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Das Stift Garsten ist eine ehemalige Benediktiner Abtei in Garsten in Osterreich Heute befindet sich in den ehemaligen Klostergebauden die Justizanstalt Garsten Das fruhere Stiftsgebaude heute Justizanstalt GarstenAussenansicht Justizanstalt GarstenStift Garsten auf interaktiver Karte Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Besitzungen 2 Stiftskirche 2 1 Orgel 3 Heutige Nutzung 4 Liste der Abte 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Hochgrab des Stifters Ottokar II in der Stiftskirche GarstenDas Kloster wurde 1082 durch Otakar II als Sakularkanonikerstift und Hauskloster auch Grablege gegrundet es diente den Traungauern neben der Styraburg als Angelpunkt ihrer Herrschaft Ab 1107 war es ein von Gottweig abhangiges Benediktinerpriorat und ab 1110 11 selbststandige Abtei im Bistum Passau Bekannt wurde das Stift durch seinen ersten Abt Berthold von Garsten Seit 1490 unter Friedrich III gehort das Gebiet zu Osterreich ob der Enns Eine bauliche Erneuerung erfolgte ab 1677 durch die Familie Carlone die zunachst die Kirche neu errichtete und anschliessend mit dem Neubau der Klosteranlage begann Von 1708 bis 1726 wurde der Bau der Klosteranlage durch Jakob Prandtauer fortgefuhrt Seit 1784 Kaiser Joseph II die Diozese Passau zum Verzicht auf ihre Pfarren in Ober und Niederosterreich zwang gehorte es zur Diozese Linz 1787 wurde die Abtei durch Kaiser Joseph II aufgehoben Garsten war lange Zeit das religiose kulturelle und geistige Zentrum der Eisenwurzen Teilweise erhalten sind die hochmittelalterlichen Traditionsbucher des Klosters die knappe Aufzeichnungen zur Besitzgeschichte etwa zur Ubertragung von Grundstucken oder Personen Schilderungen rechtlicher Auseinandersetzungen und historiographische Notizen vereinen nbsp Kupferstich von Georg Matthaus Vischer von 1674 nbsp Doppelwappen uber dem Portal des Mollner PfarrhofesBesitzungen Bearbeiten Schon als Stiftungsausstattung erhielt es wohl aus der Mitgift der Ehefrau des Grunders Elisabeth einer Tochter des Babenbergers Leopold II bedeutenden Besitz im niederosterreichischen Traisen und Golsental Die Steyrer Traungauer die die Mark an der Mur erschlossen hatten waren Anfang des 12 Jahrhunderts zunehmend in die Grazer Gegend ubersiedelt und bildeten die heutige Steiermark Nach 1138 vermachte Sophie Witwe Leopold I des Starken und Regentin fur Ottokar III der Steiermark die ganze Herrschaft Gaflenz die als Morgengabe ihr Eigenbesitz geworden war an das Kloster Damit wurde Gaflenz ursprunglich eine Filiale von Waidhofen an der Ybbs in den Grenzen Neustiftergrabenbach Bischofberg und Frenzbach zur Pfarre erhoben 1 1151 tauschte Bischof Konrad I von Passau seinen Zehentanspruch auf Gaflenz mit Garsten 2 Zahlreiche Pfarren im Enns und Steyrtal waren abhangig so etwa Molln Uber dem Portal des 1734 fertiggestellten Pfarrhofes befinden sich die Wappen des Klosters Garsten und des Abtes Konstantin Muttersgleich 3 Der Einfluss reichte jedoch auch daruber hinaus Seit 1163 67 war die Pfarrkirche St Magdalena in Linz eine Garstner Eigenkirche In Wien Nussdorf besass das Kloster einen Weingarten und im nahen Heiligenstadt eine Badeanstalt 4 Stiftskirche Bearbeiten nbsp Das Innere der Stiftskirche GarstenDie Stiftskirche und heutige Pfarrkirche Garsten wurde von der Baumeisterfamilie Carlone erbaut und zahlt zu den schonsten Bauwerken des Hochbarocks in Osterreich Hervorzuheben sind Stuckarbeiten und Gobelins niederlandischer Herkunft die in der Advent und Fastenzeit mit den vom Kremser Schmidt gestalteten Fastentuchern verhangt werden Sehenswert sind insbesondere die Losensteiner Kapelle Grablege der Losensteiner die