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Sinzendorf auch Sinzendorff Sintzendorf f Sinzendorf f er ist der Name eines bayerisch osterreichischen Adelsgeschlechts mit oberosterreichischer Herkunft Sinzendorf bei Nussbach Stammwappen derer von Sinzendorf Grafenwappen derer von SinzendorfDie Sinzendorf wurden 1610 in den Freiherrenstand 1653 in den Reichsgrafenstand und 1803 in den Reichsfurstenstand erhoben 1653 gelangte die reichsunmittelbare Burggrafschaft Rheineck am Rhein in deren Besitz Mitte des 17 Jahrhunderts auch die ebenfalls reichsunmittelbare Grafschaft Neuburg 1803 erhielten sie anstelle von Rheineck die furstliche Burggrafschaft Winterrieden Das Geschlecht erlosch 1822 im Mannesstamm und ist nicht mit dem niederosterreichischen Adelsgeschlecht derer von Zinzendorf zu verwechseln Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Besitz 3 Namenstrager 4 Wappen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenNamenstrager derer von Sinzendorf erscheinen im 13 Jahrhundert als Ministerialen des Stiftes Kremsmunster Ihr Stammschloss war Sinzendorf in der Gemeinde Nussbach im Traunviertel Ab 1404 bis 1566 besassen sie Schloss Feyregg von 1497 bis 1708 war Schloss Fridau im Besitz der Familie Um 1450 teilte sich die Familie in zwei Linien spater als Ernstbrunn Feyregg und Fridau Neuburg bezeichnet 1592 kaufte Joachim von Sinzendorf das Schloss und die Herrschaft Ernstbrunn mit Schloss Klement und Schloss Michelstetten und erweiterte das Ernstbrunner Schloss erheblich 1610 wurden die Edlen von Sinzendorf in den Freiherrenstand 1653 in den Reichsgrafenstand erhoben 1653 kaufte Rudolf von Sinzendorf aus Ernstbrunn die Burggrafschaft Rheineck am Rhein dadurch erhielt seine Linie Anteil an der Kuriatstimme der westfalischen Grafenbank im Reichsfurstenrat und stieg in den reichsunmittelbaren Hochadel auf In der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts kaufte Georg Ludwig Graf von Sinzendorf die Grafschaft Neuburg am Inn die jedoch bereits 1680 wieder verlorenging nbsp Schloss Feyregg Ober oster reich nbsp Altes Schloss Fridau Nieder oster reich nbsp Schloss Ernstbrunn Nieder oster reich nbsp Burg Rheineck am Mittel rhein1654 wird Graf Georg Ludwig von Sinzendorf aus der Fridau Neuburger Linie mit dem erblichen Erbschatzmeisteramt des romisch deutschen Kaisers belehnt als Zeichen durfte er in sein Wappen die Reichskrone aufnehmen 1677 erwarb auch er eine reichsstandische Stellung Als Besitzer der Herrschaft Thannhausen Schwaben wurde er Mitglied des schwabischen Reichsgrafenkollegiums bis diese Herrschaft 1708 von seinen Nachkommen an die Grafen von Stadion verkauft wurde Die Linie Neuburg am Inn ist 1767 erloschen Die Linie Ernstbrunn teilte sich in die Majoratslinie und in die jungere Zur ersteren 1803 in den Reichsfurstenstand erhobenen gehorten die Herrschaften Ernstbrunn Klement Straussberg Triebel Burg Eichhorn ab 1707 1802 u a in Osterreich Bohmen und Mahren sowie auch die furstlich Burggrafschaft Winterrieden in Bayern welche der Familie statt der verlorenen Grafschaft Rheineck gegeben wurde Mit Prosper von Sinzendorf auf Ernstbrunn 1751 1822 1803 in den Furstenstand erhoben starb die Familie 1822 im Mannesstamme aus in weiblicher Linie 1842 Es folgte ein langwieriger Erbschaftsstreit der damit endete dass 1828 Furst Heinrich LXIV von Reuss Kostritz die Herrschaft Ernstbrunn ubernahm dessen Nachfahren sie bis