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Das Schindlersche Blaufarbenwerk liegt direkt an der Zwickauer Mulde und gehort zum Zschorlauer Ortsteil Albernau im sachsischen Erzgebirgskreis Es gehort seit 2019 als Bestandteil der Bergbaulandschaft Schneeberg zum UNESCO Welterbe Montanregion Erzgebirge Krusnohori Ortswappenstein Albernau Der Blaufarbenwerker im Wappen nimmt historischen Bezug zum Schindlerschen Blaufarbenwerk auf Albernauer FlurInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gegenwart 3 Galerie 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Schindlersches Blaufarbenwerk auf dem Sachsischen Meilenblatt von 1791 nbsp Schindlersches Blaufarbenwerk Herrenhaus 2018 nbsp Schindlersches Blaufarbenwerk Blick in das Werksgelande 2018 Am 27 Februar 1649 kaufte der Schneeberger Kaufmann Erasmus Schindler ein Grundstuck zum Errichten eines Blaufarbenwerkes an der Zwickauer Mulde bei Albernau Am 4 Mai 1649 erhielt er von Kurfurst Johann Georg I das Privileg zum Bau einer Blaufarbenmuhle 1 Nach dem Grunder entstand spater der Name Blaufarbenwerk Schindlerswerk Hier bildete sich nach dem Bau eines Herrenhauses sowie weiterer Hutten und Produktionsgebaude eine Arbeitersiedlung aus Schindler erhielt das Privileg zu den gleichen Bedingungen wie das ebenfalls im Jahr 1649 gegrundete Oehmesche Blaufarbenwerk und die bereits bestehenden Blaufarbenwerke Oberschlema sowie Niederpfannenstiel Am 11 September 1649 wurde ein neuer Kobaltkontrakt zwischen den vier Blaufarbenwerken abgeschlossen der die Menge des durch die Gruben gelieferten geforderten Kobalts reglementierte und die Aufkaufpreise fur Kobalt vorschrieb Kurfurst Johann Georg I von Sachsen garantierte gleichzeitig dass er im Kurfurstentum Sachsen kein weiteres Blaufarbenwerk zulassen werde 1659 einigten sich die Blaufarbenwerke auf einheitliche Verkaufspreise Den Vertrieb ubernahm eine Handelsgesellschaft mit Niederlagen in Schneeberg und Leipzig Im Jahr 1751 erwarb Kurfurst Friedrich August II 2 2 9 Kuxe des Werkes 1851 wurden dem sachsischen Staatsfiskus 3 weitere Kuxe als Ausgleichszahlung ubereignet Am 1 Marz 1827 zerstorte eine Flut Teile des Werkes Weitere Uberflutungen des Werksgelandes gab es am 23 Marz und am 11 12 Juni 1827 sowie im Februar 1830 Am 11 Dezember 1848 grundeten die drei Blaufarbenwerke Schindler Niederpfannenstiel und Zschopenthal den Sachsischen Privat Blaufarbenwerk Verein In der Folge wurde die Blaufarbenproduktion in Niederpfannenstiel konzentriert Das Werk in Zschopenthal wurde 1850 geschlossen und 1855 im Schindlerswerk die Produktion von Kobaltblau zugunsten des synthetischen Ultramarins eingestellt 1856 wurde nach dem Umbau des Werkes die Produktion aufgenommen Allerdings entsprach die Produktion bis 1860 mehr einem Versuchsbetrieb Durch die ab 1860 angewandte Technologie waren die Rauchgase des Werkes stark mit schwefliger Saure belastet was innerhalb relativ kurzer Zeit in der Umgebung zu einem Waldsterben fuhrte Betroffen war auch Hans Karl August von Trebra Lindenau der 1863 gegen Schindlers Werk klagte Eine Schliessung des Werkes konnte nur durch die Reinigung der Rauchgase verhindert werden Clemens Winkler der seit 1862 im Blaufarbenwerk Niederpfannenstiel als Huttenmeister arbeitete nahm sich der Sache an Die Produktion des Werkes war inzwischen auf 160 Tonnen Ultramarin im Jahr gestiegen Nach vielen fehlgeschlagenen Versuchen gelang es Winkler die Rauchgase zu reinigen Das angewendete Verfahren der Absorption durch Kalkstein das 1877 im Grossversuch den Durchbruch bei der Rauchgasreinigung brachte liess sich der Sachsische Privat Blaufarbenwerk Verein am 20 Oktober 1878 patentieren Die Ultramarinproduktion war inzwischen auf 250 Tonnen