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Georg Heinrich Zincke n 27 September 1692 in Altenroda 15 August 1768 in Braunschweig 1 war ein deutscher Jurist Wirtschaftswissenschaftler und Minister an den Hofen in Weimar und Braunschweig Wolfenbuttel Georg Heinrich Zincke Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenGeorg Heinrich Zincke n Sohn des ortlichen Predigers gleichen Namens stand zunachst als einfacher Soldat bzw als Unteroffizier in Kriegsdiensten und geriet in franzosische Kriegsgefangenschaft aus der er aber fliehen konnte Dann erst begann Zincke mit dem Studium zunachst ab Ende 1709 in Theologie und Philosophie an der Universitat Jena Nach der Promotion ging er 1714 nach Erfurt begann zu predigen und zu unterrichten studierte ab 1716 an der Universitat Halle Jurisprudenz und wurde 1720 in Erfurt ein zweites Mal dieses Mal zum Dr jur promoviert Seine erste Berufsstation war die eines Advokaten in Halle Saale wo in zweiter Ehe als jungster von drei Sohnen Carl Friedrich Wilhelm Zincken nachmaliger Auditeur des Generalstabs der braunschweigischen Truppen im Amerikanischen Unabhangigkeitskrieg 1729 geboren wurde Auch hielt Zincke hier erste Vortrage uber Kameralismus Bevor Herzog Ernst August I ihn um 1732 zum wirklichen Hof Regierungs und Ober Consistorialrat Minister in Weimar ernannte stand er auch als Koniglich Preussischer Cammer Fiscal und Commissions Rath in Diensten Friedrich Wilhelm I von Preussen 1734 oder 1735 wurde er durch einen Konkurrenten bei Hofe vermutlich zu Unrecht denunziert und ein Inquisitionsverfahren gegen ihn angestrengt das ihn in den Hauptpunkten der Anklage entlastete dennoch mit einer lebenslangen Haftstrafe endete Wohl durch Intervention des Markgrafen Friedrich von Bayreuth wurde Georg Heinrich Zincke 1739 begnadigt wurde allerdings unter Verlust seiner Amtstitel ausgewiesen Nach einem dreiviertel Jahr Erholungsaufenthalt bei Hofe in Saalfeld Saale auf Einladung des Herzogs Christian Ernst von Sachsen Coburg Saalfeld plante er ein Lehramt in St Petersburg anzunehmen Auf dem Weg dorthin uberredete ihn sein akademischer Freund Carl Otto Rechenberg 2 1740 zum Verbleib in Leipzig wo er an der Universitat Leipzig einen Lehrauftrag im gerade neu gegrundeten Fach der Kameralwissenschaften erhielt und zudem mit Vorlesungen an der juristischen Fakultat begann In Leipzig intensivierte Zincke seine publizistische Tatigkeit Da er die vorliegenden Lehrbucher der Kameralwissenschaft fur nicht ausreichend erachtete verfasste er selbst einen ersten Grund Riss einer Einleitung zu denen Cameral Wissenschaften erschienen 1742 in dem er Grundsatze zum Unterricht an hohen Schulen entwickelte Im gleichen Jahr begann Zincke mit der Herausgabe eines Okonomie Periodikums der Leipziger Sammlungen von Wirthschafftlichen Policey Cammer und Finantz Sachen Ende 1745 verliess er Leipzig und folgte dem Ruf Herzogs Karl I der ihn zum wirklichen Hof und Kammerrat Minister im Furstentum Braunschweig Wolfenbuttel ernannte ausserdem zum Professor fur Rechtswissenschaft und Assessor der juristischen Fakultat an der Universitat Helmstedt Im Februar 1746 wurde Zincke daruber hinaus zum Mitglied des Kuratoriums am in Braunschweig neu gegrundeten Collegium Carolinum bestellt und erhielt hier die Professur fur Kameral und Polizeywissenschaften Zincke systematisierte und verwissenschaftlichte das noch junge Fach der Kameralwissenschaften und gilt damit als einer der fruhesten Wirtschaftswissenschaftler in Deutschland In seiner fur die Kameralwissenschaften des 18 Jahrhunderts massgeblichen Cameralisten Bibliothek erschienen 1751 52 in Leipzig unterteilte Georg Heinrich Zincke die Okonomik in die General Oeconomic die sich mit der theoretischen Betrachtung der allgemeinen Regeln der Wirthschaft befasst und die Special Oeconomic die einzelne Wirtschaftsbereiche detailliert beleuchtet Zinckes Systematik der Classen Oeconomischer Sachen gab einen guten Einblick in die Vielfalt