heute gehort Die jungere Linie besass ebenfalls Guter in Osterreich und Bohmen so Plan Gottschau u a Die Familie von Sinzendorf war durch dynastische Eheschliessungen u a verschwagert mit den Adelsgeschlechtern von Abensberg Althan Doria Funfkirchen Furstenberg Grabner zu Rosenburg Hardegg Harrach Hartig Haugwitz Kinsky Lazanzky Limburg Styrum Nostitz Polheim Preuer Seldern Thurn und Valsassina Teuffenbach Trauttmansdorff Uhlefeldt Visconti und Werdenberg 1 Besitz BearbeitenZwischen 1630 und 1662 war Johann Joachim Freiherr bzw Graf von Sinzendorff im Pfandbesitz der am unteren Inn gelegenen Reichsgrafschaft Ortenburg als dieser dem regierenden Reichsgrafen Friedrich Casimir Schuldurkunden abkaufte 1654 kauften die Grafen von Sinzendorf die Burggrafschaft Rheineck als kurkolnisches Lehen von den Freiherren von Warsberg Diese wurde beim Reichsdeputationshauptschluss unter anderem mit dem Dorf Winterrieden im spater bayerischen Unterallgau entschadigt mit Erhebung dieses Ortes zu einer Burggrafschaft 1665 kamen die Grafen von Sinzendorf in Besitz der Herrschaft Plan in Westbohmen 1654 kaufte der spatere Hofkammerprasident Graf Georg Ludwig von Sinzendorf die Grafschaft Neuburg am Inn fur 400 000 Gulden wozu auch die Burg Wernstein gehorte Der Graf liess die Feste Neuburg in ein Barockschloss umwandeln und wollte die Grafschaft zu einem bedeutenden merkantilen Zentrum ausbauen 1680 wurde Graf von Sinzendorf jedoch des Hochverrats der Majestatsbeleidigung und anderer Vergehen angeklagt Daraufhin wurde er aller Amter enthoben und die Grafschaft Neuburg von der kaiserlichen Hofkammer in Wien eingezogen 1714 kaufte der Obersthofkanzler Graf Philipp Ludwig Wenzel von Sinzendorf die mahrische Herrschaft Seelowitz von seiner Frau Rosina Katharina Isabella geborene Grafin von Waldstein und ihrer Schwester Maria Anna Franziska von Paar fur 660000 Rheinische Gulden Er liess zwischen 1722 und 1728 durch Joseph Emanuel Fischer von Erlach das Barockschloss Seelowitz errichten seine drei Sohne verkauften es bereits 1743 Zwischen 1723 und 1729 liess Graf Prosper Anton Joseph von Sinzendorf das Schloss Trpisty in Bohmen errichten nbsp Schloss Plan Bohmen nbsp Schloss Neuburg am Inn nbsp Schloss Seelowitz Mahren nbsp Schloss Trpisty BohmenNamenstrager BearbeitenJohann Joachim von Sinzendorf Besitzer der Reichsgrafschaft Ortenburg Georg Ludwig Graf von Sinzendorf 1616 1681 osterreichischer Politiker Besitzer der Grafschaft Neuburg Philipp Ludwig Wenzel Graf von Sinzendorf 1671 1742 osterreichischer Politiker Johann Wilhelm Edmund von Sinzendorf 1697 1766 osterreichischer Politiker und Diplomat Philipp Ludwig Graf von Sinzendorf 1699 1747 Bischof von Breslau Kardinal Prosper Anton Joseph Graf von Sinzendorf 1700 1756 Kanzler und Hofling Herr auf Trpisty Prosper von Sinzendorf 1751 1822 1803 in den Furstenstand erhoben Herr auf Ernstbrunn stirbt kinderlos Rudolph von Sinzendorf 1757 1811 k k General Major und Ritter des Maria Theresien Ordens Sigmund Rudolph von Sinzendorf 1670 1747 Geheimer Rat und Obersthofmeister Maria Anna von Sinzendorf 1758 1842 verheiratete Grafin von Thurn und Valsassina in zweiter Ehe Marchesa Pannochieschi Grafin d Elci Schwester des vorigen letzte Grafin von Sinzendorf nbsp Georg Ludwig von Sinzendorf 1616 1681 nbsp Philipp Ludwig Wenzel von Sinzendorf 1671 1742 Wappen Bearbeiten nbsp Wappen derer von Sintzendorf unter Osterreichische in