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Die Kuenringer auch Herren von Kuenring 1 oder Chuenringe r waren ein osterreichisches Ministerialengeschlecht Die erstmalige urkundliche Erwahnung stammt aus dem Jahr 1132 Der letzte Kuenringer starb 1594 Wappen der Kuenringer Konrad III Mitte mit Leopold IV von Bayern links und Hadmar I von Kuenring Barenhaut fol 8v Federzeichnung 14 JahrhundertInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Wappen 3 Genealogie 4 Bauten 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenNachdem Azzo von Gobatsburg der aus Sachsen oder dem Rheinland Trier stammende Grunder der Familie im 11 Jahrhundert im Gefolge eines Sohnes des Markgrafen Leopold I in das heutige Niederosterreich gekommen war erwarb die Familie laut einer Urkunde vom 29 Dezember 1056 drei Konigshufen im Ort Hezimaneswisa 2 heute Hetzmannswiesen sowie danach von ihren Lehensrittern und Wehrbauern besiedelte Besitzungen im Waldviertel im Weinviertel und in der Wachau Sie waren wesentlich an der wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung des Landes beteiligt So grundete Hadmar I 1137 das Stift Zwettl und erbaute die Stammburg Kuhnring in der heutigen Marktgemeinde Burgschleinitz Kuhnring Auch in Wullersdorf gab es im 12 Jahrhundert eine Kuenringerburg und Schongrabern war zur Bauzeit der romanischen Kirche im Besitz der Kuenringer 3 Im 13 Jahrhundert stellten sie sich an die Spitze der Aufstandischen gegen den Babenberger Herzog Friedrich II Sie waren massgeblich an der Einsetzung des bohmischen Konigs Ottokar Premysl beteiligt und standen spater in Opposition zum Habsburger Albrecht I Um 1250 entstanden die Linien Durnstein und Weitra Seefeld wobei ab 1355 nur die Linie Weitra Seefeld fortbestand und den gesamten Besitz erneut vereinigte Die Kuenringer der Linie Weitra Seefeld waren Inhaber vieler brandenburgischen Lehen in Osterreich Die Kuenringer starben 1594 aus Der letzte Kuenringer war Johann VI Ladislaus alias Hans Lasla von Kuenring der am 9 Dezember 1594 verstarb und erst am 9 April 1595 2 in der Pfarrkirche von Seefeld bestattet wurde Sein Grab wurde nie gefunden 4 Als Erben der Kuenringer gelten die Liechtensteiner deren Wappen einen Bestandteil als Wappen der Chuenringe darstellt In der Sage leben die Hunde von Kuenring wie die Bruder Hadmar III und Heinrich III genannt wurden fort als unerbittliche Raubritter doch ist das eine verzerrende spatere Darstellung nbsp Die Wappen der Kuenringer um 1310 Fotomontage aus Ausschnitten des Kuenringer Stammbaums in der Barenhaut fol 8r Wappen BearbeitenDas bekannteste Kuenringer Wappen ist das Ringwappen der rote Ring auf silbernem Grund Es taucht erstmals im Zwettler Stifterbuch um 1310 der so genannten Barenhaut auf und wird nach dem Namen Kuenring als Ring des Kuhnen gedeutet hie habent die chuenen ditz landes an einem ring 5 Das Ringwappen tauchte jedoch nie in Siegeln der Kuenringer selbst bei Rechtsgeschaften auf Moglicherweise entstand es als sekundares Zeichen aus der Deutung des Namens und wurde zu einem Symbol fur kuenringische Zugehorigkeit vor allem in Wappen von deren Lehensleuten Lange war das Wappen der Kuenringer das von Aggstein mit der naturfarbenen Axt an schwarzem Stiel uber einem schwarzen Berg von Steinen Dieses Wappen haben sie entweder von den Herren von Aggstein ubernommen oder nach Ubernahme ihrer Herrschaft demonstrativ entwickelt Es wird abgelost von dem Balkenwappen funf Balken auf goldenem Grund das dem sachsischen Wappenbild ahnelt Im Zwettler Stifterbuch wurde darunter Sachsen geschrieben Wie dieses Wappen zu den Kuenringern kam ist nicht genau festzustellen sicher nicht uber Verwandtschaft Eine Gelegenheit konnte die Eheschliessung der Babenbergerin Agnes Tochter Herzog Leopolds VI 