Sakristei und der Sommerchor Orgel Bearbeiten nbsp Bertholdorgel in der Stiftskirche GarstenIm Zuge der Generalrenovierung der Kirche wurde auch die Berthold Orgel erneuert Vom alten Instrument konnten nur die beiden etwa 100 Jahre alten Orgelgehause von Franz Holzl wiederverwendet werden Alles andere wurde von Rudolf von Beckerath Orgelbau 5 neu geplant und gebaut Die Weihe der Berthold Orgel am 8 Dezember 2009 bildete den Abschluss der umfangreichen Renovierung der Barockkirche Heutige Nutzung BearbeitenSeit dem Jahr 1851 befindet sich in den Gebauden des ehemaligen Stifts eine Strafvollzugsanstalt Die Justizanstalt Garsten gehort zu den wenigen Gefangnissen in Osterreich in denen die lebenslange Freiheitsstrafe vollzogen wird Die ehemalige Stiftskirche dient als Pfarrkirche Liste der Abte BearbeitenListe der Abte von Garsten 6 7 Berthold I amtierte als Abt 1111 1142 Berthold II amtierte als Abt 1142 1150 Sighard Sirus amtierte als Abt 1151 1160 Walter amtierte als Abt 1161 1164 Gunther amtierte als Abt 1164 1169 Konrad I amtierte als Abt 1169 1182 Marquard I amtierte als Abt 1182 1195 Arnhalm amtierte als Abt 1195 1203 Hadmar amtierte als Abt 1203 1212 Adalbert amtierte als Abt 1212 1216 Konrad II amtierte als Abt 1216 1218 Reginbert amtierte als Abt 1218 1227 Berthold III amtierte als Abt 1227 1233 und 1239 1243 Ulrich I amtierte als Abt 1233 1239 Ortolf amtierte als Abt 1243 1253 Gerung amtierte als Abt 1253 1258 Ulrich II amtierte als Abt 1258 1261 Friedrich I amtierte als Abt 1261 1282 Marquard II amtierte als Abt 1282 1290 Gottschalk amtierte als Abt 1290 1294 Ulrich III amtierte als Abt 1294 1317 Otto amtierte als Abt 1317 1333 Heinrich amtierte als Abt 1333 1335 Michael amtierte als Abt 1335 1352 Eberhard amtierte als Abt 1352 1365 Nikolaus I amtierte als Abt 1365 1398 Florian I von Tampeck amtierte als Abt 1399 1419 Leonhard I amtierte als Abt 1419 1434 Thomas I Rantsch amtierte als Abt 1434 1442 Friedrich II amtierte als Abt 1442 1444 Adalbert amtierte als Abt 1444 1461 Berthold IV amtierte als Abt 1461 1473 Benedikt amtierte als Abt 1473 1488 Leonhard II Knieschenk amtierte als Abt 1488 1493 wurde ermordet Georg I amtierte als Abt 1493 1495 Ulrich V Pranauer amtierte als Abt 1495 1524 Pankraz Halzner amtierte als Abt 1524 1537 Wolfgang Granfuss amtierte als Abt 1537 1559 Prundorfer amtierte als Abt 1559 1568 wurde abgesetzt Georg Lachmayr amtierte als Abt 1568 1574 war zuvor Abt im Benediktinerstift Gleink Johann Spindler amtierte als Abt 1574 1589 wurde danach Abt im Stift Kremsmunster Vakanz 1589 1591 Administration durch den Prior Michael Angerer spater Abt im Stift Baumgartenberg Martin Alopitius amtierte als Abt 1591 1599 wurde danach Abt im Stift St Lambrecht Alexander a Lacu Abt 1600 1601 davor Abt von Stift Wilhering danach Abt von Stift Kremsmunster Johann Wilhelm Heller amtierte als Abt 1601 1614 Anton Spindler amtierte als Abt 1615 1642 wurde danach Schottenabt in Wien Roman Rauscher aus Hall in Tirol lebte 29 Januar 1604 12 Oktober 1683 Profess 1624 Primiz 1629 Professor der Philosophie an der Universitat Salzburg Subprior 1639 Prior 1640 amtierte als Abt 1642 1683 Anselm Angerer aus Steyr lebte 31 Marz 1647 29 April 1715 Profess 1665 Priesterweihe 1672 Subprior 1680 Rektor der Universitat Salzburg amtierte als Abt 1683 1715 Ambros von Freudenpichl aus Oberndorf in der Steiermark lebte 1679 22 Dezember 1729 Profess 1696 Priesterweihe 1703 Professor in Salzburg Subprior amtierte als Abt 1715 1729 Konstantin Muttersgleich aus Freiling lebte 25 Mai 1685 13 Mai 1747 Profess 1705 Priesterweihe 1710 Schaffner 1715 Prior 1727 1730 amtierte als Abt 1730 1747 Leopold Till aus Scheibbs lebte 14 Juni 1688 