www.wikidata.de-de.nina.az
Maximilian Weltin kurz Max Weltin 1 Juli 1940 in Linz 4 Janner 2016 war ein osterreichischer Archivar und Historiker Weltin pragte durch seine Forschungen massgeblich die verfassungshistorische Entwicklung Osterreichs Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenLeben und Wirken BearbeitenBereits fruh verlor der 1940 geborene Maximilian Weltin seinen Vater Dieser fiel im Zweiten Weltkrieg im Winter 1941 vor Leningrad Weltin besuchte die Volks und Hauptschule in Linz Schon fruh begeisterte er sich fur die um seiner Geburtsstadt Linz liegenden Burgen 1 Von 1954 bis 1958 erlernte er den Beruf eines Schriftsetzers Von 1959 bis 1964 besuchte er die Arbeitermittelschule in Linz eine Abendschule Weltin legte 1964 die Reifeprufung ab Ab dem Wintersemester 1964 65 studierte er Geschichte und Germanistik an der Universitat Wien Seine wichtigsten Lehrer wurden Alphons Lhotsky und Heinrich Fichtenau Weltin absolvierte von 1968 bis 1971 den 52 Kurs am Institut fur Osterreichische Geschichtsforschung In seiner Staatsprufung bearbeitete er eine wenig bekannte Briefsammlung aus den 1260er Jahren Im Jahr 1975 konnte er eine umgearbeitete und erweiterte Fassung dieser Arbeit unter dem Titel Die Laaer Briefsammlung veroffentlichen 2 Er wurde 1970 an der Universitat Wien promoviert mit der von Othmar Hageneder angeregten und von Heinrich Appelt betreuten Arbeit uber die Tatigkeit des Hauptmannes des Landes ob der Enns von den Anfangen bis 1400 zu untersuchen 3 Auch die folgenden Arbeiten hatten einen verfassungs und rechtshistorischen Schwerpunkt Er fand im Marz 1971 eine Anstellung als Archivar im Niederosterreichischen Landesarchiv und knupfte enge Kontakte mit dem bereits pensionierten Karl Lechner Weltin war Schriftleiter der Zeitschrift Unsere Heimat 1973 1978 und des Jahrbuchs fur Landeskunde von Niederosterreich 1976 1985 Grosse Beachtung fanden die drei als Jahrbuch herausgebrachten Bande Babenberger Forschungen 1976 Ottokar Forschungen 1978 79 und Kuenringer Forschungen 1980 81 Ihm wurde 1994 von der Universitat Wien eine Honorarprofessor fur Osterreichische Geschichte verliehen Er wurde im April 2005 pensioniert Bei einer Tagung des Konstanzer Arbeitskreises fur mittelalterliche Geschichte referierte er 1975 uber die Entstehung des osterreichischen Landrechts Er korrigierte die bis dahin vertretende Sichtweise dass die alteste Landrechtsaufzeichnung unter dem letzten Babenberger entstanden ist Die Zeit der Abfassung sei vielmehr erst in die Jahre nach dem Sieg Rudolfs von Habsburg uber den bohmischen Konig Ottokar anzusetzen 4 Wissenschaftliche Anerkennung erwarb er sich mit Aufsatzen die von 1976 bis 1979 erschienen Er untersuchte in einem 1976 veroffentlichten Beitrag die Entstehung der niederosterreichischen Landgerichte und datierte diese in die Mitte des 13 Jahrhunderts 5 In den 1980er Jahren veroffentlichte er mehrere Spezialstudien zu verschiedenen hochmittelalterlichen Adelsfamilien Vor allem befasste er sich mit dem Landesbegriff und mit dem Werk Otto Brunners Er kam zur Erkenntnis dass das Land ein Personenverband sei das heisst die Interessengemeinschaft einer Anzahl adeliger lokaler Machthaber mit der von ihnen