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Georg Ludwig Graf von Sinzendorf 17 Juni 1616 in Isenburg 14 Dezember 1681 in Wien war ein kaiserlicher Staatsmann Georg Ludwig Graf von Sinzendorf Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Enthebung aller Amter und Verbannung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEr stammte aus dem osterreichischen Adelsgeschlecht der Sinzendorf und war der Sohn des Freiherrn Pilgram von Sinzendorf und dessen Ehefrau Susana einer geburtigen Freiin von Trauttmansdorff Sinzendorf trat in kaiserliche Dienste und wurde 1646 zum Vizeprasidenten der Hofkammer ernannt 1648 wurde er mit den ubrigen Angehorigen seines Geschlechts in den Grafenstand erhoben Im Dezember 1653 konvertierte er wahrend des Reichstags in Regensburg offentlich zum Katholizismus Im selben Jahr wurde er in den Reichsgrafenstand erhoben 1654 wurde er Reichserbschatzmeister 1656 Mitglied des Geheimen Rates und bald darauf Nachfolger von David Ungnad von Weissenwolff als Prasident der Hofkammer Damit stand er der hochsten Finanzbehorde des neuen Kaisers Leopold I vor 1654 kaufte er von Graf Salm Neuburg die Grafschaft Neuburg am Inn Das dortige Schloss Neuburg am Inn liess er wesentlich ausbauen Er war seit 1645 in erster Ehe mit Regina Jorger von Tollet verheiratet die 1660 starb Am 30 November 1661 heiratete er in Linz die 16 jahrige Dorothea Elisabeth Tochter des kaiserlichen Generals Philipp Ludwig von Schleswig Holstein Sonderburg Wiesenburg Nach dem Stadtbrand von Passau 1662 liess Sinzendorf die Kirche des Kapuzinerklosters Passau in der Innstadt wieder aufbauen und 1677 dort einen Marmoraltar von W Weissenkircher d J aufstellen 1662 erwarb er kauflich die Herrschaft Gfohl zu Jaidhof mit dem dortigen Schloss Jaidhof das er ausbaute 1665 grundete er die Ortschaft Dommelstadl bei Neuburg am Inn wo er 1676 sieben und 1677 acht weitere Hauser errichten liess Im Jahre 1669 erwarb er kauflich um 240 000 fl rheinisch die Herrschaft Postelberg Postoloprty in Bohmen Es bestand aus der Stadtchen Postoloprty und 31 Dorfern 1 Im Jahre 1667 erhielt Sinzendorf von Kaiser Leopold I die von dessen Vater Kaiser Ferdinand III gestiftete und Am Hof in Wien aufgestellte Mariensaule als Geschenk und liess diese nach Wernstein am Inn bringen An der Saule liess er Inschriften anbringen die den Werdegang der Saule bis zur Aufstellung in Wernstein schildern wobei er nicht unerwahnt liess dass dies fur ihn sumptuosis impensis statuit also mit hohen Kosten verbunden war 2 Enthebung aller Amter und Verbannung BearbeitenSinzendorf war nicht zuletzt durch seinen rasanten Aufstieg am kaiserlichen Hof einer der reichsten Manner des Landes der sich aber zunehmend Korruptionsvorwurfen ausgesetzt sah Unter anderem soll er auf Burg Wernstein eine Falschmunzerei betrieben haben So richtete 1679 der Kaiser an die einzelnen Mitglieder des Hofkammerrates 13 einheitliche Fragen uber die Zustande im Finanzwesen und die Amtsfuhrung in der Hofkammer Daraufhin wurde gegen Sinzendorf ein Strafprozess durch ein Sondergericht eingeleitet Er wurde schliesslich am 2 April 1680 wegen Vernachlassigung des Amtes Meineid Unterschlagung von rund 2 Millionen fl Betrug Falschung Korruption Erpressung und Diebstahl zur Ruckzahlung von 1 970 000 Gulden sowie Verlust aller Amter und Verbannung verurteilt seine Grafschaft Neuburg eingezogen 3 Die Strafsumme wurde durch eine Begnadigung um ein Viertel ermassigt Sinzendorf verkaufte einen Teil seiner Besitzungen um die Strafe bezahlen zu konnen Christoph Ignaz Abele der wesentlich an seinem Sturz beteiligt war wurde sein Nachfolger Nach dem Bitten seiner Gattin Dorothea Elisabeth durfte er trotz Verbannung auf seinen Gutern bleiben er starb jedoch bereits 1681 Sein altester Sohn Christian Ludwig fiel sechzehnjahrig 1687 in der Schlacht bei Mohacs sein zweiter Sohn Philipp Ludwig wurde Hofkanzler von Kaiser Karl VI Literatur BearbeitenConstantin von Wurzbach Sinzendorf Georg Ludwig In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 35 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1877 S 17 19 Digitalisat M Mitterwieser Die industriellen Unternehmungen des Grafen Sinzendorf und die Entstehung von Dommelstadel In Ostbayrische Grenzmarken 19 1930 ISSN 0078 6845 S 56 60 Hansdieter Korbl Die Hofkammer und ihr ungetreuer Prasident Eine Finanzbehorde zur Zeit Leopolds I Veroffentlichungen des Instituts fur Osterreichische Geschichtsforschung Bd 54 Bohlau u a Wien u a 2009 ISBN 978 3 205 78376 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Georg Ludwig von Sinzendorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zu Georg Ludwig von Sinzendorf im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Georg Ludwig von Sinzendorf in der Datenbank Gedachtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederosterreich Museum Niederosterreich Einzelnachweise Bearbeiten Johann Vesely Geschichte der furstlich Schwarzenberg schen Domaine Postelberg Selbstverlag Prag 1893 S 28 30 Walter F Kalina Die Mariensaulen in Wernstein am Inn 1645 47 Wien 1664 66 Munchen 1637 38 und Prag 1650 In Osterreichische Zeitschrift fur Kunst und Denkmalpflege 58 H 1 2004 ISSN 0029 9626 S 43 61 hier S 54 John P Spielman Leopold I Zur Macht nicht geboren Verlag Styria Graz u a 1981 ISBN 3 222 11339 4 S 86 Normdaten Person GND 124082963 lobid OGND AKS LCCN no2010139804 VIAF 120099044 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sinzendorf Georg Ludwig vonALTERNATIVNAMEN Sinzendorf Georg Ludwig Graf von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG kaiserlicher Staatsmann und Besitzer der Grafschaft NeuburgGEBURTSDATUM 17 Juni 1616GEBURTSORT IsenburgSTERBEDATUM 14 Dezember 1681STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg Ludwig von Sinzendorf amp oldid 239004798