1198 1230 mit Albrecht von Sachsen gewesen sein bei der sich ein Kuenringer Verdienste erwarb oder bei einer feierlichen Zeremonie oder einem Turnier das Recht auf das Fuhren des Furstenwappens erhalten haben konnte Das Balkenwappen blieb jedenfalls das haufigste Kuenringer Wappen Die Fursten von und zu Liechtenstein fuhren es heute als Bestandteil in ihrem Wappen dort mit Rautenkranz der wie bei dem Wappen der Herzoge Kurfursten und Konige zu Sachsen eine spatere Zutat ist und somit die Ahnlichkeit zum Verwechseln bestarkt 6 nbsp Kuenringer Stammbaum Barenhaut fol 8r um 1310 Genealogie BearbeitenAzzo von Gobatsburg um 1100 Anshelm um 1058 um 1137 Azzo vor 1131 Rizzo auch Nizzo vor 1114 Truta Hadmar I von Kuenring 27 Mai 1138 kinderlos Albero II um 1163 kinderlos Dietmar um 1098 nach 1114 kinderlos Piligrim Pelegrin von Zwettl um 1166 Geistlicher Albero I um 1118 Albero III von Kuenring 1115 18 15 August 1182 Elisabeth Hadmar II von Kuenring um 1135 22 Juli 1217 um 1170 Eufemia von Mistelbach Albero IV nach 1220 10 November 1208 NN kinderlos Hadmar III von Kuenring 1180 1231 Hund von Kuenring 7 Albero V von Kuenring Durnstein 1210 15 8 Janner 1260 Stammvater der Linie Kuenring Durnstein 1240 Gertrude von Wildon Leutold I von Kuenring Durnstein 1243 18 Juni 1312 I 1269 Agnes von Feldsberg 1 September 1299 II 1300 Agnes von Asperg 1341 Agnes als Kleinkind verstorben Clara als Kleinkind verstorben Johann auch Jann 1302 Februar 1348 Agnes von Maissau Leutold III 4 August 1355 kinderlos 1353 Alheid von Wallsee zu Drosendorf Anna 1385 Heidenreich von Maissau 1381 Hadmar 1303 Else Elsbeth Witigo von Landstein Agnes Andreas von Liechtenstein Leutold II 1308 21 August 1348 Sophie von Maissau Agnes Friedrich von Wallsee 1362 Klara Friedrich von Wallsee zu Drosendorf und Pottenstein Elsbeth 1379 kinderlos Eberhard VIII von Walsee 1363 Albero VI 1244 45 1278 kinderlos Heinrich IV VI 1252 31 Janner 1286 kinderlos I 1276 Alheid von Feldsberg 1284 II 1285 Katharina von Neuhaus Heinrich II IV 1220 12 Mai 1293 Stammvater der Linie Kuenring Weitra Seefeld Kunigunde Heinrich V VII 1241 45 1281 1275 Elisabeth illegitime Tochter des Konigs Ottokar II Premysl Hadmar VII 1303 kinderlos Heinrich VI VIII Pulko nach 1340 Maria Anna Kunigunde Albero VII 1270 1342 I 1297 Agnes von Capellen 1318 II 1320 Herburgis von Pettau Johann II 26 Janner 1349 1345 Anna von Wallsee zu Enns 1368 Nizzo II Neiz Seiz Azzo 1346 47 1405 I 1367 Margaretha von Pottendorf II Agnes von Wartenberg Bernhard 1396 97 Achaz 1425 1407 Barbara von Stubenberg Achaz II 1429 NN von Stubenberg Johann Hanns Janns 1446 1435 Anna von Stubenberg Albero Albrecht 1444 Katharina von Leippa Georg Jorg 1464 65 I Magdalena von Volkersdorf II Barbara von Kreig Balthasar 1445 1500 I 1465 Elsbeth von Liechtenstein Murau II Barbara von Montfort Georg II vor 1500 Johann IV 1481 28 April 1513 1501 Anna von Zelking zu Weinberg Wilhelm 6 Oktober 1541 I 1532 Salome von Roggendorf II Sibilla von Fugger II 1534 Wilhelm von Puchheim Elisabeth Marquard 1571 I Elisabeth von Starhemberg 1556 II 1557 Katharina von Polheim Johann V Albero IX 1589 I Barbara von Scherfenberg zu Hochenwang II Barbara von Rottenburg Georg Elisabeth 1591 Azzo III Anna Juliana Rosina Maximiliana Elisabeth Johann VI Ladislaus Hanns Lasla 9 Dezember 1594 1579 80 Maria Salome von Polheim II 1598 Gunter von der Goltz Johann VII 1590 Maria Magdalena Hanns von Zinzendorf Christof 1542 Katharina von Boskoviz Margaretha Balthasar II 1547 Anastasia von Zelking Florian 17 Juni 1534 Anna 1510 Wolfgang von Kreig Ehrentrud 1504 Jakob von Clement Amalia Hanns von Kranichberg Ursula Agnes 1408 Johann II von Liechtenstein Nikolsburg Agnes Hanns von Neiperg Elsbeth 1363 Otto von Kiau Hadmar VI 1271 Adelheid 1281 Wulfing von