als ubergeordnet anerkannten Instanz des Landesherrn 6 Charakteristisch fur Weltins Arbeiten sind Studien die von lokalem oder regionalem Ausgangspunkt wiederholt auch auf allgemeine Fragen mittelalterlicher Verfassungsgeschichte Bezug nehmen Ab Mitte der 1990er Jahre verzichtete er auf die Veroffentlichung von Aufsatzen und konzentrierte sich auf die beiden grossanlegten Gemeinschaftsprojekte Wehrbauten und Adelssitze und Niederosterreichisches Urkundenbuch Beim Projekt Wehrbauten und Adelssitze wurden einzelne Burgen und Schlosser Niederosterreichs von Burgenarchaologen Kunsthistorikern und von Historikern umfassend erforscht Die ersten drei Bande der Reihe Wehrbauten und Adelssitze Niederosterreichs wurden 1998 2003 und 2014 veroffentlicht Ab 2001 lag sein Arbeitsschwerpunkt auf dem Niederosterreichischen Urkundenbuch Dabei handelt es sich um ein seit der Mitte des 19 Jahrhunderts wiederholt gefordertes aber nie umgesetztes Vorhaben 7 Im Jahr 2004 konnte der Vorausband des Niederosterreichischen Urkundenbuches veroffentlicht werden Weltin hat darin die Urkunden des Niederosterreichischen Landesarchivs von 1109 bis 1314 vorgelegt Der erste Band konnte 2008 mit samtlichen Niederosterreich betreffenden Urkunden von 777 bis 1076 erscheinen Im Herbst 2013 wurde der als Doppelband konzipierte zweite Band mit Urkunden von 1078 bis 1158 veroffentlicht Weltin starb Anfang 2016 in seinem 76 Lebensjahr Bis kurz vor seinem Tod arbeitete er an einer Edition der Gottweiger Traditionsbucher Im Februar 2017 wurde im Gedenken an Weltin an der Universitat Wien eine Tagung abgehalten Die Beitrage wurden 2018 unter dem Titel Adel und Verfassung im hoch und spatmittelalterlichen Reich veroffentlicht Schriften BearbeitenHerausgeberschaften Babenberger Forschungen Jahrbuch fur Landeskunde von Niederosterreich Neue Folge 42 Verein fur Landeskunde von Niederosterreich und Wien Wien 1976 gesamtes Jahrbuch PDF Artikel In ZOBODAT at OO Landes Kultur GmbH abgerufen am 1 Januar 1900 mit Andreas Kusternig Ottokar Forschungen Jahrbuch fur Landeskunde von Niederosterreich Neue Folge 44 45 Verein fur Landeskunde von Niederosterreich und Wien Wien 1978 79 gesamtes Jahrbuch PDF Artikel In ZOBODAT at OO Landes Kultur GmbH abgerufen am 1 Januar 1900 mit Andreas Kusternig Kuenringer Forschungen Jahrbuch fur Landeskunde von Niederosterreich Neue Folge 46 47 Verein fur Landeskunde von Niederosterreich Wien 1980 81 gesamtes Jahrbuch PDF Artikel In ZOBODAT at OO Landes Kultur GmbH abgerufen am 1 Januar 1900 Urkunde und Geschichte Niederosterreichs Landesgeschichte im Spiegel der Urkunden seines Landesarchivs Niederosterreichisches Landesarchiv St Polten 2004 ISBN 3 85028 378 X Quellenedition mit Roman Zehetmayer Niederosterreichisches Urkundenbuch Erster Band 777 bis 1076 Publikationen des Instituts fur Osterreichische Geschichtsforschung Reihe VIII Band 1 St Polten 2008 ISBN 978 3 85028 465 3 mit Roman Zehetmayer Dagmar Weltin Niederosterreichisches Urkundenbuch Zweiter Band 1078 1158 Publikationen des Instituts fur Osterreichische Geschichtsforschung Reihe VIII Band 2 St Polten 2013 ISBN 978 3 85028 623 7 Aufsatzsammlung Folker Reichert Winfried Stelzer Das Land und sein Recht Ausgewahlte