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Das Bergamt Johanngeorgenstadt war ein Bergamt im Kurfurstentum und Konigreich Sachsen Es wurde 1662 gegrundet und existierte bis 1856 Das Bergmagazin kurz vor dem Abriss Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Bergmeister 4 Weitere bedeutsame Beamte 5 Geologie und Bergbau 6 Sonstiges 7 Einzelnachweise 8 Literatur 9 WeblinksLage BearbeitenDie Grenzen des Johanngeorgenstadter Berg amts reviers bildeten im Osten und Nordosten der Grosse Ortsbach von seiner Quelle an der sachsisch bohmischen Grenze bis zur Mundung in das Schwarzwasser das Schwarzwasser flussaufwarts bis zur Mundung des Steinbachs und diesen dann aufwarts bis zum um 1680 abgerissenen Siegelschen Hammerwerk an der Eibenstocker Strasse von hier dem 2 Mittelflugel folgend bis zur bohmischen Grenze und diese nach Osten entlang bis zum Grossen Ortsbach zuruck Das Revier wurde im 18 Jahrhundert um die bis dahin eigenstandigen Bergamtsreviere von Schwarzenberg und Eibenstock erweitert die aber eine gewisse Eigenstandigkeit behielten Geschichte BearbeitenBergbau auf Zinnerz ist bereits im 14 Jahrhundert belegt Allerdings spielte er nur eine untergeordnete Rolle zumal die Region nur gering bevolkert war Eine Intensivierung des Bergbaus setzte nach 1654 ein als durch den Zuzug bohmischer Exulanten Johanngeorgenstadt gegrundet wurde In der Folge setzte insbesondere auf dem Fastenberg intensiver Bergbau ein Auf Initiative von Abraham Wenzel Lobel wurde 1662 also acht Jahre nach der Stadtgrundung ein Bergamt eingerichtet nachdem Johanngeorgenstadt schon 1656 freye Bergstadt geworden war 1 Zur Bildung des Reviers mussten die Bergreviere Schwarzenberg und Eibenstock Gebiete abtreten Das Bergamt Eibenstock brachte die westlich des Schwarzwassers liegenden Gebiete ein also insbesondere die Bergwerke am Fastenberg und bei Jugel Vom Bergamt Schwarzenberg das bereits fruher Gebiete zur Bildung der Bergreviere Gottesgab 1529 und Platten 1532 abtreten musste kamen die ostlich des Schwarzwassers liegenden Gebiete insbesondere die Bergwerke am Rabenberg Zur Erledigung der sich im Johanngeorgenstadter Bergamtsrevier ereigneten Bergwerkssachen und Hinterlegung der anfallenden Akten gab es keine gesonderte Bergamtsstube sondern der Bergmeister von Johanngeorgenstadt musste dieses von seiner eigenen Wohnung aus vornehmen und dort auch die Akten hinterlegen Nachdem aber im Jahre 1671 der Bau des Rathauses in Johanngeorgenstadt nahezu vollendet war wurde der Rat der Stadt am 7 Juli von der Bergkanzlei in Dresden aus aufgefordert im Gebaude des Rathauses auch eine Bergamtsstube einzurichten die von den Bergbeamten genutzt werden konnte 1772 verfugte Kurfurst Friedrich August die Zusammenlegung der Bergamter Schwarzenberg und Johanngeorgenstadt mit Hauptsitz in Johanngeorgenstadt Diese ursprunglich nur ubergangsweise gedachte Losung wurde sieben Jahre spater bestatigt Da der Bergbau im Westerzgebirge weiter rucklaufig war wurde 1793 auch das Bergamt Eibenstock aufgelost und gleichfalls als Unterrevier dem Johanngeorgenstadter Revier zugeschlagen 1856 wurde das Bergamt Johanngeorgenstadt aufgelost und zusammen mit dem Bergamt Schneeberg dem wiedergegrundeten Bergamt Schwarzenberg zugeordnet das bis zur Grundung eines Landesbergamts 1869 bestand Bereits 1851 wurde der Revierausschuss Johanngeorgenstadt gegrundet der die Rechte und Interessen aller Bergwerkseigentumer innerhalb der Grenzen des Bergreviers Johanngeorgenstadt mit Eibenstock und Schwarzenberg wahrnahm und damit Aufgaben der Bergamtsverwaltung ubernahm Diese Anderungen waren eine direkte Konsequenz des Regalbergbaugesetzes vom 22 Mai 1851 sowie des Allgemeinen Berggesetzes vom 16 Juni 1868 womit der konigliche Staat das jahrhundertealte Bergregal aufgab und