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Der Rote Berg auch Rothenberg genannt ist ein 637 7 Meter hoher Berg im sachsischen Erzgebirge Roter BergBlick von Bermsgrun auf Crandorf und den Roten BergHohe 637 7 mLage Sachsen Deutschland Gebirge ErzgebirgeKoordinaten 50 30 47 N 12 46 53 O 50 513017 12 781391 637 7 Koordinaten 50 30 47 N 12 46 53 ORoter Berg Erzgebirge Sachsen Inhaltsverzeichnis 1 Geologie 2 Eisensteinabbau 3 Bergbaulehrpfad 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeologie BearbeitenDer westlich von Crandorf gelegene Berg erhielt seinen Namen nach dem dort abgebauten Roteisenstein Von hier ausgehend verlauft uber Erla bis nach Bermsgrun ein bis zu 17 Meter machtiger Eisensteingang der als wichtigste Eisensteinlieferstatte des Erzgebirges galt Der Gang bestand aus einem roten Trum auf dem vorwiegend Roteisenstein und einem gelben Trum auf dem vorwiegend Brauneisenstein mit Eisenockergehalten abgebaut wurde Eisensteinabbau BearbeitenDer am Fuss des Roten Bergs gelegene Erlhammer ist das alteste urkundlich nachweisbare Hammerwerk im Westerzgebirge Das fur die Eisenverhuttung notwendige Eisenerz wurde vermutlich bereits 1380 abgebaut Der erste sichere Nachweis dafur ist ein Privileg fur den Hammermeister Flemig aus dem Jahr 1517 in dem die Zech am Rothen Berge erwahnt und der Bezug von Eisenstein und Kohle aus auswartigen Quellen erlaubt wird Christian Lehmann schreibt Nach dem Abend und Schwarzwasser zu befindet sich eine berufene Eisenzeche auf dem Roteberg in einem churfurstlichen Holz auf welcher einer der besten Eisensteine bricht den die Hammerwerke herum gebrauchen ist vor alters ehe die hohen Ofen kommen nicht wohl zu schmelzen gewesen zu Nicol Klingers Zeit aber wieder in Beruf kommen und sehr ausgebaut worden dass auch ein Sprichwort von ihm vorhanden Der Rotenberg macht die Bergleute rot und die Hammerherren reich 1 Unter den am Roten Berg betriebenen Zechen befanden sich die 1583 verkauften Gruben St Johannes Eisensteingrube am Rotenberg und St Johannes Fehlstandig 1585 wurde die Zeche Himmelfahrt Christi am Rotenberg erwahnt Nicol und Hans Klinger auf Erla und Pfeilhammer erhielten 1600 wochentlich neun Fuder Eisenstein von der St Johannes Auch der Hammerherr Andreas Siegel in Mittweida und Grosspohla besass eine Zeche am Roten Berg deren Erzvorkommen im tiefsten Teil der Grube ein Lachter breit gewesen sein soll 1609 erklarte er in einem Konzessionsgesuch zum Bau eines Hohen Ofens dass er fast 2000 Gulden in diesem Bergwerk verbaut habe der Eisenstein aber sehr hartschmelzig sei 1662 werden die folgenden Gruben am Rothenberg genannt St Christoph am unteren Rothenberg St Johannes am oberen Andreas Siegels Zeche Aufm Bruch eine Mass am unteren Rothenberg und die Heinzenbinge Eisenstein wurde neben Erla auch an Wolf Samson von Elterlein auf dem Obermittweidaer Hammer Johann Heinrich von Elterlein auf dem Pfeilhammer und Heinrich Siegel auf Grosspohla und Arnoldshammer geliefert Ende des 17 Jahrhunderts wird berichtet es sei alles entzwei gehauen Die Heinzenbinge wurde bis 1730 nicht durch Stollen sondern durch Kunstgezeuge Heinzenkunst entwassert Als 1732 die Befurchtung aufkam dass der alte Kunstschacht zusammenbrechen konnte wurde durch die Gewerken der ersten und zweiten Heinzenbinge festgelegt einen Kunstschacht im Feld der ersten Heinzenbinge abzusinken mit dem die Entwasserung beider Zechen gewahrleistet wurde Dieser wurde bis 1737 32 Lachter im Quergestein seiger abgesunken 3 Lachter tiefer als der alte gemeinschaftliche Kunstbau Zwischen 1752 und 1791 betrug das Ausbringen die gesamte Rohforderung an nutzbaren Mineralien der ersten Heinzenbinge 24 607 Fuder Eisenstein fur 66 564 Taler und 266 Fuder fur 864 Taler wohl unterschieden in Rot und Brauneisenstein Insgesamt wurden am Rothenberg in dieser Zeit 110 871 Fuder Eisenstein im Wert von 310 124 Talern abgebaut Mitte des 18 Jahrhunderts bestand die Belegschaft aus je einem Ober und Untersteiger 27 