Beitrage zur Verfassungsgeschichte Osterreichs im Mittelalter Mitteilungen des Instituts fur Osterreichische Geschichtsforschung Erganzungsband Band 49 Oldenbourg Wien 2006 ISBN 3 7029 0543 X 19 Forschungsbeitrage Weltins die zwischen 1973 und 2003 erstmals publiziert wurden zusatzlich Schriftenverzeichnis S 565 569 Literatur BearbeitenChristina Mochty Weltin Roman Zehetmayer Hrsg Adel und Verfassung im hoch und spatmittelalterlichen Reich Die Vortrage der Tagung im Gedenken an Maximilian Weltin 23 und 24 Februar 2017 Horsaal des Instituts fur Osterreichische Geschichtsforschung Universitat Wien Mitteilungen aus dem Niederosterreichischen Landesarchiv Band 18 Niederosterreichisches Institut fur Landeskunde St Polten 2018 ISBN 3 903127 12 4 Winfried Stelzer Maximilian Weltin In Mitteilungen des Instituts fur Osterreichische Geschichtsforschung 124 2016 S 567 572 abrufbar uber De Gruyter Online Roman Zehetmayer Das wissenschaftliche Werk Maximilian Weltins In NOLA Mitteilungen aus dem Niederosterreichischen Landesarchiv 17 2016 S 11 27 Roman Zehetmayer Maximilian Weltin 1940 2016 In Scrinium Zeitschrift des Verbandes Osterreichischer Archivarinnen und Archivare Band 70 2016 S 199 202 online Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Maximilian Weltin im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Veroffentlichungen von Maximilian Weltin im Opac der Regesta ImperiiAnmerkungen Bearbeiten Roman Zehetmayer Maximilian Weltin und die landeskundliche Geschichtsforschung seiner Zeit In Christina Mochty Weltin Roman Zehetmayer Hrsg Adel und Verfassung im hoch und spatmittelalterlichen Reich Die Vortrage der Tagung im Gedenken an Maximilian Weltin 23 und 24 Februar 2017 Horsaal des Instituts fur Osterreichische Geschichtsforschung Universitat Wien St Polten 2018 S 9 29 hier S 9 Vgl dazu die Besprechungen von Winfried Stelzer in Mitteilungen des Osterreichischen Staatsarchivs 30 1977 S 485 489 Folker Reichert in Unsere Heimat 47 1976 S 244 248 Maximilian Weltin Beitrage zur Geschichte der Hauptmannschaft ob der Enns im 13 und 14 Jahrhundert Wien 1970 Maximilian Weltin Das osterreichische Landrecht des 13 Jahrhunderts im Spiegel der Verfassungsentwicklung In Peter Classen Hrsg Recht und Schrift im Mittelalter Sigmaringen 1977 S 381 424 online Maximilian Weltin Zur Entstehung der niederosterreichischen Landgerichte In Jahrbuch fur Landeskunde von Niederosterreich NF 42 1976 276 315 zobodat at PDF Maximilian Weltin Der Begriff des Landes bei Otto Brunner und seine Rezeption durch die verfassungsgeschichtliche Forschung In Zeitschrift der Savigny Stiftung fur Rechtsgeschichte Germanistische Abteilung 107 1990 S 339 376 Winfried Stelzer Maximilian Weltin In Mitteilungen des Instituts fur Osterreichische Geschichtsforschung 124 2016 S 567 572 hier S 570 Normdaten Person GND 114709408 lobid OGND AKS LCCN n00044614 VIAF 278525937 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Weltin MaximilianALTERNATIVNAMEN Weltin MaxKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Archivar und HistorikerGEBURTSDATUM 1 Juli 1940GEBURTSORT LinzSTERBEDATUM 4 Januar 2016 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maximilian Weltin amp oldid 218274691