mit Kennzeichen nach Ziffer 1 letzter Absatz wurde das D durch WL ersetzt Einfuhrung der Verbandskennzeichen Bearbeiten Etwa im Juli 1939 wurden die Kennzeichen der Einsatzverbande nochmals geandert Jedem von ihnen wurde ein Verbandskennzeichen zugewiesen das aus einem Buchstaben und einer Zahl bestand die auch in der umgekehrten Reihenfolge stehen konnten Bis Kriegsbeginn waren alle Flugzeuge dieser Verbande die seit dem Februar des Jahres zu Luftflotten zusammengefasst waren in der neuen Form umgemalt So hatte z B das erste aktive Transportgeschwader der Luftwaffe das Kampfgeschwader z b V 1 1Z als Verbandskennzeichen erhalten Die Abkurzung z b V steht fur zur besonderen Verwendung Diese Form wurde von allen Verbanden bis Kriegsende verwendet mit Ausnahme der Jager fur deren Flugzeuge wie schon fruher ganz andere Regeln galten Auf sie einzugehen brauchte ein eigenes Kapitel Die ubergrossen Balkenkreuze Bearbeiten Die Erfahrungen zu Anfang des Uberfalls auf Polen hatten gezeigt dass die fruhzeitige Erkennbarkeit der Nationalitatskennzeichen der deutschen Flugzeuge in der bisherigen Form und Grosse nicht gewahrleistet war Vielfach waren eigene Flugzeuge ebenfalls von eigenen Jagern angegriffen worden oder was noch viel haufiger vorkam von der eigenen Flak be oder sogar abgeschossen worden Die daraufhin getroffene Gegenmassnahme ging so weit uber das Ziel hinaus dass sie schleunigst wieder zuruckgenommen wurde Lediglich die gegen vorher wesentlich breiteren weissen Winkel an den Balkenkreuzen blieben schliesslich ubrig Zunachst aber war mit dem Befehl vom 29 September 1939 die Anbringung von ubergrossen Balkenkreuzen auf den Flugelober und unterseiten angeordnet worden Dies galt ausdrucklich fur alle Wehrmachtflugzeuge einschliesslich Schul Ubungs Kurier und Verbindungsflugzeuge und Regierungsflugzeuge letztere mit wenigen einzeln aufgefuhrten Ausnahmen Dagegen blieben alle ubrigen Flugzeuge der Industrie sowie des planmassigen Luftverkehrs von dieser sicher zwar hohe Kosten verursachenden aber erkennbar unsinnigen Anordnung verschont Bekannte Bilder so verunzierter Flugzeuge zeigen dass damit jeder Tarnanstrich sinnlos geworden war Die Massnahme wurde nur drei Wochen spater auf normal zuruckgenommen Stammkennzeichen Bearbeiten In einem sehr umfangreichen Befehl mit Datum 18 Oktober 1939 wurden fur alle nun als Kriegsflugzeuge bezeichneten Maschinen d h praktisch fur alle Flugzeuge der Luftwaffe die bisherigen zivilen Kennzeichen soweit sie noch gefuhrt wurden durch vollig neue rein militarische Kennzeichen ersetzt Diese als Stammkennzeichen bezeichneten Markierungen hatten im Aussehen viel Ahnlichkeit mit den unter Ziffer 3 erwahnten Uberfuhrungskennzeichen Sie bestanden ebenfalls aus vier Buchstaben von denen der erste auch nach wie vor kein Vokal sein durfte um Verwechslungen mit den weiter geltenden zivilen Eintragungszeichen zu vermeiden Ein Zusammenhang mit Firmennamen war aber nicht mehr gegeben Unter diesem Stammkennzeichen Stkz das fest mit dem Flugzeug verbunden war wie dessen Werknummer wurde seine Lebenslaufakte gefuhrt unabhangig davon welche etwaigen Verbandskennzeichen es im Laufe seines Lebens fuhrte Die Herstellerfirmen erhielten fur ihre neugebauten Serienflugzeuge Stkz in Blocken zugeteilt so z B Fieseler CQ QA bis CQ QZ oder VA UA bis VA UZ fur Fi 156 Flugzeuge Nicht immer wurden von den 26 moglichen Kombinationen auch alle benutzt Auch die Schulen bei denen ja noch fast alle Flugzeuge mit den D bzw WL Buchstabenkennzeichen flogen erhielten fur sie Stkz Blocks Das Ummalen und Anbringen von Balkenkreuzen nahm einige Zeit in Anspruch so dass bis in den Sommer 1940 hinein immer noch Flugzeuge mit Zivilkennzeichen in den Flugbuchern zu finden sind Aus den Eintragungen darin lassen sich fur diese Zeitspanne aber auch fur viele Schulen die ihnen zugeteilten Kennzeichenblocks ermitteln woraus wieder bei vielen Flugzeugen auf Bildern die Zugehorigkeit zu oder die Herkunft von einer bestimmten Schule oder Einrichtung abgeleitet werden kann allerdings nur fur die Zeit der Umstellung Die Verbandskennzeichen wurden bis Kriegsende verwendet nicht ganz so lange die Stkz Im Juli 1944 wohl im Zuge radikaler Sparmassnahmen und Vereinfachungen wurden sie ganz abgeschafft und durch die Werknummern ersetzt die auf beiden Seiten des Seitenleitwerks mit bis zu 25 cm hohen Zahlen in weisser oder schwarzer Farbe aufgemalt werden sollten Auf die verschiedenen Abwandlungen des Hoheitszeichens Hakenkreuz am Seitenleitwerk und der Balkenkreuze auf Tragflachen und Rumpfen soll hier nicht weiter eingegangen werden Siehe auch BearbeitenLuftfahrzeugkennzeichenLiteratur BearbeitenBucherKarl Kossler Transporter wer kennt sie schon Heinz J Nowarra Eisernes Kreuz und Balkenkreuz Ries Markierungen und Tarnanstriche der Luftwaffe Band I bis IV Ries Recherchen zur Deutschen Luftfahrzeugrolle Teil I 1919 1934 Ullmann Oberflachenschutzverfahren und Anstrichstoffe der deutschen Luftfahrtindustrie und Luftwaffe 1935 1945FachzeitschriftenLuftfahrt International kleine Hefte Nr 6 887 und 25 3957 Luftfahrt International Hefte 6 bis 8 80 2 bis 8 und 10 bis 11 81 Jet amp Prop 6 01 und 1 03 Bundesarchiv FreiburgWeblinks BearbeitenDas Archiv der deutschen Luftwaffe 1935 1945 Stammkennzeichen deEinzelnachweise Bearbeiten Marian Zgorniak Europa am Abgrund 1938 In Europaische Akademie Hrsg Dokumente und Schriften der Europaischen Akademie Otzenhausen Band 100 LIT Verlag Munster 2002 ISBN 3 8258 6062 0 ISSN 0944 7431 S 57 374 S eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Deutsche Flugzeugkennzeichen bis 1945 amp oldid 238609205