Siebmachers Wappenbuch von 1605Blasonierung Das Stammwappen derer von Sintzendorf nach Siebmacher zeigt einen im von Blau und Rot geteilten Schild drei silberne Quadersteine 1 im blauen uber 2 im roten Felde aufgekantet die beiden unteren am Seitenrande anstehend ein gekronter Helm je wie der Schild bezeichnete jedoch von Blau und Rot ubereck geteilte Horner die Helmdecke blau silbern 2 Das beschriebene Wappen derer von Sinzendorf findet sich auch in Schloss Poggstall Es finden sich weiterhin gemehrte Wappen der Freiherren Grafen und Fursten von Sinzendorf die andere Familienwappen integrieren Das Wappen findet sich auch als Teil von Gemeindewappen wieder wie z B beim Wappen von Gnadendorf im Bezirk Mistelbach in Niederosterreich nbsp Wappen derer von Sinzendorf Schloss Poggstall nbsp Gemalter Wappenschild derer von Sinzendorf am Sudteil der Empore an der Pfarrkirche hl Anna in Poggstall Niederosterreich nbsp Relief uber dem Eingang beim Schloss Poggstall Wappen derer von Sinzendorf optisch rechts nbsp Mahrisches gemehrtes Wappen der Grafen von Sinzendorf 1653 1809 Tyroff nbsp Um die Kaiserkrone als Erbschatzmeister gemehrtes Stammwappen nbsp Gemehrtes Wappen der Grafen von Sinzendorf zwischen 1846 und 1865 Tyroff nbsp Gemehrtes Wappen der Fursten von Sinzendorf 1803 Tyroff nbsp Wappen des Breslauer Bischofs Philipp Ludwig von Sinzendorf mit Wappenzierde nbsp Wappenschild des Philipp Ludwig Kardinal von Sinzendorf Bischof von Gyor Ungarn 1726 1732 Bischof von Wroclaw Polen 1732 1747 nbsp Gemeindewappen von Gnadendorf in Osterreich mit den Elementen des Stammwappens derer von SinzendorfLiteratur BearbeitenConstantin von Wurzbach Sinzendorf die Grafen und Fursten Genealogie In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 35 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1877 S 13 15 Digitalisat Constantin von Wurzbach Sinzendorf die Grafen und Fursten Wappen In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 35 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1877 S 24 Digitalisat Genealogische Skizze der Sinzendorfer auf Achleiten Haus und Feyregg In Walter Aspernig Die machtpolitischen Veranderungen im Umkreis von Kremsmunster im 14 Jahrhundert und die Besitzgeschichte von Burg und Herrschaft Achleiten im Traunviertel von den Anfangen bis zum Jahr 1600 In Jahrbuch des Oberosterreichischen Musealvereines Band 149a Linz 2004 S 446 447 zobodat at PDF Johann Baptist Witting Oberoesterreichischer Adel In J Siebmacher s grosses und allgemeines Wappenbuch Bauer und Raspe Nurnberg 1885 S 365ff Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sinzendorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Sinzendorfer im Mittelalter Eintrag zu Georg Ludwig Graf Sinzendorf im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Eintrag zu Philipp Ludwig Wenzel Graf Sinzendorf im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Sinzendorf bei Zeno org Urkunde Ahnentafeln 1365 1937 Nr 1685b In Monasterium net ICARUS International Centre for Archival Research abgerufen am 1 Januar 1900 Ahnentafel des Johann Carl Franz de Paula Felician Graf von Sinzendorf 1791 Einzelnachweise Bearbeiten ALO docView 35 Biographisches Lexikon des Kaisertums Osterreich 1877 Abgerufen am 26 August 2019 Oberoesterreichischer Adel GDZ Abgerufen am 26 August 2019 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sinzendorf Adelsgeschlecht amp oldid 238303670