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Unter Kameralwissenschaft Kameralistik im weiteren Sinne oder Kameralia zuweilen auch Kameralien verstand man im 18 und 19 Jahrhundert jene Wissenschaften die den Kammerbeamten die notwendigen Kenntnisse fur die Tatigkeit in der Verwaltung im absolutistischen Staat vermittelten Mit Kameralistik im engeren Sinne wird eine Teildisziplin der Kameralwissenschaft bezeichnet namlich die Buchfuhrung der Kameralisten die bis heute praktiziert wird Die Kameralistik wurde im Jahr 1762 von dem osterreichischen Hofrat Johann Mathias Puechberg 1708 1788 entwickelt Kameralistik kann als deutsches Pendant zum franzosischen Merkantilismus betrachtet werden Es geht bei der Kameralistik darum die Wirtschaft durch staatliche Aktionen so zu beeinflussen dass der Wohlstand einer Nation gemehrt wird Die Kameralwissenschaft berucksichtigte trotz des Strebens der Fursten nach maximalen Einkunften bereits eine Reihe von heute selbstverstandlichen Grundfunktionen des Staates Die Forderung der Wirtschaft wenn auch anfangs vor allem im Bereich der Landwirtschaft und die Gewahrleistung der inneren und ausseren Sicherheit So bildete sich die Lehre von den Kammersachen als Zusammenstellung der Grundsatze uber die Tatigkeit dieser Behorden Kameralwissenschaft wurde auf besonders errichteten kameralistischen Lehrstuhlen an den Universitaten ab 1723 in Halle und in Preussen ab 1727 in Frankfurt Oder gelehrt und u a von Veit Ludwig von Seckendorff Philip Wilhelm von Hornick Georg Heinrich Zincke Johann Heinrich Gottlob von Justi und Joseph von Sonnenfels wissenschaftlich dargestellt Sie zerfiel in zwei Teile zum einen in die Okonomie welche nicht nur die allgemeinen Haushaltungsregeln sondern auch die Lehre von der Stadtwirtschaft Handel Gewerbe und der Landwirtschaft umfasste und zum anderen in die Lehre von der Verwaltung des Staates deren einer Teil die Polizei von den Massregeln zur Pflege und Mehrung des allgemeinen Volkswohlstandes handelt Der andere Teil der Verwaltungslehre beschaftigte sich mit dem Bereich der der heutigen Finanzwissenschaft entspricht Die Kameralwissenschaft kann als eine der Quellen der Staatswissenschaften angesehen werden 1 Quellen BearbeitenJohann Matthias Puechberg Einleitung zu einem verbesserten Kameral Rechnungsfusse auf die Verwaltung einer Kameral Herrschaft angewandt 1762 Zitiert in Reinbert Schauer Rechnungswesen in offentlichen Verwaltungen 2007 Verlag Linde Wien S 19 Georg Friedrich von Lamprecht Entwurf einer Encyklopadie und Methodologie der oconomisch politischen und Cameralwissenschaften zum Gebrauch academischer Vorlesungen Halle Hemmerdesche Buchhandlung 1785 N N Kameralismus Kameralwissenschaft In http www juramagazin de kameralismus kameralwissenschaft 11 Februar 2011 Kameralwissenschaft In Meyers Konversations Lexikon 4 Auflage Band 9 Verlag des Bibliographischen Instituts Leipzig Wien 1885 1892 S 422 Magdalene Humpert Bibliographie der Kameralwissenschaften Kurt Schroder Verlag Koln 1937 2 Kolner Bibliographische Arbeiten 1 Siehe auch BearbeitenKameralistik Kameralismus Kameralamt Polizeiwissenschaft StaatswissenschaftenEinzelnachweise Bearbeiten Kameralwissenschaft Meyers Grosses Konversations Lexikon Band 10 Leipzig 1907 S 509 Koln Wirtsch u sozialwiss Diss v 17 Febr 1939 Enthalt mehr als 14 000 Eintrage Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kameralwissenschaft amp oldid 234695324