im Jahr gestiegen Gegenwart Bearbeiten nbsp UNESCO Plakette Blaufarbenwerk Schindlers WerkAls Schindlerswerk GmbH amp Co KG ist sie heute die wahrscheinlich weltweit alteste noch produzierende Farbenfabrik Mit ihr verbunden ist eine lange Tradition der Produktion von blauen Kobaltpigmenten und der gewerblichen Herstellung von Farbpigmenten In neuerer Zeit wurde die Produktion u a um diverse Anstrichstoffe erweitert Zudem wird auch Wascheblau hergestellt 2 Das Blaufarbenwerk Schindlers Werk ist Teil des UNESCO Welterbes Montanregion Erzgebirge 3 es ist die einzige Statte in Privatbesitz 4 Im August 2017 wurde ein Forderverein gegrundet Dieser soll sich um die Erhaltung verschiedener Gebaude und die museale Nutzung kummern Galerie Bearbeiten nbsp Herrenhaus und Gebaude der Packerei Baderei Versand nbsp Herrenhaus Grosse Hutte 1 und 2 Schornstein nbsp Packerei Baderei und Versand nbsp Laborgebaude nbsp Schlammerei nbsp Blaumuhle und Trockenmuhle mit Fasspackerei nbsp Trockenmuhle mit Fasspackerei und Mechanische Werkstatt nbsp Nassmuhle und ehemaliges Maschinenhaus nbsp Schachtelhaus nbsp Fabrikantenvilla des Schindlerschen Blaufarbenwerks nbsp Schwarzes Casino des Schindlerschen Blaufarbenwerks nbsp Kutscherhaus des Schindlerschen BlaufarbenwerksLiteratur BearbeitenMike Haustein Das sachsische Kobalt und Blaufarbenwesen Geschichte Technologien und Denkmale Mitteldeutscher Verlag Halle 2020 ISBN 978 3 96311 438 0 George Korner Kurze historische Nachrichten von dem Freyguthe Albernau und Schindlerischblaufarbenwerke an der Mulde bey Schneeberg im meissnischen Obererzgebirge 1763 Digitalisat in der SLUB Dresden Jahrbuch fur das Berg und Huttenwesen im Konigreich Sachsen 1901 Jahrbuch fur das Berg und Huttenwesen im Konigreich Sachsen 1880 Der Kobaltbergbau und die Blaufarbenwerke in Sachsen bis zum Jahre 1653 W Bruchmuller 1897 Die Bergbaulandschaft von Schneeberg und Eibenstock Werte der deutschen Heimat Band 11 1 Auflage Akademie Verlag Berlin 1967 S 93 95 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schindlersches Blaufarbenwerk Sammlung von Bildern Blaufarbenwerk Schindlers Werk Memento vom 17 Dezember 2012 im Webarchiv archive today auf einer Seite der TU Freiberg Die Geschichte des Schindlerswerkes Memento vom 22 Juli 2012 im Internet Archive auf der Seite der Gemeinde Zschorlau Schindlersches Blaufarbenwerk im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Webseite der Schindlerswerk GmbH amp Co KG Internetseite des Fordervereins Bestand 40138 Blaufarbenwerk Schindlerswerk Schneeberger Ultramarinfabrik im Bergarchiv FreibergEinzelnachweise Bearbeiten Carl Schiffner Alte Hutten und Hammer in Sachsen Freiberger Forschungshefte Kultur und Technik D 14 Akademie Verlag Berlin 1960 S 91 Schindlerswerk mixt heute wieder Omas Wasche Wunder Freie Presse 21 Marz 2015 Blaufarbenwerk Schindlers Werk Welterbe Montanregion Erzgebirge e V abgerufen am 4 Januar 2022 Blaufarbenwerk Schindlerswerk Deutsche Stiftung Denkmalschutz abgerufen am 4 Januar 2022 Gemeindeteile der Gemeinde Zschorlau Albernau mit Schindlerswerk Burkhardtsgrun Zschorlau Montanregion Erzgebirge Krusnohori Deutschland nbsp Deutschland Montanlandschaft Altenberg Zinnwald mit Aschergraben Montanlandschaft Annaberg Frohnau mit Altstadt von Annaberg Frohnauer Hammer Bergbaulandschaft Buchholz Mittelalterliche Silberbergwerke 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Freudenstein Grube Svornost und Stolln Nr 1 Montane Kulturlandschaft Krupka mit Burg Krupka Montanlandschaft Vrch Mednik Roter Turm des Todes 50 540902720833 12 657156586667 Koordinaten 50 32 27 2 N 12 39 25 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schindlersches Blaufarbenwerk amp oldid 237718105