Hauern elf Lehrhauern drei Knechten und drei Jungen Adolph Lobegott Peck schreibt 1795 Der Roteberg ist das beruhmteste Eisenbergwerk des Erzgebirges Es besteht aus 4 gangbaren Gruben die an die nachsten Hammerwerke jahrlich auf 3000 Fuder Eisenstein die sehr gutes Eisen geben liefern 4 Wasserkunste welche die Grubenwasser herausheben lassen auf die Weitlaufigkeit des Gebaudes daselbst schliessen Der Eisenstein ist blaulich gelber Farbe Bei den Mineralogen wird er Hamatites coerulescnes und hier glaucher Eisenstein genannt Sonst bricht hier auch Glaskopf Braunstein und viel Eisenocker 2 Die folgenden Beschreibungen der Zechen und Bergwerkstechnik am Rothenberg gibt der Chronist Richter Mitte des 19 Jahrhunderts Grossartig sind die drei Fundgruben des Rotenbergs die Obere und Untere Heinzenpinge und St Johannis welche in der Teufe miteinander durchschlagig sind und sich Wasser zufuhren Ihre Wasserhaltung geschieht durch Kunste deren riesige Rader uber Tage hangen Der Eisenstein wird mittels eines Kehrrades und eines eisernen 110 Zentner schweren Seiles zu Tage gefordert 3 Weiterhin fuhrt er aus Der Rotenberg der schon seit 400 Jahren mit unerschopflicher Ausdauer 10 12 Hammerwerke mit Eisenstein versorgt und immer bis gegen 200 Bergleute in lohnender Tatigkeit erhalt war und ist Sachsens grosster Eisensteinschatz Die elliptisch gemauerten Schachte werden haufig von Auslandern befahren Es geht die Teufe der Schachte 80 90 L unter dem Schwarzwasser fort Der vom Schwarzwasser abgeleitete Kunstgraben hebt die tiefen Wasser zu Tage und treibt den Gopel Durch ein Drahtseil werden die Tonnen von der Kunst aus dem Schachte gebracht 4 Durch ein Hochwasser wurden die Tiefbaue im Rothenberg 1858 bis zur 68 Lachter Strecke unter Wasser gesetzt Die Glanzzeit des Bergbaus am Rothenberg ging Ende des 19 Jahrhunderts zu Ende Obwohl das Erz noch nicht erschopft war wurde der eigentliche Bergbau 1865 eingestellt Die Wasserkraft fur den Wassergopel wurde fortan von einer Holzschleiferei genutzt 1875 und 1912 sind jeweils 3 Bergarbeiter erwahnt 1930 wurde der Betrieb versuchsweise wieder aufgenommen und die Erste Heinzenbinge Fundgrube samt St Johannes Erbstolln am Erla Rothenberge werden 1938 im Jahrbuch fur das Berg und Huttenwesen in Sachsen unter den in Gang befindlichen Gruben genannt An der Stelle wo die Stollenanlagen nahe Erla in das Schwarzwasser mundeten wurde ein Wasserpumpwerk betrieben Neben den zahlreichen Halden erinnert ein 1827 erbauter Pulverturm an den einstigen Erzbergbau 5 Bergbaulehrpfad BearbeitenUber den Roten Berg fuhrt von Erla ausgehend ein zwei Kilometer langer Bergbaulehrpfad mit 16 Hinweistafeln zur Oberen Bergschmiede Literatur BearbeitenSiegfried Sieber Der Rote Berg bei Crandorf In Sachsische Heimatblatter Heft 2 1971 S 86 92 Einzelnachweise Bearbeiten Siegfried Sieber Neuentdeckte Aufzeichnungen Lehmanns Landchronik In Sachsische Heimatblatter 1963 Adolph Lobegott Peck Historische und geographische Beschreibung des kursachsischen Erzgeburges Schneeberg 1795 S 87 Ernst Wilhelm Richter Beschreibung des Konigreichs Sachsen Band 2 1846 S 489 E W Richter Beschreibung des Konigreichs Sachsen Band 2 1846 S 435 Die St Johannesfundgrube und Pulverturm auf der Homepage der Montanregion Erzgebirge Memento des Originals vom 26 Dezember 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot monte hrz tu freiberg deMontanregion Erzgebirge Krusnohori Deutschland nbsp Deutschland Montanlandschaft Altenberg Zinnwald mit Aschergraben Montanlandschaft Annaberg Frohnau mit Altstadt von Annaberg Frohnauer Hammer Bergbaulandschaft Buchholz Mittelalterliche Silberbergwerke Dippoldiswalde Bergbaulandschaft Ehrenfriedersdorf Bergbaulandschaft Eibenstock Montanlandschaft Freiberg mit Alter Mordgrube Drei Bruder Schacht Erzkanal Huttenkomplex Halsbrucke Huttenkomplex Muldenhutten Revierwasserlaufanstalt Rotem Graben Rothschonberger Stolln Saigerhuttenkomplex 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