Kiau Maria 1320 I Reinbert Reinprecht von Ebersdorf 1288 II 1289 Eberhard II von Wallsee Gisela vor 1270 Schetscho von Budevice Heinrich I III 1185 1233 Hund von Kuenring 7 Adelheid von Falkenstein Neuburg Hadmar IV um 1205 08 1250 kinderlos Heinrich III V um 1205 08 1241 kinderlos Offemia 1211 15 nach 1283 I 1233 Irnfrid von Hindberg 1237 II 1238 39 Rudolf von Pottendorf Gisela 10 November 1208 Ulrich von Falkenberg Gisela nach 1192 Leutwin von Sunnberg 1190 92 Heinrich I von Zebing nach 1160 Heinrich II von Guntramsdorf um 1177 kinderlos Rapoto von Schonberg nach 1176 Rapoto II Hadmar Otto von Purchartstorf nach 1183 Rapoto HeinrichBauten BearbeitenWach und Signalturm in Kirchberg am Walde in Niederosterreich nbsp Mauerreste der Stammburg nbsp Reste der Burg in Kuhnring nbsp Tafel am Pfarrhof in WullersdorfLiteratur BearbeitenGottfried Edmund Friess Die Herren von Kuenring ein Beitrag zur Adelsgeschichte des Erzherzogtums Osterreich unter der Enns Verein fur Landeskunde von Niederosterreich Wilhelm Braumuller Wien 1874 Karl Brunner Die Herkunft der Kuenringer In Mitteilungen des Instituts fur osterreichische Geschichtsforschung Band 86 1978 S 291ff Andreas Kusternig Maximilian Weltin Hrsg Kuenringer Forschungen Jahrbuch fur Landeskunde von Niederosterreich Neue Folge 46 47 Verein fur Landeskunde von Niederosterreich Wien 1980 81 bes S 1 39 gesamtes Jahrbuch PDF auf noel gv at 16 einzelne Artikel In ZOBODAT at OO Landes Kultur GmbH abgerufen am 1 Januar 1900 Die Kuenringer Das Werden des Landes Niederosterreich Niederosterreichische Landesausstellung Stift Zwettl 16 Mai 26 Oktober 1981 Wien 1981 Herwig Wolfram Die Kuenringer Ausstellung im Stift Zwettl 16 Mai 26 Oktober 1981 In Mitteilungen des Instituts fur osterreichische Geschichtsforschung Band 98 1990 S 301ff Heide Dienst Kuenring Herren von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 13 Duncker amp Humblot Berlin 1982 ISBN 3 428 00194 X S 224 f Digitalisat Heinrich Ritter von Zeissberg Kuenring Herren von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 17 Duncker amp Humblot Leipzig 1883 S 298 302 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kuenringer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gobelsburg In NO Burgen online Institut fur Realienkunde des Mittelalters und der fruhen Neuzeit Universitat Salzburg abgerufen am 1 Januar 1900 Gobelsburg In burgen austria com Private Website von Martin Hammerl abgerufen am 1 Januar 1900 Die Burg Rappottenstein und die Kuenringer Die Herren von KuenringEinzelnachweise Bearbeiten Gottfried Edmund Friess Die Herren von Kuenring ein Beitrag zur Adelsgeschichte des Erzherzogtums Oesterreich unter der Enns Verein fur Landeskunde von Niederosterreich 1874 google de abgerufen am 29 Juli 2020 a b Wilhelm J Wagner Geschichte Œsterreichs Daten Fakten Karten Niederosterreichisches Pressehaus NP Buchverlag St Polten 2002 ISBN 3 85326 154 X S 147 Rupert Feuchtmuller Schongrabern Die steinerne Bibel Verlag Herold Wien Munchen 1979 2 Auflage 1980 ISBN 3 7008 0167 X S 9 Thomas Hofmann und Nikolaus Korab Weinviertel Wunderbares Unerforschtes Verborgenes Pichler Verlag Wien 2003 ISBN 3 85431 312 8 S 44 ff Heide Dienst Tradition und Realitat Quellenkritische Bemerkungen zu fruhen Kuenringern In Jahrbuch fur Landeskunde von Niederosterreich Band 46 47 1981 S 53 zobodat at PDF K Brunner in Die Kuenringer Das Werden des Landes Niederosterreich Katalog des NO Landesmuseums Neue Folge Nr 110 1981 S 43ff a b Hadmar III Hund von Kuenring in der Datenbank Gedachtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederosterreich Museum Niederosterreich Normdaten Person GND 118725149 lobid OGND AKS VIAF 37711305 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kuenringer amp oldid 218784067