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Das Eisenwerk Erla ist aus einem der altesten Hammerwerke des oberen Erzgebirges hervorgegangen das 1380 erstmals urkundlich als der Hammer in der Erl erwahnt wurde womit das Werk das alteste heute noch existierende Unternehmen in Sachsen ist Herrenhof des ehemaligen Hammerwerks Inhaltsverzeichnis 1 Geografische Lage 2 Geschichte 3 Historisches Produkt 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeografische Lage BearbeitenDas Eisenwerk liegt im Tal des Schwarzwassers im Ortsteil Erla der Stadt Schwarzenberg direkt an der Staatsstrasse 272 und der 1883 eroffneten Bahnlinie Schwarzenberg Johanngeorgenstadt Geschichte Bearbeiten nbsp Hammerwerk Erla Mitte des 19 Jahrhunderts nbsp Maschinenfabrik des Eisenwerks Erla 1856 nbsp Eisenhuttenwerk Erla um 1910Die Entstehung des Hammerwerks steht in engem Zusammenhang mit der Entdeckung des Roteisensteinvorkommens am Rothenberg der bis um die Mitte des 19 Jahrhunderts die wichtigste Eisenerzzeche im Konigreich Sachsen war Der Erlaer Hammer wurde 1380 erstmals urkundlich als der Hammer in der Erl erwahnt Damit ist das Eisenwerk Erla das alteste heute noch existierende Unternehmen in Sachsen 1 Zu den altesten Besitzern sollen die Mitglieder des Adelsgeschlechts derer von Berkas von der Duba gehort haben 1430 ist Wilhelm von Boskowitz aus Bohmen als Inhaber des Hammers nachgewiesen 1434 erwarb ihn Apel von Tettau auf Schwarzenberg Sein Nachfahre Georg Wilhelm von Tettau verlieh den Hammer in der Erl 1517 an den Hammerschmied Oswald Flemigk Weitere Besitzer waren die Hammerherren Gregor Arnoldt 1550 Nikolaus Klinger und dessen Schwiegersohn Hans Rudiger auf Sachsenfeld 1626 Am 7 August 1650 verkaufte die Witwe Rosina Rudiger das uberschuldete Hammerwerk an den Schwarzenberger Stadtrichter Friedrich Rohling und ihren Sohn Hans Rudiger Kaum nach den Zerstorungen im Dreissigjahrigen Krieg wiedererrichtet zerstorte im August 1661 eine grosse Flut die Hammerwerksanlagen erneut 1806 kaufte der aus Obermittweida stammende Bergkommissionsrat Karl Heinrich Nitzsche den Hammer von den Gebrudern Reinhold Er beschaftigte in zwei Werken Hammerschmiede Hammerbuben und Zimmerleute sowie Kohler 1836 gelangte das Hammerwerk in den Besitz von Carl Gotthilf Nestler aus Wittigsthal und seinem Schwiegersohn Eduard Wilhelm Breitfeld aus Rothenhammer Unterwiesenthal Die Firma Nestler amp Breitfeld die auch den Siegelhof in Pohla und den Arnoldshammer in Rittersgrun besass vergrosserte damit ihren Besitz und fuhrte auch das Hammerwerk in Erla zu einem Aufschwung Um 1840 wurde der Betrieb um ein Blechwalzwerk erweitert und neueste Verfahren zur Eisengewinnung kamen zum Einsatz Nestler amp Breitfeld liessen bis 1843 eine Maschinenbauanstalt angliedern dessen Leitung der Englander John Payne ubernahm Ab 1850 entstanden weitere Gebaude und verschlissene Anlagen mussten erneuert werden Vor einem grossen Brand im Jahr 1870 bestand der Erlaer Hammer aus 27 Einzelgebauden von denen durch das Feuer viele vernichtet wurden Bis 1879 wurden die wichtigsten Teile des Eisenwerks wieder aufgebaut auch Wohnhauser entstanden neu Allerdings gingen die Hochofen nicht mehr in Betrieb das Roheisen fur die Eisenwarenproduktion wurde fortan aus Westfalen und Schlesien bezogen Die Erzeugnisse aus den Fabriken in Erla waren nun Eisen und Stahlguss Maschinen Haushaltsgeschirr und Schwarzbleche 2 Der Bau der Bahnstrecke Johanngeorgenstadt Schwarzenberg der Koniglich Sachsischen Staatseisenbahnen 1883 Haltestelle Erla ermoglichte die verbesserte Rohstoffanlieferung und Versendung der Produkte Die Fabrikanten hatten sich nun auf Maschinen fur die Papierindustrie spezialisiert An ihrer