der Kameralwissenschaft Die Anfangsgrunde der Cameralwissenschaft von 1755 waren mit ein erster Versuch die Lehren des Kameralismus systematisch zusammenzufassen bzw als Wissenschaft jenseits blosser praktischer Handlungsanweisungen zu begrunden und waren mit die erste Arbeit in Deutschland die sich dezidiert mit Problemen einer Betriebswirtschaftslehre auseinandersetzte Georg Heinrich Zincke blieb bis zu seinem Tod 1768 am Collegium Carolinum und war daruber hinaus im Auftrag der furstlichen Kammer mit der Aufsicht verschiedener merkantiler Einrichtungen betraut beispielsweise der Maulbeerbaumzucht oder dem Seidenbau Werke Auswahl BearbeitenAllgemeines Oeconomisches Lexicon Darinnen nicht allein Die Kunst Worter und Erklarungen dererjenigen Sachen welche theils in der Oeconomie uberhaupt theils insonderheit in einer vollstandigen Landwirtschafft und Haushaltung von Acker Feld Holtz Hopffen Obst Wein und Garten Bau Wiesewachs Fischerey Jagerey Bierbrauerey Brantweinbrennerey Viehzucht ja auch bey diesen allen von der Stadt Wirtschafft insgemein zu wissen nothig ingleichen was hiernachst vom Bauwesen bey Anlegung gantzer wirtschafftlicher Gebaude wie auch von Machinen Instrumenten und Werckzeugen oder sonst bey taglichen Verrichtungen im Hause Kuche und Keller vorzukommen pfleget Und was zum Policey und Cammer Wesen von der Oeconomie gehoret in moglichster Kurtze beschrieben zu finden ist Leipzig 1731 Digitalisat Ausgabe 1764 der Universitats und Landesbibliothek Dusseldorf Grund Riss einer Einleitung zu denen Cameral Wissenschaften Teil 1 Leipzig 1742 Teutsches Real Manufactur und Handwercks Lexicon Teil 1 A F Leipzig 1745 Hrsg Curieuses und reales Natur Kunst Berg Gewerck und Handlungslexicon Leipzig 1746 erweiterte Neuauflage des Lexikons Paul Jacob Marpergers gleichen Titels Leipzig 1712 mit einer Vorrede Johann Hubners Cameralisten Bibliothek Teile 1 4 Leipzig 1751 1752 Unterricht vom Seidenbau Wolfenbuttel 1753 Anfangsgrunde der Cameralwissenschaft Worinne dessen Grundriss weiter ausgefuhret und verbessert wird Leipzig 1755 Abhandlung von der Wirthschaftskunst der Armen und Durftigen sammt denen allgemeinen Regeln ihrer Wirthschaft Hoffmann Dusseldorf 1759 Digitalisat Hrsg Leipziger Sammlungen von Wirthschafftlichen Policey Cammer und Finantz Sachen Leipzig 1742 1761 67 Literatur BearbeitenPaul Zimmermann Zincke Georg Heinrich In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 45 Duncker amp Humblot Leipzig 1900 S 313 315 Peter Albrecht Zincke Georg Heinrich In Horst Rudiger Jarck Dieter Lent u a Hrsg Braunschweigisches Biographisches Lexikon 8 bis 18 Jahrhundert Appelhans Verlag Braunschweig 2006 ISBN 3 937664 46 7 S 758 759 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Georg Heinrich Zincke Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Georg Heinrich Zincke im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Georg Heinrich Zincke im Professorenkatalog der Universitat Leipzig Georg Heinrich Zincke im Internet ArchiveEinzelnachweise Bearbeiten Braunschweigische Anzeigen offizielles Regierungs und Anzeigeblatt 24 Jahr 1768 Spalten 815 816 Online Rechtliche Wirthschaftssatze und Cautelen bey Contracten Kaufen Verkaufen Verpachten und Verwalten offentlicher oder Privatguter so weit sich ein Wirth und Cammeralist davon Kenntniss erwerben muss Nebst einer Vorrede welche das Leben des weiland H B C Hof und Cammerraths Georg Heinrich Zinken enthalt Hartknoch Riga 1772 Normdaten Person GND 115698841 lobid OGND AKS LCCN no90015616 VIAF 5666670 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Zincke Georg HeinrichALTERNATIVNAMEN Zincken Georg HeinrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist Wirtschaftswissenschaftler und Minister an den Hofen in Weimar und BraunschweigGEBURTSDATUM 27 September 1692GEBURTSORT AltenrodaSTERBEDATUM 15 August 1768STERBEORT Braunschweig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg Heinrich Zincke amp oldid 239262533