16 Juni 1757 Eintritt 1710 Profess 1711 Priesterweihe 1715 1737 Stadtpfarrer von Steyr amtierte als Abt 1747 1757 Paul Meyer aus Lauterbach bei Inzersdorf im Kremstal lebte 12 Dezember 1721 30 Oktober 1763 Eintritt 1741 Priesterweihe 1745 amtierte als Abt 1757 1763 Maurus Gordon aus Weyer lebte 24 November 1726 17 Dezember 1786 1745 Eintritt 1746 Profess 1750 Priesterweihe amtierte als Abt 1764 1786 letzter Garstener Abt ab 1784 auch Administrator des aufgelosten Klosters Gleink 1787 Auflosung von Kloster Garsten Siehe auch BearbeitenListe von Klostern in OsterreichLiteratur BearbeitenHeinz Dopsch Die steirischen Otakare Zu ihrer Herkunft und ihren dynastischen Verbindungen In Gerhard Pferschy Hrsg Das Werden der Steiermark Die Zeit der Traungauer Festschrift zur 800 Wiederkehr der Erhebung zum Herzogtum Verlag Styria Graz u a 1980 ISBN 3 222 11281 9 Veroffentlichungen des Steiermarkischen Landesarchives Band 10 S 75 139 Siegfried Haider Studien zu den Traditionsbuchern des Klosters Garsten Mitteilungen des Instituts fur Osterreichische Geschichtsforschung Erganzungsband 52 Oldenbourg Munchen 2008 ISBN 978 3 486 58553 7 Siegfried Haider Bearb Die Traditionsurkunden des Klosters Garsten Kritische Edition Quelleneditionen des Instituts fur Osterreichische Geschichtsforschung Band 8 Bohlau Wien 2011 ISBN 978 3 205 78664 1 Siegfried Haider Zur Garstener Abtereihe im 12 Jahrhundert In Jahrbuch des Oberosterreichischen Musealvereines Band 149a Linz 2005 S 309 326 zobodat at PDF Karl Krendl und verlobten sich hierher Wallfahrten im ehemaligen Stift Garsten und seinen Pfarren Linz 2011 ISBN 978 3 902330 59 8 Franz Xaver Pritz Geschichte der ehemaligen Benediktiner Kloster Garsten und Gleink im Lande ob der Enns und der dazu gehorigen Pfarren Haslinger 1841 Google eBook vollstandige Ansicht Historische Landeskommission fur Steiermark Institut fur Geschichte Karl Franzens Universitat Graz Hrsg Urkundenbuch der Steiermark Band I Von den Anfangen bis 1192 Empfanger Garsten Index der Dokumente Gottfried Edmund Friess Geschichte des Benedictiner Stiftes Garsten in Ober Oesterreich In StMBO III 2 1882 S 241 248 Wolfgang Huber Huberta Weigl Hrsg Jakob Prandtauer 1660 1726 Planen und Bauen im Dienst der Kirche Ausstellungskatalog St Polten 2010 S 115 120 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stift Garsten Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Stift Garsten Neue Ergebnisse zu Saal und Treppenhaus In jakob prandtauer at Einzelnachweise Bearbeiten Franz Xaver Pritz Geschichte der steirischen Ottokare in ihrer Vorfahren bis zum Aussterben dieses Stammes im Jahre 1192 1844 In einem Sammelband S 289 f Google eBook vollstandige Ansicht Bischof Konrad I von Passau uberlasst dem Abt Sirus von Garsten im Tauschwege seinen Zehntanteil in der Pfarre Gaflenz gams uni graz at pdf Pfarre Molln Memento des Originals vom 3 Februar 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www dioezese linz at aufgerufen am 16 Marz 2011 Auf den Spuren der Garstner Monche aufgerufen am 16 Marz 2011 Archivierte Kopie Memento des Originals vom 15 August 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www beckerath com Garsten Abte In benediktinerlexikon de Abgerufen am 17 Juni 2022 Konrad Schiffmann Das Schulwesen im Lande ob der Enns bis zum Ende des 17 Jahrhunderts In Jahrbuch des Oberosterreichischen Musealvereines Band 59 Linz 1900 S 17 18 und 63 zobodat at PDF Quelle zu mehreren Abten vor 1444 48 019722222222 14 410277777778 Koordinaten 48 1 11 N 14 24 37 O Normdaten Korperschaft GND 4135190 3 lobid OGND AKS LCCN no2008043474 VIAF 124723050 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stift Garsten amp oldid 236848086