Spitze stand die Nestler amp Breitfeld GmbH Diese wurde spater in eine Aktiengesellschaft umgewandelt deren Aktienmehrheit 1928 von Jorgen Skafte Rasmussen Inhaber der Zschopauer Motorenwerke DKW ubernommen wurde Wahrend der Weltwirtschaftskrise und bei einem Hochwasser 1931 kam die Eisenproduktion zum Stillstand Bei Nestler amp Breitfeld die Teile fur DKW Motoren produzierte sollten ab 1933 die von Franz Xaver Mehr konstruierten DKW Erla Kleinflugzeuge gebaut werden Zu dem Zweck wurde am 16 September 1933 die Eisen und Flugzeugwerk Erla G m b H in das Handelsregister des Amtsgerichts Schwarzenberg Erzgeb eingetragen Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gingen die Fabrikanlagen in Volkseigentum uber Der Betrieb VEB Eisenwerk Erla ubernahm die Anlagen und produzierte bis in die 1990er Jahre Zylinder fur Kraftfahrzeugmotoren Im Jahr 1994 wurde der Betrieb von der Schubert amp Salzer Gruppe ubernommen Das Unternehmen ist als Lohngiesserei tatig und beschaftigt ca 250 Mitarbeiter Die Jahresproduktionskapazitat betragt ca 21 000 t Angeboten werden Dienstleistungen fur die Entwicklung die Erstellung der Schmelze den Guss und die Nachbearbeitung der fertigen Werkstucke Seit 2007 war die Eisenwerk Erla GmbH mehrheitlich im Besitz der indischen Firmengruppe Sanmar 3 Diese verkaufte die Eisenwerke Erla im Juni 2011 an die Dynamatic Group 4 Im Marz 2023 meldete das Unternehmen Insolvenz in Eigenverwaltung an 5 Der Geschaftsbetrieb der Eisenwerk Erla GmbH wird nach eigenen Angaben uneingeschrankt fortgefuhrt 6 Die Sanierung innerhalb von 3 Monaten war erfolgreich und es wurde ein neuer Geschaftszweig fur die Herstellung von Komponenten fur die Flugzeugindustrie eroffnet 7 Historisches Produkt BearbeitenAus dem Eisenwerk Erla stammt die 1822 hergestellte Eisentafel mit vergoldeter Inschrift am Furstenbrunnen bei Waschleithe die der damalige Besitzer Carl Heinrich Nitzsche stiftete Literatur BearbeitenUm Aue Schwarzenberg und Johanngeorgenstadt Werte unserer Heimat Band 20 1 Auflage Akademie Verlag Berlin 1972 Manfred Blechschmidt 600 Jahre Eisen in Erla Vom Erlahammer zum volkseigenen Eisenwerk in Rat der Gemeinde Erla Hg Zwischen Magnetenberg und Schwarzwasser Acht Jahrhunderte Erla und Crandorf Erla 1989 Digitalisat PDF 484 kB Forderverein Montanregion Erzgebirge e V Hg Studie zur Festlegung und Definition der Welterbebereiche und Pufferzonen im Raum Schwarzenberg im Rahmen des Projekts Montanregion Erzgebirge Freiberg 2012 Digitalisat PDF 4 9 MB Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Eisenwerk Erla Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage der Eisenwerk Erla GmbHEinzelnachweise Bearbeiten Sachsens alteste Unternehmen In Wirtschaft in Sachsen Juni 2016 S 30 Siegfried Sieber Um Aue Schwarzenberg und Johanngeorgenstadt Ergebnisse der heimatkundlichen Bestandsaufnahme Akademie Verlag Berlin 1974 S 134ff Erla Eisenwerk Erla auf der Homepage der Sanmargroup Memento vom 24 Dezember 2010 im Internet Archive Freie Presse Lokalausgabe Schwarzenberg vom 30 Juni 2011 Neuer Partner starkt Eisenwerk Erla Traditionsreiche Giesserei zukunftig in Handen der Dynamatic Group abgerufen am 30 Juni 2011 https www t online de finanzen aktuelles wirtschaft id 100142538 aeltestes unternehmen in sachsen ist pleite html Altestes Unternehmen Sachsens schafft wichtige Sanierungsschritte Pressemitteilung der Eisenwerk Erla GmbH abgerufen am 15 Marz 2023 Sachsens altestes Unternehmen ist gerettet abgerufen am 17 Oktober 2023Normdaten Korperschaft GND 1034033530 lobid OGND AKS VIAF 299554516 50 520235 12 786176 Koordinaten 50 31 12 8 N 12 47 10 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eisenwerk Erla amp oldid 238601726