burgerliche Gewerbefreiheit im Bergbau durchsetzte Zwischen 1930 und 1933 schlossen sich die Revierverbande von Johanngeorgenstadt Schneeberg Scheibenberg und Marienberg zum Obergebirgischen Revierverband zusammen Bergmeister BearbeitenName Amtsjahre BemerkungenAbraham Wenzel Lobel 1662 1707 Sohn des bohmischen Exulanten Johann Lobel 1592 1666 der 22 Jahre Plattener Bergmeister und von 1656 bis 1666 Johanngeorgenstadter Burgermeister war Paul Christoph Zeidler 1707 1729Christian Salomon Zeidler 1729 1754Christian Samuel Butz 1754 1769Immanuel Heinrich Krippner 1769 1771Christian Hieronymus Lommer 1771 1780 Schuf 1768 eine flachenkolorierte geologische Karte Spater Bergmeister in Annaberg und Scheibenberg mit Oberwiesenthal Carl Traugott Schmidt 1780 1792Johann Christian Techelmann 1793 1799Johann Carl Freiesleben 1799 1800Johann Michael Bohme 1800 1815Friedrich Gotthold Oelschlagel 1816 1824Karl Gustav Adalbert von Weissenbach 1824 1825 Von 1826 bis 1836 Bergmeister in Freiberg Ab 1840 Geheimer Regierungsrat im Ministerium des Innern Wilhelm Fischer 1827 1835Rudolph Hering 1835 1838 Ab 1838 Bergmeister des Bergamts Marienberg Spater Direktor des Koniglich Sachsischen Kupferhammers Grunthal Anton Voss 1838 1845 Ab 1845 Landtagsabgeordneter Floh wegen Veruntreuung nach Amerika Bernhard Ludwig Konstantin Braunsdorf 1845 1856 War anschliessend Bergmeister in Freiberg und am Oberbergamt tatig Weitere bedeutsame Beamte BearbeitenWilliam Troger 1875 Berggeschworener Stadtverordneter und Bergbauunternehmer im sachsischen und bohmischen ErzgebirgeGeologie und Bergbau BearbeitenDas Johanngeorgenstadter Revier ist durch das Eibenstocker Granitmassiv und die damit verbundenen Mineralisationen in den Randbereichen gepragt Der Bergbau auf Zinn war der alteste und andauerndste zuerst durch Zinnseifnen und spater als Zinngreisenabbau Ebenfalls sehr alt ist der Eisenerzbergbau der vor allem auf Eisenerzgangen umging die sich uber mehrere Kilometer durch das Gebiet ziehen Hauptgegenstand des Bergbaus waren die hydrothermalen Gange Zahlreiche Gruben am Fastenberg lieferten uber viele Jahre bestandig Ausbeute Zu Beginn des 19 Jahrhunderts nahmen die Erzfunde ab Der folgende Bergbaubetrieb war gepragt durch die Suche nach Silbererzen in der noch nicht erschlossenen Tiefe des Fastenberges sowie des bergmannischen Aufschlusses von Wismuterzen Der intensivste Bergbau erfolgte aber auf Uran als zwischen 1946 und 1958 im Objekt 01 der AG SDAG Wismut etwa 3770 t Uranerz gewonnen die Landschaft hierbei aber nachhaltig verandert wurde Sonstiges BearbeitenDas historische 1899 bis auf die Umfassungsmauern abgebrannte und dann zu einem Wohnhaus umgebaute Bergmagazin das ein Kandidat fur das UNESCO Welterbe Montanregion Erzgebirge war wurde im November 2005 trotz zahlreicher Proteste abgerissen was u a dazu fuhrte dass das Bergbaugebiet um Johanngeorgenstadt mit seinen zahlreichen Sachzeugen der erzgebirgischen Montangeschichte nicht Bestandteil der Welterbenominierung wurde Einzelnachweise Bearbeiten Engelschall S 93 Literatur BearbeitenJohann Christian Engelschall Beschreibung der Exulanten und Bergstadt Johanngeorgenstadt Lanckisch Leipzig 1723 S 223 269 Digitalisat abgerufen am 4 November 2015 Frank Teller Bergbau und Bergstadt Johanngeorgenstadt 1654 1945 Forderverein Pferdegopel Johanngeorgenstadt e V Johanngeorgenstadt 2001 Frank Teller Grundung des Bergamtes Johanngeorgenstadt vor 350 Jahren 1662 in Landesverein Sachsischer Heimatschutz Sachsische Landeszentrale fur politische Bildung Hg Landlicher Raum in Sachsen Dresden 2017 S 98 100Weblinks BearbeitenBergarchiv Freiberg Bestand 40012 Bergamt Johanngeorgenstadt Abgerufen am 28 Marz 2015 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bergamt Johanngeorgenstadt amp oldid 236138521